Anglo-Lutherische Kirche kehrt zur vollen Einheit mit Rom zurück


(Rom/​New York) Die Grup­pe der Angli­ka­ner, die zur katho­li­schen Kir­che kon­ver­tie­ren, erwei­tert sich jeden Tag. Ihnen fol­gen nun auch Luthe­ra­ner. Die­se Bewe­gung ist eine direk­te Fol­ge des Per­so­nal­or­di­na­ri­ats Unse­rer Lie­ben Frau von Wal­sing­ham, das durch Papst Bene­dikt XVI. errich­tet wur­de. Das Per­so­nal­or­di­na­ri­at scheint sich zu einer Art „gemein­sa­mes Haus“ für die bis­her von Rom getrenn­ten Chri­sten zu ent­wickeln. Nach zahl­rei­chen „katho­li­schen“ Angli­ka­nern folgt nun auch die Anglo-Luther­an Catho­lic Church (ALCC). Der Anschluß an Rom gab deren höch­ste Auto­ri­tät, Erz­bi­schof Iri Allen Glad­fel­ter von Kan­sas City in Mis­sou­ri offi­zi­ell bekannt.

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Die ALCC ver­fügt über fünf Erz­diö­ze­sen in den USA, eine Erz­diö­ze­se in Afri­ka und zwei nicht-ter­ri­to­ria­le Erz­bis­tü­mer (eines davon für die schwarz­afri­ka­ni­schen Ein­wan­de­rer in die USA, das ande­re für viet­na­me­si­sche Ein­wan­de­rer eben­dort). Sie ver­fügt zudem über Nie­der­las­sung in Kana­da, Deutsch­land, im Sudan, in Ugan­da und Kenia.

Am 13. Mai 2009 schrieb die ALCC Kar­di­nal Wal­ter Kas­per, dem dama­li­gen Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Rats für die Ein­heit der Chri­sten. In dem Schrei­ben hieß es, die ALCC wol­le „die Irr­tü­mer Mar­tin Luthers“ über­win­den „um zur Einen, Hei­li­gen und wah­ren katho­li­schen Kir­che zurück­zu­keh­ren, die von unse­rem Herrn Jesus Chri­stus durch den Hei­li­gen Petrus gegrün­det wur­de“. Die Ange­le­gen­heit wur­de an die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on wei­ter­ge­reicht, die im Juni 2009 „größ­te Auf­merk­sam­keit“ zusicherte.

Im Jahr dar­auf geschah dann das, was Erz­bi­schof Glad­fel­ter als „Moment der Gna­de“ bezeich­net. Papst Bene­dikt XVI. reagier­te auf den tie­fen Bruch, der sich immer deut­li­cher durch die angli­ka­ni­sche Welt­ge­mein­schaft zog. Am 4. Novem­ber ermög­lich­te er mit der Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on Angli­ca­n­o­rum coe­ti­bus die Rück­kehr von Angli­ka­nern in die vol­le Ein­heit mit Rom. Als orga­ni­sa­to­ri­sche Form wur­de dafür die Errich­tung von Per­so­nal­or­di­na­ria­ten gewählt. Das für Groß­bri­tan­ni­en errich­te­te Per­so­nal­or­di­na­ri­at von Wel­sing­ham wur­de zum Modell dafür. Die ALCC beob­ach­te­te die Ent­wick­lung bei den Angli­ka­nern mit gro­ßem Interesse.

Im Okto­ber 2010 infor­mier­te Kuri­en­erz­bi­schof Luis Fran­cis­co Lada­ria Fer­rer, der Sekre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, die ALCC, daß für die USA Kar­di­nal Donald Wil­liam Wuerl zum Ver­ant­wort­li­chen für die Umset­zung von Angli­ca­n­o­rum coe­ti­bus ernannt wur­de. Die fol­gen­den Gesprä­che führ­ten zur Ein­la­dung Roms an die ALCC, in das nord­ame­ri­ka­ni­sche Ordi­na­ri­at ein­zu­tre­ten. Die Ant­wort erfolg­te post­wen­dend mit einem kla­ren Ja zur vol­len Ein­heit mit Rom durch die Anglo-Luthe­ra­ner. Deren Metro­po­lit Glad­fel­ter zitier­te den zur katho­li­schen Kir­che kon­ver­tier­ten ehe­ma­li­gen Angli­ka­ner und nun selig­ge­spro­che­nen Kar­di­nal John Hen­ry New­man, der sag­te: „Sich in die Geschich­te ver­tie­fen bedeu­tet, auf­zu­hö­ren, Pro­te­stan­ten zu sein“.

(BQ/​Giuseppe Nar­di, Bild: BQ)

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