Das Unbehagen mit aktuellen Selig- und Heiligsprechungen – und deren Ausbleiben (2. Teil)

Oder: Warum wird Sr. Lucia nicht seliggesprochen?


Papst Paul VI. mit Sr. Lucia dos Santos, dem einzigen Seherkind von Fatima, das das Kindesalter überlebte.
Papst Paul VI. mit Sr. Lucia dos Santos, dem einzigen Seherkind von Fatima, das das Kindesalter überlebte.
Papst Paul VI.
“ Papst Paul VI.

Am 10. Okto­ber 2014 wur­de der Erste Teil des auf drei Tei­le ange­leg­ten Auf­sat­zes des Theo­lo­gen und Publi­zi­sten Wolf­ram Schrems  „Das Unbe­ha­ben mit aktu­el­len Selig- und Hei­lig­spre­chun­gen – und deren Aus­blei­ben“ ver­öf­fent­licht. Aus aktu­el­lem Anlaß zur Selig­spre­chung von Papst Paul VI. (1963–1978) folgt heu­te der Zwei­te Teil.

Anzei­ge

von Wolf­ram Schrems*

Die Zeitumstände beim Pontifikat von Papst Johannes XXIII.: Konfusion dringt in die Kirchenspitze ein

Der heu­er ver­stor­be­ne, im deut­schen Sprach­raum lei­der prak­tisch unbe­kann­te katho­li­sche ita­lie­ni­sche Schrift­stel­ler Euge­nio Cor­ti stell­te in sei­nem Ein­tau­send-Sei­ten-Mei­ster­werk Das rote Pferd (1983) die Ent­wick­lung Ita­li­ens von der Zwi­schen­kriegs­zeit bis etwa in die Kon­zils­zeit dar. Als unbe­stech­li­cher Beob­ach­ter und unbe­irr­ba­rer Katho­lik faß­te er den nach dem Tod von Papst Pius XII. dis­kret begin­nen­den und sich schon bald zur offe­nen Ver­wir­rung stei­gern­den Stim­mungs­um­schwung in der Kir­che in ein­präg­sa­me Worte:

„Viel­leicht ist die Sache, die uns am mei­sten beun­ru­hi­gen soll­te“, sag­te Apol­lo­nio, „die Ver­wir­rung, die über­all ein­zu­sickern scheint. Jeder applau­diert jetzt dem hei­li­gen Papst Johan­nes, und mit gutem Grund; aber die unüb­li­che, sogar unlo­gi­sche Sache ist, daß er von den­je­ni­gen Leu­ten geprie­sen wird, die das eigent­lich nicht tun soll­ten, die Kom­mu­ni­sten an erster Stelle.“

„Für sie ist nur eine Sache wirk­lich wich­tig, näm­lich daß der Papst in sei­ner Lie­be zu aus­nahms­los allen Men­schen sei­ne Wach­sam­keit sin­ken läßt, beson­ders gegen­über ihnen selbst.“

„Stimmt. Aber natür­lich ist in sei­ner Offen­heit impli­zit der Auf­ruf zur Kon­ver­si­on zur Katho­li­schen Kir­che enthalten.“

„Ja, kein Zwei­fel. Aber in der Zwi­schen­zeit läßt er die Wach­sam­keit sin­ken und das ist alles, was sie als wich­tig ansehen.“ (…)

War­um sich über­trie­be­ne Sor­gen machen? Zur Zeit pro­fi­tier­te die katho­li­sche Welt ja offen­kun­dig noch von den erleuch­ten­den Aus­wir­kun­gen der Füh­rung durch Pius XII. Die kirch­li­che Leh­re war immer noch unzwei­deu­tig und klar und ihre Wahr­hei­ten so tief in den Her­zen der Gläu­bi­gen ver­wur­zelt, daß die Vor­stel­lung einer sich nähern­den Kri­se wirk­lich depla­ziert schien.

Und den­noch…

(Euge­nio Cor­ti, Il Cavallo ros­so, Mai­land 1983, nach der eng­li­schen Über­set­zung The Red Hor­se, Igna­ti­us Press, San Fran­cis­co, 3. Druck, 2002, 930f.)

Wir wis­sen, was die­ses unheils­schwan­ge­re „und den­noch…“ noch alles impli­zie­ren soll­te – nicht zuletzt (im Kon­text des Romans) die eine Mil­li­on Stim­men­zu­wachs für die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Ita­li­ens, nach­dem Papst Johan­nes Chruscht­schows Toch­ter und Schwie­ger­sohn im Vati­kan emp­fan­gen hatte.

Die vier Jah­re des Pon­ti­fi­ka­tes von Johan­nes XXIII. haben objek­tiv gese­hen so viel zer­stört, daß des­sen Hei­lig­spre­chung für einen Gläu­bi­gen, der das Kri­te­ri­um von den guten und schlech­ten Früch­ten anlegt, ver­wir­rend sein muß.

Kar­di­nal Giu­sep­pe Siri von Genua, ein gro­ßer Kir­chen­mann und bedeu­ten­der Theo­lo­ge (Geth­se­ma­ni, 1980, die deut­sche Über­set­zung 1982 lei­der sehr schwer greif­bar) wird öfter so zitiert, die Kir­che wer­de fünf­zig Jah­re brau­chen, um sich von den Irr­we­gen die­ses Man­nes zu erho­len (hier nach einem typisch unkri­ti­schen Jubel­ar­ti­kel für Johan­nes XXIII. zitiert).

