Wenn Papst Franziskus den Missbrauch von McCarrick vertuscht hat, ist er weder ein „Heiliger“ noch ein „Vater“


von Peter Kwasniewski

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Soll­ten wir über­rascht sein über Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganòs detail­lier­tes Zeug­nis über Papst Fran­zis­kus und sein Ver­tu­schen des Miss­brauchs von Ex-Kar­di­nal McCar­ri­ck? Wir haben die­ses Niveau von Ver­lo­gen­heit und Ver­dor­ben­heit seit Jah­ren kom­men sehen. Vom ersten Moment sei­nes Pon­ti­fi­kats an zeig­te Papst Fran­zis­kus Ver­ach­tung für die päpst­li­chen Tra­di­tio­nen, ein Zei­chen von Respekt­lo­sig­keit für die Pflich­ten und Gren­zen sei­nes Amtes. Sei­ne mini­ma­li­sti­schen und glanz­lo­sen Fei­ern der Mes­se sug­ge­rie­ren, dass für ihn die Lit­ur­gie nicht „die Quel­le und der Höhe­punkt des christ­li­chen Lebens“ ist.

Sei­ne qual­vol­len und oft dog­ma­tisch frag­wür­di­gen Pre­dig­ten ent­larv­ten einen unka­tho­li­schen Geist. Sei­ne schlam­pi­gen Inter­views mit Zei­tun­gen und in Flug­zeu­gen säten Ver­wir­rung über grund­le­gen­de katho­li­sche Leh­ren. „Wer bin ich, ihn zu ver­ur­tei­len? [Who am I to judge?]“, erschien in jeder Zei­tung und schließ­lich auf tau­sen­den ver­schie­de­nen Han­dels­ar­ti­keln als Bot­schaft der Befrei­ung von Got­tes Gebo­ten. Der süße Name der „Barm­her­zig­keit“ wur­de für eine Agen­da der Säku­la­ri­sie­rung ver­ein­nahmt. Das Wort „Pha­ri­sä­er“ wur­de zur belieb­te­sten Sti­che­lei gegen jeden, der immer noch an die Bibel oder irgend­ei­ne erkenn­ba­re Ver­si­on des Chri­sten­tums glaubte.

Die vom Papst mani­pu­lier­ten Syn­oden zur Fami­lie und ihre Brut, „Amo­ris Lae­ti­tia“ (ver­bind­lich klar­ge­stellt durch die Richt­li­ni­en von Bue­nos Aires), ver­lieh der Nor­ma­li­sie­rung ehe­bre­che­ri­scher Bezie­hun­gen päpst­li­che Ehren. Ände­run­gen am Ehe­nich­tig­keits­ver­fah­ren sorg­ten für „katho­li­sche Schei­dung“ im Schnell­ver­fah­ren. Inter­ne Umstruk­tu­rie­run­gen und Initia­ti­ven im Vati­kan schwäch­ten die Anti-Abtrei­bungs-Bot­schaft und ver­schmutz­ten die Was­ser von Hum­a­nae Vitae sogar im Jubi­lä­ums­jahr [der Enzy­kli­ka]. Noto­ri­sche Anti­ka­tho­li­ken wur­den in den Vati­kan ein­ge­la­den, man gab ihnen eine Büh­ne und applau­dier­te ihnen.

In dem Moment, in dem jemand zu nahe an die jäm­mer­li­che Wahr­heit über die vati­ka­ni­sche Finanz­kor­rup­ti­on her­an­kam, sorg­te der angeb­lich „reform­ge­sinn­te“ Papst dafür, dass die Gefahr ver­bannt wür­de – sei es der C9-Kar­di­nal, der prak­ti­scher­wei­se ver­leum­det wur­de, oder die pro­fes­sio­nel­len exter­nen Audi­to­ren, die alle gefeu­ert wurden.

Die päpst­li­che Ver­ur­tei­lung der Homo­se­xua­li­tät war besten­falls ambi­va­lent, die tra­di­tio­nel­le Leh­re schien sich in Rich­tung des­sel­ben Abfall­ei­mers zu ent­wickeln wie die Todes­stra­fe. (Wenn man nicht mag, was die Tra­di­ti­on der Kir­che zu sagen hat, war­um soll­te man nicht den Kate­chis­mus ändern, indem man spricht: „Abra­ka­da­bra, Dog­men­ent­wick­lung“?) Die Hand­ha­bung der welt­wei­ten Kri­se des sexu­el­len Miss­brauchs, wie in Chi­le gese­hen, zeig­te besten­falls eine schlaf­fe Ver­pflich­tung gegen­über der Gerech­tig­keit, und schlimm­sten­falls einen Trend zur Mittäterschaft.

Und jetzt die­se Nach­richt, die kor­rek­ter­wei­se Schock­wel­len um die Welt gesen­det hat, eine kol­lek­ti­ve Ver­wun­de­rung ange­sichts der behaup­te­ten Bos­haf­tig­keit an höch­sten Stellen.

