(Mexiko-Stadt) Wie angekündigt, besuchte Papst Franziskus im Rahmen seiner Mexiko-Reise das Grab des umstrittenen Bischofs Samuel Ruiz Garcia, den Erfinder der „Autonomen Kirche“.
Am Montag zelebrierte Papst Franziskus die Heilige Messe in San Cristobal de las Casas im Chiapas, der Diözese, die Bischof Ruiz Garcia von 1959 bis 2000 geleitet hatte. Im Anschluß an die Meßfeier traf sich der Papst mit Vertretern der verschiedenen Indio-Ethnien Südmexikos zum Mittagessen. Hauptgericht sei „Pollo à la Bergoglio“ (Huhn nach Bergoglio-Art) gewesen.
Nach dem Essen begab sich Franziskus in die Kathedrale. Dort betete er am Grab von Bischof Ruiz Garcia und legte Blumen nieder. Damit signalisierte der Papst nicht nur der mexikanischen Kirche, wer und welche Haltung für ihn Bedeutung haben. Franziskus zeigte erneut eine Vorliebe für einen vor allem sozialpolitisch engagierten Kirchenvertreter ohne Berührungsängste zur extremen Linken.
Von den Indios, hauptsächlich verschiedene Maya-Stämme, wurde Papst Franziskus mehrfach „Tatic“ genannt. Mit diesem Wort aus der Maya-Sprache wurde auch Bischof Ruiz Garcia angesprochen.
Zu Bischof Ruiz Garcias umstrittenem antizölibatärem Chiapas-Experiment eines verheirateten „Indigenen Klerus“ und seiner Nähe zur sozialistischen Zapatisten-Guerilla siehe den Artikel Von der „autonomen Kirche“ zum „Amazonas-Priester“? Papst Franziskus und der verheiratete Klerus.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: vatican.va/CTV/Youtube (Screenshot)