Brief von Papst Benedikt XVI. an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zur Frage der Übersetzung des Wandlungswortes


Papst Bene­dikt XVI. hat mit Datum vom 14. April 2012 einen Brief an die Mit­glie­der der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ver­fasst. Dar­in ver­langt der Papst von den deutsch­spra­chi­gen Bischö­fen die For­mel „für vie­le“, statt „für alle“ bei der Wand­lung ein­zu­set­zen. Wir doku­men­tie­ren den Brief des Hei­li­gen Vaters im Wortlaut.

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Exzel­lenz!

Sehr geehr­ter, lie­ber Herr Erzbischof!

Bei Ihrem Besuch am 15. März 2012 haben Sie mich wis­sen las­sen, dass bezüg­lich der Über­set­zung der Wor­te „pro mul­tis“ in den Kanon­ge­be­ten der hei­li­gen Mes­se nach wie vor kei­ne Einig­keit unter den Bischö­fen des deut­schen Sprach­raums besteht. Es droht anschei­nend die Gefahr, dass bei der bald zu erwar­ten­den Ver­öf­fent­li­chung der neu­en Aus­ga­be des „Got­tes­lobs“ eini­ge Tei­le des deut­schen Sprach­raums bei der Über­set­zung „für alle“ blei­ben wol­len, auch wenn die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz sich einig wäre, „für vie­le“ zu schrei­ben, wie es vom Hei­li­gen Stuhl gewünscht wird. Ich habe Ihnen ver­spro­chen, mich schrift­lich zu die­ser schwer­wie­gen­den Fra­ge zu äußern, um einer sol­chen Spal­tung im inner­sten Raum unse­res Betens zuvor­zu­kom­men. Den Brief, den ich hier­mit durch Sie den Mit­glie­dern der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz schrei­be, wer­de ich auch den übri­gen Bischö­fen des deut­schen Sprach­raums zusen­den lassen.

Las­sen Sie mich zunächst kurz ein Wort über die Ent­ste­hung des Pro­blems sagen. In den 60er Jah­ren, als das Römi­sche Mis­sa­le unter der Ver­ant­wor­tung der Bischö­fe in die deut­sche Spra­che zu über­tra­gen war, bestand ein exege­ti­scher Kon­sens dar­über, dass das Wort „die vie­len“, „vie­le“ in Jes 53,1l f. eine hebräi­sche Aus­drucks­form sei, um die Gesamt­heit, „alle“ zu benen­nen. Das Wort „vie­le“ in den Ein­set­zungs­be­rich­ten von Mat­thä­us und Mar­kus sei dem­ge­mäß ein Semi­tis­mus und müs­se mit „alle“ über­setzt wer­den. Dies bezog man auch auf den unmit­tel­bar zu über­set­zen­den latei­ni­schen Text, des­sen „pro mul­tis“ über die Evan­ge­li­en­be­rich­te auf Jes 53 zurück­ver­wei­se und daher mit „für alle“ zu über­set­zen sei. Die­ser exege­ti­sche Kon­sens ist inzwi­schen zer­bröckelt; er besteht nicht mehr. In der deut­schen Ein­heits­über­set­zung der Hei­li­gen Schrift steht im Abend­mahls­be­richt: „Das ist mein Blut, das Blut des Bun­des, das für vie­le ver­gos­sen wird“ (Mk 14, 24; vgl. Mt 26, 28). Damit wird etwas sehr Wich­ti­ges sicht­bar: Die Wie­der­ga­be von „pro mul­tis“ mit „für alle“ war kei­ne rei­ne Über­set­zung, son­dern eine Inter­pre­ta­ti­on, die sehr wohl begrün­det war und bleibt, aber doch schon Aus­le­gung und mehr als Über­set­zung ist.

