Papst predigt „Dialog“ und schickt den Kommissar – Brief von Kardinal Parolin an Malteserorden


Nun ist es fix: Papst Franziskus ignoriert die Souveränität des Malteserordens, erklärt alle Regierungsakte seit dem 6. Dezember für null und nichtig und schickt den Kommissar.
Nun ist es fix: Papst Franziskus ignoriert die Souveränität des Malteserordens, erklärt alle Regierungsakte seit dem 6. Dezember für null und nichtig und schickt den Kommissar.

(Rom) Der Hei­li­ge Stuhl macht ernst. Die bra­chia­le „Lösung“ des Kon­flikts mit dem Sou­ve­rä­nen Mal­te­ser­or­den durch Papst Fran­zis­kus, der am Diens­tag den Rück­tritt des Groß­mei­sters durch­setz­te, scheint in jedem Fall zu einem Pyr­rhus­sieg für die „deut­sche“ Rich­tung im Orden um Frei­herr von Boe­se­la­ger zu wer­den. Der Preis für sei­ne Rück­kehr und den mög­li­chen Umbau des Ordens zu einer huma­ni­tä­ren NGO mit Son­der­sta­tus scheint  die Sou­ve­rä­ni­tät zu sein. Der 1048 gegrün­de­te Mal­te­ser­or­den ist ein sou­ve­rä­ner Staat im Sin­ne des Völ­ker­rechts und ver­fügt damit über einen ein­zig­ar­ti­gen Sta­tus unter allen reli­giö­sen Orden der katho­li­schen Kir­che, aber auch unter allen Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen der Welt. Papst Fran­zis­kus ist gera­de dabei, sich über jedes Recht und Gesetz hinwegzusetzen.

„Alle Entscheidungen seit dem 6. Dezember null und nichtig“

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Der bri­ti­sche Jour­na­list Chri­sto­pher Lamb von The Tablet hat­te es bereits gestern ange­kün­digt. Ein inzwi­schen vor­lie­gen­des Schrei­ben von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin lie­fer­te die Bestä­ti­gung. Es wur­de dem Vati­ka­ni­sten Edward Pen­tin (Natio­nal Catho­lic Regi­ster) zuge­spielt. Dar­in erklärt der vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­tär den Mit­glie­dern des Sou­ve­rä­nen Rates des Ordens, daß alle Regie­rungs­ak­te des Mal­te­ser­or­dens seit dem 6. Dezem­ber null und nich­tig sei­en. Am 6. Dezem­ber war es zur Kon­fron­ta­ti­on zwi­schen Groß­mei­ster Fra Matthew Fest­ing und dem Groß­kanz­ler Albrecht Frei­herr von Boe­se­la­ger gekom­men. Dabei ging es um einen Ver­trau­ens­bruch und einen Ver­stoß gegen die katho­li­sche Moral­leh­re durch För­de­rung der „Kul­tur des Todes“. Die Kon­fron­ta­ti­on ende­te mit der Amts­ent­he­bung des Groß­kanz­ler durch den Großmeister.

Der Brief des Kardinalstaatssekretärs
Der Brief des Kardinalstaatssekretärs

Mit der Annul­lie­rung durch den Kar­di­nal­staats­se­kre­tär wäre Boe­se­la­ger wie­der Groß­kanz­ler. Wei­ters teilt Kar­di­nal Paro­lin dem Orden mit, daß ihn der Papst unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung stel­len und einen Päpst­li­chen Lega­ten ernen­nen wer­de, der die Lei­tung des Ordens über­nimmt. Damit ist auch die Neu­wahl eines Groß­mei­sters in der Schwe­be. Der 80. Groß­mei­ster und Nach­fol­ger Fest­ings könn­te inner­halb weni­ger Wochen gewählt wer­den. Eine kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung durch den Vati­kan dau­ert in der Regel drei Jah­re und bedeu­tet den Ver­lust jeder Eigen­stän­dig­keit des Ordens und einen dem Papst gemä­ßen Umbau. In der Tat erwähnt das Schrei­ben des Kar­di­nal­staats­se­kre­tärs die Neu­wahl eines Groß­mei­sters nicht.

