(Mian Channu) In Pakistan sind drei Muslime wegen der Ermordung eines Christen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das entspricht nach pakistanischem Recht 25 Jahren Gefängnis. Zudem müssen die Männer jeweils umgerechnet 810 Euro an die Familie des Opfers zahlen. Das Risiko von Vergeltungsmaßnahmen durch extremistische Muslime anläßlich des Urteils vom 7. Juli ist hoch. Pakistan steht auf Platz 11 des Open Doors-Weltverfolgungsindex, der Liste von Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.
Ein Gericht in Mian Channu (Bezirk Khanewal) in der Provinz Punjab sah es als erwiesen an, daß Ghulam Rasool, Amjad Iqbal und Kashir Saleem am 9. März vorigen Jahres den 36-jährigen Rasheed Masih gefoltert und getötet haben. Nach Aussagen seines Bruders Asi hatte sich Rasheed trotz wiederholter Drohungen seitens radikaler Muslime geweigert, zum Islam zu konvertieren. Auch habe konkurrierenden Händlern der geschäftliche Erfolg des Christen mißfallen. Masih betrieb einen Kartoffelhandel. Bei einem Geschäftstreffen auf einem Bauernhof hatten ihn die jetzt verurteilten Männer erneut aufgefordert, seinen christlichen Glauben zu verleugnen und Muslim zu werden. Als sich Masih weigerte, schlugen sie ihn mit Eisenstangen tot. Seinen Leichnam ließen die Täter nahe des Ortes Kothi Nand Singh am Straßenrand liegen.
Gegen den Freispruch des vierten Tatverdächtigten Muhammad Asif will das Europäische Zentrum für Gesetz und Justiz in Pakistan (ECLJ) mit Hauptsitz in Straßburg Widerspruch beim Obersten Gerichtshof von Pakistan einlegen. Rasheed Masih galt als engagierter Christ. Er und sein Bruder Asi waren über ein halbes Jahr hinweg von radikalen Muslimen bedroht worden. Dennoch hielten sie standhaft an ihrem Glauben fest.
Text: Compass Direct