Erste „Homo-Ehe“ eines katholischen Priesters – „30 Jahre Einsatz für ‚Homo-Rechte‘ “


Bernard Lynch, katholischer Priester, "heiratete" seinen "long term boyfriend"
Bernard Lynch, katholischer Priester, "heiratete" seinen "long term boyfriend"

(Dub­lin) In Irland ging der erste katho­li­sche Prie­ster eine „Homo-Ehe“ ein. Bernárd Lynch aus der iri­schen Graf­schaft Cla­re ist katho­li­scher Prie­ster. Seit 1986 ist er beken­nen­der Homo­se­xu­el­ler. Nun ver­wan­del­te er sich auch zum ersten Prie­ster, der eine „Homo-Ehe“ ein­ge­gan­gen ist.

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Lynch, 67 Jah­re alt, „hei­ra­te­te“ sei­nen homo­se­xu­el­len „Lebens­part­ner“ Bil­ly Des­mond, mit dem der Prie­ster bereits seit 2006 – auch damals ein Pri­mat – in einer ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft lebt. Wie die Tages­zei­tung Irish Dai­ly Mail vom 28. Janu­ar berich­te­te, nah­men 120 Gäste an der stan­des­amt­li­chen „Trau­ung“ teil. Mit lang­an­hal­ten­dem Applaus gra­tu­lier­ten sie den bei­den Homo­se­xu­el­len zur ihrer „Homo-Ehe“, als der Stan­des­be­am­te die bei­den Män­ner für „Ehe­mann und Ehe­mann“ erklärte.

2015 hat­ten die Iren in einem Volks­ent­scheid die Gleich­stel­lung der „Homo-Ehe“ gut­ge­hei­ßen. Fünf Mona­te spä­ter wur­de der Ent­scheid recht­lich umgesetzt.

Wäh­rend der stan­des­amt­li­chen Fei­er von Lynch und Des­mond wur­de ein Text ver­le­sen, mit dem der „30jährige Ein­satz“ des katho­li­schen Prie­sters für die „Aner­ken­nung der Rech­te von LGBTI-Per­so­nen“ gelobt wur­de. „Es war eine wun­der­ba­re Zere­mo­nie“ berich­te­te die Irish Sun.

Lynch ging ins Semi­nar und unter­hielt ein lang­jäh­ri­ges sexu­el­les Ver­hält­nis mit einem ande­ren Semi­na­ri­sten. Die­ser ver­ließ dann das Semi­nar, hei­ra­te­te und grün­det eine Fami­lie. Lnych hin­ge­gen wur­de 1971 zum Prie­ster geweiht. Er gehört einem Mis­si­ons­or­den an, enga­gier­te sich jedoch seit den 80er Jah­ren in den USA vor­ran­gig für die Homo­se­xua­li­tät. 2010 gehör­te er zu den Red­ner bei einer Kund­ge­bung gegen Papst Bene­dikt XVI., als die­ser Eng­land besuch­te. Der Kir­che wirft er Heu­che­lei vor. Schuld an allem sei die Sexu­al­mo­ral und der Zöli­bat, denn der sei auch für die Pädo­phi­lie ver­ant­wort­lich. 2012 sag­te er gegen­über Medi­en, er wis­se, daß der Vati­kan gegen ihn „ermitt­le“, nach­dem sein Orden offen­bar bei­de Augen zudrückte.

Mit dem Rück­tritt von Bene­dikt XVI. schei­nen auch die vati­ka­ni­schen „Ermitt­lun­gen“ ver­san­det zu sein.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Irish Sun (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Da dürf­te es gro­ßes Wohl­wol­len geben von Ber­lin west­wärts bis San Fran­cis­co. In der Kir­che ist tat­säch­lich der Teu­fel los. Komm Herr Jesus komm und ret­te Dei­ne Kir­che und den gläu­bi­gen Rest.

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