Kardinal Hummes bei Radio Vatikan: „Amazonien fehlen die Missionare“ – Aber welche Missionare fehlen?


Kardinal Claudio Hummes (vorne Mitte) ist mit seiner "Amazonas-Werkstatt" einer der Hauptakteure, der hinter den Kulissen die Abschaffung des Priesterzölibats betreibt. Im Bild besucht der die Franziskanergemeinschaft von Boa Vista.
Kardinal Claudio Hummes (vorne Mitte) ist mit seiner "Amazonas-Werkstatt" einer der Hauptakteure, der hinter den Kulissen die Abschaffung des Priesterzölibats betreibt. Im Bild besucht der die Franziskanergemeinschaft von Boa Vista.

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, 23. Okto­ber, ließ Radio Vati­kan erneut den bra­si­lia­ni­schen Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes in Sachen Ama­zo­nas zu Wort kom­men. Ange­sichts der zahl­rei­chen kirch­li­chen Fra­gen und geo­gra­phi­schen Rea­li­tä­ten fällt die Häu­fung des Ama­zo­nas-The­mas auf und läßt eine För­de­rung aus dem Hin­ter­grund erken­nen. Das Ama­zo­nas­becken steht näm­lich als Syn­onym für ein hin­ter den Kulis­sen vor­be­rei­te­tes Expe­ri­ment für ein neu­es Prie­ster­mo­dell. Den Kern die­ses Modells bil­det die Auf­wei­chung des sakra­men­ta­len Priestertums.

Der Papst-Vertraute in Brasilien

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Der inzwi­schen 82 Jah­re alte Kar­di­nal Hum­mes gehört laut eige­nen Anga­ben zu den Wäh­lern von Papst Fran­zis­kus. Sei­ne Freu­de über das Ende des Pon­ti­fi­kats von Bene­dikt XVI. und die Wahl von Fran­zis­kus ist bekannt. Er habe, so Hum­mes, Jor­ge Mario Kar­di­nal Berg­o­glio im Kon­kla­ve bestärkt, „als die Din­ge etwas gefähr­li­cher wur­den“. Der bra­si­lia­ni­sche Kar­di­nal dürf­te das Risi­ko einer Sperr­mi­no­ri­tät gemeint haben, mit der die Wahl Berg­o­gli­os ver­hin­dert wor­den wäre.

Papst Fran­zis­kus selbst gab bekannt, daß Hum­mes ihm „emp­foh­len“ habe, sich Fran­zis­kus zu nen­nen. Die Nähe des ehe­ma­li­gen Erz­bi­schofs von Sao Pau­lo zum amtie­ren­den Papst zeig­te sich bereits am Abend der Papst­wahl, als Hum­mes zusam­men mit dem neu­ge­wähl­ten Papst auf die Mit­tel­log­gia der Peters­kir­che trat.

Nicht zum ersten Jah­res­tag der Wahl von Papst Fran­zis­kus, son­dern zum ersten Jah­res­tag des Amts­ver­zichts von Papst Bene­dikt XVI. erklär­te Hum­mes mit pro­vo­kan­tem Selbst­be­wußt­sein: „Nun haben die Men­schen wie­der Ver­trau­en in die Kir­che“. Seit dem Rück­tritt des von Hum­mes unge­lieb­ten deut­schen Pap­stes hät­ten sich vie­le Din­ge „auf so schnel­le und schö­ne Wei­se“ geändert.

Am 27. Juli 2014 sprach sich Hum­mes in einem Inter­view mit der bra­si­lia­ni­schen Tages­zei­tung Zero Hora für die „Homo-Ehe“, die Auf­he­bung des Prie­ster­zö­li­bats und das Frau­en­prie­ster­tum aus. Hum­mes‘ Aus­sa­gen und Gesten gel­ten als „Spie­gel­bild des gei­sti­gen Schwä­che­an­falls, von dem ein Teil der höch­sten Kir­chen­hier­ar­chie betrof­fen ist“, so der Kul­tur­kri­ti­ker Fran­ces­co Cola­femmi­na im Som­mer 2014.

„Dringender Appell“ bei Radio Vatikan

10. Treffen der Bischöfe Amazoniens (2012), vordere Mitte: Bischof Kräutler
10. Tref­fen der Bischö­fe Ama­zo­ni­ens (2012), vor­ne links: Bischof Erwin Kräutler

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag durf­te Kar­di­nal Hum­mes über Radio Vati­kan erneut „einen drin­gen­den Appell“ rich­ten: „Ama­zo­ni­en braucht drin­gend Mis­sio­na­re“. Hum­mes ist Vor­sit­zen­der des Kirch­li­chen Pan-Ama­zo­nas-Netz­wer­kes REPAM, dem alle sie­ben süd­ame­ri­ka­ni­schen Staa­ten ange­hö­ren, die Anteil am Ama­zo­nas­becken haben.

