(Damaskus) Heute morgen wurde in der von Rebellen kontrollierten syrischen Stadt Homs der Jesuit Frans van der Lugt ermordet. Der 75 Jahre alte katholische Priester wirkte bereits seit fast 50 Jahren in Syrien. Die Hintergründe des Attentats sind noch nicht geklärt. Laut Berichten von Asianews habe sich der Priester zuletzt um eine Vermittlung zwischen Rebellen und der syrischen Regierung bemüht, um die einheimische Bevölkerung aus dem herrschenden Notstand zu befreien. Die Bevölkerung von Homs ist durch Hunger und ständige Kämpfe gemartert.
Wie der Jesuitenprovinzial für den Nahen Osten und den Maghreb mitteilte, wurde Pater van der Lugt vor der Jesuitenniederlassung in Homs „von bewaffneten Männern angegriffen, mißhandelt und mit zwei Kopfschüssen getötet“.
Die Ordensniederlassung ist zur Zuflucht für viele Menschen geworden, deren Häuser in den seit zwei Jahren andauernden Kämpfen zerstört wurden. Im Februar hatte Pater van der Lugt mit einem öffentlichen Appell auf die Notlage der Menschen in Homs aufmerksam gemacht, auf den Hunger, die psychische Belastung, mangelnde Sicherheit, die ständigen Bombardements und den Mangel an Medikamenten.
Der Jesuit machte damals auch bekannt, daß von den einst 60.000 Christen von Homs nach zwei Jahren Bürgerkrieg nur noch 66 in der Stadt lebten.
Pater van der Lugt war 1966 nach Syrien gekommen, nachdem er zuvor zwei Jahre im Libanon Arabisch gelernt hatte. Er wollte in Homs ausharren, um das Leid mit den dort verbliebenen Menschen zu teilen.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews