Papst Franziskus: „Techtelmechtel“ mit radikaler Abtreibungsideologin Emma Bonino

Lob für die falsche Seite


Emma Bonino nach ihrer kurzzeitigen Festnahme wegen Durchführung illegaler Abtreibungen mit Feministengeste (und/oder Freimaurersymbol?). Anschließend Flucht vor Strafverfolgung nach Frankreich
Emma Bonino und Papst Franziskus
Emma Boni­no und Papst Franziskus

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Sams­tag griff Fran­zis­kus zum Tele­fon­hö­rer und prak­ti­zier­te die von ihm ein­ge­führ­te, umstrit­te­ne „Tele­fon­seel­sor­ge“ des Pap­stes. Er rief eine Sym­bol­ge­stalt der Kir­chen­feind­lich­keit in Euro­pa an, die radi­ka­le Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin Emma Boni­no. Die Nach­richt wur­de umge­hend zum Medi­en­er­eig­nis und vor allem von katho­li­schen Medi­en in Ita­li­en mit gro­ßer Auf­ma­chung ver­brei­tet. Bereits im Juni 2013 hat­te der neu­ge­wähl­te Papst der dama­li­gen ita­lie­ni­schen Außen­mi­ni­ste­rin einen beson­de­ren Gruß zukom­men las­sen. Gewis­ser­ma­ßen von Pie­mon­te­se zu Piemontesin.

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Emma Boni­no erzähl­te Radio Radi­cale (Radi­ka­les Radio) aus­führ­lich über den Tele­fon­an­ruf des Pap­stes. Der 1976 gegrün­de­te Radio­sen­der gehört der win­zi­gen, aber ein­fluß­rei­chen radi­kal­li­be­ra­len Par­tei, in der Boni­no seit den 70er Jah­ren füh­rend tätig ist. Finan­ziert wird der Par­tei­sen­der vom Steu­er­zah­ler. Eine sin­gu­lä­re Rege­lung für eine Par­tei, die bei Wah­len im Durch­schnitt nur einen Pro­zent der Stim­men auf sich ver­ein­te, aber als radi­ka­le Pres­su­re Groupnomen est omen – über ein­fluß­rei­che Freun­de ver­fügt. Zu den Grün­dern der Radi­ka­len Par­tei gehör­te bei­spiels­wei­se Euge­nio Scal­fa­ri (sie­he auch Frei­mau­re­ri­scher Groß­ori­ent ver­sucht Papst Fran­zis­kus zu ver­ein­nah­men), ein ande­rer bevor­zug­ter Gesprächs­part­ner des Papstes.

Emma Boninos Bericht über den Papst-Anruf bei Radio Radicale

„Gestern nach­mit­tag habe ich einen eben­so uner­war­te­ten wie hoch­ge­schätz­ten Tele­fon­an­ruf Sei­ner Hei­lig­keit Papst Berg­o­glio erhal­ten. Uner­war­tet und hoch­ge­schätzt, wie ihr euch vor­stel­len könnt. Er erkun­dig­te sich über mei­nen Gesund­heits­zu­stand, doch zum Glück haben wir dar­über nur kurz gespro­chen, wobei er mich ermu­tig­te, durch­zu­hal­ten, wei­ter­zu­ma­chen, was ich auf jeden Fall mit all mei­nen Kräf­ten ver­su­che. Dann aber haben wir bald begon­nen über die Migran­ten und die Armut des Mit­tel­meer­raums zu spre­chen. Ich sag­te Sei­ner Hei­lig­keit, daß unse­re Jun­gen beglei­tet wer­den soll­ten, Muse­en zu besu­chen, denn auch wir haben ita­lie­ni­schen Migra­tio­nen: Sie wür­den die­sel­ben Gesich­ter sehen, die­sel­ben Augen, die­sel­ben Hoff­nun­gen und die­sel­be Ent­schlos­sen­heit. Wir haben dann über die Armut gespro­chen, über Afri­ka und die Frau­en. Sagen wir so: Sei­ne Hei­lig­keit hat mich sehr ermu­tigt, wei­ter­zu­ma­chen. Ich habe ihn erin­nert, daß wir die Migran­ten, wenn wir es über­haupt schaf­fen, sie auf­zu­neh­men, sie dann alle ins Gefäng­nis stecken. Die Gefäng­nis­se sind voll, und ich habe ihn dar­an erin­nert, wel­che Situa­ti­on wir im April hat­ten, und die dann zum Tele­fon­an­ruf Sei­ner Hei­lig­keit an Mar­co Pan­nella führ­te, der damals im Kran­ken­haus war und einen so schwie­ri­gen Ein­griff hin­ter sich hat­te, wie wir alle wis­sen. Sei­ne Hei­lig­keit sag­te: ‚Ja, ich erin­ne­re mich gut‘. Ich habe ihn auch dar­an erin­nert, daß Pan­nella und die Radi­ka­len auf alle Fäl­le zu die­ser Sache wei­ter­ma­chen, was die Gefäng­nis­se betrifft, aber auch was den Rechts­staat und die Ärm­sten betrifft. Kurz­um, es war in gewis­ser Hin­sicht auf herz­li­ches Tele­fon­ge­spräch. Ich habe ver­spro­chen, daß ich das Mög­lich­ste tun wer­de, um am 11. Mai an jener Initia­ti­ve zum Emp­fang Tau­sen­der Kin­der der ita­lie­ni­schen Schu­len teil­zu­neh­men, die Sei­ne Hei­lig­keit beab­sich­tigt. Eine Initia­ti­ve, die von der ‚Fab­bri­ca del­la Pace‘ aus­geht. Ich wer­de wirk­lich das Unmög­li­che tun, um dabei­zu­sein. Er dank­te mir dafür. Er sag­te: ‚Dann wer­den wir die Mög­lich­keit haben, uns zumin­dest aus der Fer­ne zu grü­ßen‘. Er wie­der­hol­te die Auf­for­de­rung ‚durch­zu­hal­ten‘, denn ‚Unkraut ver­geht nicht‘. Ich habe ihm gesagt: ‚Nein, Hei­lig­keit, mei­ne Mut­ter sag­te, daß ich ein wider­spen­sti­ges Kaut bin, aber kein Unkraut‘. Ich bat um die Erlaub­nis, die­ses Tele­fon­ge­spräch bekannt­ma­chen zu dür­fen, da es sich zwar um ein per­sön­li­ches, ja aber nicht um ein gehei­mes Tele­fo­nat han­delt. Er erlaub­te mir, es öffent­lich zu machen, was ich hier­mit über Radio Radi­cale tue. Er hat mich bestärkt und ermu­tigt – es ist nicht gera­de ein beson­ders schö­ner Moment für mich in die­sen Tagen -, aber es schien mir vor allem ein Zei­chen beson­de­rer Auf­merk­sam­keit, für die ich wirk­lich sehr, sehr, sehr dank­bar bin.“

