Das „unverwechselbare Lehramt“ von Franziskus – Auf Protestplakate folgt Satire-Ausgabe des Osservatore Romano


Satireausgabe des "Osservatore Romano" nimmt das Schweigen von Papst Franziskus zu den Dubia (Zweifeln) ins Visier.
Satireausgabe des "Osservatore Romano" nimmt das Schweigen von Papst Franziskus zu den Dubia (Zweifeln) ins Visier.

(Rom) „Die Anti-Papst-Fron­de kehrt mit einem fal­schen Osser­va­to­re zurück.“ Nach den Pro­test­pla­ka­ten gegen die Amts­füh­rung von Papst Fran­zis­kus, die rund um den Vati­kan in den Stra­ßen Roms ange­bracht wur­den, tauch­te eine Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no auf. Die Schlag­zei­le der Titel­sei­te die­ser gefälsch­ten Aus­ga­be der „Zei­tung des Pap­stes“ lau­tet „Ich habe geant­wor­tet!“ Die Anspie­lung gilt den Dubia (Zwei­feln) von vier nam­haf­ten Kar­di­nä­len, mit denen die­se dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt fünf Fra­gen stell­ten, deren Beant­wor­tung Papst Fran­zis­kus seit dem 19. Sep­tem­ber verweigert.

„Eine weitere böse Überraschung für Papst Franziskus. Unbehagen größer als man es zugeben will“

Anzei­ge

Die Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no wur­de mit­tels E‑Mail an zahl­rei­che Emp­fän­ger ver­schickt, wie Fran­ca Gian­sol­da­ti von der römi­schen Tages­zei­tung Il Mess­ag­ge­ro in der Frei­tag­aus­ga­be der ver­gan­ge­nen Woche berichtete:

„Eine wei­te­re böse Über­ra­schung für Papst Fran­zis­kus. Weni­ger als eine Woche nach den ille­gal ange­brach­ten Anti-Berg­o­glio-Pla­ka­ten in ver­schie­de­nen römi­schen Stadt­vier­teln sind jene erneut auf­ge­tre­ten, die in den ortho­do­xe­sten Tei­len der Kurie und der katho­li­schen Welt Bauch­schmer­zen haben. Zei­chen dafür, daß das Unbe­ha­gen grö­ßer ist, als man es zuge­ben will, und viel­leicht gera­de des­halb soll­te es nicht als Baga­tel­le abge­tan werden.“

Die neue Akti­on der Pas­qui­na­ten ist in Form einer Sati­re auf­ge­tre­ten. Mit­tels E‑Mail wur­de die Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re zahl­rei­chen Kar­di­nä­len, Bischö­fen, Mon­signo­ri und ande­ren Wür­den­trä­gern zugesandt.

Kritik am Schweigen von Papst Franziskus zu den Dubia

Die per­fekt gefälsch­te Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no ist eine sar­ka­sti­sche Kri­tik am Schwei­gen von Papst Fran­zis­kus zu den Dubia der vier Kar­di­nä­le Brand­mül­ler, Bur­ke, Caf­farra und Meis­ner. Die­se hat­ten Papst Fran­zis­kus am 19. Sep­tem­ber fünf Fra­gen zum Inter­pre­ta­ti­ons­cha­os zukom­men las­sen, das durch das nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia in der Kir­che ent­stan­den ist. Die vier Kar­di­nä­le ersuch­ten den Papst um eine Klä­rung der Zwei­deu­tig­kei­ten. Kon­kret for­der­ten sie von ihm ein Bekennt­nis zur über­lie­fer­ten Glau­bens- und Moral­leh­re und zur Sakra­men­ten­ord­nung. Damit soll­te den Ver­su­chen ein Rie­gel vor­ge­scho­ben wer­den, die Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe auf­zu­wei­chen und die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen, die nicht ent­halt­sam zusam­men­le­ben, zu den Sakra­men­ten zuzu­las­sen. Dar­in sehen Ver­tei­di­ger des Ehe­sa­kra­ments einen Ver­such, die „Schei­dung auf katho­lisch“ einzuführen.

