Die Priorität vieler Bischöfe und Laien, der Feigheit einen neuen Namen zu geben: Dialog und Integration


(Rom) Wir ste­hen im Advent und Weih­nach­ten naht. Und auch in die­sem Jahr häu­fen sich die Mel­dun­gen über eine brei­te Rück­zugs­front von Schul­di­rek­to­ren und Bür­ger­mei­stern, die sich vom Chri­sten­tum distan­zie­ren, indem der Hei­li­ge Niko­laus und das Christ­kind aus Schu­len und Kin­der­gär­ten ver­bannt wer­den und Krip­pen den öffent­li­chen Raum nicht „ver­un­stal­ten“ sol­len. Ein Cha­rak­te­ri­sti­kum des drit­ten Jahr­tau­sends. Die anti­christ­li­che Hal­tung ver­birgt sich neu­er­dings hin­ter dem Vor­wand, Anders­gläu­bi­ge „respek­tie­ren“ und deren „Sen­si­bi­li­tät nicht ver­let­zen“ zu wol­len. Gemeint sind damit natür­lich die Anhän­ger des Islams, die heu­te in Euro­pa leben, und das meist ganz abstrakt, ohne daß die­se über­haupt irgend­ei­ne For­de­rung erho­ben hät­ten. In Wirk­lich­keit han­delt es sich um eine Bank­rott­erklä­rung des Westens, des­sen Fun­da­men­te so morsch sind, daß sie durch das blo­ße Anschau­en zusam­men­bre­chen. Und es fehlt nicht an Chri­sten und Kir­chen­ver­tre­tern, die die­sen Zusam­men­bruch unterstützen.

Schuldirektor ersetzt Weihnachten durch „Winterfest“

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Der Fall von Roz­za­no in der ita­lie­ni­schen Lom­bar­dei wur­de sogar inter­na­tio­nal bekannt. Ein Schul­di­rek­tor ent­schied, das Weih­nachts­fest abzu­schaf­fen und statt des­sen im Janu­ar ein „Win­ter­fest“ zu fei­ern. Die Begrün­dung? „Aus Respekt für die Nicht-Katho­li­ken“. Eini­ge Eltern erho­ben Pro­test, was den Fall bekannt und zum Mit­tel­punkt eines erbit­ter­ten Kul­tur­kamp­fes Ertrin­ken­der machte.

Hin­ter dem „Respekt für Nicht-Katho­li­ken“ ver­ber­gen sich die übli­chen Bekann­ten. Es sind die alten Kir­chen­geg­ner, die reflex­ar­tig zur Stel­le sind, wo es gegen die katho­li­sche Kir­che geht, wäh­rend ihnen Dschi­ha­di­sten, wie in Paris, eine Bom­be unter den Ses­sel schie­ben. Neu, wenn auch nicht ganz neu, ist, daß sich auch Katho­li­ken unter sie mischen und es kaum erwar­ten kön­nen, die Kapi­tu­la­ti­ons­er­klä­rung zu unterschreiben.

Surreales Szenario: Antwort auf Paris lautet Kapitulation

Das Sze­na­rio hat etwas Sur­rea­les an sich. Nach den Atten­ta­ten von Paris gäbe es allen Grund, sich eini­ge Fra­gen zur bis­he­ri­gen Ein­wan­de­rungs­po­li­tik und zu den Regeln des Zusam­men­le­bens zu stel­len. Kaum etwas davon geschieht. Die offi­zi­el­le Ant­wort auf Paris aber lau­tet: Kapi­tu­la­ti­on. Eine Kapi­tu­la­ti­on, die wort­reich und mit mis­sio­na­ri­schem Eifer ver­tre­ten wird, in Wirk­lich­keit aber etwas Aber­gläu­bi­sches an sich hat, als woll­te man mit einem magi­schen Kult die eige­nen Äng­ste ver­scheu­chen. Äng­ste der Bedro­hung und Äng­ste der Leere.