Daß Kar­di­nal Siri recht behal­ten hät­te, könn­te man ein­und­fünf­zig Jah­re nach dem Tod von Papst Ron­cal­li lei­der nicht behaupten.

Die nächste geplante Seligsprechung: Paul VI. – ausgerechnet!

Wenn nicht noch ein Wun­der geschieht, wird, wenn die­ser Arti­kel erscheint, Papst Paul VI. selig gespro­chen wor­den sein.

Wie­so einer der eng­sten Mit­ar­bei­ter sei­nes Vor­gän­gers und schließ­lich des­sen Nach­fol­ger selig gespro­chen wer­den soll, bleibt ein Geheim­nis. Am ehe­sten wird wohl fol­gen­des zutreffen:

Offen­sicht­lich benö­tigt man im Vati­kan eine Legi­ti­ma­ti­on für die soge­nann­te „Lit­ur­gie­re­form“ von Papst Paul VI (Meß­buch 1969, des­sen erste Auf­la­ge aber wegen einer offe­nen Häre­sie wie­der ein­ge­stampft wer­den mußte).

Die­se „Reform“ hat sich zwar für alle, die Augen haben, um zu sehen, mitt­ler­wei­le als Desa­ster erwie­sen. Sie ist aber eines der Haupt­pro­jek­te der inner­kirch­li­chen Kon­spi­ra­ti­on. Ohne eine sol­che Kon­spi­ra­ti­on anzu­neh­men, wäre das fana­ti­sche Behar­ren auf der geschei­ter­ten Reform und dem unnach­sich­ti­gen Kampf gegen die alte Mes­se völ­lig widersinnig.

Der vor nicht lan­ger Zeit ver­stor­be­ne ita­lie­ni­sche Prie­ster Don Lui­gi Vil­la, des­sen Schrif­ten im Inter­net leicht zu fin­den sind (Chie­sa Viva, auf Deutsch: „Wer ist Don Lui­gi Vil­la?; vgl.a. auf Ita­lie­nisch Heft 463/​2013), spiel­te, wie dort zu lesen ist, eine wich­ti­ge Rol­le bei der Ver­zö­ge­rung des ersten Anlaufs zur Selig­spre­chung von Paul VI.

Soweit ich die Dar­stel­lung der Fak­ten durch Don Vil­la ken­ne, ist mir kei­ner­lei schlüs­si­ge Wider­le­gung der­sel­bi­gen bekannt. Der durch­aus nicht a prio­ri nega­tiv ein­ge­stell­te Autor Rein­hard Raf­falt hat schon in Wohin steu­ert der Vati­kan?, Pie­per, Mün­chen 1973, vie­le Beob­ach­tun­gen der Poli­tik von Papst Paul zusam­men­ge­tra­gen, die Grund zu größ­ter Kon­fu­si­on und Beun­ru­hi­gung gaben.

Selig wegen Humanae vitae?

Paul VI. mit Sr. Lucia
Paul VI. mit Sr. Lucia

Wohl­mei­nen­de, aber nicht mit der nöti­gen Unter­schei­dungs­ga­be aus­ge­stat­te­te Katho­li­ken brin­gen die Selig­spre­chung von Papst Mon­ti­ni in einen ursäch­li­chen Zusam­men­hang mit Hum­a­nae vitae.

Die­se Begrün­dung ist jedoch völ­lig unschlüs­sig. Denn wenn es wirk­lich nur um Hum­a­nae vitae gin­ge, ist die Sup­pe doch zu dünn. Die­se Enzy­kli­ka wie­der­holt näm­lich im wesent­li­chen die tra­di­tio­nel­le Leh­re, näm­lich Casti con­nu­bii von Papst Pius XI. aus dem Jahr 1930 („Aber es gibt kei­nen auch noch so schwer­wie­gen­den Grund, der etwas inner­lich Natur­wid­ri­ges zu etwas Natur­ge­mä­ßem und sitt­lich Gutem machen könn­te. Da nun aber der ehe­li­che Akt sei­ner Natur nach zur Weckung neu­en Lebens bestimmt ist, so han­deln jene, die ihn bei sei­nem Voll­zug absicht­lich sei­ner natür­li­chen Kraft berau­ben, natur­wid­rig und tun etwas Schimpf­li­ches und inner­lich Unsitt­li­ches.“ II, 3, a), und übri­gens auch die des Kon­zils („Jedoch nicht über­all erscheint die Wür­de [der Ehe] in glei­cher Klar­heit. Poly­ga­mie, um sich grei­fen­de Ehe­schei­dung, soge­nann­te freie Lie­be und ande­re Ent­ar­tun­gen ent­stel­len die­se Wür­de. Dar­über hin­aus wird die ehe­li­che Lie­be öfters durch Ego­is­mus, blo­ße Genuß­sucht und durch uner­laub­te Prak­ti­ken gegen die Frucht­bar­keit der Ehe ent­weiht.“ Gau­di­um et spes 47, Her­vor­he­bung WS).

