Die Bischofssynode, der Regisseur, die Akteure – Chronologie eines versuchten Paradigmenwechsels


Bischofsynode: Der Regisseur im Hintergrund und seine Akteure
Bischofs­yn­ode: Der Regis­seur im Hin­ter­grund und sei­ne Akteure

(Rom) „Neue Para­dig­men zu Schei­dung und Homo­se­xua­li­tät sind inzwi­schen Mode an der Kir­chen­spit­ze. Nichts ist ent­schie­den, aber Papst Fran­zis­kus ist gedul­dig“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Eine erste Chro­no­lo­gie des Ver­suchs, in der Kir­che einen Para­dig­men­wech­sel her­bei­zu­füh­ren. Ein Para­dig­men­wech­sel, der von ganz oben ausgeht.

Anzei­ge

„Der Geist des Kon­zils weht wie­der“, begei­ster­te sich der phil­ip­pi­ni­sche Kar­di­nal Luis Anto­nio Tag­le, auf­ge­hen­der Stern der Kir­chen­hier­ar­chie und Histo­ri­ker des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils der pro­gres­si­ven Schu­le von Bolo­gna. „Bei der Syn­ode, die dem Ende zugeht, fin­den sich tat­säch­lich Ele­men­te, die mit dem über­ein­stim­men, was bei jenem gro­ßen Ereig­nis gesche­hen ist“, so Magi­ster. Die auf­fal­lend­ste Über­ein­stim­mung sei der Unter­schied zwi­schen der wirk­li­chen Syn­ode und der vir­tu­el­len Syn­ode, die von den Medi­en pro­du­ziert werde.

Konzil und Synode: Wer den Ablauf kontrolliert, kontrolliert die Versammlung

Dar­über hin­aus gebe es aber noch sub­stan­ti­el­le­re Ähn­lich­kei­ten. Sowohl beim Zwei­ten Vati­ca­num als auch bei die­ser Syn­ode sind die Para­dig­men­wech­sel das Ergeb­nis einer sorg­fäl­ti­gen Regie. Ein Haupt­ak­teur des Zwei­ten Vati­can­ums wie Giu­sep­pe Doset­ti, der geschick­te Stra­te­ge der vier Mode­ra­to­ren-Kar­di­nä­le, die das Kom­man­do über die Kon­zils­ma­schi­ne führ­te, bekann­te es voll Stolz. Er sag­te „den Lauf des Kon­zils umge­dreht zu haben“, dank sei­ner Fähig­keit, die Ver­samm­lung zu len­ken, die er zuvor in sei­ner poli­ti­schen Tätig­keit als eine der füh­ren­den Gestal­ten der ita­lie­ni­schen Christ­de­mo­kra­tie gelernt hatte.

„Auch bei die­ser Syn­ode ist es so gesche­hen“, so Magi­ster. Sowohl die Öff­nung gegen­über den wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen und damit die Zulas­sung der Zweit­ehe, als auch der Para­dig­men­wech­sel zum The­ma Homo­se­xua­li­tät, die in die Rela­tio post dis­cep­t­atio­nem ein­ge­scho­ben wur­de, wären nicht mög­lich gewe­sen, ohne eine Rei­he von geschickt geplan­ten und kal­ku­lier­ten Schrit­ten jener, die den Ablauf der Ver­samm­lung kontrollieren.

Versuch einer Chronologie der Ereignisse

Es genügt, die Etap­pen Revue pas­sie­ren zu las­sen, wenn auch das vor­läu­fi­ge End­ergeb­nis der Syn­ode nicht den Erwar­tun­gen ihrer Regis­seu­re ent­spre­chen dürfte.

17. März 2013
Der erste Akt zeigt bereits Papst Fran­zis­kus als Haupt­dar­stel­ler. Am vier­ten Tag sei­nes Pon­ti­fi­kats, am Sonn­tag, den 17. März 2013 lob­te er zum Erstau­nen der Kir­chen­be­ob­ach­ter Kar­di­nal Wal­ter Kas­per. Und das gleich beim ersten Ange­lus auf dem Peters­platz. Der Papst hob aus­drück­lich Kas­pers Buch über die Barm­her­zig­keit her­vor. Dar­in aber fin­den sich bereits alle Para­dig­men­wech­sel dar­ge­legt: die The­se des Vor­rangs der Pra­xis vor der Leh­re, eben­so die sub­stan­ti­el­le Ver­drän­gung der Gerech­tig­keit durch die Barm­her­zig­keit statt deren Kom­ple­men­ta­ri­tät. Damals ahn­te aller­dings nie­mand, was die­ses unge­wöhn­li­che Lob zu bedeu­ten hat­te. Es war der erste Schritt des Pap­stes, die Kir­che auf „neue Wege“ zu füh­ren. Ein Signal dafür, daß er sein Pon­ti­fi­kat als Para­dig­men­wech­sel für die Kir­che betrach­tet und nüt­zen will.

28. Juli 2013
Am 28. Juli 2013 auf der Pres­se­kon­fe­renz am Rück­flug vom Welt­ju­gend­tag in Rio de Janei­ro sen­de­te der Papst zwei Signa­le aus, die einen enor­men Wider­hall in der ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung fin­den soll­ten. Das erste Signal galt der Behand­lung der Homo­se­xu­el­len: „Wenn ein Mensch homo­se­xu­ell ist und den Herrn sucht und guten Wil­lens ist, wer bin ich dann, um über ihn zu urtei­len?“ Das zwei­te Signal galt der Zulas­sung der Zweit­ehe: „Ich mache eine Klam­mer auf: Die Ortho­do­xen fol­gen der Theo­lo­gie der oiko­no­mia, wie sie es nen­nen, und geben eine zwei­te Mög­lich­keit [der Ehe­schlie­ßung]. Sie las­sen das zu. Ich glau­be, daß die­ses Pro­blem – und ich schlie­ße die Klam­mer – im Rah­men der Ehe­pa­sto­ral zu stu­die­ren sein wird“.

11. Sep­tem­ber – 19. Sep­tem­ber – 1. Okto­ber 2013
Am 4. Sep­tem­ber 2013 schrieb Papst Fran­zis­kus einen Brief an den Doy­en des mei­nungs­füh­ren­den links­li­be­ra­len Jour­na­lis­mus, Euge­nio Scal­fa­ri, einen Kir­chen­geg­ner aus alter frei­mau­re­ri­scher Fami­li­en­tra­di­ti­on, der von Scal­fa­ris Tages­zei­tung La Repubbli­ca am 11. Sep­tem­ber ver­öf­fent­licht wur­de. Am 19. Sep­tem­ber publi­zier­te die Jesui­ten­zeit­schrift Civil­tà  Cat­to­li­ca (Heft Nr. 3918, III, S. 449–477) ein Inter­view von Schrift­lei­ter Pater Anto­nio Spa­da­ro SJ mit Papst Fran­zis­kus. Am 1. Okto­ber folg­te ein wei­te­res Inter­view des Pap­stes, das Euge­nio Scal­fa­ri führ­te und von La Repubbli­ca abge­druckt wur­de. Alle drei Ver­öf­fent­li­chun­gen ent­hal­ten teils höchst umstrit­te­ne Aus­sa­gen. Zwei Kern­aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus sind die Leug­nung eines objek­tiv Guten und Bösen und die Beto­nung des „auto­no­men Gewis­sens“ als Letzt­in­stanz. Nie expli­zit demen­tier­te oder kor­ri­gier­te Aus­sa­gen, die Scal­fa­ri in regel­rech­te Begei­ste­rung versetzten.

7./8. Okto­ber 2013
Am 7. Okto­ber und am Mor­gen des 8. Okto­bers nahm Papst Fran­zis­kus per­sön­lich am Sitz des stän­di­gen Sekre­ta­ri­ats der Bischofs­syn­ode an deren Sit­zung teil, die Zeit­plan und Marsch­rich­tung festlegte.
Am 8. Okto­ber 2013 erfolg­te durch Papst Fran­zis­kus die Ein­be­ru­fung der Bischofs­syn­ode über die Fami­lie als erster Teil einer Dop­pel­syn­ode zum sel­ben The­ma inner­halb eines Jah­res, wobei die Schluß­fol­ge­run­gen der zwei­ten Syn­ode zukom­men. Zum Gene­ral­se­kre­tär die­ser Art von Vor­läu­fer für eine stän­di­ge Syn­ode ernann­te der Papst am 21. Sep­tem­ber einen Neo-Kar­di­nal, Msgr. Loren­zo Bal­dis­se­ri, ohne jede dies­be­züg­li­che Erfah­rung, dafür aber von garan­tier­ter Loya­li­tät, auf­grund des enor­men durch Fran­zis­kus ermög­lich­ten Karrieresprungs.

