(Stuttgart) Zum Abschluß der dreitägigen Landessynode richtete der evangelische württembergische Landesbischof Frank Otfried July einen dringenden Appell zu „brüderlichem Handeln“ an Kirchen und Menschenrechtsorganisationen. Es gelte alle diplomatischen Kanäle zu aktivieren um die Schließung des Klosters St. Gabriel in der Türkei zu verhindern.
Hintergrund sei eine Entscheidung der türkischen Justiz, das Kloster St. Gabriel, eines der ältesten intakten Klöster weltweit, zu enteignen und in ein Museum zu verwandeln.
In dem im Jahr 397 n. Chr. gegründeten Kloster würden derzeit 60 Personen leben, erklärte July. Neben den Bewohnern, dem Erzbischof, Mönchen, Nonnen und Internatsschüler, beherberge das Kloster in jedem Jahr auch ca. 70.000 Touristen. Ziel der türkischen Justiz sei es nun, die Bewohner zu vertreiben und den klösterlichen Grundbesitz zu Gunsten benachbarter kurdisch-arabischer Dörfer zu enteignen. Die umliegenden arabischen und kurdischen Dörfer würden nach Angaben der Syrisch-Orthodoxen Kirche die Enteignung des Klosters systematisch vorantreiben und wollten es als christliches Zentrum auslöschen. Das Verfahren gegen das Kloster sei der Anfang der Bemühungen, alle Klöster im Tur Abdin-Gebiet in Besitz zu nehmen.
(PM/ JF)