Anti-Franziskus-Plakate in den Straßen Roms – „So etwas hat es von Katholiken noch nicht gegeben“


Plakatprotest gegen die Barmherzigkeit von Franziskus Rom
Plakatprotest gegen die "Barmherzigkeit" von Papst Franziskus in Rom

(Rom) In den Stra­ßen Roms wur­den rund um den Vati­kan und in angren­zen­den Stadt­vier­teln Dut­zen­de gro­ße Pla­ka­te mit dem Bild von Papst Fran­zis­kus mit fin­ste­rem Gesichts­aus­druck angebracht. 

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Der Text dar­un­ter ist noch weni­ger schmei­chel­haft für das Kir­chen­ober­haupt. Es han­delt sich um offe­ne Kri­tik an der Amts­füh­rung von Papst Fran­zis­kus. „Der­glei­chen hat Rom noch nicht gese­hen“, wie die ita­lie­ni­schen Medi­en berichten.

Ungewöhnlicher Plakatprotest
Unge­wöhn­li­cher Plakatprotest

In der Ver­gan­gen­heit waren es kir­chen­feind­li­che Grup­pen, die zu sol­chen Mit­teln grif­fen. Das waren in den ver­gan­ge­nen 150 Jah­ren vor allem Frei­mau­rer, Links­par­tei­en und Libe­ral­ra­di­ka­le. Eine sol­che Art der Kri­tik wur­de bis­her aber nie von Katho­li­ken ange­wandt, um sich öffent­lich gegen ihr Kir­chen­ober­haupt zu stel­len. Die Akti­on stellt ein abso­lu­tes Novum dar.

Der Text ist in der stadt­rö­mi­schen Mund­art gehal­ten. So spre­chen die „Römer aus Rom“, wie sich die ein­hei­mi­schen Bewoh­ner Roms selbst nen­nen. Es sind Gläu­bi­ge aus dem eige­nen Bis­tum des Pap­stes, die gegen ihn zu einem eben­so auf­se­hen­er­re­gen­den wie unge­wöhn­li­chen Mit­tel gegrif­fen haben.

Der Text wen­det sich direkt an Papst Franziskus:

„Fran­zis­kus, Du hast Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt, Prie­ster abge­setzt, den Mal­te­ser­or­den und die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta geköpft, Kar­di­nä­le miß­ach­tet, wo ist denn Dei­ne Barmherzigkeit?“

Der Papst wur­de von sei­nen Mit­ar­bei­tern über die Pla­ka­te infor­miert. Wie die staat­li­che ita­lie­ni­sche Pres­se­agen­tur ANSA unter Beru­fung auf päpst­li­che Ver­trau­te berich­te­te, sei Fran­zis­kus den­noch „gelas­sen und unbe­rührt“ davon.

Die Urhe­ber des Pla­ka­tes sind unbe­kannt. Die Kri­tik stammt, dar­in ist man sich einig, zwei­fels­oh­ne aus katho­li­schen, nicht aus kir­chen­feind­li­chen Krei­sen. ANSA spe­ku­lier­te über „mög­li­che kon­ser­va­ti­ve Krei­se, die ihre Oppo­si­ti­on zum Lehr­amt und der päpst­li­chen Linie des Argen­ti­ni­ers Jor­ge Berg­o­glio bekunden“.

Hinweis der Stadtverwaltung hält Passanten nicht vom Lesen ab.
Hin­weis der Stadt­ver­wal­tung hält Pas­san­ten nicht vom Lesen ab.

Die ita­lie­ni­sche Poli­zei habe, laut ANSA, „Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men“, die aller­dings nur das Ver­wal­tungs­de­likt betref­fen, öffent­lich Pla­ka­te ohne Zah­lung der kom­mu­na­len Pla­kat­steu­er ange­bracht zu haben. Das geschieht in Rom aus poli­ti­schen und ande­ren Grün­den ziem­lich oft. Unter nor­ma­len Bedin­gun­gen wür­de sich die Poli­zei in Rom wegen einer sol­chen Sache nicht ein­mal umdre­hen, geschwei­ge denn „ermit­teln“. Neu ist, daß ein Papst Adres­sat die­ser Pro­test­form gewor­den ist. Daher wur­de vom ita­lie­ni­schen Innen­mi­ni­ste­ri­um der Staats­schutz akti­viert. An den Ergeb­nis­sen wird das aber nichts ändern.