An die Sei­te Bal­dis­se­ris stell­te der Papst als Son­der­se­kre­tär den Erz­bi­schof und Theo­lo­gen Bru­no For­te, der bereits füh­ren­der Ver­tre­ter der theo­lo­gi­schen und pasto­ra­len Rich­tung war, die im Jesui­ten­kar­di­nal Car­lo Maria Mar­ti­ni ihren Ori­en­tie­rungs­punkt hat­te, dem medi­al gewich­tig­sten Gegen­spie­ler zuerst von Johan­nes Paul II. und dann von Bene­dikt XVI. Eine Rich­tung, die aus­drück­lich einen radi­ka­len Wan­del der kirch­li­chen Leh­re zur Sexu­al­mo­ral for­der­te und den „Rück­stand“ der Kir­che von 200 Jah­ren (Kar­di­nal Mar­ti­ni) auf­ho­len woll­te. Die Kir­che, so der ehe­ma­li­ge Erz­bi­schof von Mai­land, habe Auf­klä­rung und Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on end­lich nachzuholen.

Der deut­sche Sprach­raum zeig­te sich schnell feder­füh­rend in die­sem Para­dig­men­wech­sel. Das gilt für Kar­di­nal Kas­per als Wort­füh­rer, aber eben­so für die Bischofs­kon­fe­ren­zen von Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz, die öffent­lich wie kir­chen­in­tern mas­si­ven Druck aus­üben. In die­sen Rah­men gehört auch am 7. Okto­ber 2013 das nicht zufäl­li­ge Vor­pre­schen der Erz­diö­ze­se Frei­burg im Breis­gau. Erz­bi­schof Robert Zol­lit­sch war gera­de eme­ri­tiert, wodurch es offi­zi­ell kei­nen ver­ant­wort­li­chen Hir­ten gab. Zol­lit­sch war damals noch Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Die Hand­rei­chung für die Seel­sor­ge zur Beglei­tung von Men­schen in Tren­nung, Schei­dung und nach zivi­ler Wie­der­ver­hei­ra­tung des Fami­li­en­re­fe­rats des Erz­bi­schöf­li­chen Seel­sor­ge­am­tes war damit Mehr­heits­mei­nung der Bischofs­kon­fe­renz. Alles sei eine „Fra­ge des Gewissens“.

23. Okto­ber 2013
In Rom blie­ben die Signa­le nicht allen ver­bor­gen. Am 23. Okto­ber 2013 ließ Kar­di­nal­prä­fekt Ger­hard Mül­ler der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re im Osser­va­to­re Roma­no einen Auf­satz abdrucken, den er bereits vier Mona­te zuvor als Ant­wort auf die Bestre­bun­gen in Deutsch­land ver­öf­fent­licht hat­te und in denen er die Unauf­lös­lich­keit der Ehe bekräf­tig­te und damit die Unmög­lich­keit der Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner zur Kom­mu­ni­on beton­te. Eine ein­deu­ti­ge Reak­ti­on, die der Wühl­ar­beit in Rich­tung Para­dig­men­wech­sel einen Rie­gel vor­schie­ben soll­te. Kar­di­nal Rein­hard Marx, der Erz­bi­schof von Mün­chen-Frei­sing und inzwi­schen Nach­fol­ger Zol­lit­schs als Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz sowie Papst-Bera­ter im C9-Kar­di­nals­rat reagier­te trot­zig. Mül­ler kön­ne nicht die Dis­kus­si­on ein­fach abwür­gen. Mit ande­ren Wor­ten: Man wer­de wei­ter­ma­chen. Die Erz­diö­ze­se Frei­burg zog trotz kla­rer Auf­for­de­rung ihre Hand­rei­che nicht zurück.

Mit noch def­ti­ge­ren Wor­ten als der deut­sche Marx, kri­ti­sier­te der Hon­du­ra­ner Oscar Kar­di­nal Rodri­guez Mara­dia­ga den Glau­bens­prä­fek­ten. Auch Mara­dia­ga gehört zum C9-Kar­di­nals­rat. Der Papst, der sich sonst kei­nes­wegs scheut, sei­nen Adla­ten zur Sei­te zu sprin­gen, sie zu ver­tei­di­gen oder demon­stra­tiv zu beför­dern, schwieg. Es gab kein päpst­li­ches Wort der Ver­tei­di­gung oder Wert­schät­zung für die Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Glau­bens­leh­re durch den Glaubenspräfekten.

5. Novem­ber 2013
Mit der Ein­be­ru­fung der Syn­ode wur­de von Gene­ral­se­kre­tär Bal­dis­se­ri am 5. Novem­ber 2013 ein vom Papst gewünsch­ter Fra­ge­bo­gen an alle Bischö­fe der Welt aus­ge­ge­ben mit Fra­gen zur den umstrit­ten­sten The­men, ein­schließ­lich der Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen und den Homo-Part­ner­schaf­ten. Die Fra­gen zie­len offen­bar von Anfang weni­ger auf die offi­zi­ell genann­te Erhe­bung des Ist-Zustan­des, son­dern als Auf­for­de­rung an eine bestimm­te Rich­tung, den Para­dig­men­wech­sel „von unten“ zu ver­lan­gen. Teils Döze­sen, teils offi­zi­el­le katho­li­sche Orga­ni­sa­tio­nen stell­ten den Fra­ge­bo­gen ins Inter­net und for­der­ten ohne jede Zugangs­kon­trol­le zur Online-Beant­wor­tung auf, so die Akti­on „Wo drückt der Schuh?“ der Katho­li­schen Akti­on Öster­reich, der Fami­li­en­bund der Katho­li­ken in Bay­ern, der Bund der deut­schen katho­li­schen Jugend (BDKJ), die Pasto­ral­kom­mis­si­on der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz und ande­re mehr. Den Pro­gres­si­ven soll­te eine „empi­ri­sche“ Grund­la­ge in die Hand gege­ben wer­den, um ihren geplan­ten Umsturz argu­men­ta­tiv abzusichern.

Obwohl die Bischö­fe gefragt waren, wur­de das Signal sofort ver­stan­den und pro­gres­si­ve Grup­pen und Krei­se in den Diö­ze­sen mobi­li­sier­ten sich im Sin­ne einer „basis­de­mo­kra­ti­schen“ Abstim­mung mit den Füßen, unter­stützt von zahl­rei­chen welt­li­chen Medi­en. Gegen­tei­li­ge Mei­nun­gen wur­den, jeden­falls im deut­schen Sprach­raum syste­ma­tisch unter­schla­gen, aus­ge­nom­men dort, wo ver­ein­zelt Diö­ze­san­bi­schö­fe, wie der Bischof von Chur, sich nicht von der Mehr­heit der Bischofs­kon­fe­renz dis­zi­pli­nie­ren und mund­tot machen ließen.

3. Febru­ar 2014
Zu den Regie­an­wei­sun­gen gehör­te auch die absicht­li­che Ver­öf­fent­li­chung der Ant­wor­ten am 3. Febru­ar 2014 durch die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz, obwohl eigent­lich Ver­trau­lich­keit zu gel­ten hat­te. Der Bischof von Chur, der das Spiel sofort durch­schaut hat­te, kam der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz zuvor und kon­ter­ka­rier­te damit auch das Vor­ge­hen der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz emp­find­lich, wes­halb er sich auch ent­spre­chen­den Zorn der Gegen­sei­te zuzog.

20./21. Febru­ar 2014
Am 20. und 21. Febru­ar 2014 ver­sam­mel­te Papst Fran­zis­kus das Kar­di­nals­kol­le­gi­um zum Kon­si­sto­ri­um in Rom. Er for­dert den Kir­chen­se­nat auf, das The­ma Fami­lie zu dis­ku­tie­ren und dele­giert Kar­di­nal Wal­ter Kas­per, das ein­füh­ren­de Refe­rat zu hal­ten. Der Auf­trag ergeht nur an Kas­per, obwohl des­sen ein­deu­ti­ge Par­tei­nah­me im Wider­spruch zur kirch­li­chen Leh­re bekannt ist. Sie ist bekannt, weil Kas­per bereits Anfang der 90er Jah­re mit ande­ren deut­schen Bischö­fen die Zweit­ehe in der Kir­che durch­drücken woll­te, damals aber von Papst Johan­nes Paul II. und Glau­bens­prä­fekt Joseph Ratz­in­ger mit sol­cher Vehe­menz abge­wehrt wur­de, daß er 20 Jah­re dazu schwieg. Mit dem Ende der Ära Wojtyla/​Ratzinger und der Wahl Jor­ge Mario Berg­o­gli­os, an der Kas­per nicht unwe­sent­li­chen Anteil hat­te, hat­ten sich die Rah­men­be­din­gun­gen jedoch grund­le­gend geändert.

