Benedikt XVI. löst dissidenten Zweig der Johannesschwestern auf


Auflösungsdekret Benedikt XVI. löst Schwestern des hl. Johannes und des hl. Dominik auf den dissidenten Zweig der kontemplativen Johannesschwestern der Johannesgemeinschaft(Vati­kan) Das Staats­se­kre­ta­ri­at des Hei­li­gen Stuhls hat per Dekret vom 10. Janu­ar 2013 bekannt­ge­ge­ben, daß Papst Bene­dikt XVI. die Ver­ei­ni­gung von Gläu­bi­gen mit dem Namen Schwe­stern vom Hei­li­gen Johan­nes und vom Hei­li­gen Domi­nik auf­ge­löst hat. Dabei han­del­te es sich um einen dis­si­den­ten Zweig der Johan­nes­schwe­stern. Ein Teil der SÅ“urs con­tem­pla­ti­ves de Saint-Jean, der Kon­tem­pla­ti­ven Schwe­stern des hei­li­gen Johan­nes, die ein Zweig der Johan­nes­ge­mein­schaft sind, hat­te sich von der Gemein­schaft getrennt.

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Der kon­tem­pla­ti­ve weib­li­che Zweig des hl. Johan­nes wur­de am 8. Dezem­ber 1982 von P. Marie-Domi­ni­que Phil­ip­pe gegrün­det. Der Erz­bi­schof von Lyon errich­te­te ihn am 25. März 1994 als Kon­gre­ga­ti­on diö­ze­sa­nen Rechts. Er ist nicht zu ver­wech­seln mit den Apo­sto­li­schen Schwe­stern des hei­li­gen Johan­nes, dem ande­ren weib­li­chen Zweig der Johannesgemeinschaft.

2007 zähl­ten die Kon­tem­pla­ti­ven Schwe­stern 342 Ange­hö­ri­ge, von denen 98 die ewi­ge Pro­feß und 134 die zeit­li­che Pro­feß abge­legt hat­ten. Der Orden zählt rund 40 Nie­der­las­sun­gen in Euro­pa, Ame­ri­ka, Afri­ka und Asi­en. Im deut­schen Sprach­raum exi­stiert eine Nie­der­las­sung in Mar­chegg in Österreich.

Dem Auf­lö­sungs­de­kret waren Jah­re inne­rer Kon­flik­te über das Grün­dungs­cha­ris­ma vor­aus­ge­gan­gen. Von der Kir­che ver­lang­te Refor­men wur­den von einem Teil der Schwe­stern nicht akzep­tiert. Der Kon­flikt eska­lier­te und führ­te zum Bruch eines Teils der Schwe­stern mit ihrem Orden. Aus die­sem Grund steht das Schwe­stern­klo­ster in Mar­chegg seit dem Som­mer 2012 leer. Die dis­si­den­ten Schwe­stern grün­de­ten im spa­ni­schen Cor­do­ba einen neu­en Orden mit dem Namen Schwe­stern vom Hei­li­gen Johan­nes und vom Hei­li­gen Dominik.

Am 24. Febru­ar 2012 ernann­te Papst Bene­dikt XVI. Bischof Hen­ri Brin­card zum Päpst­li­chen Dele­ga­ten für die Schwe­stern. Damit über­nahm der Hei­li­ge Stuhl direkt die Ordens­lei­tung der Gemein­schaft. Nach­dem der Päpst­li­che Dele­gat sei­nen Abschluß­be­richt ein­ge­reicht und vom Papst in per­sön­li­cher Audi­enz emp­fan­gen wor­den war, löste Bene­dikt XVI. die Schwe­stern des hei­li­gen Johan­nes und des hei­li­gen Domi­nik wegen schwer­wie­gen­der Ver­stö­ße gegen die kirch­li­che Ord­nung „mit sofor­ti­ger Wir­kung“ auf. Die Gemein­schaft darf sich zudem in kei­ner ande­ren Form neu konstituieren.

Die Johan­nes­ge­mein­schaft ver­öf­fent­lich­te am 25. Janu­ar eine Stel­lung­nah­me zur Ent­schei­dung des Papstes:

Ange­sichts der schwie­ri­gen Situa­ti­on, wel­che die Gemein­schaft der kon­tem­pla­ti­ven Schwe­stern vom Hei­li­gen Johan­nes durch­lebt, infor­mie­ren Sie die Brü­der vom Hei­li­gen Johan­nes, in Über­ein­stim­mung mit den Gene­ral­obe­ren der bei­den ande­ren Kon­gre­ga­tio­nen der Fami­lie vom Hei­li­gen Johan­nes, dass der Hei­li­ge Vater, wel­cher die Ein­heit der Fami­lie vom Hei­li­gen Johan­nes bewah­ren will, in einer Audi­enz-Nie­der­schrift mit­teilt, dass er die Auf­lö­sung des Insti­tuts der „Schwe­stern vom Hei­li­gen Johan­nes und vom Hei­li­gen Domi­nik“ beschlos­sen hat, wel­ches im Juni 2012 in Cor­do­ba, Spa­ni­en ins Leben geru­fen wor­den war. Deren Mit­glie­der gin­gen gröss­ten­teils aus der Gemein­schaft der kon­tem­pla­ti­ven Schwe­stern des Hei­li­gen Johan­nes hervor.
Die Gemein­schaft der Brü­der vom Hei­li­gen Johan­nes möch­te durch sei­nen Gene­ral­pri­or, Pater Tho­mas, im demü­ti­gen Gehor­sam erneut sei­ne Kom­mu­ni­on mit dem Hei­li­gen Vater zum Aus­druck bringen.
Die Brü­der vom Hei­li­gen Johan­nes schlie­ssen die Gemein­schaft der kon­tem­pla­ti­ven Schwe­stern wei­ter in ihr Gebet ein. Sie laden die Obla­ten und Freun­de der Gemein­schaft ein, sich mit ihnen gemein­sam um den Hei­li­gen Vater ver­eint, der Für­bit­te der Hei­li­gen Jung­frau Maria anzuvertrauen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ripo­ste Catholique

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2 Kommentare

  1. ohne zur sache viel sagen zu kön­nen es ist beäng­sti­gend daß immer wie­der aus hei­te­rem him­mel etwas über das staat­s­e­kre­ta­ri­at ver­öf­fent­licht wird ich erin­ne­re an die abso­lut schlech­te für­bit­te für die Juden am Kar­frei­tag für die „außer­or­dent­li­che Form“ deren Text durf­ten wir damals der Zei­tung entnehmen(Osservatore Roma­no) es ist kein Grund die­sen sogen­an­ten Auto­ri­tä­ten zu ver­trau­en die nicht in der Lage oder wil­lens sind nor­ma­le Vor­gän­ge durch hzuführen

    • Na Super: Traue kei­nem außer Dir selbst. Sie schei­nen im Reli­gi­ons­un­ter­richt ja wirk­lich gut auf­ge­paßt zu haben. Die Fra­ge ist nur: in wel­chem Reli­gi­ons­un­ter­richt. Jeden­falls nicht im katho­li­schen, denn weder der erst­ge­nann­te Satz ist uns durch unse­ren Herrn Jesus Chri­stus über­lie­fert noch ihr Haß gegen Rom.

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