Der Inter­view­er von Radio Radi­cale erin­ner­te dann, daß Mar­co Pan­nella, Grün­der und schil­lern­de Gal­li­ons­fi­gur der Radi­ka­len Par­tei am 2. Mai sei­nen 85. Geburts­tag fei­er­te. Boni­no ant­wor­te­te in Anspie­lung auf den Tele­fon­an­ruf des Pap­stes: „Jeder fin­det sei­nen Weg, um ihm die Glück­wün­sche aus­zu­drücken. Ich hof­fe einen Weg gefun­den zu haben, der ihm Freu­de bereitet.“

Wer aber ist Emma Bonino?

Legalisierung der Scheidung, der Abtreibung, der Drogen, der Euthanasie: die Kämpfe der Emma Bonnino
Lega­li­sie­rung der Schei­dung, der Abtrei­bung, der Dro­gen, der Eutha­na­sie: die Kämp­fe der Emma Bonino

Die Wühl­ar­beit der Radi­ka­len Par­tei läßt sich bei­spiel­haft anhand der Bio­gra­phie von Emma Boni­no dar­stel­len: Emma Boni­no, gebo­ren in Pie­mont, aus gut­bür­ger­li­chem Eltern­haus, absol­vier­te 1967–1972  ein Stu­di­um der Sprach­wis­sen­schaf­ten mit einer Diplom­ar­beit über den afro­ame­ri­ka­ni­schen Poli­ti­ker Mal­colm X. (1925–1965), Anfüh­rer der Nati­on of Islam. 1975 war sie Grün­de­rin des Cen­tro di Infor­ma­zio­ne Ste­ri­liz­za­zio­ne e Abor­to (CISA, Infor­ma­ti­ons­zen­trum Ste­ri­li­sa­ti­on und Abtrei­bung) für die Lega­li­sie­rung der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der. Seit­her initi­ier­te sie welt­weit zahl­rei­che Kam­pa­gnen zur Abtrei­bungs- und Scheidungsliberalisierung.

Mit­te der 70er Jah­re war sie an der Durch­füh­rung ille­ga­ler Abtrei­bun­gen als Teil des poli­ti­schen Kamp­fes betei­ligt, um die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung in Ita­li­en durch­zu­set­zen. Demon­stra­tiv ließ sie sich fest­neh­men und zum Idol des poli­ti­schen Kamp­fes sti­li­sie­ren. Anschlie­ßend folg­te aber die Flucht vor der Straf­ver­fol­gung nach Frank­reich, wo sie poli­ti­sches Asyl erhielt.

Nach der Lega­li­sie­rung des Kin­der­mor­des in Ita­li­en kehr­te sie straf­frei nach Ita­li­en zurück. Als „Opfer“ von „Faschi­sten, Patri­ar­chen und Kir­che“ dar­ge­stellt, wur­de sie von der Radi­ka­len Par­tei in Abwe­sen­heit auf die Kan­di­da­ten­li­ste für die Par­la­ments­wah­len gesetzt und gewählt. Dem Ita­lie­ni­schen Par­la­ment gehör­te sie mit kur­zen, selbst­ge­wähl­ten Unter­bre­chun­gen bis 2013 an. Boni­no schaff­te den Sprung ins Par­la­ment teil­wei­se direkt mit der Radi­ka­len Par­tei, teil­wei­se durch wech­seln­de Bünd­nis­se ihrer Par­tei mit der Lin­ken und der Rechten.

1978 insze­nier­te sie eine Kam­pa­gne gegen den dama­li­gen christ­de­mo­kra­ti­schen Staats­prä­si­dent Gio­van­ni Leo­ne (1971–1978), der unter Kor­rup­ti­ons­ver­dacht zurück­tre­ten muß­te. Die Kam­pa­gne stand in direk­tem Zusam­men­hang mit Leo­nes Zau­dern, das Abtrei­bungs­ge­setz zu unter­zeich­nen. Er unter­zeich­ne­te und muß­te doch zurück­tre­ten. 1998 ent­schul­dig­te sich Boni­no bei Leo­ne wegen der unge­recht­fer­tig­ten Vorwürfe.

1979–1988 und 1999–2006 war sie Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te der Radi­ka­len Par­tei, anfangs frakt­konslos, dann als Mit­glied der Libe­ra­len Frak­ti­on (ALDE). 1986 kam es trotz ihrer erklär­ten Kir­chen­feind­lich­keit zu einer offi­zi­el­len Begeg­nung mit Papst Johan­nes Paul II. wegen ihrer Kam­pa­gne gegen den Hun­ger in der Welt. Seit den 80er Jah­ren star­te­te Boni­no immer neue Kam­pa­gnen zur Dro­gen­li­be­ra­li­sie­rung. 1989–1993 war sie Vor­sit­zen­de der Trans­na­tio­na­len Radi­ka­len Par­tei. 1993 Kam­pa­gne für die Errich­tung eines Inter­na­tio­na­len Straf­tri­bu­nals für das ehe­ma­li­ge Jugo­sla­wi­en. 1995–1999 wur­de sie auf Vor­schlag der Mit­te-rechts-Regie­rung von Sil­vio Ber­lus­co­ni EU-Kom­mis­sa­rin in der Kom­mis­si­on von Jaques San­ter. 1998 nahm Boni­no am Tref­fen der Bil­der­ber­ger in Turn­ber­ry (Schott­land) teil.

Es folg­ten Kam­pa­gnen für die Libe­ra­li­sie­rung der künst­li­chen Befruch­tung und die Lega­li­sie­rung der Eutha­na­sie. 2006–2008 war Boni­no ita­lie­ni­sche Han­dels- und Euro­pa­mi­ni­ste­rin der Mit­te-links-Regie­rung von Roma­no Pro­di. 2007 Initia­to­rin der gegen Papst Bene­dikt XVI. gerich­te­ten Kam­pa­gne „No Tali­ban, No Vatican“.

Von 2008–2013 war Boni­no Vize­prä­si­den­tin des ita­lie­ni­schen Senats. 2011 gehör­te sie zu den Unter­zeich­nern des Sor­os-Brie­fes des ame­ri­ka­ni­schen Finanz­mo­guls Geor­ge Sor­os zur Stär­kung der EU und Schwä­chung der Mitgliedsstaaten.

