(Managua) In Nikaragua brachten fünf Frauen, die sich mit dem Zika-Virus infiziert hatten, gesunde Kinder zur Welt, wie Fides berichtet. Laut nikaraguanische Quellen wurden seit dem 27. Januar 2016 im zentralamerikanischen Land 184 Zika-Infektionen diagnostiziert. Dabei handelte es in 34 Fällen um schwangere Frauen. Am 27. Januar war erstmals das Auftreten des Zika-Virus in Nikaragua nachgewiesen worden.
Die meisten der infizierten Frauen leben in der Hauptstadt Managua. Bisher kam kein Kind mit den prognostizierten Mißbildungen zur Welt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), eine Einrichtung der Vereinten Nationen (UNO), hatte am 1. Februar Alarm geschlagen und einen Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und Mikrozephalie bei ungeborenen Kinder behauptet. Ein Nachweis dafür wurde zwar nicht erbracht, doch folgte bald ein um so erhellender Appell. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte (UNHCHR) forderte unter Verweis auf die WHO die brasilianische Regierung auf, wegen der durch den Zika-Virus angeblich drohenden Gefahren von Mißbildungen auf dem Notstandsweg die Abtreibung zu legalisieren.
Brasilien ist das bevölkerungsreichste, christlich geprägte Land der Welt, das sich bisher der Legalisierung des Kindermordes widersetzt. Mehrere Versuche, die Abtreibung auf dem parlamentarischen Weg einzuführen, waren in den vergangenen Jahren gescheitert.
WHO, Presseagenturen UNHCHR
Offensichtlich hatte die Abtreibungslobby mit Hilfe des Zika-Virus, eines im Verhältnis nicht sonderlich gefährlichen Influenza-Virus, und dem Versuch, eine Massenpanik zu erzeugen, gehofft, die lateinamerikanischen Regierungen, allen voran des bevölkerungsreichsten Landes, unter Druck zu setzen. Die WHO rief einen „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“ aus. Die Medien erzeugten mit entsprechenden Schlagzeilen und mit in keinem Zusammenhang stehenden Bildern ein Schreckensszenario. Eine Vorgehensweise, die man Komplizenschaft nennen könnte. Eine andere UNO-Agentur, der UNHCHR, erhob im nächsten Schritt – in der Hoffnung die Verunsicherung der Bevölkerung nützen zu können – die politische Forderung: die Durchsetzung der schrankenlosen Abtreibung unter Umgehung des ordentlichen Gesetzgebungsweges der von der Verfassung vorgeschriebenen Staatsorgane.
Der WHO wurde bereits in der jüngeren Vergangenheit vorgeworfen, unverhältnismäßig leichtfertig einen „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“ im Zusammenhang mit Influenza ausgerufen zu haben. Der Weltgesundheitsorganisation wurde der Vorwurf gemacht, damit der Pharmaindustrie in die Hände zu spielen, wenn sich Millionen von Menschen aufgrund von Schreckensmeldungen mehr impfen lassen.
Der Fall Zika-Virus könnte als Lehrbeispiel für die Skrupellosigkeit der Abtreibungslobby und dem Mißbrauch der UNO durch neomalthusianische Überbevölkerungsideologen in die Geschichte eingehen. Wieviel Not dadurch unter schwangeren Frauen in vielen Ländern ausgelöst wurde, wird allerdings nie erfaßt werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: WHO (Screenshot)