Papst Fran­zis­kus hät­te zwei Bericht­erstat­ter ernen­nen kön­nen und, woll­te er annä­hernd kor­rekt han­deln, wohl auch müs­sen, sofern es für den Papst in der Fra­ge über­haupt eine neu­tra­le Opti­on geben konn­te. Doch der Papst ergriff ein­sei­tig Par­tei, indem er Kas­per in eine pri­vi­le­gier­te Posi­ti­on ver­setz­te und durch den deut­schen Kar­di­nal das Kon­si­sto­ri­um und die Dis­kus­si­on über die Fami­lie in eine ganz bestimm­te Rich­tung len­ken ließ. Das Lob für Kas­per und des­sen „Barmherzigkeits“-Buch am 17. März 2013 hat­te die inhalt­li­che Über­ein­stim­mung zwi­schen Kas­per und Papst Fran­zis­kus kaum beach­tet vorweggenommen.

Beim Kon­si­sto­ri­um leg­te Kar­di­nal Kas­per hin­ter ver­schlos­se­nen Türen sei­ne alte The­se wie­der vor. Zahl­rei­che Kar­di­nä­le empö­ren sich über die­se The­sen und wider­set­zen sich. Papst Fran­zis­kus, der Mül­ler im Okto­ber davor nicht zu Hil­fe geeilt war, als die­ser die Leh­re ver­tei­dig­te und dafür von Marx und Mara­dia­ga ange­grif­fen wur­de, eil­te nun sofort Kas­per zu Hil­fe, als er den Unmut der ande­ren Kar­di­nä­le sah. Am Tag nach Kas­pers Rela­tio ergriff Fran­zis­kus im Kon­si­sto­ri­um das Wort und dank­te Kas­per über­schweng­lich mit „Dan­ke, Dan­ke“ und ver­stieg sich zur Behaup­tung, der von ihm Beauf­trag­te habe mit sei­nem Vor­schlag „Theo­lo­gie auf den Knien“ gemacht. Eine erneu­te, ein­sei­tig Par­tei­nah­me, die den Papst als eigent­li­chen Regis­seur hin­ter dem ver­such­ten Para­dig­men­wech­sel erken­nen läßt.

Kas­per, emp­find­lich auf Kri­tik reagie­rend, soll­te spä­ter mehr­fach beto­nen, auch bei der Bischofs­syn­ode, er habe alles mit Papst Fran­zis­kus vor­her „abge­spro­chen“. Er gab damit zu erken­nen, daß er letzt­lich nur der aus­füh­ren­de Arm des Pap­stes sei.

Kas­per wur­de von Fran­zis­kus noch mit einem wei­te­ren Pri­vi­leg aus­ge­stat­tet. Wäh­rend alle Kar­di­nä­le der Schwei­ge­pflicht unter­wor­fen wur­den, war ein­zig Kas­per mit päpst­li­cher Dis­pens davon aus­ge­nom­men. Damit wur­de ihm das Mei­nungs­mo­no­pol in der Öffent­lich­keit über­ge­ben. Mit ver­schie­de­nen Ver­la­gen waren bereits Ver­ein­ba­run­gen getrof­fen, Kas­pers Rede in meh­re­ren Spra­chen in Druck zu legen, für den deut­schen Sprach­raum zum Bei­spiel bei Her­der, in Ita­li­en bei Quer­inia­na

1. März 2014
Die­se gehei­me Regie zur Len­kung der öffent­li­chen Mei­nung und des Ent­schei­dungs­fin­dungs­pro­zes­ses wird am 1. März durch einen Hand­streich der Tages­zei­tung Il Foglio durch­kreuzt, die Kas­pers Rela­tio voll­in­halt­lich samt einer ver­nich­ten­den Kri­tik des Histo­ri­kers Rober­to de Mat­tei ver­öf­fent­licht. Das Echo auf den Hand­streich ist enorm. Die Deu­tungs­ho­heit der Rede ist gebro­chen. Kas­per reagiert mit einer Schimpf­ti­ra­de und droht mit Klage.

Die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ihrer­seits plant als Gegen­maß­nah­me zu Kas­pers Vor­stoß im Früh­jahr eine umfas­sen­de Gegen­ver­öf­fent­li­chung im Osser­va­to­re Roma­no. Eine Ver­tei­di­gung des Ehe­sa­kra­ments und eine fun­dier­te Wider­le­gung von Kas­pers Argu­men­ten, die jedoch bis heu­te nicht erschie­nen ist, weil der Papst ein Ver­öf­fent­li­chungs­ver­bot ver­häng­te. Ein Veto, das einen wei­te­ren ein­sei­ti­gen Ein­griff zur ein­sei­ti­gen För­de­rung der Kas­per-The­se und zur Behin­de­rung der Gegen­po­si­ti­on bedeutet.

20. April 2014
Am Sonn­tag, den 20. April tele­fo­nier­te Papst Fran­zis­kus mit der Argen­ti­nie­rin Jaque­line Lis­boa Sabet­ta. Die Nach­richt ging mit­tels Face­book und Medi­en sofort um den Glo­bus: „Der Papst ruft eine wie­der­ver­hei­ra­tet geschie­de­ne Frau aus San­ta Fe an, um ihr zu sagen, daß sie die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen kann“ (Radio LT3). Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di spricht von einem „pri­va­ten pasto­ra­len Gespräch“, bestä­tigt den Tele­fon­an­ruf und demen­tiert den Inhalt nicht. Vie­le Men­schen ver­ste­hen den Anruf als Frei­brief: „Der Papst hat ja gesagt…“.

27. April 2014
In sei­ner Pre­digt am Barm­her­zigs­keits­sonn­tag, an dem Papst Fran­zis­kus in einer umstrit­te­nen Dop­pel­hei­lig­spre­chung gleich zwei Päp­ste zur Ehre der Altä­re erhob, sag­te er: „Mögen die­se bei­den neu­en hei­li­gen Hir­ten des Got­tes­vol­kes mit ihrer Für­spra­che für die Kir­che ein­tre­ten, damit sie in die­sen zwei Jah­ren des Syn­oden­we­ges füg­sam sei gegen­über dem Hei­li­gen Geist in ihrem pasto­ra­len Dienst an der Fami­lie. Mögen bei­de uns leh­ren, kei­nen Anstoß zu neh­men an den Wun­den Chri­sti und in das Geheim­nis der gött­li­chen Barm­her­zig­keit ein­zu­drin­gen, die immer hofft und immer ver­zeiht, weil sie immer liebt.“ Eine der zahl­rei­chen Wort­mel­dun­gen über die Barm­her­zig­keit, über ein Ver­bot über ande­re zu urtei­len, das mehr ein Ver­bot meint, die Sün­de beim Namen zu nen­nen, über Prie­ster, die nicht „päpst­li­cher als der Papst“ sein sol­len, mit denen der Papst in den Köp­fen der Gläu­bi­gen und der Welt den Weg für eine Ände­rung der kirch­li­chen Leh­re zu ebnen versucht.

Trotz der päpst­li­chen Zen­sur im Osser­va­to­re Roma­no mel­den sich eine Rei­he von Kar­di­nä­len öffent­lich zu Wort, die Kas­pers Stand­punkt kri­ti­sie­ren und teils minu­ti­ös wider­le­gen. Kar­di­nal Wal­ter Brand­mül­ler macht den Auf­takt mit der Aus­sa­ge „Leh­re oder Cha­os“, nach­dem er den deut­schen Bischö­fe bereits weni­ge Tage vor dem Kon­si­sto­ri­um die Levi­ten las. Da den Ver­tei­di­gern der kirch­li­chen Ehe­leh­re die Tages­zei­tung des Vati­kans ver­wehrt ist, tun sie es über die ver­schie­den­sten Medi­en in unter­schied­li­chen Län­dern. Im Vor­feld der Bischofs­syn­ode ver­öf­fent­li­chen fünf von ihnen einen Anti-Kas­per-Sam­mel­band. Kas­per miß­bil­ligt, unter­stützt von zahl­rei­chen Medi­en, die Ver­öf­fent­li­chung laut­stark als „Angriff“ gegen den Papst.

