Kardinal Badisseri zur Kritik an Amoris laetitia: „Keine Notwendigkeit, Antworten zu geben“


Kardinal Lorenzo Baldisseri: "Ich denke nicht, daß es notwendig ist, noch anderes hinzuzufügen. Alle Fragen sind bereist im Apostolischen Schreiiben enthalten."
Kardinal Lorenzo Baldisseri: "Ich denke nicht, daß es notwendig ist, noch anderes hinzuzufügen. Alle Fragen sind bereist im Apostolischen Schreiben enthalten."

(Rom) In sei­ner heu­ti­gen Aus­ga­be ver­öf­fent­lich­te der Osser­va­to­re Roma­no ein Inter­view mit Kar­di­nal Loren­zo Bal­dis­se­ri, dem Gene­ral­se­kre­tär der Bischofs­syn­ode. Bekannt­lich ver­öf­fent­licht die Tages­zei­tung des Hei­li­gen Stuhls zum umstrit­te­nen nach­syn­do­da­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia kei­ne abwei­chen­den Meinungen. 

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Die hef­ti­ge Debat­te, die seit Mona­ten die Kir­che erschüt­tert, fin­det in der Zei­tung kei­nen Wider­hall. Der Kar­di­nal, den Papst Fran­zis­kus in die­ses Amt beru­fen und zum Kar­di­nal kre­iert hat, lie­fert daher auch kei­ne neu­en Erkennt­nis­se zur Sache. Nur eine Fra­ge bezieht sich auf die zahl­rei­chen Beden­ken, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten zu Tei­len von Amo­ris Lae­ti­tia vor­ge­bracht wur­den. Es erstaunt die Leich­tig­keit, mit der Kar­di­nal Bali­dis­se­ri, einer der eng­sten Mit­ar­bei­ter des Pap­stes, die ern­sten Anfra­gen, zu denen auch die Dubia (Zwei­fel) der vier nam­haf­ten Kar­di­nä­le Brand­mül­ler, Bur­ke, Caf­farra und Meis­ner gehö­ren, abtut und Ver­wei­ge­rungs­hal­tung von Papst Fran­zis­kus damit rechtfertigt.

Osser­va­to­re Roma­no: Was kann man jenen ant­wor­ten, die zusätz­li­che Klä­run­gen zu den pasto­ra­len Richt­li­ni­en des Apo­sto­li­schen Schrei­bens fordern?

Kar­di­nal Bal­dis­se­ri: Es wur­den bereits meh­re­re Ant­wor­ten gege­ben. Es haben sich auch Per­so­nen geäu­ßert, die auf­grund ihrer Funk­ti­on und ihrer Auto­ri­tät kom­pe­tent sind. Es geht vor allem dar­um, mit dem Ziel vor­wärts­zu­ge­hen, die Fami­lie zu stär­ken und die Sta­bi­li­tät der Ehe und die Ruhe des Fami­li­en­le­bens sicher­zu­stel­len. Zudem ist es wich­tig, die Schön­heit der christ­li­chen Ehe auch jenen auf­zu­zei­gen, die nicht in einer sakra­men­ta­len Ver­bin­dung leben. Dort, wo man sich in Gegen­wart von Men­schen befin­det, die aus einer frü­he­ren, geschei­ter­ten Ver­bin­dung kom­men, muß man die Situa­tio­nen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten zu unter­schei­den wis­sen und die Hal­tun­gen, die sie ein­neh­men, um schritt­wei­se zu einer grö­ße­ren Inte­gra­ti­on in die kirch­li­che Gemein­schaft vor­an­zu­schrei­ten. Dies­be­züg­lich ist eine auf­merk­sa­me und ange­mes­se­ne Unter­schei­dung der ein­zel­nen Per­son uner­läß­lich, ob sie fähig sind, auf ange­mes­se­ne Wei­se das Ver­hält­nis zwi­schen Norm und Gewis­sen zu inte­grie­ren. Ich den­ke nicht, daß es not­wen­dig ist, noch ande­res hin­zu­zu­fü­gen, außer zu wie­der­ho­len, daß alle Ant­wor­ten, die gestellt wur­den, bereits im Text des Apo­sto­li­schen Schrei­bens ent­hal­ten sind.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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