(Taschkent) Im nordwestlichen Teil der zentralasiatischen Republik Usbekistan wurde von den Behörden „die Einfuhr, die Verteilung und der Gebrauch“ der Bibel, der Film The Passion von Mel Gibson sowie andere religiöse Literatur einschließlich christliche Lieder und eine Kinderbibel verboten.
Die Geheimpolizei beschlagnahmt bereits seit geraumer Zeit systematisch religiöse Literatur. Die Heilige Schrift wurde sogar gläubigen Christen abgenommen, die sie nur für den Privatgebrauch nutzen wollten.
Nach einem Bericht des Forums 18, habe der Religionsbeauftragte der Region, Nurulla Zhamolov, das Verbot unter Berufung auf nicht näher begründete „Expertenanalysen“ verhängt.
Auch das Verbot des Gibson-Films sorgt für Erstaunen. Der aufsehenerregende Kinofilm wurde nach seinem Erscheinen 2004 noch problemlos in allen Kinosälen gezeigt und zählte damals zu den meistgesehenen Filmen des mehrheitlich muslimischen Landes.
Die Region, in der die Einschränkung der Religionsfreiheit verhängt wurde, umfaßt ein Drittel des gesamten Staatsgebietes. In diesem Landesteil ist nur der Islam als Religion zugelassen. Sogar der russisch-orthodoxe Glaube, die in Usbekistan offiziell zugelassen ist, kann in der Nordwest-Region nur in der Hauptstadt Nukus einigermaßen frei ausgeübt werden. Allen anderen Religionen sind selbst Treffen in Privatwohnungen untersagt, sofern sie nicht ausdrücklich vorher durch die Behörden genehmigt wurden. Bei Übertretung der Vorschriften drohen Geldstrafen oder auch Gefängnis.
Am 16. April verurteilte das Gericht von Takhiatash den protestantischen Christen Valeri Adamia zu einer Geldstrafe in der Höhe des zwanzigfachen des Mindestlohns, weil er zu Hause eine Bibel und andere christliche Schriften für den persönlichen Gebrauch aufbewahrte.
(Asianews/JF)