„Apologie der Tradition“ – Roberto de Matteis „Postskriptum“ zur Geschichte des Konzils


"Apologie der Tradition. Ein Postskriptum"
„Apo­lo­gie der Tra­di­ti­on. Ein Postskriptum“

(Paris) „Apo­lo­gie der Tra­di­ti­on“ ist eine der jüng­sten Buch­ver­öf­fent­li­chun­gen des tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Histo­ri­kers Rober­to de Mat­tei. Das ita­lie­ni­sche Ori­gi­nal erschien 2012 im Turi­ner Ver­lag Lin­dau. Nach Über­set­zun­gen ins Spa­ni­sche und Por­tu­gie­si­sche wur­de inzwi­schen auch eine fran­zö­si­sche Aus­ga­be vor­ge­legt. „Apo­lo­gie de la Tra­di­ti­on“ wur­de bei Chi­ré ver­legt, einem der welt­weit wich­tig­sten Ver­la­ge zur Ver­brei­tung der katho­li­schen Tradition.

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Am ver­gan­ge­nen 18./19. Juni stell­te Pro­fes­sor de Mat­tei „Apo­lo­gie de la Tra­di­ti­on“ auf zwei Buch­prä­sen­ta­tio­nen in Paris vor. Am 5./6. Sep­tem­ber war de Mat­tei einer der Refe­ren­ten der Jour­nées Chou­an­nes in Poi­tou, wo sich der Sitz des von Jean Auguy gegrün­de­ten und heu­te von Fran­çois-Xavier d’Hautefeuille gelei­te­ten Ver­lags befin­det. Mehr als 1000 Per­so­nen nah­men an der zwei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung teil.

Das Buch „Apo­lo­gie der Tra­di­ti­on“, des­sen deut­sche Über­set­zung wün­schens­wert wäre, ver­steht der Autor als Nach­trag zu sei­nem 2010 vor­ge­leg­ten und viel­be­ach­te­ten Buch: „Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te“ (deut­sche Aus­ga­be 2011).

Vertiefung und Zusammenschau der Diskussion über sein Buch über das Zweite Vatikanische Konzil

"Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte"
„Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschichte“

In die­sem „Post­skrip­tum“ bie­tet der Histo­ri­ker eine Zusam­men­schau der teils leb­haf­ten und hef­ti­gen Debat­te, die sein Buch über das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil aus­ge­löst hat­te. De Mat­tei ver­tieft eini­ge Gedan­ken und ant­wor­tet auf Anfra­gen und Kri­tik. Darf man über Per­so­nen und Ereig­nis­se, die der Kir­chen­ge­schich­te ange­hö­ren, dis­ku­tie­ren, indem man auch even­tu­el­le Gren­zen und Schat­ten auf­zeigt? Kann man den Ent­schei­dun­gen der höch­sten kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten wider­spre­chen und, wenn ja, wann und in wel­chem Aus­maß? Wel­ches ist die ‚regu­la fidei‘ der Kir­che in Zei­ten der Kri­se und der Ver­wir­rung? Für den Autor steht fest, daß der siche­re Weg die „Wie­der­ent­deckung der Hei­li­gen Tra­di­ti­on ist, deren Apo­lo­gie er umfang­reich doku­men­tiert in die­sem Band vor­ge­legt hat“.

Die Histo­ri­ke­rin Cri­sti­na Sic­car­di befand in ihrer Buch­be­spre­chung: „Die­se Stu­die ist die schön­ste Ant­wort an jene, die ver­sucht haben, mit schwa­chen und manch­mal auch klein­li­chen Argu­men­ten das Werk ‚Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te‘ zu widerlegen“.