2013–2014 war sie ita­lie­ni­sche Außen­mi­ni­ste­rin der Mit­te-links-Regie­rung von Enri­co Let­ta. 2003 wur­de sie wegen ihres „Ein­sat­zes zur För­de­rung der Men­schen­rech­te in der Welt“ mit dem Preis des ita­lie­ni­schen Staats­prä­si­den­ten aus­ge­zeich­net, obwohl Boni­no die welt­wei­te Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung als „Men­sch­recht“ fordert.

2011 mit dem Gay Vil­la­ge Award für den belieb­te­sten homo­phi­len hete­ro­se­xu­el­len Poli­ti­ker aus­ge­zeich­net. 2013 mit dem Ame­ri­ka-Preis der trans­at­lan­ti­schen Italy–USA Foun­da­ti­on geehrt.

Eine bemer­kens­wer­te Kar­rie­re mit bedeu­ten­dem Ein­fluß für die Ver­tre­te­rin einer Par­tei, die bei Wah­len nur Ergeb­nis­se zwi­schen 0,2 und 2,8 Pro­zent der Stim­men erziel­te. 1999, 2006 und 2013 kan­di­dier­te Boni­no erfolg­los für das Amt des ita­lie­ni­schen Staatspräsidenten.

Danilo Quinto: „Aufgabe des Papstes ist es nicht mit irgendwem zu dialogisieren“

Emma Bonino mit dem Großmeister des Großorients von Italien, Gustavo Raffi (1999-2014)
Emma Boni­no mit dem Groß­mei­ster des Groß­ori­ents von Ita­li­en, Gustavo Raf­fi (1999–2014)

Laut Boni­no erlaub­te ihr der Papst, das pri­va­te Tele­fon­ge­spräch vom 2. Mai publik zu machen. Führt der Papst mit einem Poli­ti­ker ein Gespräch, der die­ses öffent­lich machen kann, han­delt es sich auch beim Papst, um eine poli­ti­sche Hand­lung. Damit wie­der­holt sich mit Boni­no, was bereits zuvor durch den Tele­fon­an­ruf bei Pan­nella gesche­hen war. Der Papst stellt sich auf die Ebe­ne sei­ner Gesprächs­part­ner. „Damit ver­rät der Papst sei­nen Auf­trag“, so der katho­li­sche Publi­zist und ehe­ma­li­ge Radi­ka­le Dani­lo Quin­to auf Chie­sa e post­con­ci­lio. „Die Auf­ga­be des Pap­stes ist es, das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den und zur Umkehr zu rufen und nicht mit irgend­wem zu plau­dern und zu dia­lo­gi­sie­ren. Er hat die See­len derer auf dem Gewis­sen, denen er begeg­net, mit denen er spricht, und muß sich dafür vor Gott ver­ant­wor­ten, wie jeder von uns.“

Emma Boni­no und Mar­co Pan­nella sind seit Jahr­zehn­ten die radi­kal­ste Speer­spit­ze der Kir­chen­feind­lich­keit in Ita­li­en, aber durch inter­na­tio­na­le Ver­net­zung auch in der EU und dar­über hin­aus. Sie haben durch ihre radi­ka­le Pro­pa­gan­da­tä­tig­keit in den 70er Jah­ren wesent­lich dazu bei­getra­gen, dem Kul­tur­bruch von 1968 zum Durch­bruch zu ver­hel­fen. Die Lega­li­sie­rung der Ehe­schei­dung und der Abtrei­bung sind die zer­set­zen­den Mark­stei­ne, die sie in Zeit und Raum hin­ter­las­sen haben. Hin­zu kom­men durch bestän­di­ge Pole­mik eine ver­gif­te­te Stim­mung gegen die katho­li­sche Kir­che, die seit Jahr­zehn­te wie­der­hol­te Pro­pa­gan­da zur Dro­gen­frei­ga­be, der Kampf gegen die Gewis­sens­frei­heit von Ärz­ten, Anäs­the­si­sten, OP-Per­so­nal und Kran­ken­pfle­gern, die sich wei­gern, an der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der mitzuwirken.

Aktu­ell ver­su­chen Panella und Boni­no mit den Radi­ka­len die Kir­che in Ita­li­en auf steu­er­recht­li­cher Ebe­ne in den Kon­kurs zu trei­ben. Das Unter­fan­gen scheint ange­sichts einer von 68 gepräg­ten Rich­ter­ge­ne­ra­ti­on nicht ohne Aus­sicht, die auch die Justiz als Mit­tel der gesell­schafts­po­li­ti­schen Ver­än­de­rung sieht, wo das Par­la­ment auf­grund der demo­kra­tisch bestimm­ten Zusam­men­set­zung die­se Rol­le nicht wahr­nimmt (sie­he Will EU Kir­che in den Ruin trei­ben? – Gerech­tig­keit, IKEA und Steu­er­pa­ra­die­se).

Der falsche Eindruck in der Öffentlichkeit

Die päpst­li­chen Tele­fon­ge­sprä­che mit erklär­ten Kir­chen­fein­den, Got­tes­lä­ste­rern und Kin­des­mör­dern (Emma Boni­no brü­ste­te sich in den 70er Jah­ren, selbst an ille­ga­len Abtrei­bun­gen teil­ge­nom­men zu haben, um das „Recht“ auf Abtrei­bung poli­tisch durch­zu­set­zen) haben ver­schie­de­ne Ebe­nen. Sie könn­ten der Per­son gel­ten und damit auf deren See­len­heil abzie­len. Über die Moti­ve sol­che Tele­fon­an­ru­fe kann nur spe­ku­liert wer­den. Da dem Papst die öffent­li­che Wir­kung bekannt sein muß, sind Beden­ken mehr als berechtigt.

Die zwei­te Ebe­ne ist näm­lich der öffent­li­che Ein­druck, den die­se Tele­fo­na­te hin­ter­las­sen. Das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt ruft aus Eigen­in­itia­ti­ve die radi­kal­sten Kir­chen­fein­de an, wünscht ihnen alles Gute, for­dert sie auf „durch­zu­hal­ten“ und „wei­ter­zu­ma­chen“, plau­dert nett mit ihnen über poli­tisch kor­rek­te The­men, zu denen ein­träch­ti­ges Ein­ver­neh­men herrscht. Der Ein­druck, der in der Öffent­lich­keit ent­ste­hen muß: Die radi­kal­li­be­ra­len, anti­christ­li­chen, kir­chen­feind­li­chen, lebens­feind­li­chen, fami­li­en­feind­li­chen Posi­tio­nen der Radi­ka­len wer­den sogar vom Papst als legi­ti­me Stand­punk­te aner­kannt. Ein fata­ler Eindruck.

