David gegen Goliath – Irlands ringen für das Leben


Abtreibung
Abtreibung: Irland entscheidet in einer Volksabstimmung, ob der Lebensschutz aus der Verfassung gestrichen wird und die Abtreibungslobby sich durchsetzt.

(Dub­lin) Die Iren ent­schei­den heu­te mit einer Volks­ab­stim­mung, ob das Lebens­recht auch für unge­bo­re­ne Kin­der gilt, oder der ent­spre­chen­de Pas­sus aus der Ver­fas­sung gestri­chen wird. Wird ab mor­gen auf der grü­nen Insel die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung mög­lich sein?

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Eine gro­ße Mehr­heit der Iren hat­te, eben­falls mit einer Volks­ab­stim­mung, vor mehr als 30 Jah­ren absicht­lich die Ver­fas­sung geän­dert, um der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der durch Abtrei­bung einen Rie­gel vorzuschieben.

Sie haben es in gutem Glau­ben ver­säumt, zugleich fest­zu­schrei­ben, daß das Lebens­recht unter kei­nen Umstän­den zur Dis­po­si­ti­on steht. Ein Ände­rungs­ver­bot die­ses Ver­fas­sungs­ab­schnit­tes wur­de nicht ver­an­kert. Rechts­po­si­ti­vi­sten sind jedoch grund­sätz­lich der Mei­nung, daß jede Rechts­norm belie­big geän­dert wer­den kön­ne, sofern die dafür vor­ge­se­hen Pro­ze­dur ein­ge­hal­ten wird. Damit war es nur eine Fra­ge der Zeit, bis mit einer neu­en Ver­fas­sungs­än­de­rung der Sturm auf den Lebens­schutz begin­nen würde.

Ent­spre­chend rüste­te die inter­na­tio­na­le Abtrei­bungs­lob­by zum Groß­an­griff auf die grü­ne Insel, die sie als uner­träg­li­chen wei­ßen Fleck auf ihrer Abtrei­bungs­land­kar­te sieht. Ein neu­er Mini­ster­prä­si­dent, Leo Varad­kar, Chef der Mit­te-rechts-Par­tei Fine Gael, als beken­nen­der Homo­se­xu­el­ler eigent­li­che alles ande­re denn prä­de­sti­niert, über Zeu­gung und Geburt von Kin­dern zu spre­chen, bot sich sofort als will­fäh­ri­ger Ramm­bock der Abtrei­ber an. Seit sei­nem Amts­an­tritt pol­tert er mit unglaub­li­cher Arro­ganz für ein „Recht“ der Frau­en (!) auf Selbst­be­stim­mung. Das unge­bo­re­ne Kind wird im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes totgeschwiegen.

Geor­ge Sor­os und sei­ne Open Socie­ty, Amne­sty Inter­na­tio­nal, die UNO und die EU orga­ni­sier­ten eine breit­an­ge­leg­te Kam­pa­gne gegen die Kul­tur des Lebens. Dazu miß­brauch­ten sie nicht nur die Auto­ri­tät inter­na­tio­na­ler Insti­tu­tio­nen ein, son­dern setz­ten auch ihr Finanz­kraft ein, um die iri­schen Wäh­ler von der „rich­ti­gen“ Ent­schei­dung zu über­zeu­gen. Neben Sor­os tra­ten meh­re­re Mil­li­ar­dä­re der USA und Groß­bri­tan­ni­ens auf und pump­ten Mil­lio­nen US-Dol­lar, Pfund und Euro auf die Insel. Der Pro­be­lauf war die erfolg­rei­che Lega­li­sie­rung der „Homo-Ehe“. Die­sel­ben Krei­se wol­len heu­te den zwei­ten Sieg ein­fah­ren. Die Medi­en kön­nen mit Geld gekauft wer­den, was aber nicht immer not­wen­dig ist, denn Medi­en haben Eigen­tü­mer, und die ste­hen laut Bericht­erstat­tung weit­ge­hend fast durch­ge­hend hin­ter der Abtreibung.

Die Abtrei­bungs­front ver­fügt daher über eine Feu­er­kraft, die schlicht­weg erdrückend ist. An ihrer Sei­te steht die Natio­nal Uni­on of Jour­na­lists, die Jour­na­li­sten­ver­ei­ni­gung des Lan­des mit mehr als 3.500 Mit­glie­dern, die Open Socie­ty, das erwähn­te Flagg­schiff der Ein­fluß­nah­me von Geor­ge Sor­os, dazu gehört das Syn­di­ca­te Pro­ject, zu des­sen Abneh­mern auch die füh­ren­den Medi­en Irlands gehö­ren. Der Kreis schließt sich. Amne­sty Inter­na­tio­nal, die ideo­lo­gisch weit links ste­hen­de Orga­ni­sa­tio­nen mit zwei­fel­haf­tem Ver­ständ­nis der Men­schen­rech­te, tritt als kam­pa­gnen­er­prob­ter Kampf­bund für die Abtrei­bung in Erschei­nung. In der Tat stellt die For­de­rung einer Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on nach einem „Recht“ auf Tötung ande­rer Men­schen den Höhe­punkt, bes­ser Tief­punkt, der ideo­lo­gi­sier­ten Ver­lo­gen­heit hat. Im Grun­de steht der Ver­band damit aller­dings in der Tra­di­ti­on der Jako­bi­ner, die ihr Ter­ror­re­gime auf die Erklä­rung der Men­schen- und Bür­ger­rech­te der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on von 1789 stützten.

