Papst Benedikt XVI. hat sich in einem heute in Rom veröffentlichten Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis die Abhaltung der Messe auf Latein begrüßt.
Darin heißt es wörtlich: „Es ist gut, wenn außer den Lesungen, der Predigt und den Fürbitten der Gläubigen die Feier in lateinischer Sprache gehalten wird.“
Weiter heißt es, die Priester sollten Achtung und Folgsamkeit gegenüber dem Ritus zeigen, das „Gespür für das Heilige“ fördern und sich nicht selbst zum Protagonisten der Feier machen.
Zu Beginn würdigt das Schreiben den „segensreichen Einfluß“ der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965). Gewisse Mißbräuche könnten „den Wert und die Wirksamkeit der
Liturgiereform, die noch bisher nicht völlig erkundete Schätze in sich birgt, nicht verdunkeln“, betont der Papst.
Gegenüber Radio Vatikan, sagte der Kirchenrechtler Prof. Markus Graulich, der an der Bischofssynode teilnahm auf die Frage: „Manche hatten die Wiederzulassung der Alten Messe erwartet.“
„Er (Papst Benedikt XVI.) sagt in diesem Apostolischen Schreiben dazu kein Wort. Da ich ja nun die ganze Synode mitgemacht habe, kann ich bestätigen, daß das dem entspricht, was in der Synode passiert ist: Da hat diese Alte Messe keine Rolle gespielt. Die wurde von interessierten Kreisen gepusht und es wurde so getan, als hätte sie eine Rolle gespielt, aber de facto war das nicht der Fall, und deswegen kommt sie in dem Schreiben nicht vor.“
Angesprochen, ob Der Papst nun die Neue Messe verteidige, antwortete Prof. Markus Graulich: „Speziell , was die Liturgiereform angeht, sagt er gleich am Anfang, wo er über die Entwicklung des Ritus spricht, daß diese Reform eine gute Reform war, daß sie Schätze birgt, die noch gar nicht gehoben sind, und daß auch alle Mißbräuche, die beklagt werden, diese Reform nicht zerstören oder nicht geringer wertig machen, also dazu steht er ganz klar.“
Das Schreiben ist auf den Seiten des Vatikans veröffentlicht.
Jens Falk