„No Taliban, No Vatican“

Emma Bonino No Vatican No Taliban
Emma Boni­no: No Vati­can, No Taliban

Erst vor weni­gen Jah­ren stan­den die­sel­ben Radi­ka­len, als noch Papst Bene­dikt XVI. regier­te, auf dem Peters­platz mit dem Trans­pa­rent: „No Tali­ban, No Vati­can“ und ver­mit­tel­ten mit ihrem pro­pa­gan­di­sti­schen Kön­nen, daß die katho­li­sche Kir­che und die Atten­tä­ter der Twin Towers, Osa­ma bin Laden und die Isla­mi­sten ein und das­sel­be sei­en. Selbst die mor­den­den Isla­mi­sten haben für die Radi­ka­len um Boni­no nur den Zweck, im Kampf gegen die katho­li­sche Kir­che instru­men­ta­li­siert zu wer­den. So tief sitzt der Haß. Was nichts dar­an ändert, daß die häu­fig aus groß­bür­ger­li­chem Haus stam­men­den Radi­ka­len sich auf gesell­schaft­li­chem und diplo­ma­ti­schem sicher Par­kett zu bewe­gen wissen.

Noch vor weni­gen Mona­ten war Emma Boni­no als Kan­di­da­tin für das Amt des ita­lie­ni­schen Staats­prä­si­den­ten im Gespräch. Durch die Wahl eines Links­ka­tho­li­ken und auf­grund ihres Alters scheint sich die­se Krö­nung eines „radi­ka­len Lebens“ (Emma Boni­no über sich selbst) zer­schla­gen zu haben. Zur ita­lie­ni­schen Außen­mi­ni­ste­rin einer Mit­te-links-Regie­rung und EU-Kom­mis­sa­rin, nomi­niert von einer Mit­te-rechts-Regie­rung, hat sie es jeden­falls gebracht. Ob links oder rechts, die Radi­ka­len misch­ten in Ita­li­en seit Jahr­zehn­ten mit. Ein Ein­fluß, der nicht auf die Zahl der Wäh­ler­stim­men zurück­zu­füh­ren ist, son­dern auf die Ver­net­zung mit ein­fluß­rei­chen Krei­sen, die hin­ter ihnen stehen.

Danilo Quinto: Politisch korrekte Plauderei ist „Verrat“ am päpstlichen Auftrag

Papst Fran­zis­kus bestärk­te mit dem Tele­fon­an­ruf und den Gesprächs­the­men (Migra­ti­on, Armut, Frau­en!) die ihm nach­ge­sag­te Affi­ni­tät zur poli­ti­schen Lin­ken und zur poli­ti­schen Kor­rekt­heit. Mit Dani­lo Quin­to darf man Zwei­fel hegen, daß Papst Fran­zis­kus Mar­co Pan­nella oder Emma Boni­no zur Umkehr auf­ge­for­dert hat oder auch nur dar­auf auf­merk­sam mach­te, daß „vie­le Sün­den dem Näch­sten Scha­den zufü­gen. Man muß die­sen, soweit mög­lich, wie­der gut­ma­chen (z. B. Gestoh­le­nes zurück­ge­ben, den Ruf des­sen, den man ver­leum­det hat, wie­der­her­stel­len, für Belei­di­gun­gen Genug­tu­ung lei­sten). Allein schon die Gerech­tig­keit ver­langt dies. Zudem aber ver­wun­det und schwächt die Sün­de den Sün­der selbst sowie des­sen Bezie­hun­gen zu Gott und zum Näch­sten“, wie es im Kate­chis­mus (Nr. 1459) heißt.

Dani­lo Quin­to, der selbst der Radi­ka­len Par­tei ange­hör­te, sich zu Chri­stus bekehr­te und von der Par­tei los­sag­te, ver­öf­fent­lich­te ein Buch über die men­schen­ver­ach­ten­de Ideo­lo­gie die­ser Par­tei. Zum Papst­an­ruf bei Emma Boni­no schrieb er nun: „Was mich betrifft, so war­te ich noch immer dar­auf, daß Mar­co Pan­nella mich für die Ver­fol­gung um Ver­ge­bung bit­tet, der er mich und mei­ne Fami­lie wegen mei­ner Ent­schei­dung für den Glau­ben aus­setz­te und für die Ver­leum­dun­gen, die er über mich ver­brei­te­te, wes­halb ich mit San­dro Magi­ster übereinstimme.“

„Nähert sich Papst kirchenfernen Positionen“?

Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster schrieb im Juni 2013 nach den ersten 100 Tagen des Pon­ti­fi­kats von Papst Fran­zis­kus: „Was am mei­sten dar­an ver­blüfft, ist das Wohl­wol­len, mit dem die lai­zi­sti­sche Öffent­lich­keit auf ihn schaut, die wäh­rend des Pon­ti­fi­kats von Bene­dikt XVI. beson­ders aggres­siv gegen die Kir­che und gegen das Papst­tum auftrat.“

Im Novem­ber 2014 ver­stärk­te Magi­ster in einem Inter­view die Aus­sa­ge: „Die Popu­la­ri­tät von Papst Fran­zis­kus führt nicht zu Wel­len von Kon­ver­ti­ten. Im Gegen­teil, die kir­chen­fer­ne, dem Chri­sten­tum feind­lich gesinn­te Kul­tur scheint ihn mit einer gewis­sen Befrie­di­gung zu sehen. Indem sie sehen, daß das Kir­chen­ober­haupt sich ihren Posi­tio­nen annä­hert, die er zu ver­ste­hen und sogar zu akzep­tie­ren scheint.“

Falsche Signale im Zeichen des Relativismus

Dazu Dani­lo Quin­to mit Blick auf den Anruf bei Boni­no: “Ich fra­ge mich, mit wel­chem Geist man am kom­men­den 10. Mai beim Marsch für das Leben durch die Stra­ßen Roms zie­hen wird, wenn man weiß, daß der, der durch gött­li­ches Man­dat das Leben ver­tei­di­gen müß­te, ange­nehm mit einer der füh­rend­sten Ver­fech­te­rin einer men­schen­ver­ach­ten­den Ideo­lo­gie plaudert.“