Damit ist der Moral­theo­lo­ge Eber­hard Schocken­hoff, der sich für sei­ne Recht­fer­ti­gung der Kon­tra­zep­ti­on jüngst auf „das Kon­zil“ berief, im Unrecht – wie auch alle ande­ren, die das so infla­tio­när tun, daß man sich fra­gen muß, ob ihnen das nicht sel­ber schon zu blöd ist.

Aber eben: Soll­te ein Papst allen Ern­stes selig gespro­chen wer­den, nur weil er in einem Punkt die kirch­li­che Leh­re ver­trat? Sieht man hier die Mücke und über­sieht man zur glei­chen Zeit den Ele­phan­ten, näm­lich die gan­ze ver­wir­ren­de Qua­li­tät der vie­len päpst­li­chen Ver­laut­ba­run­gen? Über­sieht man die ver­hee­ren­de Zwei­deu­tig­keit der Kon­zils­tex­te? Für die der Papst selbst­ver­ständ­lich höchst­per­sön­lich zur Ver­ant­wor­tung zu zie­hen ist! So sieht es aus. Man über­sieht vor allem, daß auch Papst Paul die Bot­schaft von Fati­ma nicht adäquat gewür­digt hat.

Völlig verunglücktes Pontifikat – Wo ist hier die Seligkeit?

Papst Mon­ti­ni ist offen­sicht­lich gegen Ende sei­nes Lebens immer mehr mit sich selbst unzu­frie­den gewe­sen. Die erschrecken­den Film­auf­nah­men spre­chen eine bered­te Spra­che: Ein Mensch, der nicht mit sich im Rei­nen ist.

Das gesam­te Pon­ti­fi­kat wird man lei­der als völ­lig ver­un­glückt bezeich­nen müssen.

Zu sehr war Papst Paul VI. einer der typisch opti­mi­sti­schen Moder­ni­sten, die die Rea­li­tät des Bösen kraß unter­schätz­ten und glaub­ten, im „Dia­log“ alles aus­han­deln zu können.

Im Zuge die­ses „Dia­logs“, der den besorg­ten Katho­li­ken übri­gens ver­wei­gert wur­de, hat der Papst die Mär­ty­rer­kir­che des Ostens in gewis­ser Hin­sicht geop­fert. Die uto­pi­schen huma­ni­sti­schen Idea­le (nach dem „inte­gra­len Huma­nis­mus“ von Jac­ques Mari­tain) blen­de­ten die intrin­sisch nega­ti­ve Natur des Kom­mu­nis­mus und ande­rer Irr­leh­ren aus und brach­ten den Papst dazu, Men­schen Ver­trau­en ent­ge­gen­zu­brin­gen, die geschwo­re­ne Fein­de der Kir­che waren.

Zu Opfern die­ser – je nach näher zu betrach­ten­den Hin­ter­grund­er­for­schung – ver­un­glück­ten bzw. ver­rä­te­ri­schen Poli­tik muß­ten daher die Mär­ty­rer des Sowjet­blocks wer­den, deren Exi­stenz der vati­ka­ni­schen Ost­po­li­tik irgend­wie unan­ge­nehm war.

Man muß der Fair­ness hal­ber die Erfah­run­gen von Pius XII. erwäh­nen, der sich – von den poli­ti­schen Mäch­ten allein­ge­las­sen und in Sor­ge um die Katho­li­ken in Deutsch­land – die direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Macht nicht lei­sten konn­te. Die Absicht, durch Ver­hand­lun­gen zu ret­ten, was zu ret­ten ist, mag teil­wei­se im Hin­ter­grund der spä­te­ren Ost­po­li­tik gestan­den sein.

Das recht­fer­tigt aber nicht die inak­zep­ta­bel freund­li­che Begeg­nung von Papst Paul VI. mit kom­mu­ni­sti­schen Dik­ta­to­ren und Revo­lu­tio­nä­ren, an deren Hän­den Blut kleb­te. Es recht­fer­tigt auch nicht die rüde Art des Pap­stes, mit christ­li­chen Staats­män­nern, die in heroi­scher Wei­se die kom­mu­ni­sti­sche Bedro­hung zurück­ge­wor­fen hat­ten, umzu­ge­hen, allen vor­an Gene­ral Fran­cis­co Fran­co und Prä­si­dent Anto­nio Oli­vei­ra de Sala­zar – und gleich­zei­tig alle kom­mu­nis­mus­kri­ti­schen Stim­men am Kon­zil aus­schal­ten zu las­sen, wenn es sein muß mit Intri­ge. Denn eine Fol­ge die­ser päpst­li­chen Poli­tik war ein mas­si­ves Ein­drin­gen des Mar­xis­mus in die Kir­che und in die Gesell­schaf­ten des Westens.

Die Kar­di­nä­le Josyf Slipyj, Groß­erz­bi­schof der Ukrai­nisch-Grie­chisch-Katho­li­schen Kir­che und Kar­di­nal Józ­sef Minds­zen­ty, Erz­bi­schof von Gran und unga­ri­scher Pri­mas, waren evi­den­ter­wei­se kei­ne „Dia­log­part­ner“ von Papst Paul und wur­den schä­big ins Aus­ge­din­ge beför­dert, ihre Wirk­mög­lich­kei­ten stark eingeschränkt.

