(Wien) Die Philosophin Astrid Meyer-Schubert sieht in einem Vergleich zwischen den derzeit angebotenen verschiedenen Frauenmodellen in Europa die Selbstbestimmung der Frau im Christentum am besten grundgelegt, „am gegebensten“, an. Wie sie in einem Vortrag am Institut für Ehe und Familie (IEF) in Wien ausführte, wird diese Aufwertung der Frau vor allem durch eine „Vergeistigung der Mutterschaft“ erzielt, eine Neugewichtung des Geistwesens Mann-Frau, bezugnehmend auf die initiierende Wirkung Marias im Neuen Testament.
Meyer-Schubert verglich in ihrem Vortrag weiters die Frauenbilder der gemäßigt bürgerlichen und der radikalen autonomen Frauenbewegung, das moderne westliche Frauenbild sowie das Frauenbild des Islam. In der heutigen westlichen Gesellschaft ortet sie vor allem eine Gefahr für die Frau durch „Egomanie“, eine „Ich-Fessel“, durch die sie durch medial vermittelte Ideale wie „ewige“ Schönheit und Jugend leicht manipulierbar wird.
Der Islam versuche wiederum gegenüber dem Westen – dessen religiöses Vakuum er auszufüllen versucht – die muslimische Frau als selbstbewußtes und gleichberechtigtes, gleichzeitig religiös erfülltes Modell herauszustellen. Andere Strömungen im Islam sehen allerdings die Stärkung der Frauen als falschen Weg und dem Koran widersprechend an, gab Meyer-Schubert zu bedenken.
(JB)