„Ich füge noch einen Wunsch und eine Hoff­nung hin­zu: Ich wen­de mich an die Eltern der Kin­der, die am 11. Mai von der Fab­bri­ca del­la Pace ein­ge­la­den wer­den. Zu jener Initia­ti­ve, zu der der Papst auch Emma Boni­no ein­ge­la­den hat. Allein schon die Tat­sa­che, daß sie anwe­send sein könn­te, soll­te für die Eltern Grund genug sein, ihre Kin­der zu Hau­se zu las­sen. Mit dem Bösen ver­kehrt man nicht. Man bekämpft es. Und der Papst soll­te wis­sen, daß Emma Boni­no die­sen Eltern nichts, aber rein gar nichts zu sagen hat, wie man der Gen­der-Ideo­lo­gie wider­steht, von der die Kin­der durch die Schu­le auf­ge­wie­gelt wer­den, von einer Kul­tur, die zum Hege­mon gegen die Wahr­heit gewor­den ist, deren Ver­tei­di­ger und Bewah­rer der Papst sein soll­te“, so der bekehr­te ehe­ma­li­ge Radi­ka­le Dani­lo Quinto.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​Chiesa e postconcilio/​MiL/​Eutanasialegale/​Radio Spada

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17 Kommentare

  1. Ich möch­te höf­lich fra­gen, war­um es ein „fal­scher Ein­druck in der Öffent­lich­keit“ ist, den Papst Fran­zis­kus weckt, und war­um es „fal­sche Signa­le“ sind, die er setzt? Fran­zis­kus han­delt so, wie er ist, und ist so, wie er han­delt: ein Feind Got­tes und Feind der Kir­che Jesu Chri­sti. Nur dann ergibt die­ses Pon­ti­fi­kat einen „Sinn“. Mir fällt welt­weit nur eine Per­sön­lich­keit ein, die es in die­ser Hin­sicht mit Papst Fran­zis­kus auf­neh­men kann: Prä­si­dent Barack Obama.

    • Ja, nur so erschließt sich ein Sinn, eine Mis­si­on, die­ses Pontifikats.
      Und er ist den lan­gen ‚Weg durch die Insti­tu­tio­nen‘ gegan­gen bis zur höch­sten Stufe!
      Wel­che Kraft! Für das Werk der Auf­lö­sung und des Abstiegs?
      Die Kraft der Lie­be kann es wohl nicht sein.

  2. Hat denn nicht Papst Fran­zis­kus sel­ber sein „Pro­gramm“ im Inter­view mit dem Frei­mau­rer Scal­fa­ri in der „La Repu­bli­ca“ so ausformuliert ?!:
    -
    Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil â€¦
    hat beschlos­sen, der Zukunft mit einem
    moder­nen Geist ins Gesicht zu sehen und sich für die
    moder­ne Kul­tur zu öffnen.
    Die Kon­zils­vä­ter wuss­ten, dass Öff­nung zur moder­nen Kul­tur reli­giö­se Öku­me­ne bedeu­te­te und Dia­log mit den Nichtglaubenden.
    Seit­dem ist sehr wenig in die­se Rich­tung getan worden.
    Ich habe die Demut und den Ehr­geiz, es tun zu wollen.“
    -

    Ich den­ke ange­sichts die­ser neu­er­li­chen unver­bind­li­chen päpst­li­chen „Plau­de­rei­en“ dürf­ten jeg­li­che Zwei­fel aus­ge­räumt sein, ob Papst Fran­zis­kus dies tat­säch­lich so gesagt hat.

  3. Papst Fran­zis­kus könn­te ich mit eini­ger inne­rer Über­win­dung und mit viel gutem Wil­len zuge­ste­hen, dass er sich mit­hil­fe sei­nes Tele­fo­nats um das ver­lo­re­ne Schaf bemü­hen möchte.
    Aber so wirk­lich glau­ben kann ich das nicht.
    Wenn er sich mit Leu­ten wie Signo­ra Boni­no gemein macht, sie zum „wei­ter­ma­chen“ und „durch­hal­ten“ ermun­tert – was heißt das konkret?
    Muß die­se sich in ihrem Han­deln nicht bestä­tigt und unter­stützt fühlen?
    Man möch­te es nicht glau­ben, aber wel­che Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten bie­ten sich sonst noch an?

    • „Uns“ wirft der Papst, lie­be Mari­en­zweig, mit sol­chen Tele­fo­na­ten durch­aus die Brocken um die Ohren: zu unse­rem Heil, zum Nachdenken.
      Der Papst Fran­zis­kus ist m.Er. ein Werk­zeug letzt­lich zur Rei­ni­gung der Kir­che. Das macht er auf sei­ne Art und Weise.
      „Wir“ wis­sen ja durch­aus wie ver­dor­ben die Kir­che und vie­le „Gläu­bi­ge“ sind. Und jeder Christ hat immer wie­der Buße und Umkehr nötig: also zuerst die Bal­ken aus dem eige­nen Auge ent­fer­nen. Und das ist (auch m)eine Lebens­auf­ga­be. Das Übri­ge kann man dann getrost dem Herr­gott überlassen. 

      Die Zei­ten, wann sich das christ­li­che Volk es schnucke­lig machen konn­te, sich hin­ter war­mem Ofen ver­krie­chen konn­te, sind offen­kun­dig vor­über. Mit die­sem Papst geht das nicht wie man sieht.
      Sei­ne Art der Evan­ge­li­sie­rung ist unge­wöhn­lich, aber viel­leicht ist das heu­te der Weg.

      • Wo evan­ge­li­siert er denn?
        Sie mei­nen, indem er irr­lich­tern­de Irr­leh­ren, gar­niert mit gele­gent­lich recht­gläu­big klin­gen­den Sah­ne­häub­chen ver­brei­tet, for­dert er den bereits ver­lo­re­nen Glau­ben der Lai­en heraus?

        Woher immer Sie sol­che Ideen haben, sie sind ver­rückt, aber auch anti­christ­lich und wider­spre­chen dem, was die Kir­che gelehrt hat zum Papst. Aber auch die For­de­rung Jesu, unser Ja sei ein Ja, unser Nein ein Nein, wird durch eine sol­che „unge­wöhn­li­che“ Stra­te­gie völ­lig konterkariert.

        Was legen Sie sich noch zurecht, um der Tat­sa­che aus­zu­wei­chen, dass F. kein katho­li­scher Papst sein kann?
        Mit Ihren Argu­men­ten wer­den Sie dem Anti­chri­sten ins Netz laufen!
        Ken­nen Sie das Mär­chen vom Rotkäppchen?
        Sie wir­ken auf mich (und nicht nur Sie!) wie ein Rot­käpp­chen, das nun auf Teu­fel komm raus sich selbst bewei­sen will, dass der Wolf in Groß­mutters Klei­dern die Groß­mutter ist.