Weder Schismen noch Häresien konnten etwas von der Größe und Makellosigkeit des mystischen Leibes Christi wegnehmen

De Mat­tei schreibt in sei­nem „Nach­trag“: „Die Unfehl­bar­keit des Lehr­am­tes der Kir­che bedeu­tet nicht, daß sie im Lau­fe ihrer Geschich­te weder Schis­men noch Häre­si­en kann­te, die auf schmerz­li­che Wei­se die Nach­fol­ger der Apo­stel spal­te­ten und in man­chen Fäl­len sogar den Stuhl Petri umspül­ten. Die Irr­tü­mer, die sie von der Wahr­heit ent­fern­ten, die von der Tra­di­ti­on ver­tre­ten wird, haben ihr aber nichts von der Grö­ße und der Makel­lo­sig­keit des mysti­schen Lei­bes Chri­sti neh­men kön­nen, weil die Hei­lig­keit ein inte­gra­ler Teil der Kir­che ist. Msgr. Pio Cen­ci, der Her­aus­ge­ber der ita­lie­ni­schen Aus­ga­be der Papst­ge­schich­te von Lud­wig von Pastor, sag­te: ‚Es ist nichts zu befürch­ten: ich habe alles gesagt, habe es aber als ein Kind gesagt, das gezwun­gen ist, das Fal­len einer gelieb­ten Mut­ter auf­zu­zei­gen. Pastor selbst erklär­te auf sei­nem Ster­be­bett: ‚Sagt dem Papst, daß der letz­te Schlag mei­nes Her­zens für die Kir­che und das Papst­tum ist‘“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana/​Edition Kirch­li­che Umschau

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3 Kommentare

  1. Wel­ches ist die ‚regu­la fidei‘ der Kir­che in Zei­ten der Kri­se und der Ver­wir­rung? Für den Autor steht fest, daß der siche­re Weg die „Wie­der­ent­deckung der Hei­li­gen Tra­di­ti­on ist, deren Apo­lo­gie er umfang­reich doku­men­tiert in die­sem Band vor­ge­legt hat“.
    Das ent­spricht mei­ner per­sön­li­chen Erfah­rung: Als Katho­li­kin mit dem Novus Ordo auf­ge­wach­sen, als jun­ger Mensch Sturz in die Welt der Sün­de weil kei­ne kla­re bin­den­de Leh­re, dank dem Gebet von evan­ge­lisch-frei­kirch­li­chen Chri­sten Her­zens­reue und ein neu­es Leben in der Gna­de durch Jesus Chri­stus geschenkt. Vom Hei­land zur Mut­ter­got­tes in Med­jug­or­je geführt, dank der Petrus­bru­der­schaft die Tra­di­ti­on ken­nen­ge­lernt, dank der Pius­bru­der­schaft den katho­li­schen Glau­ben gefe­stigt. Ein Weg der Vor­se­hung Got­tes: Von der Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit zum Selbst­be­wusst­sein. Gott sei Lob und Preis und Dank.

  2. Das Kon­zil muss neu geschrie­ben wer­den. Das ist die Erfah­rung, wenn das Buch von Rober­to de
    Mat­tei gele­sen hat, das den Titel trägt : “ Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ‚“ eine bis­lang ungeschrie-
    bene Geschich­te. Der Autor beschreibt den Ver­lauf und das Ergeb­nis des II.Vatianums auf so be-
    ein­drucken­de Wei­se, dass man Din­ge erfährt, die nir­gend­wo anders zu erfah­ren sind. Das Buch
    rüt­telt auch auf, dass so man­cher Prie­ster es nicht bis zum Schluss zu lesen ver­mag. Wer das
    Buch liest, erwei­tert sein Wis­sen und wird es weiterempfehlen.

  3. „Wel­ches ist die ‚regu­la fidei‘ der Kir­che in Zei­ten der Kri­se und der Ver­wir­rung? Für den Autor steht fest, daß der siche­re Weg die „Wie­der­ent­deckung der Hei­li­gen Tra­di­ti­on ist, deren Apo­lo­gie er umfang­reich doku­men­tiert in die­sem Band vor­ge­legt hat““

    Bekann­ter­ma­ßen gilt der Satz „30 Köp­fe und 40 Mei­nun­gen“… was ist denn „die“ Tradition?

    Wir haben doch jetzt schon ein Cha­os im „Tra­di­tio­na­li­sten­la­ger“. Zur „Tra­di­ti­on“ gehört auch der Akt des Tra­die­rens selbst und der liegt nun mal nicht in der Hand der Lai­en, auch nicht der Prie­ster und auch nicht ein paar reni­ten­ten Bischö­fen, die für sich rekla­mie­ren, die wah­re radi­ti­on zu vertreten…

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