Es ist nicht ein­fach so, dass es im „Domus Sanc­tae Mart­hae“ an Gerech­tig­keit fehlt. Es wohnt dort, was wie ein aus­ge­klü­gel­ter und vor­sätz­li­cher Ent­schluss aus­sieht, Unge­rech­tig­keit zu unter­stüt­ze, zu ehren und zu för­dern. Es ist nicht ein­fach so, dass wir einen „Trend zur Mit­tä­ter­schaft“ aus­ma­chen. Die höhe­ren Stel­len des Vati­kans sind die Fabrik, in der die Übel her­ge­stellt wer­den – mit einer Effi­zi­enz, wel­che Hen­ry Ford bewun­dern wür­de. Das unab­wend­ba­re Fort­schrei­ten der Ereig­nis­se demas­kiert Papst Fran­zis­kus mehr und mehr als einen Ver­mitt­ler jener Regen­bo­gen-Mafia [laven­der mafia], von deren ver­weich­lich­tem büro­kra­ti­schen Griff die Kir­che auf Erden erwürgt wird. Berg­o­gli­os Vati­kan ist eine Art Kra­ter, in dem sich das Ent­ge­gen­kom­men des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils gegen­über der Welt sowie die schlimm­sten Ideen und Ver­hal­tens­wei­sen der post­kon­zi­lia­ren Rebel­li­on in kon­zen­trier­ter Form ver­sam­melt haben.

Ein Arti­kel, den ich am 15. August auf „One­Pe­ter­Fi­ve“ publi­ziert habe, ent­hielt fol­gen­de Aus­sa­ge: „Wohl­mei­nen­de Leu­te sagen zu hören, dass Berg­o­glio eine inve­sti­ga­ti­ve Abtei­lung zusam­men­stel­len muss, um die Din­ge [in den USA] rich­tig­zu­stel­len, ist „Ali­ce im Wunderland“-Irrsinn. Es ist so, als wür­de man Himm­ler die Lei­tung der Nürn­ber­ger Pro­zes­se über­las­sen.“ Für eini­ge war die­se Aus­sa­ge zu stark. Wie kann ich es wagen, so etwas über „den Hei­li­gen Vater“ zu sagen?

Heu­te, ange­sichts der Ent­hül­lun­gen von Viganò, und so vie­ler ande­rer Beweis­stücke, hal­te ich an die­ser Aus­sa­ge fest, und vie­len tau­send ande­ren wie die­ser. Denn er zeigt kei­ne glaub­haf­ten Anzei­chen dafür, hei­lig zu sein, noch benimmt er sich wie ein Vater. Ein Hei­li­ger Vater wür­de Katho­li­ken nicht so behan­deln, wie Papst Fran­zis­kus sie behan­delt hat. Ein Hei­li­ger Vater wür­de sei­ne Kin­der nicht zur Sün­de ver­lei­ten bezüg­lich der Geheim­nis­se von Sexua­li­tät, Ehe und dem Aller­hei­lig­sten. Ein Hei­li­ger Vater wür­de nicht jene sei­ner Kin­der tyran­ni­sie­ren, die geist­li­che Kraft in der Wie­der­ent­deckun­gen von Fami­li­en­tra­di­tio­nen fin­den, wäh­rend er Kin­der unter­stützt und för­dert, die gegen die Fami­lie rebel­lie­ren, oder sogar Frem­de, die sich über­haupt nicht um sie [die Fami­lie] küm­mern. Ein Hei­li­ger Vater wür­de nicht einen Moment die älte­sten Kin­dern in sei­ner Fami­lie tole­rie­ren, wenn sie dabei erwischt wer­den, die Klein­sten grob zu miss­brau­chen. Er wür­de sie all ihrer Wür­den berau­ben und sie ausstoßen.

Wer weiß, was in den Fal­tun­gen sei­nes eige­nen Gei­stes vor sich geht? Nur Gott weiß es. Was wir wis­sen, ist, dass Gott die­se Zeit der Trüb­sal erlaubt hat zur Prü­fung und Stär­kung des Glau­bens sei­ner Die­ner, um zu sehen, wer sei­ner Offen­ba­rung, sei­nen Gebo­ten, sei­nem Geschenk der Tra­di­ti­on, sei­ner Gerech­tig­keit treu bleibt – kom­me, was da wolle.

Die gött­li­che Vor­se­hung hat zu vie­len ver­schie­de­nen Zei­ten in der lan­gen Geschich­te der Kir­che die christ­li­che Treue geprüft, sei es durch grau­sa­me Fol­te­run­gen und bit­te­re Ver­ban­nun­gen der römi­schen oder heid­ni­schen Ver­fol­gung, wuchern­de kle­ri­ka­le Sit­ten­lo­sig­keit, dog­ma­ti­sches Cha­os und Kom­pro­mis­se, oder ein­fach die ent­setz­li­chen Not­la­gen von Krieg, Hun­ger, Pest und Kata­stro­phen, ohne die unse­re gefal­le­ne Welt nie sein wird. „Selig der Mann, der in der Ver­su­chung stand­hält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhal­ten, der denen ver­hei­ßen ist, die Gott lie­ben.“ (Jak 1,12)

Peter Kwas­niew­ski ist frei­be­ruf­li­cher Publi­zist und Kom­po­nist, der zuvor lan­ge Jah­re als Pro­fes­sor am „Wyo­ming Catho­lic Col­lege“ in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka unter­rich­te­te. Sein Buch „Neu­an­fang inmit­ten der Kri­se. Die hei­li­ge Lit­ur­gie, die tra­di­tio­nel­le latei­ni­sche Mes­se und die Erneue­rung in der Kir­che “ wur­de 2017 bei „Una Voce Edi­ti­on“ ver­öf­fent­licht. Der hier in deut­scher Über­set­zung vor­ge­leg­te Arti­kel ist ursprüng­lich in eng­li­scher Spra­che bei „Life­Si­teNews“ erschie­nen.

Über­set­zung von Mar­tin Bürger
Foto: Ste­ve Jalsevac/​LifeSite

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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1 Kommentar

  1. Möge die Wahr­heit, die gan­ze Wahr­heit und nichts als die Wahr­heit ans Tages­licht kom­men, wie auch immer die­se aussieht.

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