Damit ris­kiert der Orden sei­nen Sta­tus als inter­na­tio­na­les Völ­ker­rechts­sub­jekt zu ver­lie­ren. Sei­ne Sou­ve­rä­ni­tät und Unab­hän­gig­keit gegen­über dem Hei­li­gen Stuhl wäre damit ohne­hin erle­digt. Ein hoher Preis, um die „deut­sche“ Rich­tung im Orden und ihr „huma­ni­tä­res“ Pro­jekt durch­zu­set­zen. Wohl ein zu hoher Preis für einen so ver­dienst­vol­len und ehr­wür­di­gen Rit­ter- und Hos­pi­tal­or­den, der in 31 Jah­ren sein tau­send­jäh­ri­ges Grün­dungs­ju­bi­lä­um fei­ern wird – sofern es ihn dann noch gibt. Der­zeit sieht es so aus, als wer­de es ihn zumin­dest in sei­ner bis­he­ri­gen Form dann nicht mehr geben. Ist es das, was Boe­se­la­ger will? Stim­men sei­ne Plä­ne tat­säch­lich mit den Plä­nen von Papst Fran­zis­kus überein?

„Das Schrei­ben von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Paro­lin ist recht­lich gese­hen null und nich­tig“, sagt ein bekann­ter Kir­chen­recht­ler. Der Orden ist sou­ve­rän, wes­halb das Staats­se­kre­ta­ri­at des Vati­kans, eines ande­ren Staa­tes, kei­nen Rechts­ti­tel für irgend­wel­che Ein­grif­fe in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten des Ordens besitzt. Wenn das den­noch ver­sucht wird, dann zeugt das von einer unglaub­li­chen Arro­ganz, ja Kalt­her­zig­keit und Kalt­schnäu­zig­keit, mit der die Regie­rung von Papst Fran­zis­kus vor­geht. In der Poli­tik nennt man das einen Staatsstreich.

Papst versucht „größten Rechtsbruch in der Geschichte des Ordens“

Nicht ein­mal der Rück­tritt von Groß­mei­ster Fest­ing ist noch rechts­kräf­tig, da der Sou­ve­rä­ne Rat, der den Rück­tritt anneh­men muß, erst mor­gen zusam­men­tritt. Den­noch will der Vati­kan unter Fran­zis­kus offen­bar voll­ende­te Tat­sa­chen schaf­fen, ehe sich der Orden vom uner­war­te­ten Schock des Groß­mei­ster-Rück­tritts erho­len kann. Fra Fest­ing selbst war von der fron­ta­len Vor­ge­hens­wei­se des Pap­stes über­rascht wor­den. Hat­te er eine offe­ne und ernst­haf­te Kon­fron­ta­ti­on zu den umstrit­te­nen Fra­gen erwar­tet, setz­te ihm der Papst mit einer Rück­tritts­for­de­rung ohne Wenn und Aber ohne Ankün­di­gung die Pisto­le auf die Brust. Sol­cher­ma­ßen über­rum­pelt, sah der Groß­mei­ster als treu­er Katho­lik gegen­über einer sol­chen For­de­rung des Pap­stes kei­nen ande­ren Weg, als in den Rück­tritt einzuwilligen.

