Liebe Brüder und Schwestern,
wir wollen heute ein weiteres Werk der Barmherzigkeit betrachten: die Lästigen geduldig ertragen. Wie schnell stellen sich bei uns Gedanken der Ungeduld ein, wenn uns die Gegenwart eines Menschen lästig fällt. Die Heilige Schrift aber zeigt uns, dass selbst Gott zu seinem störrischen Volk barmherzig ist.
Erst stöhnt es über die Knechtschaft in Ägypten und wird von Gott befreit, dann klagt es in der Wüste über Hunger und wird mit Wachteln und Manna gespeist. Gott ist stets langmütig mit seinem Volk. Auch Jesus selbst zeigt sich überaus geduldig, wenn er beispielsweise das ehrsüchtige Verhalten seiner Jünger für eine Unterweisung nutzt: Die Sünder zurechtweisen und die Unwissenden lehren, sind weitere geistliche Werke der Barmherzigkeit, die der Herr uns selbst vorlebt. Angesichts der Orientierungslosigkeit unserer Zeit sollen wir alle unserem Nächsten bei unsern täglichen Begegnungen in aller Demut helfen, den Blick vom Oberflächlichen auf das Wesentliche zu richten. So wachsen wir alle in der eigenen Berufung und auf dem Weg der wahren Freude.
Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache. Gott ist mit uns immer barmherzig und hat uns ein Beispiel gegeben, damit auch wir so handeln. Ich wünsche euch einen guten Aufenthalt in Rom und segne euch alle von Herzen.