Die­se Ver­schmel­zung von Über­set­zung und Aus­le­gung gehört in gewis­ser Hin­sicht zu den Prin­zi­pi­en, die unmit­tel­bar nach dem Kon­zil die Über­set­zung der lit­ur­gi­schen Bücher in die moder­nen Spra­chen lei­te­te. Man war sich bewusst, wie weit die Bibel und die lit­ur­gi­schen Tex­te von der Sprach- und Denk­welt der heu­ti­gen Men­schen ent­fernt sind, so dass sie auch über­setzt weit­hin den Teil­neh­mern des Got­tes­dien­stes unver­ständ­lich blei­ben muss­ten. Es war ein neu­es Unter­neh­men, dass die hei­li­gen Tex­te in Über­set­zun­gen offen vor den Teil­neh­mern am Got­tes­dienst dastan­den und dabei doch in einer gro­ßen Ent­fer­nung von ihrer Welt blei­ben wür­den, ja, jetzt erst recht in ihrer Ent­fer­nung sicht­bar wür­den. So fühl­te man sich nicht nur berech­tigt, son­dern gera­de­zu ver­pflich­tet, in die Über­set­zung schon Inter­pre­ta­ti­on ein­zu­schmel­zen und damit den Weg zu den Men­schen abzu­kür­zen, deren Herz und Ver­stand ja von die­sen Wor­ten erreicht wer­den sollten.

Bis zu einem gewis­sen Grad bleibt das Prin­zip einer inhalt­li­chen und nicht not­wen­dig auch wört­li­chen Über­set­zung der Grund­tex­te wei­ter­hin berech­tigt. Da ich die lit­ur­gi­schen Gebe­te immer wie­der in ver­schie­de­nen Spra­chen beten muss, fällt mir auf, dass zwi­schen den ver­schie­de­nen Über­set­zun­gen manch­mal kaum eine Gemein­sam­keit zu fin­den ist und dass der zugrun­de­lie­gen­de gemein­sa­me Text oft nur noch von Wei­tem erkenn­bar bleibt. Dabei sind dann Bana­li­sie­run­gen unter­lau­fen, die wirk­li­che Ver­lu­ste bedeu­ten. So ist mir im Lauf der Jah­re immer mehr auch per­sön­lich deut­lich gewor­den, dass das Prin­zip der nicht wört­li­chen, son­dern struk­tu­rel­len Ent­spre­chung als Über­set­zungs­leit­li­nie sei­ne Gren­zen hat. Sol­chen Ein­sich­ten fol­gend hat die von der Got­tes­dienst-Kon­gre­ga­ti­on am 28.03.2001 erlas­se­ne Über­set­zer-Instruk­ti­on Lit­ur­giam authen­ti­cam wie­der das Prin­zip der wört­li­chen Ent­spre­chung in den Vor­der­grund gerückt, ohne natür­lich einen ein­sei­ti­gen Ver­ba­lis­mus vor­zu­schrei­ben. Die wich­ti­ge Ein­sicht, die die­ser Instruk­ti­on zugrun­de liegt, besteht in der ein­gangs schon aus­ge­spro­che­nen Unter­schei­dung von Über­set­zung und Aus­le­gung. Sie ist sowohl dem Wort der Schrift wie den lit­ur­gi­schen Tex­ten gegen­über not­wen­dig. Einer­seits muss das hei­li­ge Wort mög­lichst als es selbst erschei­nen, auch mit sei­ner Fremd­heit und den Fra­gen, die es in sich trägt; ande­rer­seits ist der Kir­che der Auf­trag der Aus­le­gung gege­ben, damit – in den Gren­zen unse­res jewei­li­gen Ver­ste­hens – die Bot­schaft zu uns kommt, die der Herr uns zuge­dacht hat. Auch die ein­fühl­sam­ste Über­set­zung kann die Aus­le­gung nicht erset­zen: Es gehört zur Struk­tur der Offen­ba­rung, dass das Got­tes­wort in der Aus­le­gungs­ge­mein­schaft der Kir­che gele­sen wird, dass Treue und Ver­ge­gen­wär­ti­gung sich mit­ein­an­der ver­bin­den. Das Wort muss als es selbst, in sei­ner eige­nen viel­leicht uns frem­den Gestalt da sein; die Aus­le­gung muss an der Treue zum Wort selbst gemes­sen wer­den, aber zugleich es dem heu­ti­gen Hörer zugäng­lich machen.

