Neues Kloster der Franziskaner der Immakulata – Blühender Orden der Tradition


Neues Kloster der Franziskaner der Immakulata in Colfano(Anco­na) Der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne jun­ge Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta belebt alte, von ande­ren Orden auf­ge­las­se­ne Klö­ster. Eines der jüng­sten Bei­spie­le ist die Wie­der­be­sied­lung des alten Fran­zis­ka­ner­klo­sters von Col­fa­no di Cam­po­ro­ton­do in der Erz­diö­ze­se Came­ri­no-San Seve­ri­no Mar­che in der ita­lie­ni­schen Regi­on Mar­ken. Das Klo­ster der Min­de­ren Brü­der wur­de bereits vom hei­li­gen Franz von Assi­si zwi­schen 1215 und 1221 gegrün­det. Die 800-Jahr­fei­ern nahen. Es ist zwar nicht der direkt vom gro­ßen Hei­li­gen, der zum Namens­pa­tron des regie­ren­den Pap­stes wur­de, ins Leben geru­fe­ne Orden, der das Grün­dungs­ju­bi­lä­um fei­ern kann, aber es kann gefei­ert wer­den und das sogar fran­zis­ka­nisch. Die Fran­zis­ka­ner muß­ten aus Man­gel an Nach­wuchs das alte Klo­ster auf­las­sen, das sie durch so vie­le Jahr­hun­der­te unun­ter­bro­chen belebt hat­ten. Oder zumin­dest fast unun­ter­bro­chen. Als die Mar­ken von ita­lie­ni­schen Frei­schär­lern besetzt und dem neu­ge­grün­de­ten König­reich Ita­li­en ange­schlos­sen wur­den, führ­te die kir­chen­feind­li­che Regie­rung frei­mau­re­ri­scher Domi­nanz einen Klo­ster­sturm durch. Für eini­ge Jah­re wur­de auch das Klo­ster von Col­fa­no vom Staat auf­ge­ho­ben und das Archiv zer­stört. 1870 konn­ten die Fran­zis­ka­ner zurückkehren.

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33 Mona­te stand es leer, bis mit den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta am 2. Juli 2012 neu­es Leben Ein­zug hielt, die das Erbe unzäh­li­ger Gene­ra­tio­nen von Min­de­ren Brü­dern, die im Geist des „Pover­el­lo“ von Assi­si gebe­tet und gewirkt haben, fortsetzen.

Grotte der ersten BrüderDas Klo­ster in Col­fa­no wur­de vom kon­tem­pla­ti­ven Zweig der jun­gen fran­zis­ka­ni­schen Ordens­ge­mein­schaft im grau­blau­en Ordens­kleid besie­delt. 1970 waren zwei Fran­zis­ka­ner vom Zweig der Mino­ri­ten aus­ge­zo­gen, um in stren­ger Obser­vanz die Ordens­re­geln zu leben und in beson­de­rer Wei­se die Mari­en­fröm­mig­keit zu pfle­gen. Aus die­ser per­sön­li­chen Erfah­rung von zwei Män­nern ist einer der blü­hend­sten und am schnell­sten wach­sen­den Orden der katho­li­schen Kir­che ent­stan­den. Ein Orden, der sich zudem der Tra­di­ti­on ver­pflich­tet weiß. Die Prie­ster zele­brie­ren in bei­den For­men des Römi­schen Ritus, doch ordens­in­tern wird die Lit­ur­gie aus­schließ­lich im Alten Ritus zelebriert.

Heu­te besteht der Orden aus vier Zwei­gen, jeweils zwei männ­li­chen und zwei weib­li­chen. Ein Zweig ist jeweils pasto­ral, mis­sio­na­risch und evan­ge­li­sa­to­risch in der Welt tätig, der ande­re Zweig kontemplativ.

2007 wur­de als letz­ter der vier Zwei­ge der kon­tem­pla­ti­ve männ­li­che Zweig gegrün­det. Die Ordens­an­ge­hö­ri­gen die­ses Zwei­ges füh­ren ein Leben des Gebets und der Buße. Das erste Klo­ster ent­stand in Aman­do­la, stets in den Mar­ken, die bis 1860 zu den Kir­chen­staa­ten gehör­ten. Col­fa­no ist nun seit einem Jahr der zwei­te Konvent.

Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta haben neben ihrem Grün­der­va­ter Franz von Assi­si zwei Hei­li­ge der Neu­zeit, die sie beson­ders ver­eh­ren, und deren Wir­ken sie nach­zu­ah­men ver­su­chen: den stig­ma­ti­sier­ten Pater Pio von Piet­rel­ci­na und den als Mär­ty­rer im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ermor­de­ten Pater Maxi­mi­li­an Kol­be. Pater Pio gehör­te dem Kapu­zi­ner­or­den an, Pater Maxi­mi­li­an Kol­be dem Mino­ri­ten­or­den, bei­de waren also fran­zis­ka­nisch geprägt. Von Pater Pio rührt unter ande­rem die Lie­be zur Alten Mes­se, von Pater Maxi­mi­li­an Kol­be der mis­sio­na­ri­sche Eifer, an der Evan­ge­li­sie­rung und Neue­van­ge­li­sie­rung mit­zu­wir­ken. Bei­de Prie­ster­ge­stal­ten sind zudem Vor­bild in der per­sön­li­chen Lebens­füh­rung, im Gehor­sam und dem Erdul­den bis hin – bei Pater Kol­be – zum Martyrium.

Vom älte­ren, evan­ge­li­stisch täti­gen männ­li­chen Zweig des Ordens bestehen bereits 55 Kon­ven­te in zahl­rei­chen Län­dern. Zwei Kon­ven­te bestehen in Bra­si­li­en, die beim Welt­ju­gend­tag aktiv sein wer­den, ver­stärkt durch zahl­rei­che Brü­der und Schwe­stern aus ande­ren Kon­ven­ten. Die Kate­che­se für die Jugend spielt im Orden eine wich­ti­ge Rolle.

Auch im deutsch­spra­chi­gen Raum gibt es ein Klo­ster in Kitz­bü­hel in Tirol. Zwei wei­te­re Ver­su­che, sich dort nie­der­zu­las­sen sind an Wider­stän­den in den jewei­li­gen Diö­ze­sen gescheitert.

Der Orden unter­hält nach dem Vor­bild des hei­li­gen Maxi­mi­li­an Kol­be zahl­rei­che Medi­en, dar­un­ter in Ita­li­en Il set­tim­ana­le di Pad­re Pio (Die Wochen­zei­tung von Pater Pio), die sicher zu den besten katho­li­schen Zei­tun­gen gehört, die es zumin­dest in Euro­pa gibt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Gemein­de Cam­po­ro­ton­do Fiastrone

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