(Rom) Ein Gottesdienst für jene, die meist alleine und einsam auf den Straßen gestorben sind. Die Initiative geht auf die Gemeinschaft von Sant’Egidio zurück, wie die Presseagentur SIR berichtet. Anstoß war der Tod von Modesta, einer Obdachlosen, am 31. Januar 1993, nachdem die Besatzung eines herbeigerufenen Krankenwagens sich „geweigert hatte, der Frau zu helfen, weil sie Flöhe hatte“. Seither feiert die Gemeinschaft von Sant’Egidio in der alten römischen Basilika von Santa Maria in Trastevere eine Eucharistiefeier für alle Obdachlosen und Landstreicher, die auf der Straße lebend meist einsam gestorben sind. „Damit niemand vergessen sei“, so die Gemeinschaft, die sich seit ihrer Gründung u.a. auch der Armenfürsorge und den Obdachlosen widmet.
Im Jahr 2003 hat die Stadtverwaltung von Rom auf Anregung der Gemeinschaft von Sant’Egidio eine nicht existierende Straße virtuell nach Modesta benannt. Diese „Via Modesta Valenti“ dient seither den Obdachlosen als Anschrift, mit der sie sich beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen können. Die Eucharistiefeier findet am kommenden Sonntag, den 3. Februar statt.
Heute hingegen zelebriert Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in der bereits auf das 3. Jahrhundert zurückgehenden Marienkirche von Trastevere eine Hl. Messe, mit der die Gemeinschaft von Sant’Egidio ihr 40jähriges Gründungsfest begeht und auf vier Jahrzehnten im Einsatz für die Kirche und die Gesellschaft zurückblickt.
(Sir/RP)