Liebe Brüder und Schwestern,
in der heutigen Katechese möchte ich die Verbindung zwischen der Familie und der christlichen Gemeinde betrachten. Es besteht sozusagen eine „natürliche“ Verbindung, da die Kirche eine große geistliche Familie ist und die Familie eine Kirche im Kleinen (vgl. LG 9). Die christliche Gemeinde begleitet die Menschen durch die Jahrhunderte hindurch und schreibt sie so direkt dem Herzen Gottes ein. Und die Familie ist der Beginn dieser unauslöschlichen Heilsgeschichte.
Auch Jesus wurde in einer Familie geboren und teilte das Los der Menschen. Verwurzelt in der Gemeinschaft mit Gott rief er später selber eine Gemeinschaft zusammen. Das ist auch die Bedeutung des Wortes „Kirche“. Christus formt die Kirche als einladende Gemeinschaft, die für alle Menschen, ohne Ansehen der Person, offen ist. Ganz konkret sollen die beiden Orte, in denen sich unser christliches Leben vor allem vollzieht, Familie und Pfarrei, die Gestalt eines einladenden Hauses haben. Nicht auf Zentren ideologischer, finanzieller und politischer Macht wollen wir unsere Hoffnung setzen, sondern auf diese Zentren der Liebe, der Evangelisierung und der Menschenfreundlichkeit. Mit der Kraft und der Gnade Gottes kann jede Familie, trotz ihrer Probleme und Schwächen, ein Zentrum der Liebe werden, wie auch die christliche Gemeinschaft in einen lebendigen Austausch der Liebe mit den Familien treten soll.
Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache, besonders an die Stipendiaten des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes und die Katholische Studentenverbindung Suevia, die das 140-jährige Gründungsjubiläum feiert. Bemüht euch, die Werte der Familie zu bezeugen, wo immer ihr auch seid. Gott segne euch alle.