Liebe Brüder und Schwestern,
im ersten Brief an die Thessalonicher weist der Apostel Paulus darauf hin, dass die christliche Hoffnung nicht nur eine Sache des Einzelnen ist, sondern einen gemeinschaftlichen und kirchlichen Zug hat. Die Kirche bringt ihre Hoffnung unter anderem darin zum Ausdruck, dass alle ihre Mitglieder füreinander wie für die verschiedenen Gruppen beten.
In diesem Sinne richtet Paulus seinen Blick auf alle Bereiche, aus denen sich die christliche Gemeinde zusammensetzt. Zunächst sind es die mit der seelsorglichen Leitung Beauftragten, die der Stützung durch die Gläubigen bedürfen; ist ihnen doch ein göttliches Amt anvertraut worden, das ihre rein menschlichen Kräfte übersteigt. Die Aufmerksamkeit richtet sich weiter auf Geschwister, die Gefahr laufen, ihre Hoffnung zu verlieren. Wer entmutigt und schwach ist, braucht die wärmende Nähe, das Mitgefühl und den Trost der Kirche. Es ist ganz wichtig, dass sich die christliche Hoffnung in der konkreten Nächstenliebe äußert. Damit die Hoffnung immer wieder genährt wird, ist ein „Körper“ nötig, dessen Glieder füreinander einstehen und einander stärken. Und gerade die Kleinen, die Menschen, die jeden Tag Prüfungen erdulden müssen, geben uns mit ihrer Hoffnung ein Zeugnis davon, dass Gott das letzte Wort behält, das Wort der Barmherzigkeit, des Lebens und des Friedens.
Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Die Seele unserer Hoffnung ist der Heilige Geist. Beten wir oft zu diesem göttlichen Tröster, auf dass er uns Mitgefühl und Solidarität für unsere Geschwister im Glauben und für die ganze Menschheit schenke. Der Herr begleite euch auf euren Wegen.