Papst Franziskus hat die Tür geöffnet


Papst Franziskus hat die Tür für homosexualistische Wucherungen in der Kirche geöffnet
Papst Franziskus hat die Tür für homosexualistische Wucherungen in der Kirche geöffnet

Gast­kom­men­tar von Hubert Hecker

Anzei­ge

Im Früh­jahr ver­öf­fent­lich­te ein ita­lie­ni­scher Homo­se­xu­el­ler ein Buch mit dem Titel: „Die Beich­te eines Stri­chers“. Fran­ces­co Man­gia­ca­pra berich­tet von sie­ben Jah­ren „Sex­ar­beit“ in Rom. Dabei hat­te er 40 bis 50 Prie­ster­kun­den – auch aus dem Vati­kan. Denen lie­fer­te er Sex gegen Bezah­lung. In einem 1.233 Sei­ten star­ken Dos­sier sam­mel­te er alle Daten ein­schließ­lich Zah­lungs­be­le­ge und Fotos der betref­fen­den Prie­ster. Die­se Unter­la­gen über­reich­te er Cre­scen­zio Kar­di­nal Sepe, dem Erz­bi­schof von Neapel.

Homonetzwerke, Vertuschung und spiritueller Selbstbetrug

In Dos­sier und Buch pran­gert Man­gia­ca­pra die Dop­pel­mo­ral sei­ner geist­li­chen Kun­den an. Er woll­te der Kurie zei­gen, dass die homo­se­xu­el­len Prie­ster „ein Netz­werk bil­de­ten, in dem sie sich unter­ein­an­der Call­boys ver­mit­tel­ten. Sie unter­stütz­ten sich gegen­sei­tig mit dem Ziel, ihr Dop­pel­le­ben mög­lichst bequem füh­ren zu kön­nen. Sie besuch­ten auch regel­mä­ßig gewis­se Sze­nen.“ Ihn habe es unan­ge­nehm berührt, „mit wel­cher Über­heb­lich­keit die Prie­ster sich ihm gegen­über recht­fer­tig­ten. Sie sind der Ansicht, dass ihnen das zusteht.“

Diskussionsrunde einer Homo-Organisation: Francesco Mangiacapra (rechts)
Dis­kus­si­ons­run­de einer Homo-Orga­ni­sa­ti­on: „Sex­ar­bei­ter“ Fran­ces­co Man­gia­ca­pra (rechts)

Der 37jährige Call­boy gibt auch Ein­blick in die ver­lo­ge­nen Ver­tu­schungs­me­cha­nis­men, mit denen homo­se­xu­el­le Prie­ster und Bischö­fe sich arran­gie­ren: „Sie (die Prie­ster­kun­den) machen sich kei­ne Sor­gen dar­über, even­tu­ell ent­deckt zu wer­den. Sie wis­sen näm­lich, dass sie am Ende ihrer Spit­ze, ihrem Bischof, nur sagen müs­sen, sie wür­den es bereu­en, um danach will­kür­lich wei­ter­ma­chen zu kön­nen.“ Des­halb sei­en sie zuver­sicht­lich, ihre sexu­el­le Frei­heit wei­ter­hin unge­stört aus­le­ben zu können.

Schließ­lich konn­te Man­gia­ca­pra berich­ten, wie homo­se­xu­el­le Prie­ster ihre Sex­prak­ti­ken vor sich selbst und vor Gott zu recht­fer­ti­gen ver­su­chen: „Ein­mal woll­te mich einer von ihnen in der Sakri­stei küs­sen. Als ich ihn frag­te, ob ihn das nicht abschrecke, hier an die­sem Ort, wo Jesus anwe­send sein soll, ant­wor­te­te er mir: ‚Nur Jesus weiß, wie sehr ich ihn lie­be und nur Jesus ver­steht mich‘.“