Wird der Mal­te­ser­or­den die Fort­set­zung der mas­si­ven Ein­mi­schung des Hei­li­gen Stuhls in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten nicht hin­neh­men, oder wird er sich wider­stands­los die so lan­ge ver­tei­dig­te Sou­ve­rä­ni­tät weg­neh­men und zu einem Orden wie jedem ande­ren in der Kir­che degra­die­ren las­sen? Mit die­ser Fra­ge wird sich mor­gen bereits der Sou­ve­rä­ne Rat zu befas­sen haben. Dabei geht es bereits um Grund­sätz­li­ches: Wer darf mor­gen über­haupt an der Sit­zung des Sou­ve­rä­nen Rates teil­neh­men? Laut päpst­li­cher Anwei­sung soll Boe­se­la­ger als Groß­kanz­ler dabei sein. Laut Ordens­ver­fas­sung darf er das nicht. Das macht bereits deut­lich, wor­um es bei der päpst­li­chen Ein­mi­schung geht, näm­lich „um den größ­ten Rechts­bruch in der Ordens­ge­schich­te“, wie es in ordens­na­hen Krei­sen in Rom heißt. Nimmt Boe­se­la­ger auf­grund des Schrei­bens von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Paro­lin an der Sit­zung teil, sind alle Beschlüs­se, ein­schließ­lich der even­tu­el­len Annah­me des Rück­tritts von Groß­mei­ster Fest­ing anfecht­bar, da offen­kun­dig nicht recht­mä­ßig zustan­de­ge­kom­men. Ver­fas­sungs­bruch wiegt in jedem Staat beson­ders schwer.

Mit dem Schrei­ben von Kar­di­nal Paro­lin setzt sich Papst Fran­zis­kus nicht nur über den sou­ve­rän getrof­fe­nen Ent­schei­dun­gen des Groß­mei­sters seit dem 6. Dezem­ber hin­weg, son­dern sogar über jene des Sou­ve­rä­nen Rates.

Ver­fügt der Orden über star­ke Per­sön­lich­kei­ten, die sich in Gehor­sam gegen­über dem Papst­tum üben, aber zugleich den ille­gi­ti­men Avan­cen von Fran­zis­kus zu wider­ste­hen wis­sen, der „Dia­log“ pre­digt, aber mit eiser­ner Faust regiert? Wer­den sie dem gel­ten­de Recht gemäß die Sou­ve­rä­ni­tät des Ordens ver­tei­di­gen und dem Hei­li­gen Stuhl Ein­halt gebie­ten, wo die­sem kein Rechts­ti­tel zusteht? Davon wird die Zukunft des Ordens abhän­gen, und davon wird es auch abhän­gen, ob er mor­gen noch ein Sou­ve­rä­ner Mal­te­ser­or­den sein wird oder nur ein Mal­te­ser­or­den.

Der Wortlaut des Schreibens

Der Wort­laut des Schrei­bens von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin an die Mit­glie­der des Sou­ve­rä­nen Rates vom 25. Janu­ar 2017:

Staats­se­kre­ta­ri­at
Nr. 338.217

Aus dem Vati­kan, 25. Janu­ar 2017

 

Geehr­te Mit­glie­der des Sou­ve­rä­nen Rates,

mich drängt, Sie zu infor­mie­ren, daß Sei­ne Hoheit Fra Matthew Fest­ing, Groß­mei­ster des Ordens, mit Datum 24. Janu­ar 2017 sei­nen Rück­tritt in die Hand des Hei­li­gen Vaters Fran­zis­kus erklärt hat, der ihn ange­nom­men hat.
Wie die Ver­fas­sung des Ordens im Art. 17 § 1 vor­sieht, wird der Groß­kom­tur ad inte­rim die Regie­rungs­ver­ant­wor­tung über­neh­men. Gemäß Art. 143 des Mal­te­ser-Codex wird er dafür sor­gen, die Staats­ober­häup­ter, mit denen der Orden diplo­ma­ti­sche Bezie­hun­gen unter­hält, und die ver­schie­de­nen Mal­te­ser-Orga­ni­sa­tio­nen zu informieren.
Um dem Orden im Erneue­rungs­pro­zeß zu hel­fen, der, wie man sieht, not­wen­dig ist, wird der Hei­li­ge Vater einen per­sön­li­chen Lega­ten mit der Voll­macht ernen­nen, die er im Ernen­nungs­akt defi­nie­ren wird.
Der Groß­kom­tur, in der Funk­ti­on eines vor­über­ge­hen­den Statt­hal­ters, wird die Voll­mach­ten gemäß Art. 144 des Mal­te­ser-Sta­tuts aus­üben, bis ein Päpst­li­cher Legat ernannt sein wird.
Der Hei­li­ge Vater hat auf der Grund­la­ge des Evi­den­ten, das aus den von ihm erhal­te­nen Infor­ma­tio­nen her­vor­ge­gan­gen ist, ent­schie­den, daß alle vom Groß­mei­ster ab dem 6. Dezem­ber 2016 getä­tig­ten Akte null und nich­tig sind. So auch jene des Sou­ve­rä­nen Rates wie die Wahl des Groß­kanz­lers ad inte­rim.
Der Hei­li­ge Vater drückt, indem er die gro­ßen Ver­dien­ste des Ordens in der Ver­wirk­li­chung vie­ler Wer­ke zur Ver­tei­di­gung des Glau­bens und im Dienst der Armen und der Kran­ken aner­kennt, ihm sei­ne gan­ze pasto­ra­le Für­sor­ge aus und hofft auf die Zusam­men­ar­beit aller in die­sem deli­ka­ten und wich­ti­gen Moment für die Zukunft.
Der Hei­li­ge Vater seg­net alle Mit­glie­der, Frei­wil­li­gen und Wohl­tä­ter des Ordens und unter­stützt sie mit Sei­nem Gebet.

 

Pie­tro Kar­di­nal Parolin
Staatssekretär

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An die Mit­glie­der des Sou­ve­rä­nen Rates
des Sou­ve­rä­nen Rit­ter- und Hos­pi­tal­or­dens des
Hei­li­gen Johan­nes von Jeru­sa­lem, Rho­dos und Malta
ROM

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: scribd/​Edward Pentin

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Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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26 Kommentare

  1. Der Zeit­geist hat den Vati­kan in jeg­li­cher Hin­sicht erreicht. Nach­dem Deutsch­land vor­ge­macht hat, wie eine Regie­rung ohne mit der Wim­per zu zucken Staats- und inter­na­tio­na­les Recht bricht, so steht auch der Vati­kan dem in nichts nach.

    Dog­men und die kath. Glau­bens­leh­re sind schon seit eini­ger Zeit zur Dis­po­si­ti­on gestellt, nun kommt das Staats­recht an die Reihe.

    Der „ent­wickel­te“ Nor­den benutz­te frü­her für sol­che Aktio­nen jeweils ver­ächt­lich den Begriff der Bana­nen­re­pu­blik. Inzwi­schen gibt es schein­bar auch im Vati­kan grö­sse­re Bana­nen­plan­ta­gen. Der Scha­den ist imens.

  2. Jetzt kommt auch die soge­nann­te Frei­wil­lig­keit des Rueck­tritts von Papst Bene­dikt mir ploetz­lich noch viel frag­wuer­di­ger vor als die vor­her schon war.

  3. Der Mal­te­ser­or­den kann sich doch nicht alles gefal­len las­sen, auch nicht vom Papst.
    Hof­fent­lich gibt es dort genug gerad­li­e­ni­ge Leu­te mit Rück­grat, die ihren Orden vor dem Umbau (oder auch Abbau) bewah­ren wollen?
    Bald wer­den wir es wissen.
    Man stel­le sich vor: Da kommt ein Mann aus Süd­ame­ri­ka daher und maßt sich an, ohne Rück­sicht auf Ver­lu­ste das Gesicht und die Struk­tur eines Jahr­hun­der­te alten Ordens zu ver­än­dern, wenn nicht gar zu zerstören.
    Der Mal­te­ser­or­den kann sich das doch nicht ohne Gegen­wehr gefal­len las­sen, oder?

  4. Ich den­ke, ange­sichts der Ent­wick­lun­gen um den Orden der Fran­zis­ka­ner d. Imma­ku­la­ta und jetzt auch der Mal­te­ser wird bald kein füh­ren­der Ordens­geist­li­cher sich mehr getrau­en, jed­we­de Eigen­stän­dig­keit in Glau­bens­fra­gen Rom gegen­über kund­zu­tun. Doch wird irgend­wann der Punkt erreicht sein, wenn die Ver­än­de­run­gen in der katho­li­schen Kir­che soweit rei­chen wer­den, dass man sich für oder gegen die fast 2000 Jah­re alte Glau­bens­leh­re ent­schei­den wird müssen.