Der Ama­zo­nas­raum „durch­lebt eine immer schwie­ri­ge­re Situa­ti­on auch wegen der Aus­beu­tung durch inter­na­tio­na­le Unter­neh­men, die die indi­ge­ne Gemein­schaft in Gefahr bringt“, so Radio Vati­kan im Vor­spann zum Interview.

Das eigent­li­che, von Regen­wald bedeck­te Ama­zo­nas­ge­biet wird von einer Mil­li­on Indi­os bewohnt, denen die bra­si­lia­ni­sche Regie­rung – zu Bra­si­li­en gehört der weit­aus größ­te Teil – bis­her 20 Pro­zent des Bodens oder mehr als eine Mil­li­on Qua­drat­ki­lo­me­ter Land zuge­schrie­ben hat. Das ent­spricht der Flä­che der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, Frank­reichs, Öster­reichs, der Schweiz und der Bene­lux­staa­ten zusammen.

Kar­di­nal Hum­mes kommt im Inter­view sofort zur Sache. Man beach­te die Dramatisierung:

„Ama­zo­ni­en stellt noch immer eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für die Kir­che dar. Der Papst beglei­tet und ermu­tigt uns dar­in. Er sagt uns immer, daß wir mutig sein sol­len, es ris­kie­ren sol­len, auch neue Wege zu beschrei­ten und neue Lösun­gen zu suchen. Wir haben wirk­lich wenig Mis­sio­na­re für unse­re indi­ge­ne Gemein­schaft  – und es gibt vie­le Gemein­schaf­ten –, die ein­mal, wie es scheint, mehr Betreu­ung hat­ten als heu­te. Und war­um ist das so? Weil es heu­te schwie­rig ist, Mis­si­ons­be­ru­fun­gen für die Indi­os zu fin­den: Für Ama­zo­ni­en fin­det man noch aus­rei­chend, aber nicht sol­che, die die Stadt ver­las­sen wol­len – denn in Ama­zo­ni­en gibt es auch vie­le Städ­te –, nicht sol­che, die aus den Pfar­rei­en hin­aus­ge­hen und mit den Indi­ge­nen woh­nen wol­len. Aber die Indi­ge­nen wün­schen das und sagen uns: ‚Wir sind von den Mis­sio­na­ren evan­ge­li­siert wor­den. Wir sind Katho­li­ken und brau­chen einen Prie­ster, wir brau­chen eine Kir­che hier!‘ Und sie sagen uns auch: ‚Wir brau­chen einen Vater, der unse­re Kin­der tauft!‘ Und so war es ein­mal: Es gab die Mis­sio­na­re. Heu­te feh­len sie. Sie feh­len! Das stellt wirk­lich eine sehr gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Wir dür­fen die gro­ße Arbeit nicht ver­lie­ren, die von den Mis­sio­na­ren unter den Indi­ge­nen gelei­stet wur­de. Wir dür­fen das nicht ver­lie­ren! Der Papst weiß das auch, und gibt uns eine sehr star­ke Hil­fe. Er ist immer mit uns und ermu­tigt uns immer, jedes­mal, wenn ein Bischof aus Bra­si­li­en kommt, und er spricht mit ihm über die­se Din­ge, er ermu­tigt uns, wei­ter­zu­ge­hen, und alles was mög­lich ist, zu tun, um Ama­zo­ni­en nicht zu verlieren.“

Die nicht gestellten Fragen

Aus­rei­chend Prie­ster zur Ver­fü­gung zu haben, ist ein wün­schens­wer­ter Ide­al­fall, der in der Mis­si­ons­ge­schich­te der Kir­che aber sel­ten gege­ben war. Der Kar­di­nal geht nicht der Fra­ge nach, war­um es nicht mehr „aus­rei­chend“ Prie­ster­be­ru­fun­gen gibt. Eben­so­we­nig stellt er die Fra­ge, war­um die evan­ge­li­sier­ten Indi­os kaum aus den eige­nen Rei­hen Prie­ster­be­ru­fun­gen her­vor­brin­gen. Statt­des­sen erör­tert er, daß es „aus­rei­chend“ Mis­sio­na­re gebe, die aber die Städ­te nicht ver­las­sen wol­len. Um Prie­ster kann es sich bei die­sen Mis­sio­na­ren jeden­falls nicht han­deln, obwohl der Kar­di­nal im übri­gen Kon­text von Prie­stern spricht.