Die 40 homo­se­xu­el­len Prie­ster, sei­ne Kun­den, prak­ti­zie­ren in der Tat eine skan­da­lö­se Dop­pel­mo­ral: Sie spie­len vor ihren Gläu­bi­gen die Rol­le von from­men Pfar­rern. Nach außen ver­tre­ten sie die sitt­li­chen Wer­te der Kir­che zur Sexua­li­tät. Aber in ihrem Lebens­wan­del hal­ten sie ihr prie­ster­li­ches Zöli­bats­ver­spre­chen nicht ein und ver­sto­ßen gegen die kirch­li­che Leh­re zur Homo­se­xua­li­tät und das Kir­chen­recht. Sie kau­fen sich sexu­el­le Befrie­di­gung von Homo-Pro­sti­tu­ier­ten ein und ver­keh­ren in Schwu­len­bars. Ihre Selbst­be­lü­gung, als wenn Jesus Chri­stus ihre unmo­ra­li­schen Hand­lun­gen gut­hei­ßen wür­de, ist als Gewis­sens­miss­brauch anzusehen.

Die Homo-Lobby im Vatikan
Die Homo-Lob­by in der Kirche

Wird sich an die­ser Pra­xis etwas ändern, nach­dem Man­gia­ca­pra sein Buch publi­ziert und sein Dos­sier an den Erz­bi­schof von Nea­pel geschickt hat? Ver­mut­lich nicht. Die kirch­lich ein­ge­spiel­ten Ver­tu­schungs­me­cha­nis­men, die der Anklä­ger selbst beschreibt – Reue ansa­gen und dann wei­ter­ma­chen –, wer­den auch nach der Skan­dal­pu­bli­ka­ti­on weiterwirken.

Das Igno­rie­ren, Ver­tu­schen oder För­dern von hom­o­ak­ti­ven Prie­stern ist seit dem Regie­rungs­an­tritt von Papst Fran­zis­kus noch erwei­tert wor­den. Gleich in den ersten Mona­ten nach sei­ner Wahl gab Fran­zis­kus mit sei­nen Ent­schei­dun­gen, Signa­len und Wor­ten die­se Rich­tung vor.  In der Affä­re um den Vati­kan-Diplo­ma­ten Bat­ti­sta Mario Sal­va­to­re Ric­ca zeig­te sich das Zusam­men­spiel der kuria­len Homo-Lob­by mit dem neu­en Papst. Der Vati­ka­nist des ita­lie­ni­schen Maga­zins L’Espresso hat die­sen Kom­plex vor fünf Jah­ren bis ins Detail recher­chiert. Er publi­zier­te sei­ne Erkennt­nis­se unter dem Titel LA LOBBY GAY. Die Neu­le­sung und Ana­ly­se die­ser Zusam­men­hän­ge gibt neue Ein­sich­ten in die homo­se­xua­li­sti­schen Ten­den­zen des Bergoglio-Pontifikats.

Das Doppelleben des schwulen Prälaten Battista Ricca…

In den 90er Jah­re hat­te Mon­si­gno­re Ric­ca als Nun­tia­tur-Mit­ar­bei­ter in Bern eine Homo-Bezie­hung mit einem Haupt­mann der Schwei­zer Armee begon­nen. Als er 1999 nach Mon­te­vi­deo (Uru­gu­ay) ver­setzt wur­de, ver­lang­te er für sei­nen Gay-Freund Auf­ga­be und Unter­kunft in sei­ner neu­en Nun­tia­tur. Der amtie­ren­de Nun­ti­us lehn­te das unmo­ra­li­sche Ansin­nen des katho­li­schen Prie­sters ab. Aber nach des­sen Demis­si­on konn­te der Homo-Prä­lat als pro­vi­so­ri­scher Amts­lei­ter sei­nem Homo­freund umge­hend Anstel­lung und Logis auf Kosten der Kir­che besor­gen. Der neue Nun­ti­us, der pol­ni­sche Erz­bi­schof Janusz Bolo­nek, mel­de­te Anfang 2000 die „uner­träg­li­che“ Situa­ti­on sofort nach Rom. Aber die zustän­di­ge Kuri­en-Abtei­lung rühr­te sich nicht. Sie war – wie sich spä­ter her­aus­stell­te – Teil des vati­ka­ni­schen Homo-Netz­wer­kes. Im Wis­sen um die­se Unter­stüt­zung von Rom konn­te Ric­ca sei­nen Schwei­zer Homo-Gespie­len in der Nun­tia­tur hal­ten. Dar­über hin­aus gehör­te er in Mon­te­vi­deo zu den häu­fi­gen Besu­chern einer Schwu­len-Bar am Bule­var Arti­gas. Anfang 2001 wur­de er dort von ande­ren Schwu­len zusam­men­ge­schla­gen. Er muss­te von Prie­stern der Nun­tia­tur gebor­gen und in die Apo­sto­li­sche Resi­denz zurück­ge­bracht wer­den. Selbst in die Räu­me der Nun­tia­tur bestell­te  sich der Homo­prä­lat Call­boys. Das wur­de durch einen Zwi­schen­fall bekannt, als Ric­ca mit­ten in der Nacht mit einem poli­zei­be­kann­ten Stri­cher im Auf­zug der Nun­tia­tur stecken­blieb und von der Feu­er­wehr befreit wer­den muss­te. Nun­ti­us Bolo­nek for­der­te dar­auf­hin defi­ni­tiv von Rom Ric­cas sofor­ti­ge Ent­fer­nung aus der Nun­tia­tur samt sei­nes Gay-Freun­des. Der schwu­le Prä­lat wur­de danach an die Mini-Nun­tia­tur nach Tri­ni­dad und Toba­go ver­setzt. Auch dort kam es wegen sei­nes homo­se­xu­el­len Dop­pel­le­bens zu Kon­flik­ten mit dem dor­ti­gen Nun­ti­us. Erst 2004 ent­fern­te ihn der Vati­kan aus dem Diplo­ma­ti­schen Dienst und rief ihn nach Rom zurück.

… vertuscht von einem vatikanischen Homo-Netzwerk

Battista Ricca mit Papst Franziskus
Bat­ti­sta Ric­ca mit Papst Franziskus

Die beschrie­be­nen Vor­fäl­le von Uru­gu­ay sind dort dut­zen­den Per­so­nen bekannt: Bischö­fen, Prie­stern, Ordens­frau­en, Lai­en sowie den zivi­len Behör­den, der Poli­zei und Feu­er­wehr. Auch im Vati­kan wuss­te man durch die Berich­te der Nun­tia­tu­ren sehr genau über das Tag- und Nacht­le­ben des Homo-Diplo­ma­ten Bescheid. Aber das kuria­le Homo-Netz­werk betrieb erfolg­reich Ver­schleie­rung, block­te Ermitt­lun­gen ab und ließ Berich­te der Nun­ti­en ver­schwin­den. Die Per­so­nal­ak­te Ric­cas wur­de immer makel­los gehal­ten. Das war der Grund, war­um der aus dem diplo­ma­ti­schen Dienst Gefeu­er­te im Vati­kan sogleich eine neue pre­sti­ge­träch­ti­ge Kar­rie­re star­ten konn­te. Von 2005 bis 2012 stieg der Mon­si­gno­re im päpst­li­chen Staats­se­kre­ta­ri­at zum Nun­tia­tur­rat Erster Klas­se auf. Zusätz­lich über­nahm er die Lei­tung der drei päpst­li­chen Gäste­häu­ser, in denen die Kar­di­nä­le und ande­re hohe Wür­den­trä­ger bei ihren Rom­auf­ent­hal­ten woh­nen. Hier lern­te ihn auch Kar­di­nal Berg­o­glio wäh­rend des Kon­kla­ve  ken­nen und ent­schied sich, im Domus Sanc­tae Mart­hae unter der Obhut sei­nes diplo­ma­tisch ver­sier­ten Gast­ge­bers auch als Papst woh­nen zu bleiben.