17. Sep­tem­ber 2014
Nach dem Erschei­nen des Sam­mel­ban­des gegen die Kas­per-The­se in ver­schie­de­nen Spra­chen und Ver­la­gen tau­chen im Vati­kan ernst­zu­neh­men­de Gerüch­te auf, daß Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal Bur­ke, den akti­ven Kopf der Kas­per-Geg­ner aus der Römi­schen Kurie ent­fer­nen und als Kar­di­nal­pa­tron des Mal­te­ser Rit­ter­or­dens exi­lie­ren will. Psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung zur Ein­schüch­te­rung des Wort­füh­rers der Ver­tei­di­ger des Ehe­sa­kra­ments? Kar­di­nal Anto­nio Cani­zares wird vom Papst zum Erz­bi­schof von Valen­cia ernannt. Die Amts­ein­füh­rung erfolg­te am 4. Okto­ber. Der bis­he­ri­ge Kuri­en­prä­fekt schei­det damit als Syn­oda­le aus, der er Kraft sei­nes Amtes auto­ma­tisch gewe­sen wäre.

4. Okto­ber 2014
Am 4. Okto­ber ver­öf­fent­licht die Jesui­ten­zeit­schrift Civil­tá Cat­to­li­ca einen Auf­satz über die angeb­lich im 16. Jahr­hun­dert in der See­re­pu­blik Vene­dig gewähr­te Zweit­ehe. Der Arti­kel erweist sich als theo­lo­gi­sche Irre­füh­rung und histo­ri­sche Klit­te­rung mit dem Bei­geschmack einer Auf­trags­ar­beit zur Begün­sti­gung der Posi­ti­on von Kar­di­nal Kas­per auf der Syn­ode. Der Schrift­lei­ter der Civil­tà  Cat­to­li­ca gehört zu den Getreu­en des Pap­stes und wur­de von die­sem per­sön­lich zum Syn­oda­len ernannt.

5. Okto­ber 2014
Am 5. Okto­ber 2014 wird die Bischofs­syn­ode eröff­net. Anders als bei den bis­he­ri­gen Syn­oden wer­den die Wort­mel­dun­gen in der Aula nicht ver­öf­fent­licht. Kar­di­nal Mül­ler erhebt ver­ge­bens Pro­test gegen die­se Zen­sur. Ein Beweis mehr, daß „ich nicht Teil der Regie bin“, so der deut­sche Kar­di­nal am 11. Okto­ber zum Vati­ka­ni­sten San­dro Magister.

Am ersten Tag der Gene­ral­kon­gre­ga­tio­nen ver­sucht die Kas­per-Par­tei durch mas­si­ve Wort­mel­dun­gen die The­men­füh­rer­schaft zu über­neh­men. Kar­di­nal Marx for­dert „im Namen der deut­schen Bischö­fe“ die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on. In der Pres­se­kon­fe­renz am Abend geht er über die bis­her von Kas­per ver­tre­te­ne For­mel hin­aus, laut der die Leh­re unver­än­dert blei­be und „nur“ die Pra­xis geän­dert wer­de. Marx spricht auch von einer Ände­rung der Leh­re. Die Wort­mel­dun­gen der Ver­tei­di­ger der kirch­li­chen Leh­re gehen deut­lich ins Über­ge­wicht. Der ame­ri­ka­ni­sche Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke wird als Wort­füh­rer zum eigent­li­chen Gegen­spie­ler von Kar­di­nal Kasper.

11. Okto­ber 2014
Kar­di­nal Schön­born, der Vor­sit­zen­de der Öster­rei­chi­schen Bischofs­kon­fe­renz sekun­diert und lie­fert eine argu­men­ta­ti­ve Grund­la­ge mit einer „Gra­dua­li­tät der Bezie­hun­gen“. Eine The­se, die der Kar­di­nal aus­führ­lich in einem Inter­view mit Vati­can Insi­der aus­brei­tet. Der­zu­fol­ge gebe es kei­ne schlech­ten und sünd­haf­ten Bezie­hun­gen mehr, son­dern nur mehr unter­schied­li­che Stu­fen von guten Bezie­hun­gen, denn man müs­se in jeder Bezie­hung die „posi­ti­ven Ele­men­te“ erken­nen, wenn die­se Bezie­hung auch noch nicht voll­kom­men sei. Ein Ver­zicht auf jede Unter­schei­dung von Gut und Böse und damit eine extre­me Form der Ver­dun­ke­lung der kirch­li­chen Lehre.

Die Schalt­zen­tra­le der Syn­ode bil­den Gene­ral­se­kre­tär Bal­dis­se­ri und Son­der­se­kre­tär For­te. Ihnen gibt Fran­zis­kus wäh­rend der bereits tagen­den Syn­ode, unter Ände­rung der Spiel­re­geln mit­ten im Spiel, wei­te­re enge Ver­trau­te des Pap­stes zur Sei­te, die sich um die Aus­for­mu­lie­rung des Abschluß­be­richts küm­mern sol­len. Alle gehö­ren der „Par­tei des Para­dig­men­wech­sels“ an, allen vor­an der päpst­li­che Ghost­wri­ter Vic­tor Manu­el Fernán­dez, den Berg­o­glio noch als Erz­bi­schof gegen römi­sche Wider­stän­de als Rek­tor der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät von Bue­nos Aires durch­setz­te und den er als Papst sofort zum Titu­lar­erz­bi­schof beför­der­te. Der Argen­ti­ni­er gilt als Haupt­au­tor des Apo­sto­li­schen Schrei­bens Evan­ge­lii Gau­di­um.

13. Okto­ber 2014
Daß die Bezeich­nung Schalt­zen­tra­le wört­lich zu neh­men ist, zeigt sich auf ekla­tan­te Wei­se am Mon­tag, den 13. Okto­ber, als Kar­di­nal Peter Erdö in sei­ner Funk­ti­on als Gene­ral­re­la­tor der Syn­ode vor 200 Jour­na­li­sten aus aller Welt in Rom den Zwi­schen­be­richt der Syn­ode, die Rela­tio post dis­cep­t­atio­nem vor­stellt. Unter dem Zwi­schen­be­richt steht offi­zi­ell der Name von Erdö gedruckt, doch schnell wird klar, daß der unga­ri­sche Kar­di­nal den Inhalt nicht ein­mal kann­te. Er gibt das Wort gleich an Son­der­se­kre­tär For­te wei­ter mit den Wor­ten: „Der, der den Text redi­giert hat, der muß wis­sen, was zu sagen ist.“ Erdö war sicht­lich um gute Mie­ne zum bösen Spiel bemüht, was ihm nicht leicht zu fal­len schien. Auf die Fra­ge, ob die Pas­sa­gen im Bericht über die Homo­se­xua­li­tät als radi­ka­le Ände­rung der kirch­li­chen Leh­re zu betrach­ten sei, ant­wor­te­te er mit einem „Mit Sicher­heit!“ und signa­li­sier­te damit erneut eine Distan­zie­rung vom Text. Kar­di­nal Erdö soll­te nach der Pres­se­kon­fe­renz gro­ßen Unmut äußern, daß der Zwi­schen­be­richt sich ein­sei­tig von dem unter­schei­det, was in der Syn­ode bespro­chen wur­de. Der Ungar fühlt sich hin­ter­gan­gen und sieht sei­nen Namen mißbraucht.

Der Zwi­schen­be­richt spie­gelt nicht den Quer­schnitt der Wort­mel­dun­gen der Syn­oden­vä­ter wider, son­dern ledig­lich die Stel­lung­nah­men von zwei Syn­oda­len von 191. Einer davon ist der Jesu­it Anto­nio Spa­da­ro, Schrift­lei­ter der Civil­tà  Cat­to­li­ca, den Papst Fran­zis­kus, wie auch Kar­di­nal Kas­per, per­sön­lich zum Syn­oda­len ernannt hat. Wie Kar­di­nal Kas­per das Sprach­rohr von Papst Fran­zis­kus in der Fra­ge der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen und der Zweit­ehe ist, so darf ange­nom­men wer­den, daß Pater Spa­da­ro das Sprach­rohr des Pap­stes in der Fra­ge der Homo­se­xu­el­len ist.

14. Okto­ber 2014
Am Diens­tag, den 14. Okto­ber griff der süd­afri­ka­ni­sche Kar­di­nal Wil­fried Napier auf einer Pres­se­kon­fe­renz mit bei­ßen­der Kri­tik Erz­bi­schof For­te an wegen des­sen „eigen­mäch­ti­ger“ Ein­fü­gung der Pas­sa­gen über die Homo­se­xua­li­tät in die Rela­tio. Dadurch sei die Kir­che in eine „irre­de­ema­ble“ Posi­ti­on manö­vriert wor­den. Nun kön­ne man nur mehr ver­su­chen, „den Scha­den zu begrenzen“.

Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke übte eben­falls schar­fe Kri­tik am Zwi­schen­be­richt. In einem Inter­view mit Il Foglio sag­te er zum Ver­such die katho­li­sche Leh­re zu änder: „Das ist Verrat!“

Wäh­rend­des­sen wird die Syn­ode, auf­ge­teilt auf zehn nach Spra­chen getrenn­te Arbeits­krei­se, fort­ge­setzt und dort der Zwi­schen­be­richt regel­recht in der Luft zer­ris­sen, ange­fan­gen bei der Spra­che der Rela­ti­on „touf­fu, fil­an­d­reux, exce­s­si­ve­ment ver­beux et donc ennuyeux“, wie der Spre­cher der fran­zö­sisch­spra­chi­gen Grup­pe Gal­li­cus B es for­mu­lie­ren wird. Und das obwohl der Grup­pe mit den Kar­di­nä­len Chri­stoph Schön­born von Wien und God­fried Dan­neels, Eme­ri­tus von Brüs­sel, auch zwei erklär­te Ver­fech­ter des Para­dig­men­wech­sels angehören.

15. Okto­ber 2014
Kar­di­nal Kas­per ist bekannt dafür, auf Kri­tik emp­find­lich zu reagie­ren. Am 15. Okto­ber ver­liert er bei einem Inter­view mit der Nach­rich­ten­agen­tur Zenit wegen der Kri­tik von Kar­di­nal Napier die Con­ten­an­ce und wird mit ras­si­sti­schem Zun­gen­schlag aus­fäl­lig gegen Afri­ka­ner. Als ein Auf­schrei folgt, leug­net Kas­per zunächst, die Aus­sa­ge getä­tigt zu haben, wird aber durch einen Ton­band­mit­schnitt der Lüge über­führt. Das Anse­hen des Wort­füh­rers der pro­gres­si­ven Par­tei ist dadurch schwer ange­schla­gen, wenn nicht gänz­lich des­avou­iert. Ein schwe­rer Rück­schlag in der stra­te­gi­schen Pla­nung, dem gleich ein wei­te­rer folgt.

16. Okto­ber 2014
Am Don­ners­tag, den 16. Okto­ber wur­de wie­der die Arbeit in der Voll­ver­samm­lung auf­ge­nom­men. Gene­ral­se­kre­tär Bal­dis­se­ri, an des­sen Sei­te der Papst sitzt, gibt bekannt, daß die Berich­te der Arbeits­grup­pen nicht ver­öf­fent­licht wer­den. Nun explo­diert der Saal. Der Austra­li­er Kar­di­nal Geor­ge Pell, Prä­fekt des Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats ergreift als erster das Wort. Mit einer ent­schlos­se­nen Erklä­rung for­dert er die Ver­öf­fent­li­chung der Berich­te. Das Eis ist gebro­chen. Der Rei­he nach mel­den sich wei­te­re Syn­oda­len zu Wort und for­dern die Ver­öf­fent­li­chung. Die Stim­mung ist so auf­ge­heizt, daß sich schließ­lich auch Kar­di­nal­staat­s­e­kre­tär Pie­tro Paro­lin anschließt. Bal­dis­se­ri sicht­lich irri­tiert, weiß in der uner­war­te­ten Situa­ti­on nicht wei­ter und sucht mit sei­nen Blicken Regie­an­wei­sun­gen des Pap­stes. Der schweigt lan­ge. Sei­ne Mie­ne wird mit zuneh­men­dem Pro­test ern­ster. Schließ­lich erteilt er mit einem leich­ten Nicken die Zustim­mung. Bal­dis­se­ri gibt bekannt, daß die Berich­te doch ver­öf­fent­licht werden.

Am sel­ben Tag sieht sich Papst Fran­zis­kus gezwun­gen, Kar­di­nal Napier, offen­sicht­lich als Akt der Wie­der­gut­ma­chung für Kar­di­nal Kas­pers ras­si­sti­sche Ent­glei­sung, und den neu­en Erz­bi­schof von Syd­ney Denis Hart in das Redak­ti­ons­team für den Schluß­be­richt aufzunehmen.

Anmerkung

Was auch immer im Schluß­be­richt ste­hen mag, wird ohne akti­ves und sicht­ba­res Bekennt­nis nicht auf­wie­gen kön­nen, was die Ver­än­de­rer um Papst Fran­zis­kus bereits erreicht haben. Zu Zweit­ehe und Homo­se­xua­li­tät ist es Papst Fran­zis­kus inner­halb weni­ger Mona­te gelun­gen, Ansich­ten in die inter­na­tio­na­len Kanä­le der Mei­nungs­ma­cher ein­zu­spei­sen, die in offe­nem Wider­spruch zur Leh­re der Kir­che ste­hen. Die­se Posi­ti­on blieb auf der Syn­ode ein­deu­tig in der Min­der­heit, doch die gro­ßen Medi­en haben ihr den ent­schei­den­den Platz ein­ge­räumt. Aus die­sem Zusam­men­spiel und der dar­aus ent­ste­hen­den Wech­sel­wir­kung zwi­schen Kir­chen­ver­tre­tern und Mas­sen­me­di­en soll der nöti­ge Druck erwach­sen, den Para­dig­men­wech­sel und damit einen revo­lu­tio­nä­ren Wan­del zu voll­zie­hen. Eine Ope­ra­ti­on nicht ohne Aus­sicht auf Erfolg, denn mit dem Papst haben die Ver­än­de­rer die ent­schei­den­de Schlüs­sel­po­si­ti­on in ihrer Hand. Mehr noch: der Papst scheint der eigent­li­che Regis­seur der Ope­ra­ti­on zu sein.

Vor­erst folgt eine Pau­se von einem Jahr und dann der zwei­te, ent­schei­den­de­re Teil der Dop­pel­syn­ode. Die Regis­seu­re des Para­dig­men­wech­sels wer­den sich bes­ser vor­zu­be­rei­ten ver­su­chen. Die Ver­tei­di­ger der kirch­li­chen Leh­re wer­den auch dazulernen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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28 Kommentare

  1. In der Hal­tung der afri­ka­ni­schen Bischö­fe weht unver­kenn­bar der Geist des wah­ren Glau­bens, der von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re ver­mit­telt wur­de. EB Lefeb­v­re war einen gro­ßen Teil sei­nes Lebens in Afri­ka tätig.

    • Stün­den die afri­ka­ni­schen Bischö­fe wirk­lich im „Geist von Erz­bi­schof Lefeb­v­re“, dann stün­den sie auch schon längst nicht mehr in Ein­heit mit der katho­li­schen Kir­che. Nein, hier haben wir es offen­bar mit wah­ren Katho­li­ken zu tun. Die Pius­bru­der­schaft ihrer­seits wird – wenn nicht ein Wun­der geschieht – nie mehr katho­lisch sein. Dies wird durch die Irr­leh­ren des näm­li­chen Erz­bi­schofs (z. B. zum The­ma Reli­gi­ons­frei­heit) eben gera­de verhindert.

      • Ab und zu ver­su­chen es immer wie­der irgend­wel­che Maul­wür­fe, Sub­ver­si­on im Forum zu üben. 

        Die Redak­ti­on ist wach­sam, aber der eine oder ande­re Stän­ke­rer schafft es doch, mit Lügen durchzukommen. 

        Der ande­re (oder ist es der­sel­be?) Spe­zia­list nennt sich ohne­hin selbst­of­fen­ba­rend „ram­pol­la“. Noch mehr Deut­lich­keit braucht es gar nicht.

        Inhalt­lich ist die Ein­las­sung von „The For­got­ten Voice“ ohne­hin Unsinn. Aber ein Leser, der histo­risch nicht ganz sat­tel­fest ist, könn­te glau­ben, was hier an Gift ver­brei­tet wird.

