(London) Die anglikanische Kirche von England beschleunigt Tempo und Druck zur Einführung von Bischöfinnen. Die anglikanische Generalsynode verkürzte die Frist, innerhalb der die einzelnen Diözesen über die Zulassung von Bischöfinnen abstimmen müssen, von sechs Monaten auf drei Monate.
Diese Entscheidung, mit der die Generalsynode die zuvor vereinbarte Frist während des laufenden Verfahrens änderte, wurde am Dienstag in London getroffen. Damit wird der Druck auf die 44 Diözesen erhöht, für die Zulassung von Bischöfinnen zu stimmen. Deren Einführung war am 20. November 2012 gescheitert. In der dritten Kammer, jene der Gläubigen, fand sich keine ausreichende Zustimmung.
Doch die Mehrheit der Bischöfe ist für Bischöfinnen. Gleiches gilt für die Mehrheit der Pastoren, wo vor allem die bereits seit Jahren zugelassenen Pastorinnen auf die Zulassung zu den höchsten Ämtern drängen. Aus diesem Grund wurde das ablehnende Votum von 2012 nicht wirklich anerkannt, sondern umgehend ein neuer Anlauf gestartet, Bischöfinnen durchzusetzen.
Im Zuge dieses und anderer Konflikte errichtete Papst Benedikt XVI. Personalordinariate für Anglikaner, die einer sich von der christlichen Tradition verabschiedenden anglikanischen Gemeinschaft den Rücken zukehren und in die Einheit mit Rom zurückkehren wollen.
Der im Frühjahr 2013 ins Amt eingeführte neue Erzbischof von Canterbury und Ehrenvorsitzende der anglikanischen Weltgemeinschaft, Justin Welby, wurde unter anderem deshalb gewählt, weil er sich im Wahlkampf eindeutig für Bischöfinnen aussprach.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Incredible