(Vatikan) Papst Franziskus empfing am 18. September Kurienerzbischof Guido Pozzo, den Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei in Audienz.
Über den Inhalt der Begegnung zwischen dem Papst und dem Titularerzbischof von Bagnoregio am Bolsenasee nördlich von Rom wurde noch nichts bekannt. Die Audienz erfolgte wenige Tage vor dem für den 21. September angekündigten Treffen zwischen Kurienkardinal Gerhard Müller, Präfekt der Glaubenskongregation und Bischof Bernard Fellay, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. Sowohl der Heilige Stuhl als auch die Piusbruderschaft bestätigten das bevorstehende Treffen, gaben jedoch keinen genauen Termin bekannt. Offiziell wurde von einem Termin in „nächster Zukunft“ gesprochen.
Die Kommission Ecclesia Dei ist Teil der Glaubenskongregation. Ihr Vorsitzender ist Kardinal Müller. Er gehört zu den neun herausragenden Kardinälen, darunter einige Leiter von Dikasterien der Römischen Kurie, die in diesen Tagen mit zwei internationalen Publikationen zur Verteidigung der katholischen Ehelehre gegen die Thesen von Kardinal Walter Kasper an die Öffentlichkeit getreten sind.
Kardinal Kasper reagierte beleidigt und verschanzt sich hinter Papst Franziskus. Er habe alles „mit dem Papst abgesprochen“.
Bischof Fellay hatte im vergangenen April zu Kaspers Thesen gesagt: „Wir können nicht zuwarten, bis die Synode im Herbst in dem verheerenden Geist tagt, den ihr Kardinal Kasper geben möchte, ohne unsere Stimme zu erheben. (…) Eine Pastoral, die der ausdrücklichen Lehre Christi über die Unauflöslichkeit der Ehe ins Gesicht schlägt, ist nicht barmherzig, sondern Gott gegenüber schimpflich, der seine Gnade entsprechend zuteilt; sie ist darüber hinaus unbarmherzig den Seelen gegenüber, die sich in einer schwierigen Lage befinden und jene Gnade empfangen, deren sie bedürfen, um christlich zu leben und in der Tugend sogar bis zur Heldenhaftigkeit zu wachsen.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: FSSPX/Wikicommons