… befördert von Papst Franziskus

Drei Mona­te nach sei­ner Wahl mach­te Fran­zis­kus Ric­ca zum per­sön­li­chen Son­der­be­auf­trag­ten bei der Vatik­an­bank, ernannt mit sämt­li­chen Voll­mach­ten bis zur Teil­nah­me an den Sit­zun­gen der Kon­troll­kom­mis­si­on der Kar­di­nä­le. Die Ernen­nung galt als äußerst ris­kant – unter ande­rem wegen der Macht­fül­le für jeman­den, der wegen sei­ner Homo­ver­gan­gen­heit leicht erpress­bar war. Für San­dro Magi­ster war das der Zeit­punkt, sei­ne Recher­chen über das Vor­le­ben Ric­cas dem Papst zukom­men zu las­sen, damit er die Bom­be vor einer öffent­li­chen Publi­ka­ti­on „ent­schär­fen“ könn­te. Magi­ster ging davon aus, dass der Papst von den kuria­len Stel­len über den Homo­prä­la­ten getäuscht wor­den wäre und bei Kennt­nis der Sach­la­ge sei­ne Beför­de­rungs­ent­schei­dung zurück­neh­men wür­de. Aber der Vati­kan reagier­te nicht, der Papst hielt an sei­nem Ver­trau­ten fest. Nach zwei Wochen des Abwar­tens publi­zier­te der L’Espresso die bri­san­te Doku­men­ta­ti­on. Die Kurie reagier­te mit Mau­ern und Abstrei­ten. Der vati­ka­ni­sche Pres­se­spre­cher wur­de ange­wie­sen, Magi­sters Berich­te grund­los als „unglaub­wür­dig“ hin­zu­stel­len. Damit reih­te sich das päpst­li­che Medienamt in die Lügen­pres­se ein. Denn Papst und Vati­kan hat­ten die glei­chen Infor­ma­tio­nen bekom­men wie Magister:
Der ehe­ma­li­ge Nun­ti­us von Mon­te­vi­deo, Erz­bi­schof  Bolo­nek, hat­te dem Papst per­sön­lich in einer Audi­enz sei­ne Beden­ken vor­ge­tra­gen und über Ric­cas Vor­ge­schich­te infor­miert. Als Magi­ster sei­ne Recher­chen publi­ziert hat­te, bestä­tig­te der Gene­ral­se­kre­tär der Uru­gu­ay­ischen Bischofs­kon­fe­renz (CEU), Msgr. Heri­ber­to Bodeant, den Bericht über Ric­cas „dunk­le Ver­gan­gen­heit“ in Mon­te­vi­deo. Der Lebens­wan­del des Nun­tia­tur-Prä­la­ten in sei­ner Zeit in Mon­te­vi­deo sei ein „Skan­dal“ gewe­sen. Fünf heu­te amtie­ren­de Bischö­fe wur­den Zeu­gen von Ric­cas homo­se­xu­el­lem Dop­pel­le­ben und sei­en bereit, so Magi­ster, sei­ne Aus­sa­gen zu bestä­ti­gen. „Es todo ver­dad“, es ist alles wahr, bezeug­ten hohe uru­gu­ay­ische Kir­chen­ver­tre­ter in der wich­tig­sten Tages­zei­tung von Mon­te­vi­deo El Pais. Nach dem Magi­ster-Arti­kel im L’Espresso griff Papst Fran­zis­kus selbst zum Tele­fon und rief meh­re­re Per­so­nen sei­nes Ver­trau­ens in Uru­gu­ay an, um end­gül­ti­ge Bestä­ti­gung der Fak­ten zu erhal­ten, so Magi­ster. Aber war­um pas­sier­te danach immer noch nichts – kei­ne Unter­su­chung, kein Ver­fah­ren, kei­ne Aus­set­zung  der päpst­li­chen Entscheidung?

Wie­der­um zwei Wochen spä­ter, beim Rück­flug vom Welt­ju­gend­tag in Rio de Janei­ro, wur­de der Papst auf die Affä­re Ric­ca ange­spro­chen. Es lohnt sich, sei­ne län­ge­re Ant­wort genau zu stu­die­ren. Denn sie gibt Ein­blicke zu dem päpst­li­chen Den­ken und Vor­ge­hen bezüg­lich der Kom­ple­xe Ver­tu­schung, Homo­lob­by und homo­se­xu­el­len Verfehlungen.