  5. Die­ser Papst hat kei­nen Fun­ken Respekt vor den Leh­ren und den treu­en, guten Orden. Papst Berg­o­glio hat sei­ne Kom­pe­ten­zen schon mit AL über­schrit­ten, aber dies ist eine unver­blüm­te Anma­ßung und Frech­heit. Da muß man dage­gen­hal­ten als Christ.
    Die­sem Papst muß kein Katho­lik auf der gan­zen Welt mehr Fol­ge lei­sten, denn ihm selbst ist das völ­lig egal. Beten für sei­ne Bekeh­rung und für Ein­sicht und Ver­nunft kann man immer.

  6. Tra­gisch mit anse­hen zu müs­sen, wie die Mecha­nis­men wie­der ein­mal greifen.
    Die Kon­ser­va­ti­ven haten sich an Anstand, Recht, und Ord­nung. So set­zen sich radi­ka­le Lin­ke immer wie­der durch, ent­we­der auf der Stra­sse oder nach dem Marsch durch die Insti­tu­tio­nen in ihren Ämtern.…

  7. Der Mal­te­ser-Orden hat doch einen Kardinal-Protektor.
    Beschützt die­ser den Ord­nen denn nicht?
    Weiß man dazu Näheres?

    • Der Kar­di­nal-Pro­tek­tor ist der Bot­schaf­ter des Pap­stes beim Orden, so wie umge­kehrt der Orden einen Bot­schaf­ter beim Hei­li­gen Stuhl hat. Das hat mit dem Völ­ker­recht und den diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen zwi­schen zwei sou­ve­rä­nen Staa­ten zu tun, wobei die Bezie­hun­gen zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und dem Orden natür­lich beson­de­re sind.
      Kein Bot­schaf­ter kann öffent­lich gegen die eige­ne Regie­rung Stel­lung neh­men, das wäre ein Wider­spruch in sich.

    • Berg­o­glio wird es eines Tages bereu­en, wenn er in die­sem Fal­le sei­nen üblen Wil­len durch­set­zen kann. Wenn der Vati­kan, ein sou­ve­rä­ner Staat, bloß durch einen–allerdings ungültigen–einfachen Brief die Herr­schaft über einen ande­ren sou­ve­rä­nen Staat gel­ten machen kann, denn ist es gleich mög­lich, daß Ita­li­en den Vati­kan annektiere–und eben per Post zu erreichen.

    • Die­ser Mann ist die Unglaub­wür­dig­keit in Person!
      Er lebt in kein­ster Wei­se das vor was er von ande­ren verlangt.
      Fest­ing hät­te im Gegen­satz auch von ihm den Rück­tritt ein­for­dern sollen!

  8. Lie­ber Fran­zel, mit größ­tem inne­ren Bedau­ern muss ich Ihrer Beur­tei­lung recht geben und zugleich fra­gen, wo steu­ern wir hin? Die­ser Papst stiehlt uns unse­ren Glau­ben. Aber die­se Glau­ben beinhal­tet in den Vor­her­sa­gen die Auf­lö­sung am Ende der Zeiten(nicht iden­tisch mit dem Ende der Welt). Wir erken­nen heu­te die­se Auf­lö­sung und damit den Ver­lust des­sen, was uns so lieb und teu­er war und uns Halt gege­ben hat. Der ita­lie­ni­sche Kul­tur­phi­lo­soph, Agam­ben, gibt uns eíne Ant­wort, indem er auf das Kir­chen­bild des Tyco­ni­us ver­weist, das auch Bene­dikt XVI zwei­mal erwähnt. Danach besteht die Kir­che aus Gut und Böse, aus Hell und dunkel,Heil und Unheil, Bei­des ist fest mit­ein­an­der ver­wo­ben. Aber am Ende der Zei­ten bricht bei­des aus­ein­an­der und wir erken­nen bei­des voll. Heu­te und in sol­chen Nach­rich­ten erken­nen wir das böse und kom­men uns total hilf­los vor, weil es über­mäch­tig erscheint. Ist die­se Erkennt­nis etwas ande­res als die Beant­wor­tung Fra­ge, wird der Men­schen­sohn, wenn er wie­der­kommt noch Glau­ben vor­fin­den? Genau die­sen Fun­ken Glau­ben müs­sen wir – gegen alle Erkennt­nis und gegen alle Pro­gno­se – retten.