        Es gibt auch Frau­en, die zäh dar­an fest­hal­ten, dass der Mann, der sie prü­gelt, betrügt und ver­ach­tet, sie in Wahr­heit ein­fach nur liebt.

        Christ­sein heißt dage­gen: Nüch­tern­heit und kla­re Gedanken!

  4. Jahr­zehn­te­lang hat man unse­re Frau­en zur Abtrei­bung und Ver­hü­tung ani­miert und gleich­zei­tig kom­men Mil­lio­nen Migran­ten und ver­meh­ren sich in Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten, weil wir kaum mehr christ­li­che Fami­li­en mit Kin­dern haben. Was ist das ? Umvol­kung ? Aus­tausch ? Aus­lö­schung ? — Für mich sind das Zei­chen der End­zeit und dass das alles auf ein Straf­ge­richt hin­aus­läuft: http://​www​.kath​-zdw​.ch/​m​a​r​i​a​/​v​e​r​g​l​e​i​c​h​b​.​o​f​f​e​n​b​a​r​u​n​g​e​n​.​h​tml

    • Es ist Umvol­kung und Aus­lö­schung. Man darf gespannt sein, wie sich die Schar der Abtrei­bungs­ideo­lo­gen und kir­chen­na­hen Homo­lob­by­isten in die ver­meh­rungs­freu­di­gen Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten der­Ein­wan­de­rer inte­grie­ren wollen?

    • Hem­mungs­lo­se Abtrei­bung ist aller­dings in wei­ten Tei­len der Welt eben­falls an der Tages­ord­nung. Auch und beson­ders in soge­nann­ten Ent­wick­lungs­län­dern. In Indi­en, Chi­na etc., man tötet sogar die Kin­der gleich nach der Geburt, wenn es zur Abtrei­bung nicht mehr kam.

      Die Ani­ma­ti­on zur Abtrei­bung gilt prin­zi­pi­ell auf unse­rem Boden jeder Frau: man will uns als Sex­ob­jek­te und hat uns gei­stig schon längst umstruk­tu­riert zu total ver­kom­me­nen Män­nern. Wir sol­len das Leben eben­so ver­ant­wor­tungs­los und hedo­ni­stisch betrach­ten, wie das der her­un­ter­ge­kom­me­ne Mann tut. Nach­dem man die Frau­en seit lan­ger Zeit durch ent­spre­chen­des dümm­lich-bru­tal-dop­pel­mo­ra­li­sti­sches Ver­hal­ten auf­sei­ten der Män­ner fru­striert hat, stie­gen vie­le Frau­en ver­bit­tert und zynisch gewor­den, ger­ne ein auf das Rache­an­ge­bot, das aber die Frau zer­stört hat.

      Wäh­rend vie­le Kon­ser­va­ti­ve her­um­heu­len, dass der arme Mann total unter die Räder gekom­men sei wegen der bösen Femi­ni­stin­nen, muss man objek­tiv fest­stel­len, dass der Mann genau das erreicht hat, was er gott­los immer woll­te: das Ver­schwin­den der Frau in ihrer Wür­de und ihrem Königtum.

      Man soll sich nicht täu­schen: Frau­en, denen der hal­be Kopf ban­da­giert wird bzw. die sich den Kopf frei­wil­lig ban­da­gie­ren, unten aber all­zu­oft frei­zü­gig ihren Unter­leib in löf­fel­en­gen Hosen und gele­gent­lich Röcken/​Kleidern zur Schau stel­len (vie­le Frau­en in die­ser Reli­gi­on tun das!), jeden­falls so lan­ge, bis sie dann die Kin­der gebä­ren, die man ja doch haupt­säch­lich als Kampf­mit­tel betrachtet,
      die­se Frau­en ent­spre­chen aufs Ei unse­ren hedo­ni­sti­schen Abtreiberinnen:

      Der Kopf ist weg­ge­sperrt, der Leib dargeboten.

      Die Frau gibt es nicht mehr im Stra­ßen­bild – die Frau in der Wür­de, die Chri­stus ihr in Maria zurück­ge­ge­ben hat.
      Als neu­lich in mei­ner Nähe eine SPD-Frau Bür­ger­mei­ste­rin wur­de und sich in einem – sagen wir – alter­na­tiv ange­hauch­ten lan­gen Rock zeig­te und zu den Bür­gern sprach, muss­te ich zu mei­ner Bestür­zung hören, wie sich spä­ter eine Hor­de der Män­ner dar­über lustig mach­te, dass sie sich so kleide.

      Ich trat her­zu und sag­te: Wo ist das Problem?

      Die Män­ner sag­ten, dass es lächer­lich sei, wenn Frau­en in lan­gen wei­ten Röcken her­um­lie­fen. Nun bin ich abso­lut kein Anti­ho­sen­fe­ti­schist, aber ich bin auch kei­ne Ver­tre­te­rin des Wahns, Hosen sei­en weib­li­ches Sta­tus­sym­bol. Also sag­te ich: es ist doch ganz nor­mal, dass Frau­en sol­che Klei­dung tragen.
      Was denkt aber der heu­ti­ge Spie­ßer-Mann offen­bar: Eine Frau in der Poli­tik muss Hosen­an­zü­ge tra­gen … oder enge Kurzröcke.

      Das ist sym­pto­ma­tisch! Hät­te sie eine Plu­der­ho­se getra­gen, hät­te man genau­so gespottet!

      Ich fin­de es dage­gen trau­rig, wenn Katho­li­ken von „Umvol­kung“ sprechen.
      Sind wir Ras­si­sten?! Liegt uns nur dran, dass bestimm­te eth­ni­sche Merk­ma­le bei­be­hal­ten werden?

      Das Pro­blem der Ver­nich­tung der Frau – par­al­lel zur Ver­nich­tung der Kir­che – ist das wirk­li­che Pro­blem! Und die­ses Pro­gramm läuft par­al­lel hüben wie drüben.