Papst Fran­zis­kus wei­gert sich seit bald fünf Mona­ten, die Fra­gen zu beant­wor­ten, obwohl deren Beant­wor­tung durch ein ein­fa­ches, aber kla­res Ja oder Nein mög­lich wäre.

Das Dilemma mit eindeutigen Antworten

Satireausgabe: "Ich habe geantwortet" - Das "unverwechselbare Lehramt" von Papst Franziskus
Sati­re­aus­ga­be: „Ich habe geant­wor­tet“ – Das „unver­wech­sel­ba­re Lehr­amt“ von Papst Franziskus

Kri­ti­ker des päpst­li­chen Kur­ses sehen in die­ser Ver­wei­ge­rungs­hal­tung den Beweis, daß Fran­zis­kus die über­lie­fer­te Leh­re nicht bekräf­ti­gen wol­le, son­dern eine Linie ver­tritt, jene, die Kar­di­nal Wal­ter Kas­per am 20. Febru­ar 2014 vor dem Kar­di­nals­kol­le­gi­um for­mu­liert hat­te, die von füh­ren­den Kar­di­nä­len als „häre­tisch“ bezeich­net wur­de. Wür­de er im Sin­ne der kirch­li­chen Leh­re ant­wor­ten, wür­de er den von ihm gewoll­ten Kurs ver­leug­nen und die Kas­pe­ria­den zunich­te machen. Wür­de er im Sin­ne der „häre­ti­scher The­sen“ (Brand­mül­ler) ant­wor­ten, wür­de er sich selbst offen­kun­dig dem Häre­sie-Ver­dacht aus­set­zen und sein Pon­ti­fi­kat in Fra­ge stel­len. Soweit das schwer­wie­gen­de Pro­blem, um das es bei den Dubia geht, und das unaus­ge­spro­chen über dem der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat und der Kir­che lastet.

„Nie zuvor hat ein päpst­li­ches Doku­ment über die Lie­be mehr Brü­che, Miß­ver­ständ­nis­se und Bit­ter­keit ver­ur­sacht“, so Giansoldati.

Die Jour­na­li­stin erin­ner­te in ihrem Arti­kel an Kar­di­nal Bur­ke, einen der vier Unter­zeich­nern der Dubia, der vor Weih­nach­ten „mit der Geduld am Ende“, weil Fran­zis­kus noch immer kei­ne Ant­wort auf ein­fach und ein­deu­tig for­mu­lier­te Fra­gen gege­ben hat­te, „eine Art von Ulti­ma­tum“ in den Raum stell­te. Der US-ame­ri­ka­ni­sche Kar­di­nal und von Fran­zis­kus abge­setz­te ehe­ma­li­ge Höchst­rich­ter des Hei­li­gen Stuhls deu­te­te an, daß ein in Glau­bens­fra­gen „irren­der Papst“ zurecht­ge­wie­sen und kor­ri­giert wer­den kön­ne. Dazu gebe es eine in der Kir­chen­ge­schich­te ange­wand­te Vorgangsweise.

Das „unverwechselbare Lehramt“ von Franziskus: „Ja und Nein“

Mit­tels E‑Mail wur­de Ende ver­gan­ge­ner Woche eine per­fek­te Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no im PDF-For­mat ver­brei­tet. Die gro­ße Schlag­zei­le der Titel­sei­te samt Unter­ti­tel lautete:

„Ich habe geant­wor­tet! Fran­zis­kus hat das Schwei­gen zu den Dubia der vier Kar­di­nä­le gebro­chen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein. Gesagt, getan: hier sind die fünf sic et non, mit denen der Papst jeden Zwei­fel besei­tigt hat. Jede Ant­wort wird mit sei­nem bis­he­ri­gen, unver­wech­sel­ba­ren Lehr­amt erläutert.“

Soweit die sati­ri­sche Schlag­zei­le. Und im sel­ben Ton geht es wei­ter. Die Ant­wor­ten des „unver­wech­sel­ba­ren Lehr­am­tes“ des Pap­stes sind dann kein Ja oder Nein, son­dern per­fek­te Zwei­deu­tig­kei­ten, die Fran­zis­kus jeweils mit einem „Ja und Nein“ abschließt.