Zusammenspiel von kurialen Homo-Netzwerken und Papst Franziskus

Der Papst sag­te, er habe nach der Ver­öf­fent­li­chung von San­dro Magi­ster die kir­chen­recht­lich vor­ge­se­he­ne Unter­su­chung ange­ord­net. Doch dabei „wur­de nichts gefun­den von dem, des­sen er beschul­digt wur­de“. Die­ses Ergeb­nis über­rasch­te nicht, denn die Per­so­nal­ak­te Ric­cas war schon bei sei­ner Rück­kehr nach Rom berei­nigt wor­den von Schrei­ben und Hin­wei­sen zu des­sen diver­sen Homo-Akti­vi­tä­ten. Die nahe­lie­gen­de Ver­mu­tung von Akten­ver­nich­tung muss­te auch dem Papst bewusst gewe­sen sein, denn die kirch­li­chen Stel­len aus Mon­te­vi­deo hat­ten ihn per­sön­lich über das Homo-Dop­pel­le­ben Ric­cas infor­miert. Jeder Chef einer Behör­de wäre alar­miert gewe­sen bei Ver­dacht auf inter­ne Akten­ma­ni­pu­la­ti­on. Nicht so Fran­zis­kus. Er ord­ne­te kei­ne Ermitt­lun­gen zu den offen­sicht­li­chen Ver­fäl­schun­gen von Akten an. Dar­über hin­aus wäre es ein Leich­tes gewe­sen, den Soll­be­stand der vati­ka­ni­schen Akten aus der Regi­stra­tur der Nun­tia­tur von Mon­te­vi­deo zu rekon­stru­ie­ren. Dadurch wäre es für alle Welt doku­men­tiert gewe­sen – so San­dro Magi­ster: „Im Vati­kan war eine Lob­by am Werk, die die Spu­ren hat ver­schwin­den las­sen.“ Doch der Papst such­te nicht nach der Wahr­heit. Er ver­kauf­te den Jour­na­li­sten eine ober­fläch­li­che Ermitt­lung. Der Öffent­lich­keit tisch­te er die mani­pu­lier­te Akten­la­ge als Unschulds­be­weis für Ric­ca auf. Drei­mal wie­der­hol­te er das vor­ge­täusch­te Ergeb­nis, des­sen Falsch­heit er gewusst haben muss­te: „Zu Msgr. Ric­ca haben wir nichts gefunden.“

2013 kürte Homo-Zeitschrift Papst Franziskus zur „Person des Jahres“
2013 kür­te Homo-Zeit­schrift Papst Fran­zis­kus zur „Per­son des Jahres“

War die­se Aus­sa­ge nicht ein Mei­ster­stück jesui­ti­scher Tak­tik? Der Papst hat­te for­mal nichts Fal­sches gesagt, aber im Ergeb­nis die Öffent­lich­keit belo­gen. Er hat­te im Wis­sen um die mani­pu­lier­ten Akten die Ver­tu­schung der päpst­li­chen Behör­de gedeckt. Zudem war das Über­se­hen der Akten­ma­ni­pu­la­ti­on  ein Signal an die akti­ven Homo-Netz­wer­ke im Vati­kan: Sie konn­ten sicher sein, dass ihre Akti­vi­tä­ten nicht auf­ge­deckt wür­den und daher unge­stört mit ihren Machen­schaf­ten fort­fah­ren. Ver­mut­lich wird eines Tages eben­falls bekannt wer­den, dass nach dem Ver­tu­schungs­mu­ster zu Ric­ca auch die Akte des Erz­bi­schofs McCar­ri­ck von allen schänd­li­chen Homo- und Miss­brauchs­be­la­stun­gen berei­nigt wor­den ist.

Fran­zis­kus hat in einer Bemer­kung sei­ner flie­gen­den Pres­se­kon­fe­renz die Exi­stenz von Homo-Netz­wer­ken im Vati­kan ein­ge­räumt. Dabei kenn­zeich­ne­te er die Lob­by-Bil­dung sehr all­ge­mein als „Pro­blem“. Aber zu  einem ernst­haf­ten Ange­hen des Homo-Pro­blems in Kurie und Kir­che oder gar einer Bekämp­fung der kir­chen­schäd­li­chen Homo-Seil­schaf­ten sind kei­ne sei­ner vie­len Äuße­run­gen bekannt. Im Gegen­teil. Er mach­te sich lustig über das Gere­de von der Homo-Lob­by: „Bis­her habe ich noch nie­mand getrof­fen, der ‚Homo­se­xu­el­ler’ in sei­nem Per­so­nal­aus­weis ste­hen hat.“