Der Schul­di­rek­tor von Roz­za­no tat, was inzwi­schen Dut­zen­de sei­ner Stan­des­ge­nos­sen auch tun. Er ver­tei­dig­te sei­ne Ent­schei­dung „wort­reich und mit mis­sio­na­ri­schem Eifer“. Sei­ne Ent­schei­dung sei kein Rück­zug vor dem Islam, denn „die Sen­si­bi­li­tät der Men­schen zu respek­tie­ren, die ande­ren Kul­tu­ren und Reli­gio­nen ange­hö­ren, ist ein Schritt vor­wärts zu Inte­gra­ti­on und gegen­sei­ti­gem Respekt“.

Die „veritabale Idiotie“ des Dialog- und Integrationsgeschwätzes

Bischof Cipolla von Padua
Bischof Cipol­la von Padua

„Eine veri­ta­be­le Idio­tie“, so Ric­car­do Cascio­li, der Chef­re­dak­teur der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na. „Ein Dia­log ist nur zwi­schen jenen mög­lich, die sich ihrer Iden­ti­tät bewußt sind. Wer ein gestör­tes Iden­ti­täts­be­wußt­sein hat oder Inte­gra­ti­on mit dem Auf­ge­ben des Eige­nen und dem bereit­wil­li­gen Anneh­men von allem Ande­ren ver­wech­selt, ist zu kei­nem Dia­log fähig. Die Selbst­auf­ga­be im Namen des ‚Respekts für die ande­ren‘ ist des­halb eine Bank­rott­erklä­rung, weil sie nur den eige­nen Iden­ti­täts­ver­lust mehr schlecht als recht kaschiert.“

In jün­ge­rer Zeit sei damit zu rech­nen, so Cascio­li, daß – wann immer es um Kapi­tu­la­ti­on und Preis­ga­be der christ­li­chen Iden­ti­tät geht – irgend­ein Prä­lat oder ande­rer offi­zi­el­ler Kir­chen­ver­tre­ter her­aus­springt, um sich auf die Sei­te der bank­rot­teu­ren Ver­tre­ter von „Dia­log und Respekt“ zu schlagen.

Im Fall von Roz­za­no ist das der neue Bischof von Padua, Msgr. Clau­dio Cipol­la. Der Bischof ist seit ver­gan­ge­nem 18. Okto­ber im Amt. Es han­delt sich um eine Ernen­nung von Papst Fran­zis­kus auf der Linie der jüng­sten Ernen­nun­gen für die Erz­bi­schofs­stüh­le von Bolo­gna und Paler­mo, mit denen die ita­lie­ni­sche Kir­che den „Geruch der Her­de“ anneh­men soll.

Bischof von Padua bereit, für „Frieden und Brüderlichkeit“ auf alle Weihnachtstraditionen zu verzichten

In einem pri­va­ten Fern­seh­sen­der wie­der­hol­te Bischof Cipol­la letzt­lich genau das, was der Schul­di­rek­tor von Roz­za­no gesagt hat­te. Die Paro­le des „Hir­ten der Peri­phe­rie“ lau­te­te: Ich bin sogar bereit, auf unse­re Weih­nachts­tra­di­tio­nen zu ver­zich­ten, um den Frie­den und die Brü­der­lich­keit mit unse­ren isla­mi­schen Mit­bür­gern zu bewah­ren. „Wir dür­fen nicht auf­tre­ten und irgend etwas for­dern, auch nicht etwas, das für unse­re Tra­di­ti­on und unse­re Kul­tur selbst­ver­ständ­lich scheint. Wenn es not­wen­dig wäre, um die Ruhe und die brü­der­li­chen Bezie­hun­gen unter uns auf­recht­zu­er­hal­ten, hät­te ich kei­ne Angst einen Schritt zurück zu machen, was alle unse­re Tra­di­tio­nen angeht“, so der Bischof wört­lich. „Unglaub­lich“, so Ric­car­do Caschioli.

„Feigheit nicht auch noch als mutig darstellen“

„Wer Angst hat, hat kei­ne Angst die Hosen run­ter­zu­las­sen. Der Bischof soll­te sei­ne Feig­heit nicht auch noch als mutig dar­stel­len“, kom­men­tier­te ein Leser­brief­schrei­ber an den Mat­ti­no di Pado­va.