Die römi­sche Stadt­ver­wal­tung klebt Hin­wei­se über die Pla­ka­te mit der Auf­schrift „Rechts­wid­ri­ges Pla­kat“ mit Anga­be der Bestim­mung über die Zah­lung der Pla­kat­steu­er. Zum Teil wur­den die­se Hin­wei­se von Bür­gern wie­der ent­fernt, weil Leu­te offen­sicht­lich lesen woll­ten, was auf dem eigent­li­chen Pla­kat geschrie­ben steht.

Die ANSA mein­te, daß sich der Pla­kat­text auf einer Linie mit der „Pro­pa­gan­da“ von zahl­rei­chen „tra­di­tio­na­li­sti­schen“ und „zutiefst anti-berg­o­glia­ni­schen“ Inter­net­sei­ten liege.

Rele­van­ter als ein sol­ches Sto­chern im selbst­auf­ge­schüt­te­ten Heu­hau­fen ist Tat­sa­che, die durch die­se so unge­wöhn­li­che Pla­kat­ak­ti­on bestä­tigt wur­de, daß die eigen­wil­li­ge, teils unor­tho­do­xe und ein­sei­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se des argen­ti­ni­schen Pap­stes Unru­he, Span­nung und Spal­tung in die katho­li­sche Kir­che hin­ein­ge­tra­gen hat, wie noch durch kei­nen Papst der jün­ge­ren Zeit vor ihm.

Das ist kei­ne Fra­ge des ita­lie­ni­schen Staats­schut­zes, son­dern einer Fra­ge der gene­rel­len Aus­rich­tung der katho­li­schen Welt­kir­che. Und die soll­te den Papst weder „gelass­sen noch unbe­rührt“ lassen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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25 Kommentare

  1. 1978 gab es auch der­ar­ti­ge Pla­ka­te mit der Auf­schrift: „Wählt einen katho­li­schen Papst!“ Urhe­ber waren damals Sedisvakantisten.

    • Ob sich die Kir­che mit der Wahl eines der­art Pro­gres­si­ven einen Gefal­len getan hat muss sie sich Heu­te aller­dings fragen.…

      • @ Feu­er und Flamme
        Ich hal­te die Fra­ge für beant­wor­tet. Sehen wir doch, wer Berg­o­glio Bei­fall zollt. Sehen wir doch, wie häu­fig er sich auf sei­ne Amts­au­tori­tät beruft – beru­fen muss, denn inhalt­lich hat er den bril­li­an­ten Theo­lo­gen und Kir­chen­recht­lern wie Bur­ke, Brand­mül­ler, Sarah … nichts entgegenzusetzen.

  2. Die­se Pla­kat­ak­ti­on zeigt deut­lich, wie in sich krank, gespal­ten, unglück­lich und ver­un­si­chert die katho­li­sche Welt inzwi­schen gewor­den ist. 

    Waren es Kon­ser­va­ti­ve, die hier ihre Ent­täu­schung über den amtie­ren­den Papst zum Aus­druck brachten?
    Falls ja, wäre es aber kon­se­quent gewe­sen, sich nicht hin­ter einer Anony­mi­tät zu ver­stecken, son­dern nament­lich auch zur Kri­tik zu stehen. 

    Könn­ten es ande­rer­seits aber auch libe­ra­le oder links­la­sti­ge Katho­li­ken gewe­sen sein, die hin­ter die­ser Akti­on stecken, um den Ver­dacht auto­ma­tisch auf die Tra­di­tio­nel­len zu lenken?
    Das wäre dann aber ziem­lich bösartig! 

    Wie dem auch sei, wir ken­nen (noch) nicht die Hin­ter­grün­de und die wah­ren Absichten?
    Dass aber Papst Fran­zis­kus anschei­nend so „gelas­sen und unbe­rührt“ bleibt, erschreckt mich tief.
    Es müss­te ihn doch mit Schmerz erfül­len, wenn er mit sol­chen Din­gen kon­fron­tiert wird.
    Ist er so kalt­blü­tig, dass ihn dies nicht berührt, schockiert, erschreckt, ver­un­si­chert oder auch nur selbst­kri­tisch wer­den lässt?

  3. Nach­trag:

    Ich ver­gaß hin­zu­zu­fü­gen, dass ich dem sach­li­chen Inhalt des Pla­ka­tes zustimme. 

