(Rom) Matteo Maria Zuppi von der Gemeinschaft Sant’Egidio wurde Ende Oktober 2015 von Papst Franziskus als Nachfolger von Kardinal Carlo Caffarra zum Erzbischof von Bologna ernannt. Seit dreizehn Monaten ist er Msgr. Zuppi im Amt. Die Gegensätze zu seinem Vorgänger, einem der Unterzeichner der Dubia (Zweifel) an Papst Franziskus zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia.
Den Einstieg in Bologna beging Msgr. Zuppi, indem er sich für die Errichtung von Moscheen aussprach. Den Zorn des bekannten spanischen, katholischen Kolumnisten und Bloggers, Francisco Fernandez de la Cigoña, zog sich der Erzbischof durch eine „blöde“ Geste zu Weihnachten zu.
Zuppi wird, zusammen mit anderen Ernannten, zu den Hirten „mit dem Geruch der Schafe“ gerechnet, den Papst Franziskus mehrfach den Hirten nahelegte.
De la Cigoña, der für seine unverblümte Sprache bekannt ist, bezeichnete Msgr. Zuppi als „einen Dummkopf, den wir wahrscheinlich bald als Kardinal sehen werden“. Den Ärger De la Cigoñas erregte eine Heilige Messe, die von Erzbischof Zuppi zelebriert wurde, bei der das Jesuskind in einer Krippe auf einer Regenbogenfahne lag.
„Mit Symbolen spaßt man nicht. Die Krippe für das Jesuskind kann auch keine Hakenkreuzfahne oder eine kommunistische Fahne oder eine Coca-Cola-Fahne sein. Ebensowenig kann sie eine Homo-Fahne sein, oder die Fahne eines Fußballclubs.
Vielleicht bekommen wir in Zukunft auch noch ein Jesuskind mit einem Kondom übergestülpt zu sehen oder mit dem Konterfei von Donald Trump. Mit solchen ‚originellen‘ Bischöfen ist alles möglich.“
Als De la Cigoña aufmerksam gemacht wurde, daß in Italien die Regenbogenfahne, fast identisch mit der Homo-Fahne, ein Symbol der christlichen Friedensbewegung ist, nahm der den deftigen „Dummkopf“ zurück und entschuldigte sich bei Erzbischof Zuppi.
Allerdings sollte, was de la Cigoña geschrieben hat, auch für die Friedensbewegung gelten: Die Krippe des Jesuskind sollte auch nicht mit der Fahne einer Friedensbewegung drapiert werden.
Der Gebrauch eines zum Verwechseln ähnlichen Symbols steht ohnehin auf dem Prüfstand. Es steht außer Zweifel, daß die Homo-Bewegung sich im Fahnenstreit vorerst durchgesetzt und den Regenbogen, das „Bundeszeichen“ Gottes im Alten Testament, usurpiert hat. Daß die christliche Friedensbewegung in Italien weiterhin die Regenbogenfarben benutzt, obwohl sie mit der Homo-Bewegung verwechselt werden könnte, wie De la Cigoña unter Beweis stellte, hat auch damit zu tun, daß diese Friedensbewegung vor allem von linkskatholischen Kreisen getragen wird, die in der Regel keine Probleme mit der Homo-Fahne haben. Die potentielle Verwechslung wird offenbar billigend in Kauf genommen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana