(Rom) Am kommenden 29. Mai findet im römischen Olympia-Stadion ein neues „Fußballspiel für den Frieden“ statt. Die 90 Minuten der ersten Ausgabe wurden am 1. September 1914 gespielt. Nicht das Presseamt des Vatikans, sondern Papst Franziskus persönlich gab die Nachricht bekannt, als er am 3. Februar eine Delegation der von ihm gegründeten Stiftung Scholas Occurentes empfing.
Das internationale Netzwerk von Schulen war von ihm noch als Erzbischof von Buenos Aires ins Leben gerufen worden und wurde im August 2013 als päpstliche Stiftung mit Sitz im Vatikan errichtet.
„Fußballspiel für den Frieden“
Heute gehören ihm derzeit weltweit sagenhafte 427.330 Schulen in 87 Staaten auf allen fünf Kontinenten an. Die Schirmherrschaft im Namen des Papstes übt die Päpstliche Akademie der Wissenschaften aus, deren Kanzler der argentinische Kurienbischof und Papst-Vertraute Marcelo Sanchez Sorondo ist.
Die erste Ausgabe des Fußballspiels für den Frieden „Soccer for Peace“ wurde von Javer Zanetti, dem ehemaligen Kapitän der Argentinischen Nationalmannschaft und von Inter Turin organisiert. Seither empfing Papst Franziskus mehrfach Delegationen von Scholas Occurentes, meist in Begleitung eines bekannten lateinamerikanischen Fußballspielers. Dieses Mal war es Ronaldinho.
Am 3. Februar sprach Franziskus mit sechs Schülern, die an der Audienz teilnahmen. Seine Antworten auf die Fragen wurden nicht veröffentlicht, lediglich kurze Zusammenfassungen von Osservatore Romano und Radio Vatikan.
„Boxkampf für den Frieden“
Am Ende der Meldung berichtete Radio Vatikan nicht nur die Ankündigung des Papstes, daß es am 29. Mai ein zweites „Fußballspiel für den Frieden“ geben wird. Es wurde ein zweiter „ganz besonderer Termin“ angekündigt:
„Am 7. Mai findet in Las Vegas ein Boxkampf zwischen einem Katholiken und einem Moslem statt.“
Die Nachricht scheint auf den ersten Blick nicht zum Radiosender des Papstes zu passen. Las Vegas ist auch nicht gerade ein katholisches Eldorado. Das Ereignis hat es allerdings in sich und paßt in die Stadt des Glamour und des Glückspiels: Ein Boxkampf zwischen Kreuz und Halbmond.
„Die sportlichen Events gehören zu einer Serie von interreligiösen Initiativen, die das Heilige Jahr der Barmherzigkeit begleiten.“
Wie die Deutsche Sektion von Radio Vatikan meldete.
Päpstlicher „Fausthieb“
Der Vatikanist Sandro Magister erinnert in diesem Zusammenhang an eine Episode auf dem Flug von Papst Franziskus von Sri Lanka auf die Philippinen. Am 15. Januar 2015 mimte er im Gespräch mit den Journalisten einen Fausthieb gegen einen Mitarbeiter mit den Worten, die sich in etwa so übersetzen lassen: „Es stimmt, daß man nicht mit Gewalt reagieren soll. Aber wenn Dr. Gasbarri, ein guter Freunde, ein schlechtes Wort gegen meine Mutter sagt, bekommt er die Faust zu spüren! Das ist normal! Das ist normal! Man kann nicht provozieren, man kann den Glauben anderer beleidigen, man kann sich nicht über den Glauben lustig machen“, ohne nicht eine gewaltsame Reaktion des Beleidigten zu provozieren. Kurz darauf demonstrierten radikalen Moslems mit dem Papst-Zitat.
Damit beantwortete er die Frage des französischen Journalisten Sébastien Maillard der Pariser Tageszeitung La Croix. Maillard hatte den Papst zum blutigen Attentat gegen die Redaktion der linken Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo befragt.
Umstrittener als die Sportaktivitäten von Scholas Occurentes ist, daß die Papst-Stiftung mit Papst Franziskus unter Kindern für die Gender-Ideologie wirbt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corriere della Sera (Screenshot)