Wegen der Reak­tio­nen der ent­setz­ten Gläu­bi­gen ver­such­te Bischof Cipol­la spä­ter zurück­zu­ru­dern, erwarb sich aber auch damit kei­ne Ehre. Er ver­such­te sei­ne Aus­sa­gen damit zu kor­ri­gie­ren, indem er jene angriff, die angeb­lich sei­ne Wor­te „instru­men­ta­li­siert“ hät­ten. „Da war nichts zu instru­men­ta­li­sie­ren. Es war so ein­deu­tig, was er gesagt hat“, so Cascioli.

Bischof Cipol­la ver­säum­te es nicht, sich bei sei­ner zwei­fel­haf­ten Selbst­kor­rek­tur hin­ter Papst Fran­zis­kus zu verstecken:

Bischof verschanzt sich hinter Papst Franziskus

„Papst Fran­zis­kus for­dert uns stän­dig auf, eine Welt des Frie­dens zu bau­en, ohne Kon­flik­te, in der die Bezie­hung zwi­schen Brü­dern Vor­rang habe und die Gleich­gül­tig­keit kein Zuhau­se fin­de. Für uns Chri­sten ist das eine star­ke, stän­di­ge Ermah­nung, beson­ders in die­ser Zeit des Advents, die uns zu Weih­nach­ten hin­führt. Des­halb dür­fen wir die Reli­gio­nen nicht gebrau­chen, um Kon­flik­te und unnö­ti­ge Span­nun­gen zu schü­ren. Lei­der wer­den die Reli­gio­nen häu­fig für ande­re Inter­es­sen instru­men­ta­li­siert. Ich bin weder gegen die Prä­senz der Reli­gi­on im öffent­li­chen Raum noch gegen die reli­giö­sen Tra­di­tio­nen, doch weder die Reli­gio­nen noch die reli­giö­sen Tra­di­tio­nen dür­fen ein Instru­ment der Tren­nung, der Kon­flik­te und der Spal­tun­gen sein. Einen Schritt zurück zu machen, bedeu­tet nicht, eine Lee­re zu schaf­fen oder lai­zi­sti­schen For­de­run­gen nach­zu­kom­men, son­dern durch die Tra­di­tio­nen, die uns gehö­ren und unse­ren Glau­ben näh­ren, den Dia­log zu fördern.“

Priorität vieler Bischöfe, Priester und Laien, der Feigheit einen neuen Namen zu geben (Dialog, Integration)

Kapi­tu­la­ti­on hat vie­le Gesich­ter. „In die­sem Fall weiß man nicht zu sagen, ob das Loch schlim­mer ist als der Deckel, mit dem das Loch gestopft wer­den soll. Wie kann eine Krip­pe, die die Geburt Jesu Chri­sti zeigt, ‚Kon­flik­te und unnö­ti­ge Span­nun­gen schü­ren‘? Abge­se­hen davon, soll­te Bischof Cipol­la wis­sen, daß die Ver­kün­di­gung Chri­sti immer Spal­tun­gen pro­vo­ziert zwi­schen jenen, die Ihn anneh­men und jenen, die ihn ableh­nen, wie er selbst ankün­dig­te. Er wur­de dafür ver­folgt und auch die Sei­nen wer­den ver­folgt wer­den. Glaubt der Bischof von Padua den Schlau­en spie­len zu kön­nen?“ so Cascioli.

„Die Wahr­heit ist, daß sich seit eini­ger Zeit die Prio­ri­tä­ten vie­ler Bischö­fe und Prie­ster – und auch Lai­en – geän­dert haben und man ver­sucht, einer alten Bekann­ten einen neu­en, posi­ti­ven Wert und einen neu­en, schö­nen Namen zu geben (Dia­log, Inte­gra­ti­on): der Feig­heit. Wenn der Islam ein­mal mit aus­rei­chend Kräf­ten kommt, wird er nicht ein­mal mehr kämp­fen müs­sen, weil sich die Chri­sten selbst liqui­diert haben wer­den“, so Cascioli.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​Diocesi di Pado­va (Screen­shots)

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