    Trotz­dem, es wäre m.E. bes­ser und auf­rich­ti­ger gewe­sen, hät­te sich die Grup­pe der Initia­to­ren, falls es sich dabei um ent­täusch­te kon­ser­va­ti­ve Katho­li­ken gehan­delt haben soll­te, einen Namen bzw. eine Bezeich­nung gegeben.
    Die Wahr­heit muss nicht hin­ter einer Anony­mi­tät ver­steckt werden.

    • @ Mari­en­zweig
      Ja, prin­zi­pi­ell stim­me ich zu, die Kri­ti­ker Berg­o­gli­os müs­sen sich nicht ver­ber­gen. Aber wich­tig ist vor allen Din­gen, dass einer brei­ten Men­ge die Wider­sprüch­lich­keit die­ses Pap­stes vor Augen geführt wird. Und die Anony­mi­tät trifft die­sen Papst beson­ders, denn die­se Wider­sa­cher kann er nicht so schnell kaltstellen.

      • Cor­ne­lia Holtmann

        Waren es Män­ner der Kir­che, die für den Inhalt des Pla­ka­tes ver­ant­wort­lich sind, kann ich Ihren Ein­wand schon nachvollziehen. 

        Waren es aber Lai­en, kann Papst Fran­zis­kus einer unbe­kann­ten Signo­ra oder einem Signo­re, auch wenn es meh­re­re sein soll­ten, kaum etwas anhaben.

    • Es könn­te aber auch gut sein, daß es der Auf­takt einer Serie von Aktio­nen glei­cher oder ähn­li­cher Art ist und sich weder Akteu­re noch Hin­ter­män­ner von vorn­her­ein zu erken­nen geben wol­len, son­dern erste Reak­tio­nen abwar­ten. Auf jeden Fall tritt auf den Pla­ka­ten nicht zuletzt der oft stra­pa­zier­te „sen­sus fide­li­um“ zuta­ge, inso­fern ist die Urhe­ber­schaft der Akti­on zu orten. Weiss man denn von den ange­pran­ger­ten Miss­stän­den so genau die Urhe­ber­schaft ? Nein. Die Pla­ka­te decken jedoch eine tie­fe Spal­tung auf und wei­sen auf den letzt­lich im irdi­schen Sin­ne Ver­ant­wort­li­chen hin. Es gibt nur zwei Mög­lich­kei­ten : Ent­we­der han­delt unser Papst kor­rekt im Sin­ne sei­nes ober­sten „Dienst­herrn“ oder nicht. Trau­rig genug, daß sich Katho­li­ken über­haupt mit sol­chen Gedan­ken her­um­schla­gen müs­sen. Wer hät­te das vor 5 Jah­ren gedacht, daß man sich jemals um die Recht­gläu­big­keit des Stell­ver­tre­ters Chri­sti auf Erden Sor­gen machen müsse.

      • @ Chiem­gau­er
        Stimmt, wahr­schein­lich sind wei­te­re ähn­lich gela­ger­te Aktio­nen zu erwar­ten. Ihr Kom­men­tar lässt mich dar­auf hof­fen. Und auch zu dem Rest Ihres Kom­men­tars: vol­le Zustimmung. 

    • Lie­be Mari­en­zweig, Sie wis­sen doch, was mit Kri­ti­kern der berg­o­gli­o­ni­schen Linie pas­siert. Sie wis­sen, wie über­haupt nicht barm­her­zig die Kon­se­quen­zen sind, die die Kri­ti­ker zu tra­gen haben. Es ist daher gera­de­zu ein Gebot der Stun­de, sich zu schüt­zen, denn es geht hier schon lan­ge nicht mehr um einen welt­ent­rück­ten Salon­dis­kurs auf Plüsch­so­fas, ganz abge­se­hen davon, dass es sich hier­bei um eine Akti­on han­delt, die ein alt­her­ge­brach­tes römi­sches Stil­mit­tel der Kri­tik aus dem Vol­ke auf­greift, das als sol­ches immer anonym ist.

    • Hoch­ge­ehr­te @Marienzweig,

      „Anche Deus nun­ca seras eroe anonimo“:
      Vor Gott wirst Du nie­mals ein anony­mer Held sein.

      Mot­to der car­li­sti­schen Requetés in Ara­gon und Navar­ra in dem Spa­ni­schen Bür­ger­krieg, letz­ter Trost für die vie­le die nam­los fielen.