Wer die Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no her­ge­stellt hat, besitzt per­fek­te Kennt­nis der Gra­phik der „Tages­zei­tung des Pap­stes“, beherrscht ein­wand­frei die Spra­che von Papst Fran­zis­kus und kennt sich in den päpst­li­chen Doku­men­te und Aus­sa­gen aus.

Dubium 3 – Franziskus: „Jesus hat bei der Ehebrecherin ein bißchen den Dummen gespielt“

Ein Bei­spiel: Der drit­te Zwei­fel der vier Kar­di­nä­le lau­tet: „Ist es nach Amo­ris lae­ti­tia noch mög­lich, zu sagen, dass eine Per­son, die im Ehe­bruch lebt, sich in einer objek­ti­ven Situa­ti­on der habi­tu­el­len schwe­ren Sün­de befin­det?“ Die Ant­wort von Fran­zis­kus in der Sati­re-Aus­ga­be erfolgt mit einem Ori­gi­nal­zi­tat des Pap­stes. Am 16. Juni 2016 hielt er in der Late­ran­ba­si­li­ka eine Anspra­che zur Eröff­nung der Tagung sei­ner Diö­ze­se Rom zur Umset­zung von Amo­ris lae­ti­tia. Dar­in sag­te er:

„Mit der Ehe­bre­che­rin stellt sich Jesus ein wenig dumm, läßt Zeit ver­strei­chen, schreibt auf die Erde … und dann sagt er: ‚Fangt an: Der Erste von euch, der ohne Sün­de ist, wer­fe den ersten Stein.‘ Und was ist die Moral davon? Sie war zu stei­ni­gen, aber Jesus hat die Moral umgan­gen. Das läßt uns den­ken, daß man nicht von ‚Stren­ge‘ spre­chen kann.“ [1]In der nach­träg­lich auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­lich­ten deut­schen Über­set­zung lau­tet die voll­stän­di­ge Stel­le wie folgt: „Jesus war so, und er wur­de aus Hass ver­ur­teilt, … Con­ti­n­ue rea­ding

Jesus hat also, wenn es um Ehe­bruch ging, laut Papst Fran­zis­kus, ein „biß­chen den Dum­men gespielt“. Das Ergeb­nis der „Umset­zung“ von Amo­ris lae­ti­tia in der Diö­ze­se Rom ist die Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner und ande­rer Per­so­nen, die in irre­gu­lä­ren Bezie­hun­gen leben, zu den Sakramenten.

Reaktionen von Kardinal Kasper und Antonio Spadaro: „2 + 2 ergibt eben 5“

Die gefälsch­te Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no ist mit wei­te­ren sati­ri­schen Arti­keln gefüllt, dar­un­ter spon­ta­ne Reak­tio­nen von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per und Pater Anto­nio Spa­da­ro (Civil­tà  Cat­to­li­ca) zur päpst­li­chen Ant­wort auf die Dubia. Bei­de gehö­ren zu den eng­sten Bera­tern des Pap­stes in Sachen Ehelehre.

Kar­di­nal Kas­per, wie es in der Sati­re-Aus­ga­be heißt, sei, als er von der Ant­wort des Pap­stes hör­te, „sofort auf die Knie gefallen“.

„Ich geste­he, auf den Knien zu lie­gen, ist etwas unbe­quem, aber es ist die ein­zig rich­ti­ge Posi­ti­on, die man ein­zu­neh­men hat, um die beru­hi­gen­den päpst­li­chen Ant­wor­ten auf die Zwei­fel der Kar­di­nä­le zu lesen.“

Spa­da­ros Reak­ti­on wird mit den Wor­ten zitiert:

„Nach die­sen Ant­wor­ten ergibt 2+2 eben 5, wie ich es bereits in einem Tweet am Mor­gen von Epi­pha­nie pro­phe­zeit hatte.“