      • „Maul­wür­fe, Sub­ver­si­on, Stän­ke­rer, Lügen, Spe­zia­list, Unsinn, Gift.“
        Wer Belei­di­gun­gen und Schlag­wor­te hat, braucht kei­ne Argu­men­te mehr?
        „Selig seid ihr, wenn ihr um mei­net­wil­len beschimpft und ver­folgt und auf alle mög­li­che Wei­se ver­leum­det wer­det.“ (Mt: 5,11)

      • @The For­got­ten Voice,
        Ihr Kom­men­tar ist inhalt­lich falsch.
        Msgr. Lefeb­v­re hat tat­säch­lich gewal­tig frucht­bar in Afri­ka gewirkt.
        Dies war auch in Rom bekannt, wo er dafür auch Erz­bi­schof ernannt wurde.
        P. Johan­nes XXIII hat­te größ­tes Respekt für ihn.
        Der gro­ße ein­druck, der Msgr. Lefeb­v­re bei de afri­ka­ni­schen Prie­stern und Bischö­fen gemacht hat­te, wur­de ein­drucks­voll gezeigt in 1990:
        Als die erste fer­tig­stu­dier­te Semi­na­ri­sten des ICRSS­In­sti­tut Chri­stus König Hohe­prie­ster) geweiht wer­den soll­ten und ein Bis­tum zur Inkar­di­nie­rung gesucht wur­de, ver­wei­ger­ten alle euro­päi­sche Bischö­fe dies ( lei­der die alt­be­kann­te typi­sche Feig­heit- da sind eini­ge Hir­ten inzwi­schen aus and­rem Holz geschnitzt);
        Es w3ar Msgr. Siméon Obum­ba aus Gabun, selbst noch von Msgr. EB. Lefeb­v­re geweiht, dr die erste Prie­ster des ICR incar­di­nier­te und damit das Auf­blü­hen die­ser Neu­grün­dung mög­lich machte.
        Prae­mia pro validis

      • @Adrien Antoine
        Natür­lich hat­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re in Afri­ka ein frucht­ba­res Wir­ken. Dies ist unbe­strit­ten. Aber in sei­ner Glau­bens­über­zeu­gung gab es Din­ge, die mit der gött­li­chen Offen­ba­rung bzw. der authen­ti­schen kirch­li­chen Leh­re nach Vati­ka­num II nicht zu ver­ein­ba­ren sind (v. a. Dignita­tis hum­a­nae). Dies woll­te ich mit mei­nem Bei­trag zum Aus­druck bringen.

  2. „Vor­erst folgt eine Pau­se von einem Jahr und dann der zwei­te, ent­schei­den­de­re Teil der Dop­pel­syn­ode. Die Regis­seu­re des Para­dig­men­wech­sels wer­den sich bes­ser vor­zu­be­rei­ten versuchen.“
    Vor­aus­ge­setzt, dass Herr Berg­o­glio in einem Jahr noch amtiert.
    Per Mari­am ad Christum.

  3. Eine Chro­nol­gie des Grau­ens- genau­so in unzäh­li­gen Pro­phe­zei­un­gen vor­her­ge­sagt. Soll­ten wir hier recht haben, dann voll­zieht sich vor unse­ren Augen eine Got­tes­lä­ste­rung, die nicht mehr mit mensch­li­chen Wor­ten in ihrer Dra­ma­tik zu beschrei­ben ist: Satan eli­mi­niert mit Hil­fe der Berg­o­glia­ni­schen Kir­che die gött­li­chen Gebo­te, ser­viert Gott ab und lässt sei­ne Büch­sen­span­ner wie Kas­par und Berg­o­glio Tag und Nacht arbei­ten. Und alle schau­en zu ! All­mäh­lich dürf­te es hier dem aller­letz­ten Gut­wil­li­gen däm­mern, dass da etwas nicht mehr stimmt. Lei­der wird kei­ner von uns Tri­umph dar­über emp­fin­den, dass er es von Anfang an wuß­te und hier immer wie­der dar­auf hin­ge­wie­sen hat; es ist unse­re Hilf­lo­sig­keit, die uns vor Augen steht- eine Hilf­lo­sig­keit, die nur durch das Sturm­ge­bet zu Gott und das sich gegen­sei­ti­ge Stüt­zen eini­ger­ma­ßen zu ertra­gen ist. Es geht wahr­lich nicht mehr um pea­nuts- es geht um den offen aus­ge­tra­ge­nen Kampf zwi­schen Satan samt Anhang und den weni­gen, die dem Tier nicht fol­gen. Was gestern noch als Aus­ge­burt eines kran­ken Gei­stes gese­hen wur­de- wenn man so schrieb und argu­men­tier­te- erhält sei­ne gan­ze Dimen­si­on durch das tra­gi­sche Ein­tref­fen der Prophezeiungen.

  4. Ja, wer kann da noch mei­nen es sei ganz anders mit Papst Franz wer­de „rein­ge­legt“, „mani­pu­liert“ von For­te und Kas­per. Er wis­se nichts davon etc
    Die­ser Mann, der sich auf die Knien wirft um von irgend­wel­chen evan­ge­li­ka­len-Pasto­ren und Anglo-„Bischöfen“ den „Segen“ zu emp­fan­gen, Moham­me­da­nern die Füße wäscht ist, wird sein Zer­stö­rungs­werk ohne Unter­lass fortsetzen.
    Kas­per ist nur will­fäh­ri­ger Mit-Voll­strecker die­ses moder­ni­sti­schen Komplotts.

  5. Ich bedaue­re, dass die ihrem Inhalt nach ras­si­sti­schen, arro­gan­ten, von unchrist­li­chem Geist erfüll­ten Äuße­run­gen des schwä­bi­schen Kar­di­nals, der sich augen­schein­lich immer weni­ger im Griff hat, je mehr ihm der theo­lo­gi­sche Gegen­wind ins Gesicht bläst, nicht mit einem eige­nen Arti­kel gewür­digt wer­den, son­dern hier nur wie bei­läu­fig Erwäh­nung fin­den. Mit die­ser Ent­glei­sung im Kolo­ni­al­her­ren­stil hat Kas­par die Ein­heit unter den Welt­bi­schö­fen gesprengt und die Ver­tre­ter der Kir­che Afri­kas, eines Kon­ti­nents, der nicht nur als Wie­ge, son­dern auch als Zukunft der katho­li­schen Kir­che zu gel­ten hat, zu dum­men Sta­ti­sten der Syn­ode degra­diert. Ein unge­heu­er­li­cher Akt, der in sei­ner gan­zen Trag­wei­te über­haupt nicht zu ermes­sen ist. Die­ser Kar­di­nal und mit ihm sein Zieh­kind Berg­o­glio sind in mei­nen Augen dadurch end­gül­tig als Schar­la­ta­ne und Lügen­ba­ro­ne ent­larvt. Geht nach Hau­se, ihr bringt es nicht!

    • @ hicest­ho­die:

      Mit Ihnen bedaue­re ich, daß die ras­si­sti­schen Äuße­run­gen Kas­pers nicht hin­rei­chend her­aus­ge­stellt werden.

      Man muß das Inter­view ‑immer wie­der vom höh­ni­schen Lachen Kas­pers unter­bro­chen- gehört haben. Die Selbst­de­mas­kie­rung eines Schar­la­tans, wie sie im Buche steht! Wie Fran­zis­kus ihn nun wei­ter hal­ten könn­te, ist schlei­er­haft. Mit der Ver­le­gen­heits-Ernen­nung Napiers ist es nicht getan, denn die­se ist nur ein klei­nes Fei­gen­blatt auf eine gro­ße Blöße.

      Außer­dem soll­te man nun mit Vehe­menz der ver­fäl­schen­den Dar­stel­lung der KNA ente­gentre­ten, die Syn­oden­vä­ter sei­en bezgl. „wie­der­ver­hei­ra­te­ter“ Geschie­de­ner, homo­se­xu­el­ler Psy­cho­pa­then usw. „geteil­ter Mei­nung“ gewe­sen (Natür­lich hat kath​.net die­se Falsch­dar­stel­lung über­nom­men!). Laut „La Stam­pa“ wur­den die The­sen Kas­pers „prak­tisch ein­hel­lig“ ver­wor­fen. Vgl. dazu auch die ver­öf­fent­lich­ten Berich­te der Cir­culi Minores.

    • Ich weiss nicht, ob Sie die Stel­len wirk­lich gehört oder gele­sen haben, tat­säch­lich wird Kas­paer durch die Ver­öf­fent­li­chung des Ton­ban­des ent­la­stet, aber das passt ver­mut­lich nicht in das hier vor­herr­schen­de Welt­bild. So schreibt die Welt online:

      Wört­lich sagt Kas­per an der frag­li­chen Stel­le: „Die loka­len Bischofs­kon­fe­ren­zen müs­sen Raum haben, ihre eige­nen Pro­ble­me zu lösen. Ich kann nicht für Afri­ka spre­chen. Das ist nicht mög­lich. Aber sie sol­len auch nicht zu sehr sagen, was wir tun sol­len (lacht). So wäre es das Beste.“ (Eng­lisch: „The­re must be space also for the local bishops‘ con­fe­ren­ces to sol­ve their pro­blems. But I can’t say for Afri­ca. It’s impos­si­ble. But they should not tell too much what we have to do. It’s best.“) Kas­per war am Frei­tag zunächst nicht per­sön­lich für eine Stel­lung­nah­me zu erreichen.

