(Damaskus) Wenn Bilder die ganze Brutalität von Krieg und Bürgerkrieg zeigen, vor allem aber die Brutalität des Dschihad der Islamisten. Syrien ist einer der verschiedenen Schauplätze, an denen sich die häßliche und brandgefährliche Seite des Islam zeigt. Nach einigem Zögern veröffentlicht Katholisches.info zwei Videos, die diese Schrecken des syrischen Bürgerkrieges, besonders aber des Islamismus zeigen. Die Redaktion warnt sensiblere Leser ausdrücklich davor, sich das zweite Video anzuschauen.
Anfang Dezember 2013 startete die Freie Syrische Armee (FSA) einen Angriff auf das Al-Kindi-Hospital von Aleppo. Der Angriff wurde vor allem von der islamistischen Al-Nusra-Front durchgeführt, einem der beiden kampfstärksten Dschihadisten-Verbände im syrischen Bürgerkrieg. Al-Nusra ist ein salafistischer Kampfverband, der zum Al-Qaida-Netzwerk gehört, aber von den USA und Frankreich verdeckt finanziert und militärisch aufgerüstet wird.
Laut Rebellen diente das Krankenhaus der syrischen Armee als Stützpunkt. Bereits 2012 hatten die Islamisten das Al-Kindi-Hospital unter ihre Kontrolle gebracht. Das Krankenhaus konnte jedoch von der syrischen Armee zurückerobert werden, während beträchtliche Teile der Großstadt in Rebellenhand blieben. Seither wurde das Krankenhaus wegen seiner Bedeutung für die medizinische Versorgung von Soldaten gesichert.
Das erste Video zeigt die Ankündigung des Angriffs und den Angriff der Al-Nusra-Front auf das Al-Kindi-Hospital im Dezember 2013. Dabei wurden Soldaten der syrischen Armee gefangengenommen. Unter den Gefangenen entdeckten die Islamisten auch mehrere Christen. Ihre Identifikation fällt nicht schwer. Orientalische Christen legen aufgrund ihrer schwierigen Situation eines Minderheitenstatus besonderen Wert auf ihr christliches Bekenntnis. Sie tragen Kreuze, Mariendarstellungen und andere christliche Symbole um den Hals, haben den Rosenkranz, Andachtsbilder und Gebetstexte bei sich und viele lassen sich Kreuze eintätowieren. Halsketten und andere Gegenstände können ihnen von Glaubensfeinden abgenommen werden, Tattoos aber nicht.
Das zweite Video zeigt, laut Asagraphic die Hinrichtung christlicher Soldaten der Syrischen Armee, die im Al-Kindi-Hospital von den Rebellen gefangengenommen wurden. Die Hinrichtung wurde von Angehörigen der Al-Nusra-Front exekutiert und gefilmt. Die Videoaufnahme, die von Al-Nusra verbreitet wird, zeigt eine Hinrichtungsorgie.
Gelenkt wird die Al-Nusra-Front über Al-Qaida. Die Financiers und Waffenlieferanten sind jedoch sunnitische Golfmonarchien. Von ihnen wird die Militärhilfe der USA und anderer westlicher Staaten islamistischen, sunnitischen Milizen zugeleitet. Die Dschihadisten wurden für den Bürgerkrieg daher auch mit westlichen Waffen und westlichem Geld aufgerüstet, um nach Möglichkeit ohne direkte westliche Militärintervention den Sturz der als nicht pro-westlich eingestuften syrischen Regierung von Baschar al-Assad herbeizuführen. Die sunnitischen Golfmonarchien, vor allem Katar und Saudi-Arabien erhoffen sich eine Schwächung ihrer innerislamischen Gegenspieler, der Schiiten, die Druck auf die Golfsstaaten ausüben, wo es zum Teil beträchtliche schiitische Bevölkerungsgruppen gibt.
Die Auswirkungen für Syrien und vor allem für die fast zehn Prozent Christen des Landes sind katastrophal. Allein in Jordanien leben derzeit eine Million syrische Flüchtlinge in armseligen Zeltstädten des UN-Flüchtlingshilfswerks. Die Redaktion macht noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam, daß sensiblen Personen abgeraten wird, sich das zweite Video anzuschauen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Al-Nusra-Bekennervideo (Screenshot)