Kardinal Pinto nach Antwort des Papstes „verschwunden“

Päpstliche Gendarmerie ermittelt
Päpst­li­che Gen­dar­me­rie ermittelt

In einem wei­te­ren Arti­kel tritt Msgr. Pio Vito Pin­to, der Dekan der Rota Roma­na, als Kar­di­nal auf, der er in Wirk­lich­keit nicht ist. Msgr. Pin­to hat­te den vier Kar­di­nä­len mit der Aberken­nung der Kar­di­nals­wür­de gedroht, weil sie es gewagt hat­ten, dem Papst ihre Dubia zu unter­brei­ten und öffent­lich publik zu machen. Dem Papst Fra­gen zu Glau­bens­the­men zu stel­len, gel­te in Krei­sen päpst­li­cher Ver­trau­ter als uner­hört und müs­se bestraft wer­den. Laut dem Sati­re­blatt belohn­te Fran­zis­kus den Dekan der Rota für sei­ne bewie­se­ne „Papst­treue“ mit der Kar­di­nals­wür­de. Auf den Kir­chen­ju­ri­sten Pin­to stütz­te sich Fran­zis­kus bei sei­nen Plä­nen einer Ehe­r­e­form, beson­ders der Reform des Ehe­nich­tig­keits­ver­fah­rens, die von Kri­ti­kern als „katho­li­sche Schei­dung durch die Hin­ter­tür“ bezeich­net wird.

In der Sati­re-Aus­ga­be heißt es:

„Seit den heu­ti­gen Mor­gen­stun­den fehlt jede Spur von Kar­di­nal Pin­to, dem Dekan des Gerichts­ho­fes der Rota Roma­na. Zei­tig am Mor­gen waren ihm von San­ta Mar­ta die Ant­wor­ten auf die Dubia der vier Kar­di­nä­le zuge­stellt wor­den, die Papst Fran­zis­kus im Lau­fe des Tages öffent­lich bekannt­ge­ben wür­de. Der Kar­di­nal öff­ne­te den Brief­um­schlag, las die Ant­wor­ten des Pap­stes und sag­te mit sicht­li­cher Zustim­mung: ‚Ein­deu­ti­ger als so, ist nur der Tod!‘ Dar­auf­hin ver­schwand er. Das bezeug­te die Gou­ver­nan­te des Pur­pur­trä­gers, die von einem Offi­zier der päpst­li­chen Gen­dar­me­rie befragt wurde.“

Päpstliche Gendarmerie sucht nach Satirikern

Das Gen­dar­me­rie­korps der Vati­kan­stadt nahm Ermitt­lun­gen auf, das ist kein Scherz, um die Urhe­ber der Sati­re-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no aus­fin­dig zu machen. Die­se dürf­ten aller­dings weni­ger in den zuletzt häu­fig zitier­ten und von Papst Fran­zis­kus viel­ge­schol­te­nen „Kuri­en­krei­sen“ zu suchen sein, die „Wider­stand“ gegen sei­ne Linie lei­sten wür­den. Die Urhe­ber schei­nen weni­ger im Vati­kan zu sit­zen, son­dern viel­mehr von Fran­zis­kus ent­täusch­te und besorg­te Lai­en­krei­se außer­halb des Vati­kans zu sein. Die Jagd der päpst­li­chen Gen­dar­me­rie nach Sati­ri­kern wird daher ziem­lich erfolg­los bleiben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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1 In der nach­träg­lich auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­lich­ten deut­schen Über­set­zung lau­tet die voll­stän­di­ge Stel­le wie folgt:
„Jesus war so, und er wur­de aus Hass ver­ur­teilt, man leg­te ihm Fall­stricke: »Darf man das tun oder nicht?« Den­ken wir an die Sze­ne mit der Ehe­bre­che­rin (vgl. Joh 8,1–11). Er steht geschrie­ben: Sie soll gestei­nigt wer­den. Es ist die Moral. Sie ist klar. Und nicht rigo­ri­stisch. Es ist kei­ne rigo­ri­sti­sche, son­dern eine kla­re Moral. Sie muss gestei­nigt wer­den. War­um? Wegen der Hei­lig­keit der Ehe, der Treue. Jesus ist da ganz klar. Das nennt sich Ehe­bruch. Das ist klar. Und Jesus stellt sich ein wenig dumm, lässt Zeit ver­strei­chen, schreibt auf die Erde… Und dann sagt er: »Fangt an: Der Erste von euch, der ohne Sün­de ist, wer­fe den ersten Stein.« In die­sem Fall hat Jesus gegen das Gesetz ver­sto­ßen. Sie sind weg­ge­gan­gen, die Älte­sten zuerst. »Frau, hat kei­ner dich ver­ur­teilt? Auch ich ver­ur­tei­le sie nicht.« Was ist die Moral? Sie bestand dar­in, sie zu stei­ni­gen. Aber Jesus ver­stößt dage­gen, er ver­stößt gegen die Moral. Das lässt uns erken­nen, dass man nicht von »Stren­ge«, von »Gewiss­heit«, von mathe­ma­ti­scher Sicher­heit in der Moral spre­chen kann, als Moral des Evangeliums.
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16 Kommentare