  4. Ich kann eini­gen mei­ner hoch­ver­ehr­ten Mit­kom­men­ta­to­ren nicht zustim­men: Öffent­li­che Kri­tik an Berg­ol­gio bedeu­tet zumin­dest für Kle­ri­ker Ver­fol­gung, Bespit­ze­lung bis Amts­ent­he­bung. In der Kir­che herrscht mitt­ler­wei­le eine Kul­tur der Angst. Kaum noch einer traut sich, eine abwei­chen­de Mei­nung zu ver­tre­ten. Und das soll Barm­her­zig­keit sein?

    • ..und nicht nur Kleriker.Denken Sie an die Jour­na­li­sten, die ent­las­sen wur­den, weil sie sich kri­tisch über Berg­o­glio äußerten.

  5. Erin­ne­rung wir uns, dass schon ein­mal vati­ka­ni­sche Prä­la­ten sich anonym zu Wor­te gemel­det haben, näm­lich zum Jahr 2000 mit dem Buch „Wir kla­gen an: Zwan­zig römi­sche Prä­la­ten über die dunk­len Sei­ten des Vati­kans“ . Die­se soge­nann­ten „Mil­lena­ri“ waren kon­ser­va­ti­ve, papst­loya­le Kir­chen­män­ner aus der Kurie, kei­ne Pro­gres­si­sten. Das Pla­kat wirkt echt, nicht wie ein Erzeug­nis lin­ker Intriganten.

  6. „Fran­zis­kus, Du hast Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt, Prie­ster abge­setzt, den Mal­te­ser­or­den und die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta geköpft, Kar­di­nä­le miß­ach­tet, wo ist denn Dei­ne Barmherzigkeit?“

    Sinn­ge­mäß ent­spricht es ja der Wahr­heit und gibt das wie­der, was man etwa hier auf Katho​li​sches​.info erfah­ren konn­te über die jüng­sten Ereig­nis­se im Mal­te­ser­or­den und frü­her über die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, die ja tat­säch­lich unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wurden.
    Da es also der Wahr­heit ent­spricht und kei­ne Ver­leum­dung oder absicht­li­che Ruf­schä­di­gung dar­stellt, hal­te ich es eher für ange­bracht, auf den Inhalt der Aus­sa­ge zu ach­ten, statt die Kri­tik die das Pla­kat wie­der­gibt schlecht zu heißen.
    Der Respekt für das Papst­amt wur­de bereits bis zur Genü­ge stra­pa­ziert und man kann man­che Ent­schei­dun­gen, die nicht der Ehre Got­tes die­nen, son­dern ihr ent­ge­gen­wir­ken, nicht stän­dig mit dem Papst­amt als sol­chem legi­ti­mie­ren. Gut ist gut und Böse ist böse, auch wenn es von einem hohen Amt aus getan wird.

  7. Die Initia­to­ren hät­ten noch ergän­zen kön­nen: “Du hast einen erfolg­rei­chen Bischof ent­las­sen, ohne ihn auch nur anzu­hö­ren.“ Es geht um Bischof Livi­e­res in Paraguay.

  8. Beken­nen, damit die Pro­gres­si­sten oder Frei­mau­rer sich wie­der rüh­men, „seht die­se Tra­di­tio­na­li­sten, wel­che die Kir­che spal­ten!“. Es geht doch nicht, um Beken­ner. Es geht um die Sache, den Unmut, die dem Papst zei­gen, es geht zu weit. Er muss sich in der Sache ändern, mit einem Beken­ner und einer Bestra­fung kann er sich wie­der her­aus­win­den und sei­ne Hän­de in Unschuld waschen.

  9. Was die Urhe­ber die­ser Pla­ka­te und ihre Moti­ve angeht, tappt man wohl im Dunkeln.
    Mög­li­cher­wei­se stam­men die­se Pla­ka­te nicht von kirchentreuen/​glaubensbewahrenden Grup­pen oder Per­so­nen, son­dern von Anhän­gern des Pap­stes Berg­o­glio, die mit die­ser Akti­on ein wenig Dampf aus dem Kes­sel ablas­sen wol­len. Man will, so kann es sein, den gebrand­mark­ten „Kon­ser­va­ti­ven“ ein wenig Genug­tu­ung ver­schaf­fen, um umso mehr das Zer­stö­rungs­werk fort­zu­set­zen. Wenn dem so wäre: mit Ver­nunft hat das alles nichts mehr zu tun. Aber mit Ver­nunft haben auch die Wor­te und Hand­lun­gen die­ses Pap­stes nicht mehr viel zu tun und alle Ver­nunft ver­sagt bei sei­nem (frei­mau­re­ri­schen) Unwil­len. Genau­so ver­hält es sich mit den mei­sten Bischö­fen Deutschlands.
    M. Er. bleibt einem nichts übrig, als sich inner­lich abzu­sei­len und mit dem Rosen­kranz­ge­bet (und ande­ren sehr guten Gebe­ten) wie auch treu­en Prie­stern die­se dunk­len Zei­ten zu überwintern.

