Die McCarrick-Seilschaft, die Papst Franziskus in den USA förderte


Kardinal Cupich überreichte Kardinal McCarrick 2016 den Spirit of Francis Award.Kardinal Cupich überreichte Kardinal McCarrick 2016 den Spirit of Francis Award.
Kardinal Cupich überreichte Kardinal McCarrick 2016 den Spirit of Francis Award.

(New York) Ein „Detail“ um die Kri­se in der katho­li­schen Kir­che in den USA (und nicht nur dort) etwas bes­ser zu verstehen:

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Zwei Jah­re bevor Theo­do­re McCar­ri­ck, eme­ri­tier­ter Erz­bi­schof von Washing­ton und zuvor Erz­bi­schof von Newark, die Kar­di­nals­wür­de aberkannt wur­de, weil er jahr­zehn­te­lang ein homo­se­xu­el­les Dop­pel­le­ben führ­te und dabei auch sexu­el­le Kon­tak­te zu Semi­na­ri­sten sei­nes Prie­ster­se­mi­nars unter­hielt, wur­de ihm noch ein Preis verliehen.

Dabei han­del­te es sich um den Spi­rit of Fran­cis Award, einen Preis mit viel­sa­gen­dem Namen, der von der Orga­ni­sa­ti­on Catho­lic Exten­si­on ver­ge­ben wird. Die Bezeich­nung des Prei­ses ist offen­bar mehr­deu­tig. Laut Life­Si­teNews sei er nach Papst Fran­zis­kus, den hei­li­gen Franz von Assi­si, aber auch den Grün­der von Catho­lic Exten­si­on, Fran­cis Cle­ment Kel­ley, benannt.

Über­reicht wur­de McCar­ri­ck der Preis von Kar­di­nal Bla­se Cupich, den Papst Fran­zis­kus zum Erz­bi­schof von Chi­ca­go und zum Kar­di­nal mach­te. Msgr. Cupich gilt seit­her als der „Mann des Pap­stes“ an der Spit­ze der pro­gres­si­ven Bischö­fe in der Ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz.

Die Ver­lei­hung erfolg­te im exklu­si­ven Man­hat­tan Club in New York.

Cupich lob­te McCar­ri­ck bei der Preis­ver­lei­hung für sei­ne „eige­ne, ein­zig­ar­ti­ge Fähig­keit, die Kir­che zu prägen“.

Bla­se Cupich ist ein alter Freund McCar­ri­cks, der seit der Thron­be­stei­gung von Papst Fran­zis­kus, eine stei­le Kar­rie­re mach­te. Cupich ist nicht der ein­zi­ge McCar­ri­ck-Freund, der unter Fran­zis­kus Kar­rie­re mach­te. Ganz im Gegen­teil. Alle füh­ren­den Berg­o­glia­ner im US-Epi­sko­pat sind McCar­ri­ck-Freun­de.

Der ehe­ma­li­ge vati­ka­ni­sche Spit­zen­di­plo­mat und Titu­lar­erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò nennt zahl­rei­che, unan­ge­neh­me Fak­ten in sei­nem Memo­ran­dum zum Fall McCar­ri­ck, das am 26. August wur­de und das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus erschüttert.

Ganz unab­hän­gig vom Viganò-Dos­sier steht fest: Die per­sön­lich und in ihrer Aus­rich­tung McCar­ri­ck nahe­ste­hen­den Kir­chen­män­ner wie Bla­se Cupich, Wil­liam Tobin und Kevin Far­rell wur­den alle von Papst Fran­zis­kus zu Kar­di­nä­len kreiert.

Alle drei haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren eine neue Leh­re zur Gen­der-Ideo­lo­gie gepre­digt, die auf eine Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät durch die Kir­che abzielt. Alle drei haben einen sexu­el­len Miß­brauchs­tä­ter, der jahr­zehn­te­lang sein Unwe­sen trieb und die Struk­tu­ren der Kir­che miß­brauch­te, um sich Sex-Gespie­len zu ver­schaf­fen, über den grü­nen Klee gelobt.

Unter­des­sen wird eine drän­gen­de Fra­ge laut: War­um fin­den sich so vie­le Homo­se­xu­el­le im Umfeld des Pap­stes oder wer­den von ihm gefördert?

Auf die­se und ande­re Fra­gen wird es nicht genü­gen, daß Fran­zis­kus, wie gestern  in der mor­gend­li­chen Pre­digt in San­ta Mar­ta, „Schwei­gen und Gebet“als ein­zi­ge Ant­wort auf sei­ne Kri­ti­ker bezeich­net, die er zugleich als „Spal­ter“, Men­schen, „die nicht guten Wil­lens sind“ und „nur den Skan­dal suchen“ abqualifizierte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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2 Kommentare

  1. Ich habe eine Fra­ge die ich wenig­stens 1x in den Raum stel­len möch­te weil es mich wirk­lich inter­es­siert: spielt es für nie­man­den eine Rol­le, dass offen­bar bei immer­hin knapp 1/​5 der Miss­brauchs­fäl­le Mäd­chen die Opfer waren? Spielt es irgend­ei­ne Rol­le dass Erwach­se­ne, die Kin­der Miss­brau­chen, oft aus Macht­mo­ti­ven so han­deln und weni­ger auf­grund der sexu­el­len Ori­en­tie­rung? Ich will nichts beschö­ni­gen, aber jetzt mehr oder weni­ger pau­schal „die Homos“ ver­ant­wort­lich zu machen kommt mir auch falsch vor.

  2. Die­se furcht­ba­re Ereig­nis­se machen uns wütend und trau­rig. Die­se Infor­ma­tio­nen machen uns krank. Es ver­sinkt alles im Sumpf in der Kir­che und in der Politik.

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