(Faisalabad) Aus ganz Pakistan kommen Tausende von Pilgern zur Grotte von Marialabad, dem Dorf Mariens im Bezirk Shekhupura. Für die rund zwei Millionen Katholiken des mehrheitlich muslimischen Landes sind die Tage vom 3. bis 7. September Festtage. Viele nützen sie für Pilgerfahrten wie zur Mariengrotte Daman und Mariam, die sich rund 115 km von Lahore entfernt in einem der ältesten christlichen Orte Pakistans befindet.
Die Grotte wurde 1927 von Pater Ostar, einem Missionar errichtet. Einige Jahre später, 1949, initiierte P. Emmanuel Asi die erste Wallfahrt. Seither hat der Pilgerstrom zu Ehren der Gottesmutter und Jungfrau Maria und um ihre Fürbitte in den ersten Septembertagen nicht mehr abgerissen. In diesem Jahr stand Msgr. Lawrence Saldanha, Bischof von Lahore, der Liturgie vor.
Nach den schwerwiegenden Angriffe gegen Christen am 1. August in Gojra, bei denen acht Christen von 3000 gewalttätigen Moslems bei lebendigem Leib verbrannt wurden, seinen viele Christen verängstigt, erklärte Msgr. Saldanha gegenüber Asianews. Deshalb sei er erstaunt über die große Pilgerzahl, die dennoch Marialabad erreichte.
Die Bewohner des Ortes, aber auch der umliegenden Ortschaften nehmen die zahlreichen Pilger mit großer Gastfreundschaft auf und versorgen sie mit Lebensmitteln. Unter den Pilgern finden sich alljährlich auch Moslems, Hindus und Sikhs. Auch sie erhoffen die Fürsprache der Gottesmutter. John Sardar, ein Katechet aus Faisalabad berichtet von einem muslimischen Mädchen, das sich an die Missionare wandte, weil sie keine Kinder bekommen konnte. Sie bat, um die „beste Hilfe“. „Die beste Hilfe der Priester war die Gottesmutter, weshalb sie mit dem Mädchen Maria um ihre Fürsprache baten. Das Mädchen betete, flehte und weinte in der Mariengrotte. Nach etwas mehr als neun Monaten brachte sie ein Kind zur Welt. Ihre muslimische Familie kam darauf nach Marialabad. Sie brachte der Gottesmutter eine Kuh mit einer goldenen Kette um den Hals als Geschenk für die Gebetserhöhrung.“
(Asianews/JF)