    • Blei­ben Sie tap­fer, lie­ber Hans! Wir rk Chri­sten, die der Leh­re JESU CHRISTI anhan­gen, brau­chen vol­les Ver­trau­en in das, was JESUS CHRISTUS sag­te, daß die Pfor­te der Höl­le die Kir­che nicht über­win­den wird! Von jedem Stand inner­halb der rk Kir­che wer­den nach der gro­ßen Drang­sal noch ein­zel­ne Glie­der übrig blei­ben. Wer und wie­vie­le, nun ja, das weiß der Herr allein.

      Am 03. Janu­ar fei­er­te J.R.R. Tol­ki­en sei­nen 125. Geburts­tag. Der Autor des „Hob­bit“ und „Herrn der Rin­ge“ hat ja noch wei­te­re Bücher geschrie­ben, die es wert sind zu lesen. z.B. das „Sil­ma­ril­li­on“. Tol­ki­en war ja Katho­lik und es ist rat­sam, sei­ne Wer­ke unter einem katho­lisch-christ­li­chem Blick­win­kel zu lesen. Da kann man­che Geschich­te Mut machen in dunk­ler Zeit.

      Im Sar­to-Ver­lag gibt es auch das Büch­lein „War­um lie­be ich mei­ne Kir­che?“ von Jakob Sche­rer zu erwer­ben; zu emp­feh­len, gera­de auch im Hin­blick auf die Luther­ma­nie in die­sem Jahr.

      Herz­li­cher Gruß an Sie, lie­ber Hans!

  9. Ich könn­te mei­ne Befrie­di­gung dar­über aus­drücken, dass ich seit dem fata­len Abend, an dem Berg­o­glio den Bal­kon betrat und ich im Kreis der um mich Ver­sam­mel­ten mein­te: „Jetzt Gna­de uns Gott“ recht mit allem behal­ten habe, was ich auch an die­ser Stel­le geäu­ßert habe, aber ich emp­fin­de nur einen faden Geschmack. Im Inner­sten hoff­te ich immer noch, dass es mit Berg­o­glio nicht ganz so schlimm kommt, doch es ist so gekom­men. Jedem, aber wirk­lich auch jeden in mei­nem Umfeld ist das Lachen ver­gan­gen. Die weni­gen treu­en Prie­ster bei uns hören auf den Rat und schaf­fen sich Zufluchts­stät­ten mit Pri­vat­ka­pel­len, damit der katho­li­sche Glau­be den ato­ma­ren Berg­o­glio­win­ter über­dau­ert. Und ich wie­der­ho­le es: Gna­de uns Gott, was uns noch erwar­tet. Es wird nichts Gutes sein!

    • Sehr geehr­ter Marcellus,
      mir erging es an jenem denk­wür­di­gen Abend ganz genau­so und ich habe die­sel­ben Wor­te gestam­melt. Als er ohne ein Lächeln über die auf dem Peters­platz Ver­sam­mel­ten schau­te und einen „Guten Abend“ wünsch­te, sind mir die Trä­nen gekom­men. Recht zu behal­ten, ist sel­ten eine Freu­de. Ich sehe die angeb­li­che „Annä­he­rung“ an die FSSPX nun mit ganz ande­ren Augen.
      Timeo Dana­os et dona ferentes!
      Beten, beten und noch­mals beten!
      Bestür­men wir den Him­mel wei­ter im Gebet.