Exkulpation von homosexuellen „Jugendsünden“

Dass Fran­zis­kus selbst nicht an die Unschuld sei­nes Schütz­lings glaub­te, was er der Öffent­lich­keit aus den mani­pu­lier­ten Akten zu lesen vor­gab, das zeig­te er in den wei­te­ren Aus­füh­run­gen. Er räum­te indi­rekt ein, dass Ric­ca in Homo-Affä­ren ver­wickelt war, stuf­te sie aber zu „Jugend­sün­den“ her­ab. Dabei war schon allein der  Rela­ti­vie­rungs­be­griff Jugend­sün­den ver­rä­te­risch. Denn der Prä­lat war in den Jah­ren, als sei­ne schwu­len Akti­vi­tä­ten bekannt wur­den, ein End­vier­zi­ger. Und in sei­nen Homo-Akti­vi­tä­ten zeig­te er sich nicht jugend­lich-spon­tan, son­dern ziel­ge­rich­tet orga­ni­siert. Außer­dem betrieb er sein schwu­les Tag- und Nacht­le­ben als hoher Kir­chen­be­am­ter, was zum Ärger­nis in der kirch­li­chen und säku­la­ren Öffent­lich­keit führ­te. Der Papst dage­gen woll­te in sei­nen öffent­li­chen Ver­feh­lun­gen nur eine pri­va­te „Sün­de“ sehen, wie sie bei allen Gläu­bi­gen vor­kom­me. So führ­te er aus: „Wenn aber ein Laie oder ein Prie­ster oder eine Ordens­frau eine Sün­de began­gen hat und sich dann bekehrt hat und gebeich­tet hat, ver­gibt der Herr und ver­gisst. Und (auch) wir haben nicht das Recht, nicht zu vergessen.“

Die­se Aus­sa­ge ist eben­falls geschickt for­mu­liert. Der all­ge­mei­ne Kon­di­tio­nal­satz in Bezug auf alle Gläu­bi­gen lässt es offen, ob auch Ric­ca sei­ne Homo-Sün­den gebeich­tet und sich von sei­nem schwu­len Lebens­stil „bekehrt“ hat. Wegen des Beicht­ge­heim­nis­ses kann Fran­zis­kus das gar nicht wis­sen. Oder soll­te Ric­ca vor dem Papst bereut und gebeich­tet haben? Das wür­de an die Kon­stel­la­ti­on erin­nern, wie sie der Call­boy Man­gia­ca­pra von sei­nen Prie­ster­kun­den berich­te­te (sie­he oben):  Die Geist­li­chen zeig­ten Reue vor ihrem Bischof – und damit wären dann alle Unta­ten ver­ge­ben und ver­ges­sen. Jeden­falls möch­te auch der Papst die Fol­ge­rung von Sün­den­ver­ge­bung auf sei­nen Schütz­ling ange­wandt wis­sen: Wenn Gott die Sün­den ver­ge­be und ver­ges­se, dann hät­ten „wir“ die Pflicht, sie eben­falls zu ver­ges­sen und als unge­sche­hen anzu­se­hen – also auch das sünd­haf­te Trei­ben des schwu­len Prä­la­ten!? Aber das waren eben kei­ne pri­va­ten Sün­den wie bei einem ein­fa­chen Katho­li­ken. Msgr. Ric­ca hat als Prie­ster gegen sein Zöli­bats­ver­spre­chen ver­sto­ßen. Als Kuri­en­be­am­ter und kirch­li­cher Reprä­sen­tant hat er mit sei­nen öffent­lich­keits­be­kann­ten homo­se­xu­el­len Dop­pel­le­ben dem Anse­hen der Kir­che gescha­det. Jeder säku­la­re Beam­te wird bei amts­schä­di­gen­den Ver­hal­ten außer­halb des Dien­stes belangt. Wie viel mehr gilt das für einen Prä­la­ten im kuria­len Kir­chen­dienst? Zumin­dest hät­te Fran­zis­kus ein Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren ein­lei­ten müs­sen mit Sank­ti­ons­fol­gen. Das Kir­chen­recht ist in der Sache ein­deu­tig. Statt­des­sen wur­de Ric­ca beför­dert. Die­ser inak­zep­ta­ble Vor­gang einer Beloh­nung bei Fehl­ver­hal­ten ist aus dem Zusam­men­spiel von kuria­len Homo-Netz­wer­ken mit will­kür­li­chen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen des regie­ren­den Papst abzuleiten.