Gruppenfoto der Teilnehmer des 10. Treffens der Bischöfe von Amazonien
Grup­pen­fo­to der Teil­neh­mer des 10. Tref­fens der Bischö­fe von Amazonien

Ver­ständ­li­cher wer­den die Hum­mes-Aus­sa­gen, wenn man um die „Ama­zo­nas-Werk­statt“ weiß, an der er und der öster­rei­chi­sche Mis­si­ons­bi­schof Erwin Kräut­ler maß­geb­lich basteln. Er setzt einen „Not­stand“ durch Prie­ster­man­gel vor­aus, der durch ein neu­es Prie­ster­mo­dell beho­ben wer­den soll. Viri pro­ba­ti, das heißt, ver­hei­ra­te­te Lai­en sol­len nicht nur zu Dia­ko­nen, son­dern zu „Not­prie­stern“ geweiht wer­den. Die­se „Not­prie­ster“ sol­len aus den indi­ge­nen Gemein­schaf­ten stam­men, die offen­sicht­lich für das zöli­ba­t­ä­re Prie­ster­tum nicht zugäng­lich sind. Damit aber ist der eigent­li­che und ent­schei­den­de Punkt erreicht.

Hummes‘ Adlatus

Bischof Kräut­ler ent­hüll­te nach sei­nem Besuch bei Papst Fran­zis­kus im April 2014, daß er bereits des­sen Vor­gän­ger Bene­dikt XVI. die „Not­la­ge“ im Ama­zo­nas­raum geschil­dert und ihm vor­ge­schla­gen habe, „Zöli­bat und Eucha­ri­stie­fei­er zu ent­kop­peln“. Bene­dikt XVI. habe ihn hin­ge­gen auf­ge­for­dert, um Prie­ster­be­ru­fun­gen zu beten. Daß eine Eucha­ri­stie­fei­er von einem zöli­ba­t­ä­ren Prie­ster abhän­ge, sei ein „Pro­blem“: „Da mache ich nicht mit“, empör­te sich Kräut­ler gegen­über der öster­rei­chi­schen Tages­zei­tung Die Pres­se.

Ganz anders habe Papst Fran­zis­kus reagiert. Er habe sich „sehr offen“ gezeigt, für Kräut­lers Vor­schlag „regio­na­le Lösun­gen der Zöli­bats­fra­ge“ anzu­stre­ben. Fran­zis­kus habe ihn auf­ge­for­dert, ihm „muti­ge Vor­schlä­ge“ zu unterbreiten.

„Die­ser Pro­zeß war bis­her nicht erlaubt. Bene­dikt XVI. hat gesagt: Wir beten um Prie­ster­be­ru­fun­gen. Bei die­sem Papst ist es anders. Er will einen Pro­zeß in Gang brin­gen“, so Kräut­ler in der Pres­se.

Kräut­lers Posi­ti­on ent­spricht jener von Kar­di­nal Hum­mes. Die bei­den Haupt­ak­teu­re der Ama­zo­nas-Werk­statt beto­nen, daß es „nur“ um den „Not­stand“ für die indi­ge­ne Bevöl­ke­rung des Ama­zo­nas gehe. Die indi­ge­nen Ama­zo­nas-Katho­li­ken machen etwa 0,05 Pro­zent aller Katho­li­ken aus. Laut Hum­mes und Kräut­ler gehe es um eine „regio­na­le Lösung der Zöli­bats­fra­ge“. Kon­kret ist damit aber die Auf­he­bung des Prie­ster­zö­li­bats gemeint. Das wie­der­um ist eine For­de­rung der kirch­li­chen Alt-68er. Damit ver­schiebt sich die Ange­le­gen­heit schlag­ar­tig aus dem fer­nen Ama­zo­nas­becken dort­hin, wo sie tat­säch­lich aus­geht, nach West­eu­ro­pa und Nord­ame­ri­ka. Wie bereits bei der Fra­ge der Zulas­sung von wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on spielt die Kir­che des deut­schen Sprach­raums eine zen­tra­le Rolle.

Kri­ti­ker bezeich­nen es als lach­haft, daß Kar­di­nal Hum­mes und Bischof Kräut­ler ernst­haft eine „regio­na­le“ Begren­zung eines so weit­ge­hen­den Ein­griffs in das Wei­he­sa­kra­ment und das Ver­ständ­nis des sakra­men­ta­len Prie­ster­tums behaup­ten können.

