Bistum Passau behindert Summorum Pontificum


Summorum Pontificum
Im Bistum Passau gibt es Probleme bei der Umsetzung von Summorum Pontificum. Nicht zum ersten Mal. Im Bild: Der Passauer Dom.

(Pas­sau) Das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum stellt ein für die Welt­kir­che ver­bind­li­ches Gesetz dar. Doch elf Jah­re nach sei­nem Inkraft­tre­ten gibt es noch immer Bischö­fe, die es mißachten.

Anzei­ge

An einem bekann­ten nie­der­bay­ri­schen Wall­fahrts­ort bil­de­te sich eine Grup­pe von Gläu­bi­gen mit dem Wunsch einer Hei­li­gen Mes­se in der außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus. Die Grö­ße der Grup­pe erfüll­te mit rund 30 Gläu­bi­gen alle nöti­gen Vor­aus­set­zun­gen, die im Motu pro­prio genannt werden.

Der für die Wall­fahrts­kir­che zustän­di­ge Kir­chen­rek­tor aus dem Pau­li­ner­or­den wur­de infor­miert und war damit ein­ver­stan­den, daß ein von den Gläu­bi­gen vor­ge­schla­ge­ner Prie­ster die Hei­li­ge Mes­se in der über­lie­fer­ten Form zelebriert.

Der Pau­li­ner­or­den ist ein pol­ni­scher Män­ner­or­den, des­sen Mut­ter­haus sich in Tschen­sto­ch­au befin­det. Im Bis­tum Pas­sau ver­fügt er über zwei Klö­ster. Seit 2002 betreut er die berühm­te Wall­fahrts­kir­che Maria Hilf ober Pas­sau. Seit 2014 auch die bekann­te Wall­fahrts­kir­che am Gartlberg.

Vor­erst soll­te ein­mal im Monat eine Meß­fei­er statt­fin­den. Zwei Mona­te hin­ter­ein­an­der konn­te es auch tat­säch­lich so geschehen.

„Eine wohl miß­gün­sti­ge Per­son muss dies der Diö­ze­san­lei­tung von Pas­sau mit­ge­teilt haben“, heißt es in einer der Redak­ti­on vor­lie­gen­den Zuschrift.

Die Bis­tums­lei­tung ord­ne­te das Ende die­ser Meß­ze­le­bra­tio­nen an. Der Wall­fahrts­ort habe kein Meß­ort für den über­lie­fer­ten Ritus zu wer­den. Der Kir­chen­rek­tor dür­fe die Kir­che nicht mehr für die Zele­bra­ti­on zur Ver­fü­gung zu stel­len. Andern­falls wur­de dem zustän­di­gen Ordens­prie­ster offen­bar mit Maß­nah­men gedroht.

Ein Gespräch mit den Gläu­bi­gen, die eine Hei­li­ge Mes­se in der über­lie­fer­ten Form wün­schen, wur­de von der Diö­ze­san­lei­tung nicht gesucht. Sie wur­den, wie es in der Zuschrift heißt, „nicht berücksichtigt“.

Dabei spricht das ver­bind­li­che Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum eine kla­re Sprache:

Art. 5 § 1. In Pfar­rei­en, wo eine Grup­pe von Gläu­bi­gen, die der frü­he­ren lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on anhän­gen, dau­er­haft exi­stiert, hat der Pfar­rer deren Bit­ten, die hei­li­ge Mes­se nach dem im Jahr 1962 her­aus­ge­ge­be­nen Römi­schen Meß­buch zu fei­ern, bereit­wil­lig aufzunehmen.

Es ist nicht das erste Mal, daß im Bis­tum Pas­sau die Umset­zung des Motu pro­prio von Bene­dikt XVI. behin­dert wird. Es ist der über­lie­fer­te Ritus, der auch mehr als Jahr­zehnt nach Inkraft­tre­ten von Sum­morum Pon­ti­fi­cum stört.

Mit der Fra­ge befaß­te Fach­leu­te emp­feh­len, wo immer Pro­ble­me mit der Umset­zung von Sum­morum Pon­ti­fi­cum auf­tre­ten, sich an die zustän­di­ge Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei in Rom zu wen­den. Die Kom­mis­si­on arbei­tet effi­zi­ent und zügig.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!