In die­sem Zusam­men­hang ist vom Hei­li­gen Stuhl ent­schie­den wor­den, dass bei der neu­en Über­set­zung des Mis­sa­le das Wort „pro mul­tis“ als sol­ches über­setzt und nicht zugleich schon aus­ge­legt wer­den müs­se. An die Stel­le der inter­pre­ta­ti­ven Aus­le­gung „für alle“ muss die ein­fa­che Über­tra­gung „für vie­le“ tre­ten. Ich darf dabei dar­auf hin­wei­sen, dass sowohl bei Mat­thä­us wie bei Mar­kus kein Arti­kel steht, also nicht „für die vie­len“, son­dern „für vie­le“. Wenn die­se Ent­schei­dung von der grund­sätz­li­chen Zuord­nung von Über­set­zung und Aus­le­gung her, wie ich hof­fe, durch­aus ver­ständ­lich ist, so bin ich mir doch bewusst, dass sie eine unge­heu­re Her­aus­for­de­rung an alle bedeu­tet, denen die Aus­le­gung des Got­tes­wor­tes in der Kir­che auf­ge­tra­gen ist. Denn für den nor­ma­len Besu­cher des Got­tes­dien­stes erscheint dies fast unver­meid­lich als Bruch mit­ten im Zen­trum des Hei­li­gen. Sie wer­den fra­gen: Ist nun Chri­stus nicht für alle gestor­ben? Hat die Kir­che ihre Leh­re ver­än­dert? Kann und darf sie das? Ist hier eine Reak­ti­on am Werk, die das Erbe des Kon­zils zer­stö­ren will? Wir wis­sen alle durch die Erfah­rung der letz­ten 50 Jah­re, wie tief die Ver­än­de­rung lit­ur­gi­scher For­men und Tex­te die Men­schen in die See­le trifft; wie sehr muss da eine Ver­än­de­rung des Tex­tes an einem so zen­tra­len Punkt die Men­schen beun­ru­hi­gen. Weil es so ist, wur­de damals, als gemäß der Dif­fe­renz zwi­schen Über­set­zung und Aus­le­gung für die Über­set­zung „vie­le“ ent­schie­den wur­de, zugleich fest­ge­legt, dass die­ser Über­set­zung in den ein­zel­nen Sprach­räu­men eine gründ­li­che Kate­che­se vor­an­ge­hen müs­se, in der die Bischö­fe ihren Prie­stern wie durch sie ihren Gläu­bi­gen kon­kret ver­ständ­lich machen müss­ten, wor­um es geht. Das Vor­aus­ge­hen der Kate­che­se ist die Grund­be­din­gung für das Inkraft­tre­ten der Neu­über­set­zung. Soviel ich weiß, ist eine sol­che Kate­che­se bis­her im deut­schen Sprach­raum nicht erfolgt. Die Absicht mei­nes Brie­fes ist es, Euch alle, lie­be Mit­brü­der, drin­gendst dar­um zu bit­ten, eine sol­che Kate­che­se jetzt zu erar­bei­ten, um sie dann mit den Prie­stern zu bespre­chen und zugleich den Gläu­bi­gen zugäng­lich zu machen.