Das verborgene Ziel: den Priesterzölibat abschaffen

In Wirk­lich­keit, so der Vor­wurf, die­ne der Prie­ster­man­gel in Ama­zo­ni­en ledig­lich als exo­ti­sches Brech­ei­sen, um in der Welt­kir­che den Prie­ster­zö­li­bat zu kap­pen. Allein die römisch-katho­li­sche Kir­che hat, im Gegen­satz zu den mit Rom unier­ten Ost­kir­chen, den ortho­do­xen und alt­ori­en­ta­li­schen Kir­chen, die Ehe­lo­sig­keit des Prie­ster­tums nach dem Vor­bild Jesu Chri­sti auf­recht­erhal­ten. Die Ehe­lo­sig­keit „um des Him­mel­rei­ches wil­len“ wird von Jesus als höhe­res Gut als die Ehe bezeich­net. Ein Hin­weis, der seit der „sexu­el­len Revo­lu­ti­on“ in der Kir­che aller­dings auf erheb­li­chen Wider­stand stößt. Der Zöli­bat sol­le nach ortho­do­xem Bei­spiel nur mehr etwas für Mön­che und Ordens­leu­te sein, aber nicht mehr für den Welt­kle­rus gel­ten. Es erscheint aller­dings als zwei­fel­haft, daß der Welt­kle­rus der latei­ni­schen Kir­che auf das Bischofs­amt ver­zich­tet. In den ortho­do­xen Kir­chen kön­nen nur zöli­ba­t­ä­re Prie­ster, und damit nur Mön­che, Bischö­fe wer­den, weil auch die Ortho­do­xie um den höhe­ren Wert des zöli­ba­t­ä­ren Lebens weiß, wenn sie auch den Zöli­bat im Welt­kle­rus nicht durch­hal­ten konnte.

Bischof Kräutler bei Papst Franziskus: "Er war sehr offen" und forderte dazu auf, ihm "mutige Vorschläge" zu unterbreiten
Bischof Kräut­ler bei Papst Fran­zis­kus: „Er war sehr offen“ und for­der­te dazu auf, ihm „muti­ge Vor­schlä­ge“ zu unterbreiten

Wie berech­tigt die Zwei­fel an der Hal­tung von Hum­mes und Kräut­ler sind, zeigt nicht nur die abschät­zi­ge Reak­ti­on des öster­rei­chi­schen Mis­si­ons­bi­schofs auf die Auf­for­de­rung von Papst Bene­dikt XVI., um Prie­ster­be­ru­fun­gen zu beten. Kar­di­nal Hum­mes hat­te 2006 sei­nen Ein­stand als Prä­fekt der römi­schen Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on damit began­gen, die Auf­he­bung des Prie­ster­zö­li­bats zu for­dern. 2010 wehr­te er sich mit Nach­druck gegen die Absicht Bene­dikts XVI., den hei­li­gen Pfar­rer von Ars, Johan­nes Maria Vian­ney, zum Patron und Vor­bild für das Prie­ster­tum der Zukunft zu erheben.

„Nein, nein, das will der Papst nicht“

Im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber, als Hum­mes bei einer Tagung des Bis­tums Osa­s­co sei­ne The­se vom „Prie­ster­not­stand“ in Ama­zo­ni­en aus­brei­te­te, mach­te ein Teil­neh­mer den Vor­schlag, einen Appell an alle Mis­si­ons­or­den der Kir­che zu rich­ten. Jeder sol­le zwei Prie­ster zur Ver­fü­gung stel­len, damit kön­ne der not­wen­di­ge Bedarf an Prie­ster, von dem Hum­mes gespro­chen hat­te, gedeckt werden.

Kar­di­nal Hum­mes war sicht­lich irri­tiert über den ver­blüf­fend logi­schen Lösungs­vor­schlag. Der Vor­schlag paß­te ihm ganz und gar nicht ins Kon­zept. „Nein, nein“, ant­wor­te­te er, das sei nicht das, was der Papst wol­le. Nach dem Kon­zil dür­fe es kei­ne Mis­sio­na­re mehr geben. Jedes Volk müs­se sich allein evan­ge­li­sie­ren. Es dür­fe nur mehr einen ein­hei­mi­schen Kle­rus geben, nur mehr ein­hei­mi­sche Prie­ster und Bischö­fe, auch ohne aka­de­mi­sche Bildung.