  1. Die Exege­se und Theo­lo­gie von Papst Fran­zis­kus erin­nert an jene von Erne­sto Car­denal in sei­nem Best­sel­ler „Das Evan­ge­li­um der Bau­ern von Solen­ti­na­me“ (1975; dt. 1977). Das waren Zei­ten… Es liegt lan­ge genug zurück, um ein Bei­spiel dafür zu sein, wohin Anfän­ge führen.

  2. Wenn ich die Bibel­stel­le lese (Joh 8, 1–11), dann den­ke ich mir im Gro­ßen und Gan­zen das­sel­be, was Fran­zis­kus in sei­ner Anspra­che gesagt hat. Das ist das Han­deln Jesu, der gegen eine Geset­zes­treue in einem Ja-Nein-Den­ken, das es auch zu sei­ner Zeit unter den theo­lo­gisch Gebil­de­ten gege­ben hat, vor­geht. Und wir soll­ten ihm nachfolgen.

    • Die 10 Gebo­te blei­ben immer bestehen @Franz- oder?, aber Papst Fran­zis­kus han­delt offen wider die Wor­te des Herrn und Erlö­sers und pickt sich anschei­nend pas­sen­de Stel­len aus dem Evan­ge­li­um her­aus, die er in sei­nem fal­schen Sin­ne umin­ter­pre­tiert- so wie die „Schrift­ge­lehr­ten“ es sei­ner­zeit getan hat­ten und vom Herrn teil­wei­se harsch zurecht gewie­sen wur­den- und werden.
      Dem Ehe­bruch (und Relativierung/​Abschaffung von 3 Sakra­men­ten), der von Papst Fran­zis­kus gut­ge­hei­ßen wird in Über­ein­stim­mung mit den dama­li­gen Geset­zes­leh­rern („Unter­schei­dung“ und sub­jek­ti­ves Gewis­sen als Letzt­in­stanz gegen die objek­ti­ve unver­än­der­li­che Wahr­heit), wird vom Hei­land eine ganz deut­li­che Abfuhr erteilt. Es gibt hier­bei kei­ne Grau­zo­ne, son­dern ein­deu­tig Ja oder Nein. Die heu­te „theo­lo­gisch Gebil­de­ten“ sind die­je­ni­gen, die zusam­men mit Kar­di­nal Kas­per die Kir­che auf den Kopf stel­len (wol­len).

    • Die Zehn Gebo­te hat Jesus Chri­stus nicht außer Kraft gesetzt, son­dern in Sei­ner Leh­re bestä­tigt. Die Zehn Gebo­te sind zusam­men­ge­faßt in den bei­den Gebo­ten: „Du sollst Gott lie­ben aus gan­zem Her­zen und aus gan­zer See­le und dei­nen Näch­sten wie dich selbst!“.