In einer sol­chen KATECHESE muss wohl zuerst ganz kurz geklärt wer­den, war­um man bei der Über­set­zung des Mis­sa­le nach dem Kon­zil das Wort „vie­le“ mit „alle“ wie­der­ge­ge­ben hat: um in dem von Jesus gewoll­ten Sinn die Uni­ver­sa­li­tät des von ihm kom­men­den Heils unmiss­ver­ständ­lich aus­zu­drücken. Dann ergibt sich frei­lich sofort die Fra­ge: Wenn Jesus für alle gestor­ben ist, war­um hat er dann in den Abend­mahls­wor­ten „für vie­le“ gesagt? Und war­um blei­ben wir dann bei die­sen Ein­set­zungs­wor­ten Jesu? Hier muss zunächst noch ein­ge­fügt wer­den, dass Jesus nach Mat­thä­us und Mar­kus „für vie­le“, nach Lukas und Pau­lus aber „für euch“ gesagt hat. Damit ist schein­bar der Kreis noch enger gezo­gen. Aber gera­de von da aus kann man auch auf die Lösung zuge­hen. Die Jün­ger wis­sen, dass die Sen­dung Jesu über sie und ihren Kreis hin­aus­reicht; dass er gekom­men war, die ver­streu­ten Kin­der Got­tes aus aller Welt zu sam­meln (Joh 11, 52). Das „für euch“ macht die Sen­dung Jesu aber ganz kon­kret für die Anwe­sen­den. Sie sind nicht irgend­wel­che anony­me Ele­men­te einer rie­si­gen Ganz­heit, son­dern jeder ein­zel­ne weiß, dass der Herr gera­de für mich, für uns gestor­ben ist. „Für euch“ reicht in die Ver­gan­gen­heit und in die Zukunft hin­ein, ich bin ganz per­sön­lich gemeint; wir, die hier Ver­sam­mel­ten, sind als sol­che von Jesus gekannt und geliebt. So ist die­ses „für euch“ nicht eine Ver­en­gung, son­dern eine Kon­kre­ti­sie­rung, die für jede Eucha­ri­stie fei­ern­de Gemein­de gilt, sie kon­kret mit der Lie­be Jesu ver­bin­det. Der Römi­sche Kanon hat in den Wand­lungs­wor­ten die bei­den bibli­schen Les­ar­ten mit­ein­an­der ver­bun­den und sagt dem­ge­mäß: „Für euch und für vie­le“. Die­se For­mel ist dann bei der Lit­ur­gie-Reform für alle Hoch­ge­be­te über­nom­men worden.

Aber nun noch ein­mal: War­um „für vie­le“? Ist der Herr denn nicht für alle gestor­ben? Dass Jesus Chri­stus als mensch­ge­wor­de­ner Sohn Got­tes der Mensch für alle Men­schen, der neue Adam ist, gehört zu den grund­le­gen­den Gewiss­hei­ten unse­res Glau­bens. Ich möch­te dafür nur an drei Schrift­tex­te erin­nern: Gott hat sei­nen Sohn „für alle hin­ge­ge­ben“, for­mu­liert Pau­lus im Römer-Brief (Röm 8, 32). „Einer ist für alle gestor­ben“, sagt er im zwei­ten Korin­ther-Brief über den Tod Jesu (2 Kor 5, 14). Jesus hat sich „als Löse­geld hin­ge­ge­ben für alle“, heißt es im ersten Timo­theus-Brief (1 Tim 2, 6). Aber dann ist erst recht noch ein­mal zu fra­gen: Wenn dies so klar ist, war­um steht dann im Eucha­ri­sti­schen Hoch­ge­bet „für vie­le“? Nun, die Kir­che hat die­se For­mu­lie­rung aus den Ein­set­zungs­be­rich­ten des Neu­en Testa­ments über­nom­men. Sie sagt so aus Respekt vor dem Wort Jesu, um ihm auch bis ins Wort hin­ein treu zu blei­ben. Die Ehr­furcht vor dem Wort Jesu selbst ist der Grund für die For­mu­lie­rung des Hoch­ge­bets. Aber dann fra­gen wir: War­um hat wohl Jesus selbst es so gesagt? Der eigent­li­che Grund besteht dar­in, dass Jesus sich damit als den Got­tes­knecht von Jes 53 zu erken­nen gab, sich als die Gestalt aus­wies, auf die das Pro­phe­ten­wort war­te­te. Ehr­furcht der Kir­che vor dem Wort Jesu, Treue Jesu zum Wort der „Schrift“, die­se dop­pel­te Treue ist der kon­kre­te Grund für die For­mu­lie­rung „für vie­le“. In die­se Ket­te ehr­fürch­ti­ger Treue rei­hen wir uns mit der wört­li­chen Über­set­zung der Schrift­wor­te ein.