Ruß­land hat­te also sei­ne Irr­tü­mer offen­sicht­lich bis in den Bin­nen­raum der Kir­che ver­brei­tet. Das zu leug­nen, wäre zwecklos.

Für mei­ne Begrif­fe wider­strei­tet eine sol­che Poli­tik der Selig­spre­chung. Die gan­ze vati­ka­ni­sche Ost­po­li­tik und ihre Prot­ago­ni­sten har­ren noch einer rück­halt­lo­sen Auf­ar­bei­tung. Ohne die „Rei­ni­gung des Gedächt­nis­ses“ (Johan­nes Paul II.) wird das Papst­tum des 20. Jahr­hun­dert die­se Ver­strickung immer mit sich her­um­schlep­pen. Die from­me Tün­che einer Selig­spre­chung kann die Fak­ten nicht aus­lö­schen. Die­se wer­den im Unter­grund wei­ter gären und für Ver­wir­rung sorgen.

Ein unverdächtiger Zeuge bestätigt: Die Inspiration des Konzils und seiner Päpste stammt nicht aus dem Glauben der Kirche sondern von außen

Zuletzt sei hier noch eine für man­che viel­leicht über­ra­schen­de Illu­stra­ti­on obi­ger Gedan­ken­gän­ge angefügt.

Töhötom Nagy, 1935
Töhötom Nagy, 1935

Der unga­ri­sche Ex-Jesu­it Töhö­töm Nagy, der den Glau­ben auf­gab, in den Lai­en­stand zurück­ver­setzt wur­de und in Bue­nos Aires in die Frei­mau­re­rei auf­ge­nom­men wur­de, schreibt in sei­ner hoch­in­ter­es­san­ten Auto­bio­gra­phie Jesui­ten und Frei­mau­rer unter anderem:

„Ich möch­te mit allem Respekt auf das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil hin­wei­sen, bei dem wir Dele­gier­te der ver­schie­den­sten Kon­fes­sio­nen fin­den; und dies fügt der ‚Rein­heit der katho­li­schen Reli­gi­on‘ nicht den min­de­sten Scha­den zu. Papst Bene­dikt [XIV.] hät­te wohl schwer­lich sei­ne Bul­le gegen die Frei­mau­rer aus­ge­ge­ben, wenn er durch ein Wun­der Johan­nes‘ XXIII. Enzy­kli­ka ‚Pacem in ter­ris‘ hät­te lesen kön­nen; ja wenn er bloß eines der Doku­men­te des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils gese­hen hät­te, wel­ches alle Katho­li­ken auf­ruft, ‚sich bes­ser mit den Pro­te­stan­ten zu ver­stän­di­gen und alle brauch­ba­ren Mit­tel zu suchen, um die Hin­der­nis­se zu besei­ti­gen, die den Weg zur Ein­heit der Chri­sten ver­sper­ren‘. Die­se Doku­men­te unter­strei­chen, daß die Reli­gi­ons­frei­heit ein gott­ge­ge­be­nes Recht ist und daß allen Men­schen die Frei­heit ein­ge­räumt wer­den muß, die Reli­gi­on gemäß ihrem Wis­sen und Gewis­sen aus­zu­üben. Es besteht ein him­mel­wei­ter Unter­schied zwi­schen der Welt Bene­dikt XIV. und der Pauls VI. Der erste ver­damm­te die Frei­mau­rer wegen ebend­essen, wozu der zwei­te alle Katho­li­ken der Welt ermun­tert“ (483).

Und:

„Die mei­sten [Brü­der in der Loge] drück­ten ihre Hoff­nung in Paul VI. aus, und alle aner­kann­ten Johan­nes XXIII. als den Men­schen mit den lau­t­er­sten Absich­ten der jüng­sten Ver­gan­gen­heit“ (500).

Töhö­töm Nagy, Jesui­ten und Frei­mau­rer, Frick Ver­lag, Wien 1969 (Titel der span. Aus­ga­be ‚JESUITAS Y MASONES‘, Bue­nos Aires, 1963; aus dem Spa­ni­schen von Wolf­gang Teuschl, Wien)

Fazit

Wenn Ex-Pater Nagy kein Hoch­stap­ler und Täu­scher ist, son­dern hier die Wahr­heit sagt, haben wir einen wei­te­ren Grund, mit der Erhe­bung der Kon­zil­s­päp­ste zur Ehre der Altä­re gro­ßes Unbe­ha­gen zu emp­fin­den. Das geht alles zu schnell und zu ober­fläch­lich. Die vox popu­li wur­de offen­sicht­lich nicht konsultiert.
Und dabei wird regel­mä­ßig die Bot­schaft von Fati­ma, von der Kir­che selbst aner­kannt und im Volk bis weit in die 60er Jah­re hin­ein ver­wur­zelt, übergangen.

Im näch­sten Teil soll auf mög­li­che Grün­de für das völ­li­ge Schwei­gen in Sachen Selig­spre­chung von Sr. Lucia ein­ge­gan­gen werden.