      • Hier haben Sie einen Link mit der voll­stän­di­gen Tran­skrip­ti­on des Interviews:
        http://​edward​pen​tin​.co​.uk/​s​t​a​t​e​m​e​n​t​-​o​n​-​c​a​r​d​i​n​a​l​-​k​a​s​p​e​r​-​i​n​t​e​r​v​i​ew/

        Kas­per ist als Lüg­ner über­führt. Unter ande­ren Bedin­gun­gen wür­de man wohl dar­über hin­weg­se­hen und es eine Fra­ge zwi­schen ihm und Gott sein las­sen. Doch Kas­per ist der Anfüh­rer einer Par­tei und als sol­cher soll­te er damit eigent­lich erle­digt sein.

      • Ich habe das alles gele­sen, aber es ist offen­sicht­lich, dass Kas­per hier falsch ver­stan­den wer­den soll. Natür­lich gibt es kul­tu­rel­le Unter­schie­de und es ist klar das es so schnell in Afri­ka weder schwu­le Außen­mi­ni­ster noch Bür­ger­mei­ster geben wird. Ich bin froh, dass wir hier in Euro­pa wei­ter sind und freue mich sehr über die posi­ti­ven Äuße­run­gen in der Syn­ode zum The­ma Schwu­le und Les­ben. Aber genau wie ich den Afri­ka­nern nicht vor­schrei­ben wür­de, schwu­le zu Bür­ger­mei­stern zu wäh­len fin­de ich, dass die Afri­ka­ner nicht über unse­re Ein­stel­lung urtei­len soll­ten, aber das Ras­sis­mus zu nen­nen fin­de ich eine nie­der­träch­ti­ge Stimmungsmache.
        Ich weiss das wird hier nicht ger­ne gehört, aber ich fin­de Fran­zis­kus Ansatz gold­rich­tig, und wenn hier noch so oft sein Kon­zept der Barm­her­zig­keit dis­kre­di­tiert wird. Frau Eberl hat das sehr schön gesagt: Die Kir­che muss auf­hö­ren in die Schlaf­zim­mer der Men­schen zu schau­en son­dern in ihre Wohn­zim­mer und die Lebens­wirk­lich­kei­ten der Men­schen wahrnehmen.
        Ver­mut­lich ist auch das Wort Plu­ra­lis­mus hier nicht gern gese­hen, aber in mei­nen Augen wird es genau dar­um gehen, daher wird es wich­tig sein, den natio­na­len Bischofs­kon­fe­ren­zen mehr Rech­te ein­zu­räu­men und dar­um fin­de ich es vor­bild­lich, dass sich unser Papst als Bischof von Rom bezeichnet.

      • Nein, Sie haben es eben nicht genau gele­sen, weil Sie ihn offen­bar gar nicht so genau lesen wol­len, die­sen schmut­zi­gen Aus­rut­scher des Herrn Kas­per, denn für Sie ist der „Ansatz von Fran­zis­kus ja gold­rich­tig“. Sie haben Ihre 68er Haus­auf­ga­ben treff­lich gemacht, nur… mit der Kir­che Chri­sti hat 68 nichts zu tun.
        Was für ein Gewäsch, die Kir­che sol­le auf­hö­ren, in die Schlaf­zim­mer hin­ein­zu­schau­en. Die Kir­che hat dort nie hin­ein­ge­schaut. Die Kir­che hat den Men­schen zu sagen, dass sie sich um ihr See­len­heil zu küm­mern haben und was das kon­kret bedeu­tet. Wenn sie das nicht tut, erfüllt sie nicht ihren Auftrag.
        Sie sin­gen das Lied des Rela­ti­vis­mus: Kir­che raus aus den Schlaf­zim­mern, raus aus der Poli­tik, Kreuz raus aus den Klas­sen­zim­mern, Kir­che und Kreuz raus aus dem öffent­li­chen Raum. Damit jeder tun und las­se, was er will? Nein, das geht schon tie­fer im Kampf zwi­schen Gut und Böse.
        Denn tun und las­sen was er will, kann ohne­hin jeder, schon jetzt, schon immer. Die Kir­che muss aber sagen, was er zu tun hät­te, um geret­tet zu wer­den. Das aber will sich der „moder­ne“ Mensch nicht sagen las­sen (Sie offen­sicht­lich auch nicht). Es ist also kein Pro­blem der Kir­che (wie könn­tes es), son­dern des hoch­mü­ti­gen Men­schen. Signal, daß das, was Gott dem Men­schen ein­ge­schrie­ben hat noch eini­ger­ma­ßen funk­tio­niert, den Men­schen mahnt. Die­se Mah­nung, die von innen kommt, und durch die Kir­che von aussen, will der „moder­ne“ Mensch zum Schwei­gen brin­gen. jeder der dabei hilft, macht sich schul­dig an sich und am See­len­heil ande­rer. Noch­mals, jeder kann tun, was er will, jeder trägt selbst die Ver­ant­wor­tung, aber die Kir­che hat einen Auf­trag zu erfül­len, einen Auf­trag zum Heil des Men­schen, auch wenn es die­ser nicht hören will…

  6. Ich habe mir mal Gedan­ken gemacht über die Stel­le im Evan­ge­li­um als Jesus vor Pila­tus stand und das Volk gefragt wur­de: „Was wollt ihr? Wen soll ich frei­las­sen, Bar­ab­bas oder Jesus?“, schrie die Meu­te „Bar­ab­bas“.

    Die­se Fra­ge kann man heu­te etwas abge­wan­delt über­tra­gen auf die fol­gen­den Gegenüberstellungen:
    1. Berg­o­glio oder Benedikt
    2. Moham­med oder Jesus

    zu 1. Die „christ­li­che“ und welt­li­che Meu­te will Bergoglio
    zu 2. Die moham­me­da­ni­sche, die „christ­li­che“ und west­lich-anti­christ­li­che Meu­te will
    Mohammed

    Der Zei­ger zeigt in bei­den Fäl­len deut­lich nach links und zwi­schen bei­den gibt es Zusammenhänge.

    Die­ser Text von Peter Hel­mes passt ganz gut dazu:

    http://​con​ser​vo​.word​press​.com/​2​0​1​4​/​1​0​/​1​7​/​d​i​e​-​c​d​u​c​s​u​-​u​n​d​-​d​e​r​-​p​a​p​s​t​-​k​e​i​n​-​z​u​f​a​l​l​/​#​m​o​r​e​-​2​418

  7. „Der Geist des Kon­zils weht wie­der“, begei­ster­te sich der phil­ip­pi­ni­sche Kar­di­nal Luis Anto­nio Tag­le, auf­ge­hen­der Stern der Kir­chen­hier­ar­chie und Histo­ri­ker des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils der pro­gres­si­ven Schu­le von Bologna.“
    Wie kann man eigent­lich mit der Tasta­tur lachen? Euer Kon­zils­geist ist doch in Wahr­heit nur ein streu­nen­der Hund der des öfte­ren selbst für Bolo­gna­schü­ler nicht zu sehen ist.
    Und wenn er wie­der auf­taucht freu­en sie sich als wenn Weih­nach­ten und Ostern auf einem Tag fal­len. Der ein­zi­ge der zur Zeit Pro­ble­me hat ist Luzi­fer, der kommt vor Lachen gar nicht dazu die Schecks zu unter­zeich­nen die er für treue Dien­ste über­rei­chen möch­te. Macht man wei­ter so. Je höher das Tem­po umso kür­zer die Zeit die für uns wich­tig ist.
    Per Mari­am ad Christum.

  8. Sind hier im Geist des Kon­zils die „fal­schen Pro­phe­ten“ (dafür aber umso laut­stär­ker) am Werk, von denen in der Hl. Schrift die Rede ist?

  9. Die PROFANIERUNG DER Six­ti­ni­schen Kapel­le wur­de jetzt durch Berg­o­glio beschlos­sen… Wo bleibt hier der WIDERSTAND, DIE EMPÖRUNG?

    • Mit sei­nem Ein­zug in die Casa Mar­tha hat er doch schon ein unüber­seh­ba­res Zei­chen gesetzt, dass er ein gestör­tes, von inne­rer Ableh­nung gepräg­tes Ver­hält­nis zum Papst­tum und zum Vati­kan als Insti­tu­ti­on hat. Die, die den Vati­kan und mit ihm das Herz der Katho­li­schen Kir­che zer­stö­ren wol­len, haben Berg­o­glio geanu aus die­sem Grund zum Nach­fol­ger Bene­dikts aus­er­wählt und – mit wel­chen Mit­teln auch immer – als Papst durch­ge­setzt. Nun erfüllt er mit der ihm typi­schen Bru­ta­li­tät und Rück­sichts­lo­sig­keit, was man von ihm erwartet.