Zweideutig-irreführende Aussagen des Papstes zur Akzeptanz von schwuler Lebensführung

Schließ­lich führ­te Fran­zis­kus vor den Jour­na­li­sten eine drit­te Recht­fer­ti­gung für sei­nen Schütz­ling Ric­ca ins Feld: „Wenn eine Per­son homo­se­xu­ell /​ schwul ist und den Herrn mit gutem Wil­len sucht – wer bin ich, um ihn zu rich­ten?“ Anschlie­ßend zitiert er den Kate­chis­mus mit der Wei­sung, dass Men­schen mit homo­se­xu­el­ler Nei­gung nicht zu dis­kri­mi­nie­ren, son­dern mit Ach­tung zu respek­tie­ren sei­en. Auch hier liegt wie­der ein Kon­di­tio­nal­satz vor, der in die­ser All­ge­mein­heit nicht falsch ist. Den Chri­sten steht es nicht an, ande­re Chri­sten und auch Homo­se­xu­el­le qua Mensch­sein zu rich­ten. Der Papst führt eine zwei­te Bedin­gung an: „Wenn … er den Herrn mit gutem Wil­len sucht“. Doch woher will der Papst (oder ein ande­rer Christ) von der inne­ren Ein­stel­lung und Ehr­lich­keit wis­sen? Und selbst wenn Homo­se­xu­el­le von sich sagen, sie wür­den mit gutem Wil­len den Herrn suchen, ist Skep­sis ange­bracht. Denn gera­de bei kirch­lich akti­ven Homo­se­xu­el­len ist die Hal­tung ver­brei­tet, mit der Hin­wen­dung zum Herrn ihre sün­di­gen Homo-Akti­vi­tä­ten zu rechtfertigen.

Katholisches junge Gemeinde 2018 bei Homo-Parade in Stuttgart
„Katho­li­sche jun­ge Gemein­de“ des Erz­bis­tums Frei­burg 2018 bei Homo-Para­de in Stuttgart

Die­se Instru­men­ta­li­sie­rung der Gott­su­che war dem Call­boy Man­gia­ca­pra bei vie­len sei­ner Kle­ri­ker­kun­den auf­ge­fal­len (sie­he oben): Sie sag­ten, sie lieb­ten Jesus (dafür), dass er ihr schwu­les Leben und Han­deln ver­ste­hen wür­de. Dar­aus lei­te­ten sie ein über­heb­li­ches Recht auf homo­se­xu­el­le Befrie­di­gung ab. Die­se Ten­denz einer selbst­kon­stru­ier­ten schwu­len Spi­ri­tua­li­tät ist weit ver­brei­tet und wird von Homo-Theo­lo­gen wie auch von Lai­en­grup­pen offen­siv pro­pa­giert. Die von Bischof Kamph­aus (Bis­tum Lim­burg) 1991 ein­ge­rich­te­te Pro­jekt­ge­mein­de in Frank­furt am Main mit dem Namen – hor­ri­bi­le dic­tu – „schwul + katho­lisch“ fei­er­te ihr zehn­jäh­ri­ges Bestehen unter dem Mot­to: „Der Herr ist mein Hir­te – und weiß, dass ich schwul bin“. Es läuft auf eine Homo­se­xua­li­sie­rung der Theo­lo­gie hin­aus, wenn Papst Fran­zis­kus die schwu­le Selbst­recht­fer­ti­gungs­spi­ri­tua­li­tät in Namen der Gott­su­che akzep­tiert und sich eines Urteils dazu enthält.

Der eigent­li­che Skan­dal an dem Papst­wort aber erschließt sich erst aus dem Kon­text – und zwar als Ant­wort auf die Fra­ge, wie er zu den Vor­wür­fen gegen Msgr. Ric­ca ste­he. Dabei ging es um homo­se­xu­el­le Hand­lun­gen und Ver­feh­lun­gen eines Prie­sters sowie das kir­chen­öf­fent­li­che Ärger­nis durch die Teil­nah­me an der Gay-Kul­tur. Wo es die Auf­ga­be der kirch­li­chen Obe­ren und erst recht des ober­sten Glau­bens­hü­ters gewe­sen wäre, im Namen der bibli­schen und kirch­li­chen Leh­re sol­che sün­di­gen Schand­ta­ten unmiss­ver­ständ­lich zu ver­ur­tei­len, zeig­te der Papst Ver­ständ­nis und Recht­fer­ti­gung, indem er sich ein Urteil dazu verbat.

