NATO-Spitzenbeamter tot aufgefunden, der zur Finanzierung des Islamischen Staates (IS) ermittelte


Yves Chandelon, NATO-Spitzenbeamter mit Dienstsitz im luxemburgischen Kapellen, neben Jean-Claude Junckers Wohnsitz, wurde unter rätselhaften Umständen in der belgischen Provinz Namür aufgefunden. Er ermittelte über die Hintermänner der Finanzierung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Yves Chandelon, NATO-Spitzenbeamter mit Dienstsitz im luxemburgischen Kapellen, neben Jean-Claude Junckers Wohnsitz, wurde unter rätselhaften Umständen in der belgischen Provinz Namür aufgefunden. Er ermittelte über die Hintermänner der Finanzierung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

(Paris) Unter rät­sel­haf­ten Umstän­den ist ein hoher NATO-Beam­ter ums Leben gekom­men, der über die Finan­zie­rung des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) ermit­tel­te. Die ört­li­che Pres­se ver­si­chert, daß Yves Chan­de­lon sich selbst umge­bracht habe. Sei­ne Fami­lie hält eine sol­che Hypo­the­se jedoch für unglaub­wür­dig. Chan­de­lon wur­de 140 Kilo­me­ter von sei­nem Arbeits­platz und 100 Kilo­me­ter von sei­nem Wohn­ort ent­fernt tot aufgefunden.
Yves Chan­de­lon war als Gene­ral Audi­tor bei der NATO Sup­port and Pro­cu­re­ment Agen­cy (NSPA) als Spit­zen­be­am­ter tätig. Die 2012 geschaf­fe­ne NSPA ist vor allem mit logi­sti­schen Auf­ga­ben inner­halb der NATO befaßt, dar­un­ter auch mit dem Ankauf von Waf­fen­sy­ste­men und der Orga­ni­sa­ti­on ihrer War­tung, aber auch der Unter­stüt­zung von Ope­ra­tio­nen und Manö­vern, der Treib­stoff­ver­wal­tung und stra­te­gi­scher Trans­port und Lage­rungs­fra­gen. Der Haupt­sitz befin­det sich in dem klei­nen luxem­bur­gi­schen Ort Kapel­len in der Gemein­de Mamer. Im 1.200-Einwohner-Ort Kapel­len wohnt auch Jean-Clau­de Jun­cker, der Prä­si­dent der Euro­päi­schen Kommission.

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Die Lei­che des NATO-Spit­zen­be­am­ten wur­de in der Stadt Anden­ne in der bel­gi­schen Pro­vinz Namur gefun­den. Anden­ne liegt 100 Kilo­me­ter von sei­nem Wohn­ort in der fran­zö­si­schen Stadt Lens im Depar­te­ment Pas-de-Calais ent­fernt und 140 Kilo­me­ter von sei­nem Arbeits­platz im luxem­bur­gi­schen Kapel­len. Eine Reak­ti­on sei­nes Arbeit­ge­bers, NSPA oder NATO zum Tod des Beam­ten liegt der­zeit nicht vor.

Die bel­gi­sche Lokal­pres­se berich­tet von einem Selbst­mord. Chan­de­lon wur­de mit einem Kopf­schuß auf­ge­fun­den, der nach Anga­ben der Poli­zei töd­lich war. Sei­ne Fami­lie glaubt nicht an Selbst­mord. Laut Anga­ben von Belg24 befand sich Chan­de­lon im Besitz von drei Waf­fen, die ord­nungs­ge­mäß auf sei­nen Namen und zu sei­nem Selbst­schutz regi­striert waren. Die Waf­fe, die bei sei­ner Lei­che gefun­den wur­de, gehör­te nicht dazu.

Chan­de­lon ermit­tel­te inten­siv über das Finan­zie­rungs­netz­werk von Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen. Seit eini­ger hat­te er vor allem den Isla­mi­schen Staat (IS) im Visier. Laut den Ermitt­lern habe er in den ver­gan­ge­nen Tagen „selt­sa­me“ Tele­fon­an­ru­fe erhal­ten. Auf die­se Stüt­zen sich unter ande­rem die Zwei­fel der Fami­lie an der Behaup­tung, Yves Chan­de­lon könn­te Selbst­mord began­gen haben.

Der Tote sei über­zeugt gewe­sen, die Hin­ter­män­ner und das Netz­werk, das zur Finan­zie­rung der inter­na­tio­na­len Ter­ror­ak­tio­nen der Dschi­had-Miliz Isla­mi­scher Staat (IS) dient, auf­spü­ren zu können.

Sei­ne Fami­lie zeig­te sich in ersten Stel­lung­nah­men über­zeugt, daß Yves Chan­de­lon nicht Selbst­mord began­gen hat­te, son­dern ermor­det wur­de, um „die Wahr­heit über die Finan­zie­rung des Isla­mi­schen Staa­tes (IS)“ zu ver­tu­schen. Der 60-Jäh­ri­ge Chan­de­lon prüf­te zuletzt vor allem Ver­bin­dun­gen zwi­schen Geld­wä­sche und Terror-Finanzierung.

Text: Andre­as Becker
Bild: Wikipedia/​belg24 (Screenshots/​Montage)

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