(Wien) Die exkommunizierte Häretikerin Martha Heizer bleibt Vorsitzende des österreichischen Modernistenvereins Wir sind Kirche. Der 1995 gegründete Verein vollendete damit seinen Marsch ins Abseits außerhalb der Kirche.Nach einer Nachäffung der Heiligen Messe in ihrer Privatwohnung, zu der auch weitere Katholiken eingeladen waren, stellte Rom fest, daß sich das Ehepaar Martha und Gert Heizer durch die ungültige Mess-Farce selbst aus der Katholischen Kirche ausgeschlossen hat. Das Exkommunikationsdekret wurde ihnen im vergangenen Mai durch den Bischof von Innsbruck überbracht (siehe Bericht Vorsitzende von „Wir sind Kirche“ exkommuniziert – Überfällige Entwirrung in der Kirche). Martha Heizer, die zu den Gründern des Sammelbeckens katholischer Modernisten mit dem anmaßenden Namen „Wir sind Kirche“ zählt, hatte erst wenige Monate zuvor den Vorsitz des Vereins übernommen. Ihre Exkommunikation führte vereinsintern zu heftigen Diskussionen und zur Einberufung einer außerordentlichen Vollversammlung, die am vergangenen Wochenende in Salzburg stattfand (siehe Bericht „Wir sind Kirche“ bestätigt exkommunizierte Vorsitzende und marschiert ins Abseits).
Ihr Vorgänger, der langjährige Vereinsvorsitzende Hans Peter Hurka forderte Heizers Rücktritt. Mit einer exkommunizierten Vorsitzenden seien die Vereinsziele nicht erreichbar, wenn nicht sogar diskreditiert, da die „Gesprächsbasis“ mit der Kirchenleitung verloren gehe. Hurka organisierte eine Mitgliederumfrage, an der sich rund 15 Prozent der 1.502 Mitglieder beteiligten und mit großer Mehrheit Heizers Rücktritt forderten.
Die außerordentliche Mitgliedervollversammlung bestätigte Heizer hingegen im Amt der Vorsitzenden. Mit dieser basisdemokratischen Abstimmung vollendete der Verein seinen Marsch ins Abseits und stellte sich selbst in freier Entscheidung an der Seite Heizers außerhalb der Kirche.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wir sind Kirche