(Buenos Aires) Der Bischof von Santa Rosa in Argentinien verweigert Gläubigen, die Heilige Kommunion kniend zu empfangen.
Msgr. Raul Martín gehört zu den erste Bischöfen, die Papst Franziskus nach seiner Wahl in Argentinien einsetzte. Am 24. September 2014 ernannte er den Priester Martín zum Bischof von Santa Rosa im Staat La Pampa. Dieser stammt aus dem Klerus des Erzbistums Buenos Aires, das bis zu seiner Wahl zum Papst von Kardinal Jorge Mario Bergoglio geleitet wurde.
In Santa Rosa wurde er Nachfolger von Msgr. Mario Aurelio Poli, den Franziskus zwei Wochen nach dem Konklave zu seinem Nachfolger als Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien gemacht hatte.
Gläubige des Bistums Santa Rosa sprechen von einer „offenen Verfolgung“ „aller Priester“, die dem überlieferten Lehramt der Kirche treu sind. Die lateinische Kirchensprache werde abgewürgt, und an eine Heilige Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus sei „nicht einmal zu denken“. Dies geht aus einem Bericht von Gläubigen an die spanischsprachige Nachrichtenseite Adelante la fe hervor.
Beklagt wird vor allem auch, daß Bischof Raul Martín die kniende Mundkommunion „bekämpft“. „Viele Männer und Frauen, Alte und Junge“ empfangen die Kommunion im Bistum weiterhin auf den Knien. Dafür werden sie von ihrem Bischof „lächerlich gemacht“.
Zum Bericht gehört ein Video, das am vergangenen Sonntag, dem 5. August aufgenommen wurde, als Bischof Raul Martín die Pfarrei Unserer Lieben Frau von der wundertätigen Medaille besuchte. Sie gibt Teile der Predigt des Bischofs wieder. In dieser Pfarrei wurde ununterbrochen bis zum heutigen Tag die kniende Mundkommunion beibehalten. Der bisherige Pfarrer wurde deshalb von Bischof Martín „in eine andere Stadt verbannt“. Der Bischof habe die Pfarrei im Eiltempo „visitiert“. Der eigentliche Grund eines Besuches sei „nicht das Seelenheil der Gläubigen“ gewesen, sondern die Absicht, dafür zu sorgen, „daß sie nicht mehr kniend kommunizieren“.
Am selben Tag spendete er Kindern der Pfarrei das Sakrament der Firmung, „verweigerte den Firmlingen aber die Kommunion, als sie dazu niederknieten“. Gleiches geschah den Pfadfindern der Pfarrei. Den Kirchenchor ermahnte er, nicht Latein zu singen, die Ministranten tadelte er des „Ungehorsams“.
Enttäuschte und empörte Gläubige wandten sich inzwischen mit einem Brief an den Bischof, indem sie ihm ihren Kummer über seinen Besuch äußern und darauf verweisen, daß er Dinge verlange, die „nicht mit der Lehre und Ordnung der Kirche vereinbar sind“.
Die Lehre der Kirche „ist 2000 Jahre alt“, heißt es in dem Schreiben, „sie ist nicht erst in den 60er Jahren oder 2013 entstanden, sondern stammt von Unserem Herrn Jesus Christus, der alle Nachfolger des heiligen Petrus und alle Heiligen gefolgt sind“.
Die römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung stellte mehrfach und unmißverständlich klar, daß die Heilige Kommunion zwar nach den Dispensen der örtlichen Bischofskonferenzen erfolgen kann, wie es ihnen Paul VI. erlaubte, die ordentliche Form des Kommunionempfangs aber weiterhin die kniende Mundkommunion ist. Dieser eigentliche und daher angemessenste und würdigste Kommunionempfang dürfe den Gläubigen daher nie verweigert werden (Instruktion Redemptionis sacramentum über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind, Nr. 90, 2004; Note der Gottesdienstkongregation gegen die Weigerung von Priestern, knienden Gläubigen die Mundkommunion zu spenden, Prot.Nr. 1322/02/L vom 1. Juli 2002).
Den Gläubigen von Santa Rosa, aber auch anderen Gläubigen, denen ähnliches widerfährt, empfiehlt sich ein Schreiben an:
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Präfekt Robert Kardinal Sarah
Sekretär: S.Ex. Arthur Roche
Palazzo delle Congregazioni – Piazza Pio XII, 10
00193 Roma
cultdic[a]ccdds.va
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)