Vatikan will Image des Papstes schützen: „Gebrauch von Bildern und Symbolen überwachen“


Protestplakate gegen Papst Franziskus in Rom Das Bild ist original. Der Vatikan sorgt sich offenbar um den Kontext, in dem es verwendet wurde.
Protestplakate gegen Papst Franziskus in Rom Das Bild ist original. Der Vatikan sorgt sich offenbar um den Kontext, in dem es verwendet wurde.

(Rom) Das vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­ta­ri­at ver­öf­fent­lich­te heu­te über­ra­schend eine Erklä­rung über den Gebrauch von Bil­dern von Papst Fran­zis­kus. Die Erklä­rung wird als Reak­ti­on auf die Anfang Febru­ar in Rom auf­ge­tauch­ten Pro­test­pla­ka­te und auf eine Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no gese­hen, mit denen die Amts­füh­rung des Pap­stes kri­ti­siert wur­de. Der Vati­kan demen­tier­te einen sol­chen Zusammenhang.

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Die Erklä­rung im Wortlaut:

„Zu den Auf­ga­ben des Staats­se­kre­ta­ri­ats gehört es auch, das Image des Hei­li­gen Vaters zu schüt­zen, damit Sei­ne Bot­schaft voll­stän­dig zu den Gläu­bi­gen gelan­gen kann und Sei­ne Per­son nicht instru­men­ta­li­siert wird.

Aus dem­sel­ben Grund schützt das Staats­se­kre­ta­ri­at die Sym­bo­le und die offi­zi­el­len Wap­pen des Hei­li­gen Stuhls durch eige­ne auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne vor­ge­se­he­ne, gesetz­li­che Instrumente.

Um die eige­nen Schutz­maß­nah­men im Sin­ne der genann­ten Zwecke immer effi­zi­en­ter zu machen und even­tu­ell auf­ge­tre­te­nen Situa­tio­nen der Ille­ga­li­tät abzu­stel­len, wird das Staats­se­kre­ta­ri­at syste­ma­ti­sche Über­wa­chungs­ak­ti­vi­tä­ten durch­füh­ren, um die Art und Wei­se zu über­wa­chen, mit denen das Bild des Hei­li­gen Vaters und die Wap­pen des Hei­li­gen Stuhls gebraucht wer­den und bei Bedarf mit ent­spre­chen­den Maß­nah­men einzugreifen.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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5 Kommentare

  1. „Syste­ma­ti­sche Über­wa­chungs­ak­ti­vi­tä­ten“ – nicht über­ra­schend, dass es in Berg­o­gli­os Kir­che so weit gekom­men ist.

  2. Irgend­wo kommt mir die Vor­ge­hens­wie­se doch bekannt vor, nur in in der Kir­che und ins­be­son­de­re zum Schutz von Päp­sten habe ich die­ses noch nicht erlebt, obgleich eini­gen ver­gan­ge­nen Päp­ste mas­siv die Ehre abge­schnit­ten wur­de. Ich den­ke dabei immer an den hei­lig­mä­ßi­gen Papst Pius XII, der prak­tisch, was öffent­li­che Ver­leum­dung angeht, weit­ge­hend schutz­los gestellt wur­de. Nur für den jet­zi­gen Papst wer­den poli­tisch Schutz­maß­nah­men eingefordert.:
    „Um die eige­nen Schutz­maß­nah­men im Sin­ne der genann­ten Zwecke immer effi­zi­en­ter zu machen und even­tu­ell auf­ge­tre­te­nen Situa­tio­nen der Ille­ga­li­tät abzu­stel­len, wird das Staats­se­kre­ta­ri­at syste­ma­ti­sche Über­wa­chungs­ak­ti­vi­tä­ten durch­füh­ren, um die Art und Wei­se zu über­wa­chen, mit denen das Bild des Hei­li­gen Vaters und die Wap­pen des Hei­li­gen Stuhls gebraucht wer­den und bei Bedarf mit ent­spre­chen­den Maß­nah­men ein­zu­grei­fen.“ Die Ana­ly­se des über­ra­schen­den Tex­tes lässt fol­gen­de nach­den­kens wer­te Fol­ge­run­gen zu:
    1.Es wer­den Über­wa­chungs­ak­ti­vi­tä­ten durch­ge­führt!!! -> soli­da­tio Fran­zis­ka­num wur­de dies am ande­rer Stel­le genannt. Oder: Es ist ein Über­wa­chungs­sy­stem zu fürch­ten, da auch freie Mei­nung unter­bin­den wird.
    2. Mir ist unklar, wo im Bereich der frei­en Infor­ma­ti­on und Mei­nung eine Ille­ga­li­tät besteht. Vor allen dann, wenn sich der Papst der Dis­kus­si­on von offen ange­spro­chen dubia entzieht.
    Der Text lässt eine Mei­nungs­dik­ta­tur befürchten.

    • Es ist höch­ste Zeit, dass das vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­ta­ri­at hart gegen USA und Japan ein­greift, wo Bil­der der Päp­ste miss­braucht wer­den – das Bild des Pap­stes Bene­dikt XVI gemacht aus gefloch­te­nen Kon­do­men in einem „Kunst­mu­se­um“ in den USA und des Pap­stes Johan­nes Pauls II auf­ge­druckt auf Kon­do­men in Japan. Wir war­ten unge­dul­dig auf die Reak­ti­on – seit Jahren.

  3. Was haben wir da schon wieder?
    Ein offen­sicht­lich „vati­kan­po­li­tisch“ ange­leg­ter päpst­lich-geleb­ter Popu­lis­mus bringt welt­weit Aus­maß und Form von Papo­la­trie her­vor, wie nie zuvor gese­hen. Hype über Hype seit 4 Jah­ren. Das Ding ist zum Ber­sten ange­wach­sen und hat alle Lebens­be­rei­che infi­ziert. Nun bricht eine Beu­le auf und sie­he da, die Dar­bie­tung hat nicht das Wohl­ge­fal­len des Vati­kans und Papstes?
    War­um nicht? Weil wah­re Fak­ten refe­ren­ziert werden? 

    Nun, ich mei­ne in die­sem Zusam­men­hang ist „ein zwei­tes Gesicht“, das unter einer Mas­ke gehü­tet wur­de, sicht­bar gewor­den. Die­ses Gesicht woll­te nicht ans Licht. Jetzt braucht es neue Schutz­maß­nah­men des Vati­kans, um wie­der ein gesi­cher­tes Ver­steck zu bauen.
    Ich stim­me Hans zu, das zielt ab auf Meinungsdiktatur.

  4. Wenn man in der Öffent­lich­keit steht, hier wahr­schein­lich sitzt, auf dem Hei­li­gen Stuhl, dann muss man es auch zulas­sen, dass der Öffent­lich­keit Bil­der vom Gesche­hen zugäng­lich gemacht wer­den. Bei man­chen Bil­dern, die nicht so vor­teil­haft sind, könn­te man auf die Wei­ter­ga­be und Ver­öf­fent­li­chung ver­zich­ten, wenn man die Per­sön­lich­keit schätzt.(Aus Näch­sten­lie­be soll­te man tun­lichst alle Men­schen schätzen).

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