(Taschkent) Die Verfolgung von Christen durch die usbekische Polizei geht weiter. Wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, stürmte die Polizei des zentralasiatischen Landes zu Weihnachten mehrere christliche Zusammenkünfte und Gottesdienste und verhängte hohe Geldstrafen. Für die sogenannten „Wiederholtungstäter“ sind sogar Haftstrafen vorgesehen.
Am 3. Januar unterbrach die Polzei das Treffen von rund 40 protestantischen Gläubigen der Holiness Full Gospel Church in einem Privathaus im Dorf Umid. Das Gebäude wurde von den Behörden als Kultort anerkannt, in dem religiöse Aktivitäten stattfinden dürfen. Die eindringende Polizei behauptete hingegen, daß die Gemeinschaft nicht registiert sei. Den Gemeindeleitern der protestantischen Gemeinschaft drohen nun hohe Geldstrafen.
Wie die Presseagentur Forum 18 berichtet, habe sich die Lage der Christen in Usbekistan im Jahr 2009 verschlechtert. Zahlreiche Christen mußten zwischen fünf und 15 Tagen Haft erdulden, weil sie religiöse Treffen veranstaltet oder daran teilgenommen haben. Auch einige Zeugen Jehovas wurden inhaftiert.
In Usbekistan wurde die Religionsfreiheit in den letzten Jahren eingeschränkt. Das Gesetz sieht vor, daß nur staatliche registrierte und anerkannte Gruppen religiöse Aktivitäten durchführen können und die nur in dem ausdrücklich bestimmten Region. In der Praxis werden die Bestimmung von der Polizei noch restriktiver ausgelegt, die zusätzlich eine ausdrückliche Bewilligung für eine bestimmte Stadt oder ein bestimmtes Dorf verlangt. Ohne diese Bewilligung werden Gebetstreffen und andere Zusammenkünfte als illegal betrachtet, auch wenn sie in Privathäusern stattfinden.
(Asianews/GN)