(London/Menzingen/Rom) Wie Secretum Meum Mihi berichtet, verhärtet sich die Absicht des von der Piusbruderschaft ausgeschlossenen Bischofs Richard Williamson, eigene Bischöfe zu weihen. Msgr. Richard Williamson, der Anfang Oktober aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. wegen „wiederholten Ungehorsams“ ausgschlossen wurde, geht zielstrebig auf eine neue Exkommunikation zu. Williamson hatte sich bereits 1988 durch seine gültige, aber unrechtmäßige, da von Papst Johannes Paul II. nicht anerkannte Bischofsweihe die Exkommunikation zugezogen. Sie war erst im Januar 2009 von Papst Benedikt XVI. für gegenstandslos erklärt worden, um den Weg für eine kirchenrechtliche Anerkennung der von Erzbischof Marcel Lefebvre 1970 gegründeten Piusbruderschaft freizumachen.
In seinen wöchentlichen Rundbriefen greift der Ausgeschlossene inzwischen die Piusbruderschaft mit denselben Begriffen und Anschuldigungen an, mit denen er bisher Rom angriff. In seinem Rundbrief 278 vom 10. November verwirft Williamson nicht nur die Priesterausbildung der „römischen Konzilskirche“, sondern auch jene der Piusbruderschaft. Er werde der göttlichen „Vorsehung“ auch durch „Priester- und Bischofsweihen“ folgen, wenn dies dem „göttlichen Wille“ entspreche. „Was mich betrifft, geht es darum Seiner Vorsehung zu folgen durch die Weihe von Priestern oder durch die Weihe von Bischöfen. Gottes Wille geschehe“, so Williamson.
„Beklagenswert ist, daß ihm einige folgen werden, die durch die ständigen Angriffen gegen den Papst und die katholische Kirche vergiftet wurden“, so der spanische Kirchenhistoriker Francisco de la Cigoña. „Es werden nicht viele sein, die glauben werden, daß Williamson die einzige Rettung für die Kirche ist. Aber es wird sie geben. Und sie werden vollmundig behaupten, daß es außerhalb der Kirche kein Heil gibt, aber in Wirklichkeit damit nicht Rom meinen, ja nicht einmal die Piusbruderschaft, sondern daß es außerhalb des Williamsonismus kein Heil gebe. Es scheint unfaßbar, aber es ist so. Mit Williamson entsteht ein weiteres ‚Kirchlein‘, besser gesagt eine weitere Sekte.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Jens Falk