Die Tür für homosexualistische Wucherungen in der Kirche ist geöffnet

Fran­zis­kus schob die christ­li­che Regel vor, dass man Menschen/​Sünder/​Homosexuelle nicht ver­ur­tei­len darf, aber ver­gaß den zwei­ten Teil der Maxi­me, das sün­di­ge Han­deln zu  ver­ab­scheu­en. Den Sün­der lie­ben und die Sün­de has­sen! heißt die Maxi­me in der Kurz­for­mel, nach der Jesus die Ehe­bre­che­rin behan­del­te: „Ich ver­ur­tei­le dich nicht. Aber sün­di­ge fort­an nicht mehr!“ Die Ableh­nung der Sün­de wird in der heu­ti­gen kirch­li­chen Ver­kün­di­gung viel­fach unter­schla­gen – und so macht es auch Fran­zis­kus. Doch die Metho­de, auf die Fra­ge nach der ‚Bewer­tung von Sün­den’ – in die­sem Fall die von Msgr. Ric­ca – die Ant­wort zu geben, man dür­fe ‚Sün­der nicht ver­ur­tei­len’, ist besten­falls ein unlau­te­res Spiel mit Zwei­deu­tig­kei­ten, schlimm­sten­falls eine geziel­te Irre­füh­rung. Ist das eines Pap­stes wür­dig? Er steht in der höch­sten Pflicht vor Gott und den Gläu­bi­gen, in Klar­heit die biblisch-katho­li­sche Leh­re zu verkünden.

KjG mit Homo-Bekenntnis (und findet das lustig)
KjG mit blas­phe­mi­schem Homo-Bekennt­nis (und fin­det das gut und lustig)

Das Ergeb­nis der zwei­deu­tig-irre­füh­ren­den Aus­sa­ge des Pap­stes ist bekannt: Pro­gres­si­ve und homo­se­xua­li­sti­sche Kir­chen­krei­se ver­brei­ten, der Papst wür­de Akzep­tanz von schwu­ler Lebens­füh­rung ver­kün­den. Mit sol­chen Ärger­nis-Sprü­chen gehen jeden­falls Katho­li­ken und sogar Prie­ster und Ordens­leu­te auf die Stra­ße. Erst kürz­lich trug eine Grup­pe der Katho­li­schen jun­gen Gemein­de in Stutt­gart beim CSD-Auf­marsch ein Papst­spruch-Ban­ner vor­an: „Gott hat dich so geschaf­fen. Gott liebt dich so, und der Papst liebt dich…“. Zudem zeig­ten die KjG­ler ein schwul-blas­phe­mi­sches Pla­kat mit der Auf­schrift: „Auch Jesus hat­te zwei Väter.“ Das sind die Früch­te der päpst­li­chen Zwei­deu­tig­kei­ten und irre­lei­ten­den Aus­sa­gen. Damit hat Fran­zis­kus die Tür für die homo­se­xua­li­sti­schen Wuche­run­gen in der Kir­che geöffnet.

Text: Hubert Hecker
Bild: MiL/​Twitter/​Rheinneckarblog (Screen­shots)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. Das ist jetzt wirk­lich eben­so unsin­nig wie bös­wil­lig, die­ses Phä­no­men spe­zi­ell Fran­zis­kus in die Schu­he zu schieben.

    Nicht ein­mal kann man es als ein rein nach­kon­zi­lia­res Phä­no­men betrach­ten, wenn es sich durch die all­ge­mei­ne Libe­ra­li­tät nach 1968 auch eher ver­stärkt hat.

  2. Wir dür­fen nicht mehr wei­ter dem Libe­ra­lis­mus fol­gen. Das ist kei­ne katho­li­sche Kir­che mehr, das sind Pro­te­stan­ten. Die Agen­da ist links.
    Fol­gen wir nur dem Herrn und beten wir um die Bekeh­rung des Pap­stes und der Pur­pur­a­ten, die ihm gehor­sam sind.

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