So wie wir vor­hin gese­hen haben, dass das „für euch“ der lukanisch-pau­li­ni­schen Tra­di­ti­on nicht ver­engt, son­dern kon­kre­ti­siert, so kön­nen wir jetzt erken­nen, dass die Dia­lek­tik „vie­le“- „alle“ ihre eige­ne Bedeu­tung hat. „Alle“ bewegt sich auf der onto­lo­gi­schen Ebe­ne – das Sein und Wir­ken Jesu umfasst die gan­ze Mensch­heit, Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart und Zukunft. Aber fak­tisch, geschicht­lich in der kon­kre­ten Gemein­schaft derer, die Eucha­ri­stie fei­ern, kommt er nur zu „vie­len“. So kann man eine drei­fa­che Bedeu­tung der Zuord­nung von „vie­le“ und „alle“ sehen. Zunächst soll­te es für uns, die wir an sei­nem Tische sit­zen dür­fen, Über­ra­schung, Freu­de und Dank­bar­keit bedeu­ten, dass er mich geru­fen hat, dass ich bei ihm sein und ihn ken­nen darf. „Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad‘ in sei­ne Kirch‘ beru­fen hat …“. Dann ist dies aber zwei­tens auch Ver­ant­wor­tung. Wie der Herr die ande­ren – „alle“ – auf sei­ne Wei­se erreicht, bleibt letzt­lich sein Geheim­nis. Aber ohne Zwei­fel ist es eine Ver­ant­wor­tung, von ihm direkt an sei­nen Tisch geru­fen zu sein, so dass ich hören darf: Für euch, für mich hat er gelit­ten. Die vie­len tra­gen Ver­ant­wor­tung für alle. Die Gemein­schaft der vie­len muss Licht auf dem Leuch­ter, Stadt auf dem Berg, Sau­er­teig für alle sein. Dies ist eine Beru­fung, die jeden ein­zel­nen ganz per­sön­lich trifft. Die vie­len, die wir sind, müs­sen in der Ver­ant­wor­tung für das Gan­ze im Bewusst­sein ihrer Sen­dung ste­hen. Schließ­lich mag ein drit­ter Aspekt dazu­kom­men. In der heu­ti­gen Gesell­schaft haben wir das Gefühl, kei­nes­wegs „vie­le“ zu sein, son­dern ganz weni­ge – ein klei­ner Hau­fen, der immer wei­ter abnimmt. Aber nein – wir sind „vie­le“: „Danach sah ich: eine gro­ße Schar aus allen Natio­nen und Stäm­men, Völ­kern und Spra­chen; nie­mand konn­te sie zäh­len“, heißt es in der Offen­ba­rung des Johan­nes (Offb 7, 9). Wir sind vie­le und ste­hen für alle. So gehö­ren die bei­den Wor­te „vie­le“ und „alle“ zusam­men und bezie­hen sich in Ver­ant­wor­tung und Ver­hei­ßung aufeinander.

Exzel­lenz, lie­be Mit­brü­der im Bischofs­amt! Mit alle­dem woll­te ich die inhalt­li­chen Grund­li­ni­en der Kate­che­se andeu­ten, mit der nun so bald wie mög­lich Prie­ster und Lai­en auf die neue Über­set­zung vor­be­rei­tet wer­den sol­len. Ich hof­fe, dass dies alles zugleich einer tie­fe­ren Mit­fei­er der hei­li­gen Eucha­ri­stie die­nen kann und sich so in die gro­ße Auf­ga­be ein­reiht, die mit dem „Jahr des Glau­bens“ vor uns liegt. Ich darf hof­fen, dass die Kate­che­se bald vor­ge­legt und so Teil der got­tes­dienst­li­chen Erneue­rung wird, um die sich das Kon­zil von sei­ner ersten Sit­zungs­pe­ri­ode an gemüht hat.

Mit öster­li­chen Segens­grü­ßen ver­blei­be ich im Herrn Ihr

Bene­dic­tus PP XVI.

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4 Kommentare

  1. Der Papst: „Das Vor­aus­ge­hen der Kate­che­se ist die Grund­be­din­gung für das Inkraft­tre­ten der Neu­über­set­zung. Soviel ich weiß, ist eine sol­che Kate­che­se bis­her im deut­schen Sprach­raum nicht erfolgt.“

    Bene­dikt XVI. stellt hier ganz klar fest, dass die deut­schen Bischö­fe – gelin­de gesagt – ihre Haus­auf­ga­ben nicht gemacht haben.