  10. @ Mar­cel­lus, Lau­ren­ti­us und Tuor Earendil,
    Ihre Gefüh­le als Berg­o­glio die Log­gia betrat kann ich voll bestä­ti­gen. Ich lern­te einen Papst ken­nen, der sich nicht vor Gott vebeug­te in Dank­bar­keit, son­dern vor dem Volk um der Aner­ken­nung wil­len. Er spen­de­te zwar am Ende den Segen Urbi et orbi, ver­mied aber jedes wei­te­re Segens­zei­chen. Eine Tage spä­ter sah ich eine Auf­zeich­nung des seg­nen­den Pius XII und mir wur­de der bit­te­re Unter­schied bewusst.

  11. Die Pius­bru­der­schaft wird die Vor­gän­ge sicher ver­fol­gen und die wei­te­ren Schrit­te gewis­sen­haft und gründ­lich über­le­gen. Man weiß nicht was noch alles kommt.

  12. Ver­ehr­te Lau­ren­ti­us, Tuor Earen­dil und Dr. Die­ter Fasen

    Bei einem Got­tes­dienst im Jah­re 2012 durf­te ich eine Pre­digt von einem eif­ri­gen Diö­ze­san­prie­ster- aller­dings im klei­nen Kreis- hören, der sinn­ge­mäß fol­gen­de Sät­ze sagte:
    „Ich weiß, dass unter uns eini­ge sind, die unse­rem Hei­li­gen Vater Papst Bene­dikt vor­hal­ten, er sei nicht mutig genug und kön­ne viel mehr für den katho­li­schen Glau­ben tun. Ich kann Euch eines mit Sicher­heit sagen: Es kommt der Tag und er ist nicht mehr fern, da wer­den wir uns in Weh­mut an die­ses Pon­ti­fi­kat erin­nern. Ich will nicht den Pro­phe­ten spie­len- aber der Teu­fel rennt gegen die Bastio­nen der Kir­che an und wie alle wer­den die Zeit erle­ben, da wir nur noch im ver­trau­ten Kreis unse­ren katho­li­schen Glau­ben beken­nen wer­den. Alle, die an der Leh­re der Kir­che fest­hal­ten, wer­den ver­folgt wer­den. Ihr fragt mich, woher ich das weiß? Ohne, dass man süch­tig nach Weis­sa­gun­gen ist, muss man fest­stel­len, dass in allen das­sel­be gesagt wird- die Kir­che wird von innen her­aus ver­folgt wer­den und vie­le wer­den dem fal­schen Pro­phe­ten folgen.“
    Ich war heu­te bei die­sem Prie­ster in einer der Mes­sen, die er in einer gro­ßen Kir­che hält. Ich bekam kei­nen Platz mehr. Der Got­tes­dienst war ohne gro­ßen Anlass voll­kom­men überfüllt.Beim Mit­tag­essen in der neben­ste­hen­den Gast­stät­te erzähl­ten mir die Leu­te, dass selbst bei Werk­tags­mes­sen(!!!) mitt­ler­wei­le bis zu 200 Gläu­bi­ge kom­men. Jeder ahnt, dass uns Schlim­mes bevor­steht und scheint sich um die treu­en Prie­ster zu scha­ren. Bei besag­tem Prie­ster fal­len fol­gen­de Din­ge ins Auge: Er fei­ert den novus ordo, aber mit 7 Knie­beu­gen und meist dem ersten Canon. Nach der Wand­lung wird immer gesun­gen: Jesus, Du bist hier zuge­gen. Also alles ande­re als modern. Er trägt immer Sou­ta­ne, ist aber ein abso­lut humor­vol­ler und lie­bens­wür­di­ger Mensch. Ich habe beschlos­sen, dass ich ab jetzt trotz der Ent­fer­nung von 25 km immer dort die Mes­se besu­chen wer­de. Ich habe ihn auch auf sei­ne Pre­digt von 2012 ange­spro­chen und die Ant­wort war:“ Ich bin gespannt, wie lan­ge es noch dau­ern wird, bis das Ordi­na­ri­at mich mund­tot macht. Jeder, der das bis­her Geglaub­te öffent­lich äußert, wird als Feind Berg­o­gli­os gna­den­los erle­digt. Da stellt sich schon die Fra­ge, ob man wei­ter sein Gehalt A 13 will oder raus­ge­schmis­sen wird. Ich bin aber über­zeugt, dass 2017 etwas pas­siert. Was- das weiß ich nicht, aber danach ist alles anders.“

  13. wür­de mich schon inter­es­sie­ren, wo man sol­che Prie­ster noch fin­den kann – auch wenn natür­lich klar ist, dass wir die hier nicht ans Mes­ser lie­fern dürf­ten (bin mir sicher, irgend­ein DBK-Wäch­ter liest hier mit.)

