„Eine Person, die nur daran denkt, Mauern zu bauen, sei es wo es sei, und nicht Brücken zu bauen … ist nicht christlich. Das ist nicht das Evangelium.“
Papst Franziskus am 18. Februar 2016 auf dem Rückflug von Mexiko nach Rom zum Vorschlag von Donald Trump, dem republikanischen Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur, zum Schutz gegen die illegale Masseneinwanderung zwischen Mexiko und den USA eine Mauer zu errichten.
Im Mai 2014 besuchte Papst Franziskus die von Israel errichtete Mauer durch das Heilige Land, was als stumme Kritik interpretiert werden konnte, da er in derselben Haltung davor betete wie vor der Klagemauer in Jerusalem. Die wortlose Geste blieb jedoch ohne offizielle Erläuterung. Eine Kritik am Mauerbau äußerte er nicht, obwohl die palästinensischen Christen ihn wegen der weltweiten Gleichgültigkeit „als letzte Hoffnung“ darum gebeten hatten.
Kritik am israelischen Mauerbau hatten seine Vorgänger Johannes Paul II. 2003 und Benedikt XVI. 2009 geübt und waren bereit, dafür teils heftige Kritik und Anfeindung einzustecken.
Text: Andreas Becker
Bild: vatican.va/OR (Screenshot)