    Der Papst wei­ter: „Die Absicht mei­nes Brie­fes ist es, Euch alle, lie­be Mit­brü­der, drin­gendst dar­um zu bit­ten, eine sol­che Kate­che­se jetzt zu erar­bei­ten, um sie dann mit den Prie­stern zu bespre­chen und zugleich den Gläu­bi­gen zugäng­lich zu machen.“

    Mal sehen, wie vie­le Jah­re dies­mal die Bischö­fe wer­den ver­strei­chen las­sen, bis die Kate­che­se vor­be­rei­tet und durch­ge­führt ist, und was ihnen dann noch alles ein­fal­len wird, die Über­set­zung „für vie­le“ wei­ter hin­aus­zu­zö­gern, unge­ach­tet der „dringendst(en)“ Bit­te des Hl. Vaters.

    Wer­den im deutsch­pra­chi­gen Raum Prie­ster auch künf­tig gerügt wer­den, wenn sie bei der Wand­lung „für vie­le“ statt „für alle“ sagen?

    • Scha­de, dass der Papst so lan­ge gewar­tet hat! Auch jetzt soll­te er end­lich das not­wen­di­ge Macht­wort spre­chen, sonst pas­siert wie­der nichts.
      Die übri­gen Bischofs­kon­fe­ren­zen, die „für alle“ lan­des­sprach­lich in den Cano­nes hat­ten, haben dies längst geän­dert. Nur die Deut­schen sind wie­der mal „hart­lei­bi­ger“ als alle ande­ren. Man hat den Ein­druck eines stän­di­gen „Deja vue“! „Die deut­sche Natio­nal­kir­che lebe hoch!“ – Aber ohne uns!

  2. Woher will der Papst eigent­lich wis­sen, was Jesus, der ara­mä­isch sprach, beim Abend­mahl wort­wört­lich sag­te. Als Katho­lik glau­be ich, dass Jesus sein Blut für alle ver­gos­sen hat, ohne Aus­nah­me, ob Weiß, Schwarz, Gelb, Katho­lik, Pro­te­stant, Jude usw. Dies ist mit Sicher­heit Kern und Bot­schaft sei­ner Wand­lungs­wor­te und heißt auf gut Deutsch „Alle“. Das begreift das gesam­te deutsch­spra­chi­ge Volk, so wie es auch die Über­set­zung der Bibel durch Luther ins Deut­sche direkt begrif­fen hat. Luther befrei­te damals die fro­he Bot­schaft vom latei­ni­schen Nebel, in den der Papst nun­mehr wie­der eintaucht. .

    Jesus hat mit Sicher­heit nicht „pro mul­tis“ gesagt oder gemeint. Kar­di­nal Ratz­in­ger hat bereits in sei­nem Schrei­ben „Domi­nus Dei“ die Pro­te­stan­ten durch sei­ne unhei­li­ge Inter­pre­ta­ti­on des Begriffs Kir­che vom Heil aus­ge­schlos­sen. Nun läßt er als Papst, ange­trie­ben durch die Pius-Brü­der nicht zu, dass Jesus sein Blut auch noch für Juden und Pro­te­stan­ten vergießtl

    • Zitat:
      Woher will der Papst eigent­lich wis­sen, was Jesus, … beim Abend­mahl wortwörtlich..
      Jesus hat mit Sicher­heit nicht „pro multis“…
      Ende Zitat
      Woher wis­sen Sie eigent­lich denn, daß Jesus nicht „pro mul­tis“ gesagt hat?
      Wie der Papst bereits aus­ge­führt hat, sind die Wand­lungs­wor­te aus der Hl. Schrift ent­nom­men, so we es von den Apo­steln über­lie­fert wur­de. In der Ein­heits­über­set­zung und in der Luther­bi­bel steht da für vie­le. Auch die Ortho­do­xen spre­chen bei der Wand­lung „für vie­le“. Hat Luther die Bibel falsch über­setzt, und irren auch die Orthodoxen?

      „Domi­nus Dei“ ? Sie mei­nen wohl „Domi­nus Iesus“
      Erstens: Der Papst schließt nie­mand vom Heil aus, das ist eine per­sön­li­che Ent­schei­dung jedes ein­zel­nen. Zwei­tens: Die Pro­te­stan­ten haben sich bewußt für eine ande­re Kir­che ent­schie­den, indem sie z. B. Sakra­men­te für abge­schafft erklär­ten. Somit kön­nen gar nicht alle Merk­ma­le vor­han­den sein, die nach katho­li­schem Ver­ständ­nis für die Kir­che not­wen­dig sind.

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