      Der hei­li­ge Apo­stel und Evan­ge­list Johan­nes schreibt in sei­nem Evan­ge­li­um die Geschich­te mit der Ehe­bre­che­rin. Am Ende sagt Jesus zur Ehe­bre­che­rin: „Auch ich ver­ur­tei­le dich nicht. Gehe hin, und sün­di­ge von nun an nicht mehr!“ Der Gott­mensch übt Barm­her­zig­keit, macht aber der Ehe­bre­che­rin auch ein­deu­tig klar „… und sün­di­ge von nun an nicht mehr!“

      Die pro­ble­ma­ti­sches Situa­ti­on, in der sich der Papst befin­det, wird im obi­gen Arti­kel sehr gut beschrie­ben. Auf die Dubia kann er, wenn er sich in der über­lie­fer­ten Leh­re Jesu und somit der Kir­che befin­det, nur mit „ja“ ant­wor­ten. Ant­wor­tet der Papst jedoch mit „nein“ auf die vor­ge­brach­ten Dubia, so ent­fernt er sich von der über­lie­fer­ten zwei­tau­send­jäh­ri­gen Leh­re der Kir­che. Im Prin­zip ant­wor­tet der Papst ja schon indi­rekt auf die Dubia, indem er ande­re für sich spre­chen läßt, u.a. die argen­ti­ni­sche Bischofs­kon­fe­renz. Es läuft wohl alles auf eine Auf­wei­chung der Leh­re der Kir­che und letzt­end­lich der Leh­re Jesu Chri­sti aus.

  3. In Wirk­lich­keit hat­te Fran­zis­kus gesagt:

    „Und Jesus macht ein biß­chen den Schwach­kopf â€¦“.

    Der vom Papst gebrauch­te Aus­druck „sce­mo“ (Schwach­kopf, Trot­tel) hat im Ita­lie­ni­schen eine deut­lich stär­ke­re Bedeu­tung als das Wort „fin­to ton­to“ (sich dumm stellen).

    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​6​/​1​0​/​1​9​/​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​u​s​-​m​a​c​h​t​-​f​e​h​l​e​r​-​u​n​d​-​w​i​e​d​e​r​h​o​l​t​-​s​i​e​-​e​i​n​e​-​d​o​k​u​m​e​n​t​a​t​i​on/

    • Dass ein­mal ein Papst von Jesus Chri­stus, sei­nem Herrn und Erlö­ser, auf die­se Wei­se spre­chen wür­de, hät­te man sich bis vor kur­zem auch nicht träu­men las­sen. In was für Zei­ten leben wir!

  4. Klas­se. Aller­dings lau­tet die Schlag­zei­le der Sati­re­aus­ga­be des Osser­va­to­re nicht „Ich habe geant­wor­tet“ son­dern „Er hat geant­wor­tet“, denn dort steht „Ha ris­po­sto“ und nicht „Ho risoposto“.

  5. Der Vati­kan auf sei­ner Inter­net­seit ver­fälscht die Aus­sa­ge des Evan­ge­li­ums indem er das „Sün­di­ge nicht mehr!“ ein­fach unter­schlägt? – Habe ich das rich­tig ver­stan­den? Ich mag es nicht glauben.

  6. Erst die­se unsäg­li­chen Pla­ka­te, jetzt die­se Fake-Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no. Man kann sich wirk­lich nur noch schä­men für das, was da gegen Sei­ne Hei­lig­keit insze­niert wird.

    • Wider­le­gen Sie doch bit­te die Kri­ti­ker des Pap­stes. Bit­te tei­len Sie uns mit, aus wel­chem Grund Sie die Pla­ka­te als „unsäg­lich“ emp­fin­den. Wird auf den Pla­ka­ten Fal­sches propagiert?

      • Unge­heu­er­li­ches fin­det unge­heu­er­li­che Ant­wor­ten. So bedroh­lich der Schat­ten einer mög­li­chen Häre­sie über dem Papst­amt liegt, so sind auch die Ant­wor­ten dar­auf dem­entspre­chend. Wobei mich wun­dert, dass es so lan­ge gedau­ert hat, bis ein Echo entstand.
        Und noch ein­mal sei erwähnt, das was auf den „unsäg­li­chen Pla­ka­ten“ geschrie­ben stand, das ent­sprach der Wahr­heit, und war zum Schluss gar­niert mit ein wenig Sar­kas­mus. Fin­den sie das so schlimm rosa mysti­ca? Ich fin­de den Moder­nis­mus inner­halb der katho­li­schen Kir­che schlim­mer als das.