    • Man­che fin­den das Wort „Umvol­kung“ unfein. Es ist aber zutreffend.
      Das deut­sche Staats­volk, laut Ver­fas­sung durch Abstam­mung defi­niert, wird syste­ma­tisch ersetzt durch Fremd­stäm­mi­ge. Ent­spre­chend die ande­ren euro­päi­schen Völker.
      http://​new​.euro​-med​.dk/​2​0​1​5​0​5​0​5​-​u​n​t​e​r​g​a​n​g​-​d​e​s​-​a​b​e​n​d​l​a​n​d​e​s​-​e​u​n​a​t​o​-​t​r​a​n​s​p​o​r​t​i​e​r​t​-​s​e​h​r​-​g​e​r​n​e​-​t​a​g​l​i​c​h​-​t​a​u​s​e​n​d​e​-​v​o​n​-​s​e​l​b​s​t​-​g​e​m​a​c​h​t​e​n​-​m​i​g​r​a​n​t​e​n​-​n​a​c​h​-​e​u​r​o​p​a​.​php
      Resü­mee des Artikels:
      „Der Unter­gang Euro­pas ist gege­be­ne, gewoll­te und beschlos­se­ne Sache.“
      Und die katho­li­sche Hier­ar­chie mit dem Papst an der Spit­ze (Lam­pe­du­sa) ist voll dabei.
      Vor 80 Jah­ren war man deutsch­na­tio­nal, heu­te ist man glo­ba­li­stisch. Stets wird der jewei­li­ge Zeit­geist zum Qua­si-Dog­ma erho­ben. Es gibt kei­ne Grund­sät­ze mehr.
      Spä­te­re Gene­ra­tio­nen errich­ten den frü­he­ren Dis­si­den­ten manch­mal Denk­mä­ler, und ver­fol­gen ihre eige­nen Dis­si­den­ten. Taedet me talis vita.
      Komm, Herr Jesus!

      • Ach tat­säch­lich – wo steht denn im GG, dass als deut­scher Staats­bür­ger nur der gel­ten kann, der auch ein­hei­mi­scher Abstam­mung ist?

        Bit­te zitie­ren Sie das mal!

        Das deut­sche Staats­volk ist gera­de nicht eth­nisch defi­niert – nach den Katastrophen…

        Im Gegen­teil:

        Art. 3 § 3:

        „Nie­mand darf wegen sei­nes Geschlech­tes, sei­ner Abstam­mung, sei­ner Ras­se, sei­ner Spra­che, sei­ner Hei­mat und Her­kunft, sei­nes Glau­bens, sei­ner reli­giö­sen oder poli­ti­schen Anschau­un­gen benach­tei­ligt oder bevor­zugt werden.“

        Im übri­gen ist es ziem­lich egal, wel­cher eth­ni­schen Her­kunft das Staats­volk ist. Jeden­falls für einen Christen.
        Denn ein halb­wegs bewan­der­ter Mensch weiß, dass der eth­ni­sche Zustand der Deut­schen noch nie­mals „sta­bil“ war. Es gibt eth­nisch kein grö­ße­res Misch­volk in Euro­pa als die Deut­schen. Und wel­che Per­so­nen und Stäm­me nun alle zu die­sem „deut­schen“ Volk gehö­ren – das war bereits im 19. Jh eine unbe­ant­wort­ba­re Fra­ge – jen­den­falls ab dem Moment, ab dem man glaub­te, einen Natio­nal­staat grün­den und die Zukunft der Men­schen auf ihre natio­na­le Iden­ti­tät bau­en zu sollen.
        Das Haus war auf Sand gebaut!
        Denn „Völ­ker“ waren noch nie etwas Sta­bi­les im eth­ni­schen Sinn!

        Für den Chri­sten dage­gen zählt tat­säch­lich nur der Mensch und vor allem des­sen See­len­heil. Käme es zu einer gro­ßen Bekeh­rung vie­ler ein­ge­wan­der­ter Mus­li­me – was stör­te Sie dran, wenn die Deut­schen sta­ti­stisch gese­hen etwas dun­kel­haa­ri­ger würden?

        Suchen Sie sich aus, wor­an Sie sich klam­mern wol­len – an das ver­kom­me­ne eth­ni­sche „Volk“ oder an ame­ri­ka­ni­sche Hystery-Vide­os? An Fan­ta­sy-News aus dem Cyber­space, die genau­so gefaked sein kön­nen wie die Fakes, die sie vor­ge­ben zu ent­lar­ven? Will Schmidt­chen Schlei­cher die Welt­rät­sel auf­decken, indem er vor dem Rech­ner sitzt und durch die Har­ry-Pot­ter-Win­ner-Welt evan­ge­li­ka­ler You­tube-Expo­sing-Sur­pri­se-Soaps surft?

        Hier ist nichts eine „beschlos­se­ne Sache“, was unse­rem Herrn entginge!
        Den letz­ten Beschluss zu allem fällt der Herr.
        In Ihm aber ist nicht Jude noch Grieche!
        Das ist die Richtschnur.

  5. Es kann wohl gesagt wer­den, daß der Papst im Wis­sen um die Lebens­ge­schich­te sei­ner Gesprächs„partnerin“ die­se hät­te zur Umkehr auf­ru­fen kön­nen ent­spre­chend dem Wor­te Chri­sti an die Ehe­bre­che­rin: „… geh und sün­di­ge nicht mehr“. Ver­kün­di­ge mit aller Kraft das Lebens­recht für unge­bo­re­ne Kin­der und die Wahr­heit von Ehe und Fami­lie im Ein­klang mit den Wor­ten Jesu Christi. 

    Scha­de, daß der Papst mich noch nicht ange­ru­fen hat. Ja, ich bin ein Sün­der; es ist so. Ich stel­le das jeden Tag fest. Aber dann rief er die­se berühm­te Frau an und mit ihr, den­ke ich mir, auch vie­le ande­re Unbekannte.
    Ich fra­ge mich, was in die­ser Emma Boni­ni inner­lich jetzt vor­geht. Sie wur­de ja bestärkt, „wei­ter­zu­ma­chen“ und das Gan­ze vor allem auch publik zu machen. Und dar­um gings dem Papst: nicht um pri­va­te Ver­trau­lich­keit, son­dern um einen „offe­nen Dia­log“, der jedes Abhö­ren über­flüs­sig mach­te, jeden Spio­na­ge­dienst arbeitslos.

    Aber die Chri­sten soll­ten m.Er. Selbst­kri­tik üben: denn wür­den sie, „wir“ die Leh­ren der Kir­che und der Päp­ste in Sachen Lebens­recht wie Ehe und Fami­lie treu im Klei­nen ver­kün­den und leben, könn­te sich ein Papst sol­che Tele­fo­na­te spa­ren. „Wir“ laden ihn ja gera­de­zu dazu ein wie es aus­sieht. Er hält „uns“ mit sol­chen Anru­fen einen Spie­gel vor. Das Gan­ze könn­te ein Weck­ruf an die all­ge­mein schla­fen­de und müde euro­päi­sche Chri­sten­heit sein. „Bekehrt Euch und macht ernst“: so könn­te man sei­nen Anruf wohl deuten.