Gegen­über Radio Vati­kan sprach der­sel­be Kar­di­nal am ver­gan­ge­nen Sonn­tag eine ganz ande­re Spra­che. Die Ama­zo­nas-Fra­ge scheint je nach Gesprächs­part­ner zu vari­ie­ren, weil es in Wirk­lich­keit um ein ande­res, ver­bor­ge­nes Ziel geht: die Auf­he­bung des Priesterzölibats.

Operation Zölibatsabschaffung: zuerst Amazonas-Synode, dann Bischofssynode

Kar­di­nal Hum­mes berei­tet, offen­sicht­lich in Abspra­che mit Papst Fran­zis­kus, eine „Ama­zo­nas-Syn­ode“ vor, an der alle Bis­tü­mer teil­neh­men wer­den, die Anteil am Ama­zo­nas­raum haben. Die­se Syn­ode soll, so die Absicht, die For­de­rung nach einem neu­en Prie­ster­mo­dell mit einer „regio­na­len Lösung der Zöli­bats­fra­ge“ erhe­ben und die­se For­de­rung an den Papst rich­ten. Fran­zis­kus wer­de unter Ver­weis auf die „drin­gen­de“ Bit­te wegen eines „schwie­ri­gen Not­stan­des“, die an ihn her­an­ge­tra­gen wur­de, eine Bischofs­syn­ode über das Prie­ster­tum ein­be­ru­fen, die – ver­gleich­bar den Bischofs­syn­oden über die Fami­lie – eine Ände­rung der (regio­na­len) Pra­xis, aber nicht der Leh­re beschlie­ßen sol­le. So die Dar­stel­lung bereits im Dezem­ber 2015 durch den Vati­ka­ni­sten San­dro Magi­ster, dem sich zum Herbst­be­ginn 2016 Mar­co Tosat­ti, ein ande­rer alt­ge­dien­ter Vati­ka­nist anschloß.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: encontrodosbisposdaamazonia/​MiL/​SMM/​Radio Vati­can (Screen­shots)

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4 Kommentare

  1. Die sehen aber gar nicht aus wie Fran­zis­ka­ner, so ganz ohne brau­ne Kut­te, die sehen aus wie Stu­den­ten auf Frei­se­me­ster (ist das ein Mate-Tee oder was Här­te­res, was der eine dan inhaliert?)
    ausser­dem klingt die Kla­ge, es gäbe kei­ne Mis­sio­na­re aus dem Mun­de eines Berg­o­glia­ners ziem­lich lach­haft (oder ver­lo­gen?) – gestern oder vor­ge­stern hat­te der Mei­ster noch gegen Pro­se­ly­ten­tum sei­nen Bann­strahl geschleudert…

    aber naja, wenn dir eine Aus­sa­ge von Papst Fran­zis­kus nicht gefällt, dann war­te ein­fach 48 Stun­den, dann wird er sicher das Gegen­teil sagen… (ausm Gedächt­nis zitiert, von Hil­la­ry White)

    • Die Herr­schaf­ten auf dem Bild schä­men sich wohl, sich als Priester/​Ordensleute zu erken­nen zu geben. Dabei täte es denen gut, sich durch ent­spre­chen­de Klei­dung an ihre eige­ne Beru­fung zu erin­nern. Viel­leicht kämen sie dann nicht mehr so schnell auf moder­ni­sti­schen Ideen.
      Unglaub­lich, das Grup­pen­fo­to der Bischö­fe Ama­zo­ni­ens ohne einen ein­zi­gen Trä­ger des Bischofs-Gewan­des. Das ist wirk­lich mis­sio­na­ri­sches Ent­wick­lungs­lang, aber im dop­pel­ten Sinne.
      Erstens muss die nor­ma­le Mis­sio­nie­rung der Bevöl­ke­rung sein, zwei­tens die Mis­sio­nie­rung der Bischö­fe, die sich schein­bar nicht nur äußer­lich son­dern auch inner­lich selbst zu ver­leug­nen schei­nen. Wie sonst käme die Idee zustan­de, das Zöli­bat aus einem angeblichen(wahrscheinlich künst­lich her­bei­ge­führ­ten) Not­stand her­aus abzuschaffen?

  2. Mehr­heit war noch nie Wahr­heit und Mas­se nie Ersatz fuer Klasse.
    Lie­ber ein ein­zi­ger Prie­ster der unver­kuerzt ver­kuen­det als 100 Vati­ka­nums Mietlinge !

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