*MMag. Wolf­ram Schrems, Linz und Wien, katho­li­scher Theo­lo­ge und Phi­lo­soph, kirch­lich gesen­de­ter Katechist

Bild: Ado­ra­zio­ne eucaristica/​Wikicommons/​Papale

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

14 Kommentare

  1. „Jeder applau­diert jetzt dem hei­li­gen Papst Johan­nes, und mit gutem Grund; aber die unüb­li­che, sogar unlo­gi­sche Sache ist, daß er von den­je­ni­gen Leu­ten geprie­sen wird, die das eigent­lich nicht tun soll­ten, die Kom­mu­ni­sten an erster Stelle.“
    Der Herr schmeißt uns die Wahr­heit nur so vor die Füße. Wir brau­chen nur die Augen und Ohren auf­zu­ma­chen. „Sage mir wer dei­ne Freun­de sind und ich sage dir wer du bist“.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. War­um? war­um? warum?
    Fra­gen ohne Ende.
    War­um wollt ihr den Plan Got­tes nicht akzeptieren?Der Lie­ber Gott hat auch was zu sagen!

  3. Wow, Lui­gi Vil­la? Er und sein Revo­le­r­blatt sol­len eine seriö­se Quel­len sein?

    • @Verschwörer Ahoi: Ihr puz­ti­ger Nick­na­me spricht für sich. Ein Urteil über Lui­gi Vil­la steht ihnen nicht zu, da Sie sich höchs­wahr­schein­lich nicht ein­mal die gering­ste Mühe und Anstren­gung gemacht haben, ernst­haft sich mit der Mate­rie zu befas­sen. Sonst wür­den sie sich hier nicht so ordi­när aus­plu­stern und behaup­ten, Lui­gi Vil­la bedient sich eines Revo­le­r­blatt. Sie woll­ten doch sagen Revo­ver­blatt, oder? Nur – Sie wei­ser „Herr“, der Sie sein wol­len (aber doch nicht sind!) -, offen­bar betrach­tet Ihres­glei­chen die Plau­der­ta­sche von Radio Vati­can als eine seriö­se Quel­le? Aber eben, so han­deln halt ‚Ver­schwö­rer‘, gell!

  4. Wenn nicht nach­ge­wie­sen wird, mit Namen und Adres­se, wer die drei Gelieb­ten Paul VI. waren, die er gleich­zei­tig gehabt haben soll, dann wird die­se Kom­men­tar­sei­te zum Gossenblatt.

  5. Also ich weiß nicht, ob das katho­li­sche Leben unter Papst Pius XII wirk­lich noch von sol­cher Rein­heit geprägt war. Der Papst war zwei­fel­los selig, alle die ihm treu waren auch.
    Die mei­sten der fol­gen­den Fak­ten sind dem her­vor­ra­gen­den, zutiefst katho­li­schen und gera­de des­we­gen sach­li­chem und umfas­sen­den Sach­buch: 2Glaubenszeugen oder Ver­sa­ger?“ von Ger­hard Sen­nin­ger entnommen
    Aber die katho­li­sche Kir­che war im ersten Welt­krieg nahe­zu gen­auo schlimm wie die pro­te­stan­ti­sche Kir­che, auch da hat­te sie sich für Kriegs­pro­pa­gan­da ver­ein­nah­men las­sen. Im zwei­ten Welt­ki­reg ist sie frei­loich noch ein­mal umge­kehrt. Ein Bischof schrieb wäh­rend der NS-Zeit, dass etwa ein Drit­tel der Katho­li­ken nichts von ihrer Reli­gi­on ver­stün­den. Ein pro­te­stan­ti­scher Nach­bar, der mit Katho­li­ken in Ita­li­en sta­tio­niert war, erzähl­te mir von einer Audi­enz beim Papst, wo es erstens ziem­lich ungeod­net zuging (bis der Papst kam, dau­er­te es über 3 Stun­den, bis dahin kamen nur die Kar­di­nä­le her­ein) und zwei­tens, dass sei­ne 2 katho­li­schen Kame­ra­den, anders als er, nicht vor Papst Pius XII nie­der­ge­kniet sind. Und wenn ich sehe wie schnell und fest sich die Lüge von Hoch­huth mani­fe­stiert hat… Die herr­li­che Schrift des Pap­stes: „Mit bren­nen­der Sor­ge“ war in sämt­li­chen Kir­chen ver­teilt wor­den, wie konn­te es sein, dass das jah­re­lan­ge, herr­li­che Wir­ken der Kir­che im zwei­ten Welt­krieg, wofür es doch auch, wie eben genannt, vie­le schrift­li­che Bestä­ti­gun­gen gab, so schnell ver­ges­sen wer­den, und einer so leicht durch­schau­ba­ren Lüge (woher sie kam wuss­te wohl jeder) weichen?
    Auch die über 60 Jäh­ri­gen Katho­li­ken, die auf jeden Fall Eltern hat­ten, die unter Papst Pius XII ihre Sozia­li­sa­ti­on erhal­ten hat­ten, und beim zwei­ten VK schon über 30 waren, wuss­ten nichts von der schwar­zen Lüge, dem Juden­has­ser Luther, und den hexen­ver­bren­nen­den pro­te­stan­ti­schen Hor­den, erst heu­te, auf vie­len Umwe­gen, haben eini­ge, die wie­der in die katho­li­sche Kir­che ein­ge­tre­ten sind, das herausgefunden.
    Ich ken­ne auch eini­ge über 70 Jäh­ri­ge Ordens­leu­te, die die ein­fach­sten Glau­bens­wahr­hei­ten, was zum Bei­spiel die Pha­ri­sä­er aus­ge­macht hat, ein Vor­wurf, der auch vor dem zwei­ten VK. schon popu­lär gewe­sen sein durf­te, nicht ken­nen. Das zwei­te VK. war immer noch Aus­le­gungs­sa­che, es kann in bei­de Rich­tun­gen inter­pre­tiert wer­den (was es so teuf­lisch mani­pu­la­tiv macht), also muss es doch vie­le gege­ben haben, die es auch links aus­ge­legt haben, und auch sonst war bereits nach weni­gen, 3–10 Jah­re, das zwei­te VK. über­all popu­lär und die Befre­ungs­theo­lo­gie in vol­lem Gan­ge, wenn das zwei­te VK. völ­lig gegen die Natur des katho­li­schen Vol­kes gewe­sen wäre, hät­te es nicht so schnell so tief über­all Wur­zeln geschla­gen. Auch dam­las spiel­te Fati­ma wohl nur eine unter­ge­orn­de­te Rol­le, denn auch dar­über schwei­gen sich die über 70-Jäh­ri­gen aus. Was genau denn schon vor­her schief gelau­fen war und war­um weiß ich nicht, aber jeden­falls steck­te wohl schon zu Zei­ten Fati­mas ensetz­lich der Wurm drin!