  6. Was immer F. wirk­lich und wort­wört­lich zu Bon­ni­no gesagt haben mag und ob über­haupt (wir müs­sen auch beden­ken, dass das alles gelo­gen sein könn­te – wer weiß es denn wirk­lich so genau?) – auf jeden Fall darf die­sel­be Dame unwi­der­spro­chen behaup­ten, F. habe sie mit die­sen Wor­ten angerufen.

    F. wider­spricht nicht oder er kann nicht wider­spre­chen, oder hat es genau so auch gesagt.

    Alle drei Mög­lich­kei­ten zei­gen doch, wer im Vati­kan regiert.

    Das Kreuz auf sich neh­men heißt nicht, dass man sich an der Ver­lä­ste­rung des Herrn in kirch­li­chen Kostü­men und im Rah­men einer blas­phe­mi­schen Ver­wal­tung betei­li­gen muss. Wer dies nicht zu unter­schei­den weiß, geht am Abgrund entlang!
    Man kann zu einem solch per­ver­tier­ten Appa­rat doch nur Distanz ein­neh­men. Kein Mensch wür­de den Kampf, wenn er jetzt nicht die­se Distanz ein­nimmt, bestehen kön­nen. Nie­mand kann, den Herrn mit den ande­ren, indem man dableibt, wohl oder übel lästernd, hier standhalten.
    Gehen! Wenn vie­le gehen wür­den, wenn vie­le schon gegan­gen wären – es sähe anders aus. So aber zieht man noch ande­re mit in den Abgrund und ver­zö­gert und ver­ne­belt das Offen­bar­wer­den des­sen, was hier geschieht durchs Aus­har­ren am fal­schen Ort.
    Der Beginn von Psalm 1 sagt uns, dass nie­mand sich an einem sol­chen Ort auf­hal­ten kann, ohne selbst aller­größ­ten Scha­den zu nehmen.

    Die Fra­ge „wohin?“ kann man inzwi­schen nicht mehr ein­fach und öffent­lich ver­han­deln. Aber auf gar kei­nen Fall zu den Häre­ti­kern, die die kir­che immer ver­ur­teilt hat: NICHT zu den Pro­te­stan­ten und Evan­ge­li­ka­len, auch wenn dort vie­le sicher, man­gels bes­se­ren Wis­sens und feh­len­den Glau­bens­zeug­nis­ses durch die Katho­li­ken, guten Wil­lens sind, aber eben den Herrn im aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment nicht aner­ken­nen wol­len bzw. kön­nen. Das Kon­zil von Tri­ent hat sich dazu EIN­deu­tig geäu­ßert. Dort hat kein Katho­lik also etwas ver­lo­ren! Denn im Ggs. zu den dort Wohl­mei­nen­den, die es nicht anders ken­nen, weiß er es bes­ser und sün­digt schwer, wo man das über vie­le der ihren nicht so ein­deu­tig sagen kann – eben weil sie es nicht bes­ser kennen.
    Auch der Gang zur Ortho­do­xie ist Wahn­sinn – auch hier gilt: vie­le dort mei­nen es gut, weil sie es nicht anders ken­nen. Ein Katho­lik aber weiß es durch die Kir­che bes­ser. Und was die­sel­be vor dem Vati­ca­num II zu dem The­ma gesagt hat, weiß jeder gute Katho­lik ohne nach­kon­zi­lia­res Wenn und Aber. Er kann nie­mals, wenn es mit ihm recht steht, zu den Schis­ma­ti­kern über­lau­fen. Zumal gera­de ihre anti­christ­li­che Ehe­leh­re sie eigent­lich ent­lar­ven soll­te. War­um zu einer schis­ma­ti­schen Kir­che ren­nen, die einem Her­ren­wort krass ins Ange­sicht widerspricht?!
    Tra­di-Schis­ma­ti­ker, auch wenn sie gut orga­ni­siert und ver­netzt sind, sind eben­falls zwei­fel­haft. Sie erken­nen ja die­sen Wolf in Rom an!

    Über eines aber bin ich mir ganz sicher: Maria ver­sam­melt die ihren an dem Ort, der der rich­ti­ge Ort für sie ist. Jeder bit­te dar­um, jeder suche inten­siv. Den Rest macht der Himmel

    • Okay, ein­ver­stan­den mit dem „wohin“… zumin­dest in der Theo­rie. Jetzt mal ganz prak­tisch: Wo ‎soll ich denn dann am Sonn­tag hin­ge­hen, wo ich den Herrn noch im aller­hei­lig­sten Sakra­ment ‎des Alta­res fin­den kann? Pius­brü­der können’s ja Ihrer Mei­nung nach nicht sein, Petrus­brü­der ‎vermutlich auch nicht, Novus Ordo noch weni­ger… also das „wohin“ ist schon eine berech­tig­te ‎Frage…‎

      • Ich sag­te: die Pius­brü­der dürf­ten jeden­falls mit hoher Wahr­schein­lich­keit noch das Hl. Mess­op­fer fei­ern – aller­dings „una cum hae­re­ti­co“. Aus­drück­lich lei­ten sie ihr Tun von ihm her.
        Das kann ich nicht mehr.
        Daher auch nix mit Petrus­brü­dern oder son­sti­gen alt­ri­tu­el­len Prie­stern – vie­le sind sicher bra­ve Leu­te, gewiss, aber alle sagen „una cum“ und nen­nen dann einen Häretiker.

        Das ist eine schlim­me Situa­ti­on, und eine ein­fa­che Lösung gibt es für kei­nen. Aller­dings kann er suchen, wo es in sei­nem Umkreis non-una-cum-Mes­sen gibt, die von einem halb­wegs ver­nünf­ti­gen Prie­ster zele­briert werden.
        Halb­wegs ver­nünf­tig heißt: Er ist nicht gestört, son­dern gei­stig und see­lisch gesund und weiß, dass er eine Art Not­fall-Pro­gramm fährt.
        Sobald einer oder die gan­ze Grup­pe, der er ange­hört, sich auf­spielt als Lehr­amts­er­satz: sofort weg­ge­hen – das ist nicht von Gott.

        Sicher sind auch eini­ge ortho­do­xe Mess­fei­ern gültig.
        Aber von alters her galt für den Katho­li­ken, dass er sich wegen der zahl­rei­chen Lehr­irr­tü­mer dort nicht auf­hal­ten sollte.

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