(Rom) Papst Franziskus bekräftigt das Nein zum Frauenpriestertum und spricht von „Leichtsinn“, den man „politisch bezahlen werde“, wenn die Staaten mehr Einwanderer aufnehmen, als sie „integrieren“ können. Erstmals differenzierte Papst Franziskus damit zwischen Flüchtlingen und Migranten.
Papst Franziskus bestätigte auf dem Rückflug von Schweden nach Rom, daß es kein Frauenpriestertum geben werde. Franziskus berief sich dazu auf verbindliche Lehraussagen seines Vorgängers Johannes Paul II., der mit dem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis vom 22. Mai 1994 „definitiv“ erklärte, daß die Priesterweihe nur Männern vorbehalten ist.
Dieser Erklärung von Johannes Paul II. wird dogmatische Autorität zugesprochen, was bedeutet, daß es sich tatsächlich um eine „definitive“, eine endgültige Entscheidung in dieser Frage handelt.
Papst Franziskus bekräftigte diese Entscheidung auf Nachfrage von Journalisten. Dergleichen hatte das argentinische Kirchenoberhaupt bereits in der Vergangenheit getan.
Die Kursänderung des Papstes in der Einwanderungspolitik
Der Papst nahm zu einer ganzen Reihe von Fragen Stellung, unter anderem erneut zur Einwanderungsfrage. Dabei schlug das Kirchenoberhaupt neue Töne an. Es sei falsch, die Türen zu verschließen, und falsch, die Herzen zu verschließen. Es brauche aber „Klugheit“. Man „bezahle politisch“ den „Leichtsinn, mehr aufzunehmen, als man integrieren kann“.
Papst Franziskus ändert damit seine Flüchtlingspolitik. Hatte er im September 2015 noch aufgefordert, unterschiedslos „alle“ aufzunehmen, „Gute und Schlechte“, scheint auch er diesen „Leichtsinn“ inzwischen erkannt zu haben. Erstmals differenzierte Papst Franziskus zwischen „Flüchtlingen“, denen geholfen werden müsse, und „Migranten“.
Im Jahr 2015 hatte die undifferenzierte Haltung von Papst Franziskus dazu beigetragen, daß hunderttausendfacher Rechtsbruch in den europäischen Staaten geschehen konnte. Unter dem Deckmantel der „Flüchtlingshilfe“ strömten Millionen von Menschen nach Europa, die zum Großteil keine Flüchtlinge, sondern Wirtschaftsmigranten waren. Wer dies kritisierte, wurde im öffentlichen Raum beschimpft, verleumdet und denunziert.
Einer, der den Kurs bereits wechselte, ist Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Im Januar 2015 erklärte der Christdemokrat und ehemalige „Intergrationsstaatssekretär“: „Der Islam gehört selbstverständlich zu Österreich“. Im April 2015 hatte er noch von den Österreichern behauptet, sie seien dümmer als die Einwanderer. Inzwischen will er nicht asylberechtigte Migranten auf Inseln festhalten, bis sie freiwillig in ihre Herkunftsländer zurückkehren, weil es kein Recht auf Aufnahme in einem anderen Staat gebe.
Soweit zumindest seine Ankündigungspolitik. In Wirklichkeit geht auch in Österreich die Einwanderung mit all ihren Folgen munter weiter. In welchen größeren Städten die Österreicher noch die Mehrheit stellen, und in welchen sie bereits in der Minderheit sind, bzw. in welcher Altersgruppe sie bereits in der Minderheit sind, wird von den Regierungsparteien, ob Sozialdemokraten (SPÖ) oder Christendemokraten (ÖVP), gleichermaßen verschwiegen, von den Grünen, der „Einwanderungspartei“ schlechthin, ganz zu schweigen, die am 4. Dezember ihren Kandidaten zum Bundespräsidenten machen wollen.
Papst Franziskus hat die „Willkommenspolitik“ nicht erfunden, das Klima der „Willkommenspolitik“ jedoch tatkräftig unterstützt. Die Gründe, die ihn dazu bewogen haben, sind derzeit ebenso unbekannt, wie jene, die ihn nun zu einer Kursänderung veranlaßt haben. Österreichs Außenminister Kurz ließ nach seiner Kursänderung bereits im Oktober 2015 wissen: „Es braucht ein Ende der Einladungspolitik. Wir sind überfordert.“ Papst Franziskus scheint im November 2016 dieser Ansicht zu folgen.
Text: Martha Burger-Weinzl
Bild: Vatican.va (Screenshot)