    • Sagen wir mal so, in Lour­des rief die Madon­na zur Buße auf, in Fati­ma sag­te sie ganz ein­fach und dafür braucht es im Grun­de gar kei­ne Erschei­nung „Hört auf Gott zu belei­di­gen, oder es geschieht schreckliches“
      ALso rei­ne Drohbotschaft.
      Von die­sen bei­den Aspek­ten der Erschei­nun­gen hört man kaum noch was, und das ist das eigent­li­che Drama!
      Die Leu­te pil­gern nach Lour­des und Fati­ma, aber von Bekeh­rung, Umkehr ist wenig zu spü­ren, eher davon „Weil die Miss­ach­tung von Got­tes Gesetzt über­hand nimmt, wird die Lei­be der vie­len erkalten“
      Genau des­halb bin zumin­dest ich skep­tisch gegen das Drum­her­um von Fati­ma (3. Geheim­nis, Wei­he Russ­lands), weil es das wesent­li­che aus dem Blick­feld nimmt.
      das Wesent­li­che ist für mich “ die Höl­le gibt es und die Sün­de belei­digt Gott und dar­auf liegt kein Segen!“

    • Das Pro­blem ist haupt­säch­lich, daß Papst Bene­dikt XV. (1914–1922), ein „Zög­ling“ Kar­di­nal Ram­pol­las, der aber trotz­dem sei­ne Ver­dien­ste hat wie auch unbe­strit­ten nach ihm Pius XI. und Pius XII., nach sei­ner Wahl sämt­li­che treue Mit­ar­bei­ter Papa Sar­tos (vor­an natür­lich Kar­di­nal del Val) weit­ge­hend ent­mach­tet hat. Die rela­tiv leicht zugäng­li­che rezen­te Publi­ka­ti­on Pol­lards „Bene­dict XV“ beschreibt dies rela­tiv umfassend.
      Der Zir­kel, dem etwas spä­ter auch dann nach­ma­li­ge Sel. Paul VI. ent­stamm­te, hat von die­ser Ent­mach­tung immens profitiert.
      Lei­der sind die pri­va­ten Kor­re­spon­den­zen Kar­di­nal Cana­lis (gest. 1961, treu­er Mit­ar­bei­ter von Papa Sar­to und Mer­ry del Val) nie publi­ziert wor­den und wer­den es aus ver­ständ­li­chen Grün­den wohl auch nie wer­den in näch­ster Zeit zumin­dest. Er hat die­se gewis­se „Umori­en­tie­rung“ am Römi­schen Hof gleich­sam als „Augen­zeu­ge“ miterlebt.

    • @euca: Darf man fra­gen wie alt Sie eigent­lich sind? Lei­der wei­chen SIE HIER VOM EIGENTLICH THEMA AB, indem Sie etwas Lang­at­mig in der Geschich­te herm­stö­bern. Die Fra­ge lau­tet doch hier: War­um wird Sr.Lucia nicht seligg­ge­spro­chen? Und woher wol­len Sie denn wis­sen, dass sich die „über 70′-Jährigen dar­über aus­schwei­gen“? Das müss­te zuerst fal­si­fi­zeirt wer­den, ect, usw.und so fort. Über Ihr Posting. „Aber die katho­li­sche Kir­che war im ersten Welt­krieg nahe­zu genau­so schlimm wie die pro­te­stan­ti­sche Kir­che, auch da hat­te sie sich für Kriegs­pro­pa­gan­da ver­in­neh­men las­sen“, kann man nur eines sagen: Prä­di­kat unge­nü­gend. Sie len­ken und wei­chen hier vom The­ma ab – genau wie ‚Ver­schwör­wer Ahoi‘ Und damit sage ich für Heu­te Ahoi! Ich habe Amü­san­te­res zu tun, als mich mit Bes­ser­wis­sern herumzuschlagen.