    • Ich möch­te die­sen Kom­men­tar nicht rück­gän­gig machen, schlie­ße mich aber bzgl. der Ver­fas­ser die­ser Pla­ka­te ger­ne der Ein­schät­zung von Prof. de Mat­tei an, im Arti­kel: Römi­sche „Pas­qui­na­ten“ gegen Papst Fran­zis­kus – „Barm­her­zig­keit, wie­viel Gewalt wird in dei­nem Namen ausgeübt“
      Vie­len Dank.

  10. Ich fin­de es schon bemer­kens­wert, wie hier mit zwei­er­lei Maß gemes­sen wird. Haben Sie alle schon ver­ges­sen, wie mit Ver­tre­tern der Befrei­ungs­theo­lo­gie umge­gan­gen wurde?

    • Nein, man muß nicht ver­ges­sen wie mit „Ver­tre­tern der Befrei­ungs­theo­lo­gie“ umge­gan­gen wur­de; näm­lich brü­der­lich im christ­li­chen Gei­ste und mit Ver­nunft die Irr­tü­mer auf­deckend, die die­se Ver­tre­ter des Mar­xis­mus unter‚s Volk mischten.

    • Die Befrei­ungs­theo­lo­gie war aller­dings lehr­amt­lich verurteilt,
      bis hin zu ihrem Irr­weg mit Arbei­ter­prie­stern, die regelrecht
      ver­heizt wur­den. Die­se Bewe­gung hat­te den ent­schei­den­den Nach­teil, dass sie in der Art der Mak­ka­bä­er Revo­lu­tio­nen begün­stig­te, die spä­ter gan­ze Län­der in Anar­chie und Cha­os stürt­zen, anstatt zur Frei­heit Jesu Chri­sti. Manch­mal den­ke ich, für Fran­zis­kus wäre dies der idea­le Ort gewe­sen, sozia­le Brenn­punk­te mit einem sozia­li­stisch, bis kom­mu­ni­sti­schen Milieu.

    • Abso­lut nicht.
      Ich erin­ne­re mich noch sehr gut, wie im Herbst 2014 ein älte­rer Prie­ster-Miss­sio­nar mit ein­schlä­gi­ger Pädo­phi­lie­ver­gan­gen­heit ein Gespräch hat­te mit Bischof DeKesel von Brüg­ge (Bel­gi­en)- als „donum fidei“ („Geschenk an den Glau­ben“) für Brasilien.
      In brenz­lig­ster Situa­ti­on (gera­de die schwe­re P.fälle Tom Fla­vez und Jero­en Clae­hout deto­niert) ließ DeKesel die­sen Mann erneut nach Bra­si­li­en rei­sen, um dort in den Fave­las mit Kin­dern zu arbeiten…
      („Ihr könnt mich hier (in Bel­gi­en) nicht halten…Die Men­schen brau­chen mich dort(sic)).
      Oder der idea­li­sti­sche und recht ein­fa­che flä­mi­sche Jun­ge­mann, der Bru­der bei den Mis­sio­na­ren van Scheut wur­de um im Rah­men der Befrei­ungs­theo­lo­gie mit der Maschi­nen­pi­sto­le die Gue­ril­le­ros in Gua­te­ma­la zu unter­stüt­zen; mili­tä­risch total uner­fah­ren ende­te alles fast sofort in ein Fiasko.
      Und natür­lich Argen­ti­ni­en, wofür ich mich in den spä­ten Jah­ren ’70 aus histo­ri­schen und natur­künd­li­chen Grün­den inter­es­sier­te: die Jesui­ten, der Fall Jalics SI, die Kol­la­bo­ra­ti­on mit den Rechtsperonisten…
      Äusserst kuri­os, beson­ders wie dann spä­ter eini­ge erst etwas im Aus­land fri­sche Luft tan­ken bzw. abküh­len und in der Fol­ge eine neue ande­re Rich­tung einschlagen.

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