UNO und EU üben bereits seit Jah­ren Druck auf Irland aus, die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der zu lega­li­sie­ren. Druck kann viel­schich­tig aus­ge­übt wer­den. Der Geld­hahn inter­na­tio­na­ler Kre­di­te und Han­dels­er­leich­te­run­gen oder Ein­schrän­kun­gen waren noch immer das ziel­füh­rend­ste und zugleich ver­bor­gen­ste Mittel.

Im Ver­gleich dazu nimmt sich Stim­me der Lebens­rechts­be­we­gung wie ein David neben dem Rie­sen Goli­ath aus. Die Stim­me der Lebens­schüt­zer ist im wahr­sten Sin­ne eine Stim­me aus dem Volk. Sie ist nicht die Stim­me des Main­stream, nicht die Stim­me der inter­na­tio­na­len Finanz­eli­te, die sich auf der Welt, wo immer sie will, die öffent­li­che Mei­nung kauft.

Die gro­ßen Inter­net­kon­zer­ne wie Face­book und Goog­le haben die beschei­de­ne Stim­me der Lebens­schüt­zern zusätz­lich behin­dert, indem sie deren Kon­ten mit faden­schei­ni­gen Begrün­dun­gen sperr­ten oder Wer­be­an­zei­gen ablehn­ten, wäh­rend die Abtrei­bungs­lob­by wer­ben darf.

Soll­te heu­te die Kul­tur des Todes sie­gen, ste­hen die näch­sten Schrit­te bereits fest. Mini­ster­prä­si­dent Leo Varad­kar kün­dig­te an, die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der bis zur 12. Schwan­ger­schafts­wo­che frei­zu­ge­ben. Auch danach sol­len Kin­der, die „nicht lebens­fä­hig“ sind, bis zur Geburt getö­tet wer­den können.

Alles gesche­he, so Varad­kar, im Namen der „Frei­heit der Frau“, die auf grau­sam, gewalt­tä­ti­ge Wei­se von ihrem urei­ge­nen Wesen, der Mut­ter­schaft, abge­ris­sen wird. Schlim­mer noch: Ihr Wesen wird in das Gegen­teil ver­ge­wal­tigt. Sie wird von der Lebens­spen­de­rin zur Ver­nich­tung des Lebens umgepolt.

Die iri­sche Lebens­rechts­be­we­gung hat als ech­te Bewe­gung „von unten“, eine groß­ar­ti­ge Mobi­li­sie­rung geschafft. Das Ergeb­nis der heu­ti­gen Abstim­mung wird auch ein Grad­mes­ser sein, was die aktu­ell prak­ti­zier­te Demo­kra­tie wirk­lich taugt: ob das Volk nach dem ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Prin­zip „ein Mensch, eine Stim­me“ ent­schei­den kann, oder ob klei­ne, aber finanz­star­ke und ein­fluß­rei­che Lob­by­grup­pen, die öffent­li­che Mei­nung nach ihren Wün­schen mani­pu­lie­ren können.

Die­se Fra­ge geht weit über die heu­ti­ge Abstim­mungs­fra­ge hin­aus und ist von grund­sätz­li­cher Bedeu­tung für das gan­ze, gel­ten­de System.

Text: Andre­as Becker
Bild: Nuo­va Bus­so­la Quotidiana

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2 Kommentare

  1. „Rechts­po­si­ti­vi­sten sind jedoch grund­sätz­lich der Mei­nung, daß jede Rechts­norm belie­big geän­dert wer­den kön­ne, sofern die dafür vor­ge­se­hen Pro­ze­dur ein­ge­hal­ten wird.“
    Na ja, damit haben Rechts­po­si­ti­vi­sten auch völ­lig recht. Selbst­ver­ständ­lich wird (irdi­sches) Recht von den Erzeu­gungs­re­geln für irdi­sches Recht geprägt. Das erle­ben wir doch tag­täg­lich in nahe­zu allen Län­dern. Die Fra­ge nach einer höhe­ren oder gött­li­chen Gerech­tig­keit hat mit der irdi­schen Rechts­durch­set­zung (auf die der Rechts­po­si­ti­vis­mus allein abstellt) nicht das Gering­ste zu tun.

    Im Übri­gen ist das gezeig­te Pla­kat höchst unglück­lich und unse­rer Agen­da nicht eben dien­lich. Die aller­mei­sten abge­trie­be­nen Kin­der wür­den unter kei­nem Down-Syn­drom lei­den. Aus­nah­me­fäl­le tau­gen nichts, um die schreck­li­che Rea­li­tät des Nor­ma­len anzu­pran­gern, ganz im Gegenteil.

    • Nein, damit haben Rechts­po­si­ti­vi­sten eben nicht recht. Will­kür ist das genaue Gegen­teil von Recht.

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