    • Die­se Kapel­le gehört zu den hei­lig­sten Orten der Kir­che, das Zen­trum des Vati­kans, wo die Päp­ste als Nach­fol­ger unse­res Herrn gewählt wer­den (wo aber auch der Zer­stö­rer der Kir­che Berg­o­glio auf den Thron des hl. Petrus kam), die­ses Hei­lig­tum wird nun dem Kapi­ta­lis­mus vor die Füße gewor­fen, rein um des schnö­den Mam­mons wil­len. Das ist Mate­ria­lis­mus in Rein­kul­tur, ohne jeg­li­ches Emp­fin­den für die Wer­te von Reli­gi­on und Kultur!

      • Nein, Schatz­grä­ber, dem Herrn nach­fol­gen müs­sen wir alle, dazu muss man nicht erst gewählt werden. 

        Zum Nach­fol­ger Petri indes­sen schon, vor­aus­ge­setzt, die Wahl ist gül­tig resp. fällt auf einen, der über­haupt wähl­bar ist -> sie­he den Bei­trag von GW im Burke-Thread.

  10. Was mich am mei­sten befrem­det ist die Tat­sa­che das sich die­se häre­ti­schen Selbst­dar­stel­ler nur noch um sich sel­ber drehen.
    Das Gan­ze ist an Lächer­lich­keit nicht zu über­bie­ten, weil Chri­sti Gebo­te ein­deu­tig sind.
    HAT DIE KIRCHE WIRKLICH KEINE ANDEREN PROBLEME ?
    Wenn dem so ist fragt man sich ob wir gebeu­tel­ten Katho­li­ken die­ser Welt nicht auch ein­mal auf die­sen Pla­ne­ten dür­fen, um uns ein­mal auszuruhen.
    Ich ergän­ze die Aus­sa­gen des Sehers „Rom wird zer­stört weren“ um „Rom MUß zer­stört weren“ damit der Häre­sie und dem Schis­ma­ti­ker­tum end­lich ein Ende gesetzt wÃrd.
    Komm Herr Jesus !

  11. Han­delt es sich real um einen ver­such­ten Para­dig­men­wech­sel? Ich zweif­le min­de­stens daran. 

    Das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil wird von nicht weni­gen Theo­lo­gen als Revo­lu­ti­on in der Kir­che bezeich­net. Auch Prie­ster und Gläu­bi­ge haben dies so emp­fun­den. Blei­ben wir beim Bild der Revo­lu­ti­on, dann kann fest­ge­stellt wer­den: In den Spit­zen­po­si­tio­nen der Hier­ar­chie waren die Giron­di­sten ver­eint. Die Jako­bi­ner wüte­ten mehr oder weni­ger bru­tal an Uni­ver­si­tä­ten, Hoch­schu­len, Fach­hoch­schu­len, Aka­de­mien. An Insti­tu­tio­nen, an denen Prie­ster und Reli­gi­ons­leh­rer, an denen das gesam­te katho­li­sche Per­so­nal aus­ge­bil­det wird. Und Ehren­amt­li­che, die sich wei­ter­bil­den wol­len. Sie alle brach­ten zunächst noch von zu Hau­se aus den über­lie­fer­ten Glau­ben mit. Doch jede Gene­ra­ti­on hat­te einen Glau­ben, der schwä­cher wur­de, in der Regel wenigstens.
    Immer mehr Jako­bi­ner wur­den in die Hier­ar­chie auf­ge­nom­men: Kar­di­nal Leh­mann, Kar­di­nal Kas­per und vie­le ande­re. Die Giron­di­sten oder Ratz­in­ge­ria­ner glaub­ten, dann wären sie unter Kon­trol­le. Das war eine schwe­re Täu­schung. Die Jako­bi­ner haben alle wich­ti­gen Ämter in die Hand bekom­men ein­schließ­lich das Amt des Papstes. 

    Es muss­te vor­aus­ge­se­hen wer­den. Als Papst Bene­dikt Deutsch­land besuch­te, fach­te der Vor­sit­zen­de der DBK, Erz­bi­schof Zol­lit­sch, die Dis­kus­si­on um die Geschie­den-Wie­der­ver­hei­ra­te­ten an. Es war an Unver­schämt­heit nicht mehr zu über­bie­ten: Der dama­li­ge Bun­des­prä­si­dent Wulf, dem der Papst begeg­nen muss­te, war das pro­mi­nen­te Bei­spiel, das EB Zol­lit­sch ins Spiel brach­te. Dann kam die Homo-Debat­te, das Bei­spiel war Wowe­reit, der Chef von Ber­lin. Rom zeig­te sich offen besorgt, dass auf den Besuch des Pap­stes schwe­re Schat­ten fie­len, schon bevor er begann.
    Sol­len wir im Ernst glau­ben, dass Zol­lit­sch und sei­ne Gefähr­ten nicht wuss­ten, dass sie kei­ne nega­ti­ven Fol­gen mehr zu erwar­ten hat­ten? Sie wuss­ten es. Rom war fäl­lig, es war nur eine Fra­ge der Zeit.

    Giron­di­sten aller Zei­ten bil­den sich immer ein, dass sie die Revo­lu­ti­on im Griff behal­ten, steu­ern wer­den. Zum Schluss sie­gen die Jakobiner.
    Das ist jetzt die Situa­ti­on in Rom.
    Doch was war vor­her? Die Sakra­men­ten­pa­sto­ral ist längst aus­ge­höhlt. Kin­der wer­den getauft, deren Eltern den Glau­ben nicht ken­nen. Die Beich­te ist weg­ge­fal­len. Die Erst­kom­mu­ni­on ist ein gro­ßes Kin­der­fest mit reli­giö­ser Begleit­mu­sik. Im Firm­un­ter­richt ist vom Hei­li­gen Geist nicht mehr die Rede. Die mei­sten katho­li­schen Paa­re vor dem Altar haben vom Sakra­ment der Ehe nicht die lei­se­ste Ahnung.
    Und alle emp­fan­gen wäh­rend der Eucha­ri­stie­fei­er immer die Kom­mu­ni­on. Das Sakra­ment des Alta­res wird immer­zu seit Jahr­zehn­ten unwür­dig von vie­len Katho­li­ken emp­fan­gen. Und nie­mand ruft: „Das ist ein Paradigmenwechsel.“ 

    Die jet­zi­ge Debat­te schiebt nur den Vor­hang zur Sei­te, der die skan­da­lö­se Pra­xis der nach­kon­zi­lia­ren Kir­che verdeckte. 

    Alle Päp­ste haben das gewusst. Sie woll­ten es nicht, aber sie wuss­ten es. Der Jako­bi­ner Berg­o­glio wuss­te es, und er will den Skan­dal zur aner­kann­ten Regel machen.

    • Wis­sen Sie, Revo­lu­tio­nen los- und den Marsch durch die Insti­tu­tio­nen anzu­tre­ten, ist immer viel leich­ter, als das Gege­be­ne zu bewah­ren. Was mich wun­dert, ist die Phan­ta­sie­lo­sig­keit die­ser katho­li­schen Jako­bi­ner. Im Grun­de imi­tie­ren Sie nur Luther: mach’s den Men­schen leicht, und der Sieg ist unser. Und sie glau­ben tat­säch­lich, dass es genügt, die sel­ben Spiel­chen wie auf dem Kon­zil durch­zu­zie­hen, um die Kir­che end­gül­tig zu zer­stö­ren. Aber wir leben 50 Jah­re spä­ter und sind 50 Jah­re klü­ger und las­sen uns von die­sen sprü­che­klop­fen­den Intri­gan­ten kein X mehr für ein U vor­ma­chen. Wenn es nur genü­gend Ent­schlos­sen­heit gibt, die Wahr­heit zu ver­tei­di­gen, dann wird das Lügen­ge­bäu­de die­ser Popan­ze wie ein Kar­ten­haus zusam­men­bre­chen und die­ser Miet­ling Berg­o­glio über Nacht das Wei­te suchen.

  12. Auf GTV steht zu lesen, der Schluss­be­richt zur Fami­li­en­syn­ode sei von der Ver­samm­lung der Syn­oda­len abge­lehnt wor­den. Kann jemand das bestätigen?

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