    • Das Jahr 1917 hat in der „Urka­ta­stro­phe des 20. Jahr­hun­derts“ eine außer­or­dent­lich bedeut­sa­me Rol­le gespielt. Neben den Ereig­nis­sen von Fati­ma in Por­tu­gal ist mit dem Codex Iuris Cano­ni­ci das erste ein­heit­lich-ver­bind­li­che Kir­chen­recht päpst­lich pro­mul­giert wor­den, das vom Hei­li­gen Papst Pius X. in Auf­trag gege­ben wor­den war. Im Deut­schen Reich ist das Jesui­ten-Ver­bot als Relikt des Kul­tur­kampfs der Jah­re 1871 bis 1878 auf­ge­ho­ben wor­den. Auf der sata­nisch beein­fluß­ten Sei­te der Mensch­heit ist gegen die Ver­hei­ßun­gen Got­tes bezüg­lich Isra­el die Bal­four-Dekla­ra­ti­on in Groß­bri­tan­ni­en erar­bei­tet wor­den. Die USA sind mit einem Pro­pa­gan­da-Coup gegen die mehr­heit­lich ableh­nen­de Hal­tung im Vol­ke in den Ersten Welt­krieg ein­ge­tre­ten. Mit der Febru­ar­re­vo­lu­ti­on (nach gre­go­ria­ni­schem Kalen­der März) kam der Frei­mau­rer Alex­an­der Ker­en­ski im Rus­si­schen Reich an die Macht. Die Okto­ber­re­vo­lu­ti­on (nach gre­go­ria­ni­schem Kalen­der Novem­ber) im Rus­si­schen Reich stell­te den ersten erfolg­rei­chen Griff von Sozia­li­sten nach einer staat­li­chen Macht­ba­sis dar. Der Fürst der Welt tob­te sich auf der Erde aus, doch zugleich war die aller­hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit eben­falls sehr aktiv, was sich u. a. in der Erschei­nung Mari­ens zeigte.

  6. Ich sehe das Desa­ster der Lit­ur­gie Pauls VI. nicht. Mehr des­we­gen abzu­spre­chen, dass ich Augen habe, um zu sehen, hal­te ich für eine unge­recht­fer­tig­te Anschul­di­gung aller, die so den­ken wie ich.

  7. Mich erstaunt nicht wenig, daß in den bis­he­ri­gen Bei­trä­gen das Pro­blem die­ser unmög­li­chen und skan­da­lö­sen Selig­spre­chung nicht the­ma­ti­siert wird. Die­ser neue „Seli­ge“ ist der DER ZERSTÖRER der katho­li­schen Kir­che. Her­vor­ra­gend unter sei­nen Unta­ten ist die Demon­ta­ge der Hl. Mes­se und der ande­ren Sakra­men­te, beson­ders des Wei­he­sa­kra­men­tes in sei­nen drei Stu­fen. Mil­lio­nen von Gläu­bi­gen sind dadurch in ihrem Glau­ben schwer erschüt­tert wor­den oder haben ihn ganz ver­lo­ren. Alles wur­de gedul­det, nichts ver­ur­teilt. Ver­stockt blieb er, was die Mes­se aller Zei­ten betraf, da kann­te er kei­ne Gna­de. Beim Anblick des immer mehr sich offen­ba­ren­den Desa­sters, das er als voll ver­ant­wort­li­cher Täter ver­ur­sacht hat­te, ver­lor er die Ner­ven. Nun bemüh­te er plötz­lich Mäch­te, die sei­ne Theo­lo­gen ins Reich der Mär­chen ver­wie­sen hat­ten. „Irgend­wie ist der Rauch Satans in die Kir­che ein­ge­drun­gen“, lamen­tier­te er. Ein­sich­ti­gen war klar wie der Rauch Satans in die Kir­che ein­ge­drun­gen ist, näm­lich durch die weit geöff­ne­ten Fen­ster des „hei­li­gen“ Johan­nes XXIII. Man kann nicht zu ihm, aber für ihn beten: Gott sei sei­ner armen See­le gnädig.

    • Sie haben völ­lig recht. Die­se Selig­spre­chung ist ein Skan­dal. Wie die Hei­lig­spre­chun­gen von Johan­nes XXIII. und Johan­nes Paul II.

      Und jetzt wen­de ich gegen die Glaub­wür­dig­keit von Sr. Lucia dos San­tos ein: Auf vie­len Fotos ist sie mit den Päp­sten Paul VI. und Johan­nes Paul II. zu sehen, sie hat­te dem­nach nicht sel­ten Pri­vat­au­di­en­zen. Die Gesich­ter wir­ken ent­spannt und freund­lich. Sr. Lucia dos San­tos hat­te dem­nach nichts gegen die Mes­se Paul VI. ein­zu­wen­den, nichts gegen sei­nen törich­ten Fort­schritts­glau­ben, nichts gegen sei­ne Per­so­nal­po­li­tik, die zer­stö­re­risch war, denn er för­der­te und beför­der­te Neo­mo­der­ni­sten in wich­ti­ge Posi­tio­nen der Hierarchie.

