(Washington) Im vergangenen Frühjahr wurde gegen Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco der Aufstand geprobt und sein Kopf gefordert. Nun konnte sich der Erzbischof auf ganzer Linie durchsetzen.
Grund war ein Rundschreiben vom 3. Februar, mit dem der Erzbischof von den katholischen Schulen seines Erzbistums einforderte, das Unterrichtsprogramm gemäß der katholischer Lehre, einschließlich der Morallehre, auszurichten. Zudem fügte er in den Arbeitsvertrag eine Klausel ein, die das Personal, auch die Lehrer, zu einem Lebenswandel nach der Lehre der Kirche verpflichtet.
Der Erzbischof sah die Notwendigkeit gegen das Eindringen der Gender-Ideologie in den katholischen Schulen vorzugehen und der Homosexualisierung zu wehren. Es handelte sich um Forderungen und Ergänzungen, die für einen katholischen Arbeitgeber und eine katholische Einrichtung eigentlich selbstverständlich scheinen.
Öffentliche Kampagne: Msgr. Cordileone absetzen
Statt dessen kam es zu heftigen Angriffen gegen den Erzbischof. Der Anstoß zur öffentlichen Kampagne kam aus der Diözese selbst. Schnell formierte sich eine heterodoxe Allianz aus Homo-Organisationen, kirchenfeindlichen Medien und liberalen Katholiken, die gegen den Erzbischof mobil machte mit dem erklärten Ziel, die Absetzung Msgr. Cordileones durch Rom erreichen zu wollen. Der Anstoß zur öffentlichen Kampagne kam aus der Diözese selbst. Lehrer hetzten Schüler auf und organisierten einen Protestmarsch durch Kathedrale des Erzbisums. Von einer selbsternannten Catholic Community of San Francisco wurde in Zeitungen ein Appell an Papst Franziskus veröffentlicht, Erzbischof Cordileone abzusetzen und einen Oberhirten „seiner Wahl“, aber „unserer Werte“ zu ernennen. Die Kampagne brachte es bis in die Spalten der New York Times, die dem Erzbischof „Homophobie“ und „Diskriminierung“ von Homosexuellen vorwarf.
Nach monatelangen Angriffen, Gesprächen und Verhandlungen setzte sich der Erzbischof nun durch und erreichte, was er erreichen wollte. Die Lehrer der katholischen Schule des Erzbistums verpflichteten sich, die Schüler gemäß der katholischen Glaubenslehre zu erziehen und auszubilden und auch den persönlichen Lebenswandel danach auszurichten.
Lehrerschaft stimmte für neuen Arbeitsvertrag
Vergangenen Mittwoch stimmte die Lehrerschaft nach einem siebenmonatigen Kampf dem neuen Arbeitsvertrag zu. Das Ergebnis fiel mit 53 Prozent Zustimmung zwar knapp aus, doch steht damit eine Entscheidung fest. Erzbischof Cordileone konnte sich damit auf ganzer Linie durchsetzen. Als Zugeständnis seinerseits, erfolgte die Streichung der Formulierung „schwere Sünde“ im Zusammenhang mit Abtreibung und homosexuellen Handlungen.
Msgr. Cordileone betonte nach dem Abschluß der Verhandlungen, daß „die Schule das Recht hat, ihren Auftrag zu schützen und Lehrer anzustellen, die diesen mittragen“. Es sei entscheidend klarzustellen, so der Erzbischof, daß die Moral nicht verhandelbar ist und „geklärt werden konnte, daß die Lehrer nicht ein öffentliches Zeugnis geben können, das dem Auftrag der Schule widerspricht“.
Bis zuletzt versuchten einzelne Lehrer ihre „Rechte“, der Lehre der Kirche und den Rechten ihres Arbeitgebers überzuordnen. Im San Francisco Magazine wurde der Bruch innerhalb der Lehrergewerkschaft beklagt. „Das ganze Land schaut auf diesen Fall. Wenn der Erzbischof imstande ist, eine Gewerkschaft zu spalten oder sie unbrauchbar zu machen und eine Agenda voranzubringen, die den Rechten der Lehrern widerspricht und auch jene der Schüler schädigt, bedeutet das, daß das Gleiche überall gemacht werden kann.“
Präsident Obama drohte Schulen mit Streichung der Finanzierung, die Homo-Agenda ablehnen
Erzbischof Cordileone äußerte die Vermutung, daß die wachsende Feindseligkeit gegen die katholische Lehre, sogar in Teilen der Kirche, im nächsten Schritt zum Versuch führen werde, die staatliche Finanzierung von Schulen zu streichen, die sich der Homo-Agenda nicht unterwerfen. Dies wurde von Donald Verrilli, dem von US-Präsident Barack Obama 2011 ernannten United States Solicitor General (Generalbundesanwalt der USA) angedeutet. Verrilli verteidigte im Auftrag Obamas vor dem Obersten Gerichtshof die zwangsweise Legalisierung der „Homo-Ehe“ in den gesamten USA. Seine Anspielung auf Streichung aller Subventionen wurde als Drohung im Auftrag von Präsident Obama gewertet.
Erzbischof Cordileone bekräftigte, daß er alles wieder genauso machen würde: „Ich werde es nicht akzeptieren, daß die Schule auf ihr Recht verzichtet, für das Wohl ihres Auftrages anzustellen und zu entlassen. Jede Organisation hat dieses Recht und ich sehe keinen Grund, warum unsere Schule darauf verzichten sollte.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi