(Amman) Bei einem alten Schacht im Süden von Jordanien handelt es sich möglicherweise um die legendären Minen des König Salomo. Das geht aus einem Bericht hervor, den amerikanische Archäologen in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht haben.
Der Bibel zufolge war König Salomo, der von 965 bis 928 v. Chr. über das vereinigte Königreich Israel regierte, unsagbar reich. Der Großteil seines Vermögens war aus Kupfer oder Bronze gefertigt. Das Kupfer sei in den Bergwerken gewonnen worden, die als Minen des König Salomo bekannt sind.
Wissenschaftler vermuteten bereits zuvor, daß der alte Schacht Hyrbat al-Nahhas jener Ort sein könnte, in dem zu Zeiten Salomos Kupfer gewonnen wurde, beweisen konnten sie diese These bislang jedoch nicht.
Nun haben Wissenschaftler von der Oxford University und der University of California in San Diego Kohleproben gesammelt, die nach dem Schmelzen des Kupfererzes in dem sechs Meter tiefen Schacht zurückblieben, und eine Radiokohlenstoffdatierung an ihnen vorgenommen. Sie stellten fest, daß die Kohle am Grund des Schachtes rund 3000 Jahre alt ist. Später war an dieser Stelle ein Gebäude errichtet worden.
„Die ersten Spuren menschlicher Aktivität sind hier gleich nach 950 v. Chr. zu verzeichnen und 40 bis 50 Jahre später wurde hier ein Gebäude errichtet und Kupfer gewonnen, was bis 840 v. Chr. anhielt“, sagt Tom Higham von der Oxford University und Mitarbeiter der Forschung laut dem Magazin New Scientist.
Unter dem Gebäude entdeckten die Wissenschaftler bei Grabungen einen Skarabäus und ein Amulett aus Stein und Keramik, die aus ägyptischer Produktion stammten.
Laut den Archäologen sind diese Gegenstände ein Zeugnis der Eroberungen des ägyptischen Pharaos Sheshonk I., der in den biblischen Texten Shishak genannt wird. Die Wissenschaftler betonen, daß die Ergebnisse ihrer Forschungen in diesem Fall die Richtigkeit des biblischen Textes bestätigen.
(RIA Novosti/ JF)