      Hat sie Johan­nes Paul II. ins Gewis­sen gere­det wegen Assi­si? Gegen sei­nen Öku­me­nis­mus, sei­ne Nähe zum Aller­lö­sungs­glau­ben? Gegen die wei­te­re Zer­stö­rung der Kir­che? Nein, es ist nichts bekannt.
      Wenn sie es als Non­ne theo­lo­gisch nicht durch­schaut hat, das ist ihr nicht vor­zu­wer­fen. Die mei­sten Ordens­leu­te haben es nicht durchschaut.
      Sie aber will Bot­schaf­ten von der aller­se­lig­sten Jung­frau erhal­ten haben, vom Jesus­kind (wird er nie erwach­sen?), sogar von der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit. Jesus soll ihr auf­ge­tra­gen haben, die Ver­eh­rung sei­ner Mut­ter immer wei­ter zu ver­brei­ten, doch zur Zer­stö­rung der hl. Mes­se, zum Bei­sei­te­schie­ben Sei­nes Opfers soll er geschwie­gen haben? Zur Zer­stö­rung Sei­ner Kir­che auch durch die Päp­ste Paul VI. und Johan­nes Paul II. soll er nicht gewarnt haben. Sei­ne Gott­heit wur­de fort­dau­ernd rela­ti­viert bis geleug­net von den mei­sten Theo­lo­gen, die nie ihr Amt ver­lo­ren haben, die unzäh­li­gen Katho­li­ken den Glau­ben ver­dor­ben haben. Weil die­se Theo­lo­gen Prie­ster aus­ge­bil­det haben, die spä­ter auch Bischö­fe wurden.
      Die­ses Zer­stö­rungs­werk soll weder die aller­se­lig­ste Jung­frau, unse­ren Herrn Jesus Chri­stus, noch die hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit inter­es­siert haben, nur die Wei­ter­ver­brei­tung einer aus­ufern­den Marienverehrung.
      Das ist eine maß­lo­se Belei­di­gung vor allem gegen­über der aller­se­lig­sten Jung­frau. Nie hat sie sich wäh­rend ihres irdi­schen Lebens­wan­dels in den Vor­der­grund gespielt, demü­ti­ger als sie kann ein Mensch nicht sein. Jetzt aber, nach den Bot­schaf­ten der Non­ne Lucia dos San­tos, rückt sie ihre Ver­eh­rung der­art in den Vor­der­grund als sei sie die Erlö­se­rin. Oder als lau­fe die Erlö­sung über sie. Jesus Chri­stus ist zwar noch die „Erst­ur­sa­che der Erlö­sung“, sie aber die „Zweit­ur­sa­che“, die die Erlö­sung prak­tisch durch­führt. Das hat Lucia dos San­tos nicht behaup­tet, wohl aber der 1945 ver­stor­be­ne Prä­lat Mäder, der in bestimm­ten Krei­sen der Tra­di­ti­on wie ein Kir­chen­leh­rer ver­ehrt wird.
      Zurück zu Lucia dos San­tos: Die Strö­mung einer auto­no­men Mari­en­ver­eh­rung in der katho­li­schen Kir­che ist alt, ein Prä­lat Mäder hat sie nicht „erfun­den“, auch nicht Lucia dos San­tos. Sie stammt aber aus die­sen Kreisen. 

      Die auto­no­me Mari­en­ver­eh­rung ist dog­ma­tisch falsch und eine schwe­re Belei­dung der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria. Die katho­li­sche Mari­en­ver­eh­rung ist und bleibt christusbezogen.

  8. Fort­set­zung:
    Maria ist und bleibt der aus­er­wähl­te­ste Mensch aller Zei­ten, der Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft. Immer wie­der grei­fen Katho­li­ken zum Rosen­kranz, erfle­hen ihre Für­bit­te, ihren Schutz in ganz per­sön­li­chen Nöten und Kri­sen und in Nöten der Kir­che und der Welt.
    Sie hat den ein­zi­gen Ret­ter der Welt, unse­ren Herrn Jesus Chri­stus, gebo­ren. Sie hat, zusam­men mit dem hl. Josef, Sei­ne Kind­heit geschützt, ihn bewahrt und behütet.
    Wahr­lich, auch wir dür­fen uns unter ihren Schutz bege­ben, zu ihr fle­hen in unse­ren Nöten, auf ihre Für­spra­che ver­trau­en. Und in all den Jahr­hun­der­ten haben Men­schen ihren Schutz, ihre Hil­fe, immer wie­der erfahren.
    Ihr allein gebührt die Hochverehrung. 

    Aber kein Kult der Got­tes­ver­eh­rung. Immer neue Mari­en­fe­ste zu for­dern, mit dem lit­ur­gisch 1. Rang, führt in die Häresie.
    Bene­dikt XV. hat 1916/​17 ver­bo­ten: Maria in prie­ster­li­chen Gewän­dern zu malen und die Andacht „Maria Prie­ste­rin.“ Das heißt, er hat die auto­no­me Mari­en­ver­eh­rung ver­bo­ten, die es schon seit Jahr­hun­der­ten gibt. Die die katho­li­sche Mari­en­ver­eh­rung, die chri­sto­zen­trisch ist, ver­drän­gen will.

Kommentare sind deaktiviert.