(Rio de Janeiro) Während Papst Fransziskus von Hunderttausenden Weltjugendtagsteilnehmern und Einwohnern von Rio de Janeiro begeistert begrüßt wurde, können es andere nicht lassen. Die katholische Kirche und die Weltjugendtage scheinen eine fatale Anziehung auf einige radikale, kirchenfeindliche Gruppen auszuüben. 2011 kam es am Rande des Weltjugendtages in Madrid zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die damalige spanische Linksregierung zeigte wenig Interesse, das Störspektakel linksextremer Trittbrettfahrer einzudämmen (siehe Bericht 1 – Bericht 2 – Bericht 3). Junge friedliche Katholiken mußten sich Schikanen und Anpöbelungen durch die „Empörten“ (Indignados) gefallen lassen. Wer erinnert sich heute noch, daß es eine solche Bewegung überhaupt je gegeben hat. Zusammenstöße bei einer Kundgebung der ALMA, einer Vereinigung von „Laizisten, Atheisten und Freidenkern“, so die Selbstbezeichnung, führte zur Verhaftung von acht Personen. Sieben wurden verletzt, darunter zwei Polizisten. „So etwas hat es noch in keinem Land und bei keinem Weltjugendtag gegeben“, sagte George Kardinal Pell gegenüber Religion en Libertad.
In Rio de Janeiro versuchten einige Gruppen, darunter auch gewaltbereite, das Madrider Theater zu wiederholen. Der Anklang von zwei Kundgebungen mit höchstens 1500 und 2000 Teilnehmern in einem 12-Millionen-Ballungsraum fielen bescheiden aus.
Eine erste gewalttätige laizistisch-kirchenfeindliche Kundgebung versuchte sich am Montag eigenmächtig ins Bild zur rücken, als Papst Franziskus im Palacio Guanabara, dem Regierungssitz des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro seine erste Ansprache über das Verlangen der Jugend nach Wahrheit und Liebe hielt.
Die Bilanz des Angriffs waren vier Verletzte und sieben Festnahmen. Ein Polizist mußte mit schweren Brandverletzungen in das Krankenhaus gebracht werden, nachdem ein Angreifer einen Molotow-Cocktail geschleudert hatte. Die Angreifer bezeichnen sich im Internet als „Systemgegner“. Ihre Parolen sind anarchistisch und kirchenfeindlich, darunter feministische Forderungen nach „freier Abtreibung“ als „Bürgerrecht“ in einem „laizistischen Staat“, wie Religion en Libertad berichtet.
Eine zweite Kundgebung war von radikalen Homo-Gruppen organisiert worden. Ihr Provokations-Spektakel bestand in einem „Kuß-Protest“ auf den Stufen der Kirche Nuestra Señora de la Gloria, an dem sich einige lesbische Teilnehmerinnen im Femen-Stil oben ohne präsentierten. Mit geschmackloser Selbsterniedrigung versuchten sie die vielen jungen Weltjugendtagsteilnehmer zu provozieren, die die Marienkirche aufsuchten oder vor der Kirche vorbeikamen.
Besorgniserregender ist der Bombenfund der brasilianischen Polizei in Aparecida, dem größten Marienwallfahrtsort Südamerikas. Papst Franziskus wurde davon unterrichtet, erklärte jedoch, keine Angst zu haben. Das Programm werde wie geplant fortgesetzt. Die Polizei brachte die Bombe zur Explosion. Es handelte sich um einen professionell hergestellten Sprengsatz mit tödlichem Potential. Die Sicherheitskräfte haben ihre Wachsamkeit erhöht. Man sieht in dem Bombenfund ein Signal, daß die Kirchenfeindlichkeit ein neues Gewaltniveau erreicht hat. In Madrid beleidigten, beschimpften, bespuckten, schleuderten Flaschen, Steine und Münzen und stießen die christenfeindlichen Kreise die Weltjugendtagsteilnehmer. Der Bombenfund zeigt eine Eskalationsbereitschaft, die von den Sicherheitskräfte sehr ernst genommen wird, so die katholische Nachrichtenseite Religion en Libertad, die ein Video über den Angriff am Rande des Papstbesuchs veröffentlichte (Video am Ende des Beitrags).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Religion en Libertad