  7. Ich den­ke nicht, dass man auf­grund der 10 Gebo­te Ehe­bre­cher stei­ni­gen kann. Die vie­len Zusät­ze zu den 10 Gebo­ten wur­den ja durch die Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten gege­ben. Zudem, wie will der Papst Jesus Chri­stus, der Gott ist, vor­wer­fen gegen das Gesetz gehan­delt zu haben? Er, also Gott, legt die 10 Gebo­te aus, wie sie ihm, Gott, gefal­len und wie er sie fest­ge­legt hat. Das ist der rich­ti­ge Denk­an­satz und nicht eine Ver­kom­pli­zie­rung der ein­fach for­mu­lier­ten Gebo­te Gottes.
    Es ist ähn­lich mit der Inqui­si­ti­on. Da haben auch Men­schen, die sich für beson­ders fromm hiel­ten, angeb­li­che Hexen getö­tet, in der Regel ohne Bewei­se dafür zu haben. Das waren die glei­chen Leu­te wie damals die Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten, die im Namen Got­tes unge­rech­te Urtei­le aussprachen.

    „Dar­um sage ich euch: Wenn eure Gerech­tig­keit nicht weit grö­ßer ist als die der Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten, wer­det ihr nicht in das Him­mel­reich kommen.“(Mt 5, 20)

    Und ich den­ke es steht dar­über hin­aus außer Zwei­fel, dass aus der Hei­li­gen Schrift ein­deu­tig her­vor­geht, dass das Volk der Juden, bis Jesus kam, auf einem Irr­weg gewe­sen ist. Was ja auch das Kom­men Jesu Chri­sti not­wen­dig mach­te, da sovie­le ver­lo­ren­gin­gen. Die­ser Aspekt ist über­ge­ord­net zu beach­ten, wenn man auf die Bibel­stel­le mit der Ehe­bre­che­rin schaut.

    „Die­ses Volk ehrt mich mit den Lip­pen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinn­los, wie sie mich ver­eh­ren; was sie leh­ren, sind Sat­zun­gen von Men­schen.“ (Mt 15, 8–9)

    • Nein, die Hexen wur­den von der Inqui­si­ti­on eben nicht verfolgt/​bzw. kaum ver­folgt. Gül­tig war immer der Canon Epis­co­pi, der den Hexen­glau­ben als unka­tho­li­schen Aber­glau­ben ver­ur­teilt hat. – Es stimmt, auch eini­ge Päp­ste hin­gen dem Hexen­glau­ben an. Aber selbst Papst Urban – der Papst der „Hexen­bul­le“ – hat ledig­lich dafür plä­diert, die Hexen zu bestra­fen, nicht sie umzu­brin­gen oder gar zu ver­bren­nen. Die Römi­sche Inqui­si­ti­on hat sich schon sehr früh (frü­hes 17. Jhdt.) zum Anwalt der als Hexen denun­zier­ten Frau­en gemacht, im Kir­chen­staat wur­de nie eine „Hexe“ ange­klagt oder gar verurteilt.

      Natür­lich: Es gab loka­le katho­li­sche Inqui­si­to­ren, den berüch­tig­ten Hein­rich Kra­mer zum Bei­spiel. Die sahen sich aber inner­halb der Kir­che star­ker Kri­tik aus­ge­setzt. Hein­rich Kra­mer wur­de zum Bei­spiel von sei­nem Bischof des Amtes ent­ho­ben und des Lan­des verwiesen.

      Die mei­sten Hexen­pro­zes­se wur­den von welt­li­chen Gerich­ten geführt. Dar­über hin­aus hin­gen eher die pro­te­stan­ti­schen Kir­chen dem Hexen­glau­ben an – so wie ihre Grün­der, zum Bei­spiel Luther und Calvin.

  8. Ich fin­de es abso­lut respekt­los von Fran­zis­kus gegen­über Jesus, unse­rem Gott und Erlö­ser, eine sol­che Aus­drucks­wei­se zu ver­wen­den. Die Ehr­furcht vor Gott müss­te ihn davor abhalten.

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