    • Ich haet­te auch ger­ne so einen Priester.Hier in der Nie­der­lan­den geht es auch nicht gut.Obwohl ich zufrie­den bin mit unse­rem Kar­di­nal Eijk.

  14. Ich ken­ne auch einen Prie­ster, der den NOM zele­briert (sehr andäch­tig), aber z.B. im Hoch­ge­bet neben der Nen­nung des der­zei­tig regie­ren­den Pap­stes auch den Papa eme­ri­tus nennt. Und er ist ein sehr guter Beichtvater.

    Eine Kon­takt­pfle­ge unter glau­bens- und leh­retreu­en Katho­li­ken wäre auch von mei­ner Sei­te wün­schens­wert. Wer möch­te, kann ger­ne mei­ne e‑mail-Adres­se bei Herrn L. Schnei­der erfra­gen, da ja jeder von uns eine sol­che ange­ben muß, damit der Kom­men­tar frei­ge­schal­te­te wird. Jeden­falls gebe ich hier­mit mei­ne Erlaub­nis an Herrn Schnei­der, die­se mei­ne e‑mail-Adres­se wei­ter­zu­ge­ben. Wer mir schreibt, möch­te bit­te sei­nen Namen, unter wel­chem er/​sie hier Kom­men­ta­re schreibt, ange­ben zur Ori­en­tie­rung. Danke!

  15. Lie­ber Mar­cel­lus, Lie­ber Kon­stan­ti­nus, hoch­ver­ehr­te Anjall Jaln, lie­be und hoch­ver­ehr­te Mit­le­ser, wer­ter Tuor- Earen­dil, durch ihre Zuschrif­ten sind Sie mir ver­ehr­te Mit­gläu­bi­ge gewor­den. Wir erken­nen die äuße­re und was noch schlim­mer ist die inne­re Bedro­hung unse­res Glau­bens. Die­se Bedro­hung wird mit höch­ster Raf­fi­nes­se und Intel­li­genz vor­ge­tra­gen. Mar­cel­lus schreibt, jeder ahnt, dass uns etwas schlim­mes bevor­steht… und ich fürch­te er hat recht. Ob wir nach Rom schau­en oder in unser Bis­tum, es gibt kei­nen Halt mehr. Es wäre gut, wenn wir unse­re Anony­mi­tät auf­ge­ben könn­ten und die Grund­la­ge für ein christ­li­chen Netz­werk bil­den könnten.
    Dr. Die­ter Fasen
    54576 Hillesheim
    dfasen@​drfasen.​de

    • Lie­be Mitgläubige,
      ich bin selbst­ver­ständ­lich mit dabei, wenn es dar­um geht, uns unter­ein­an­der zu ver­net­zen. Ich stim­me auch aus­drück­lich zu, dass wir vor­sich­tig sein müs­sen, um nicht einen unse­rer Prie­ster ans Mes­ser zu lie­fern. Offen­heit und Wahr­heit sind lei­der in unse­rer Kir­che sel­te­ne Tugen­den gewor­den. Viel­leicht hat die Redak­ti­on oder sonst einer eine Idee, wie wir gefahr­los unse­re Iden­ti­tä­ten aus­tau­schen kön­nen, ohne jeman­den zu gefähr­den. Ich sel­ber kom­me aus Fran­ken und könn­te ger­ne ein­mal einen inter­nen Ein­kehr­tag- viel­leicht mit einer Über­nach­tung- orga­ni­sie­ren. Natür­lich auch so, dass es nicht zu teu­er ist.

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