Aus der Handreichung Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten“ im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bischofssynode über die Familie vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan.
3. Frage: Kann die Bischofssynode die Lehre der Kirche in entscheidenden Punkten der Glaubens- und Morallehre verändern?
Antwort: Weder die Bischofssynode noch irgendeine andere kirchliche Instanz hat die Macht, die Lehre der Kirche zu verändern.
„Die Kirche ist ja nicht Urheberin dieser beiden Gesetze [des natürlichen und des evangelischen Sittengesetzes]; sie kann deshalb darüber nicht nach eigenem Ermessen entscheiden, sondern nur Wächterin und Auslegerin sein; niemals darf sie etwas für erlaubt erklären, was in Wirklichkeit unerlaubt ist, weil das seiner Natur nach dem wahren Wohl des Menschen widerspricht.“ (sel. Paul VI., Humanae Vitae, 25. Juli 1968, Nr. 18)
„Eine Lehre, die über Jahrhunderte besteht und von der Kirche immer wieder bestätigt wurde, kann nicht geändert werden, ohne die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage zu stellen“ (Kardinal Velasio De Paolis, Die wiederverheirateten Geschiedenen und die Sakramente der Eucharistie und der Buße, Vortrag am Regionalen Kirchengericht Umbrien, 8. Januar 2015, S. 24)
4. Frage: Wenn schon die Synode die Lehre der Kirche in grundlegenden Punkten der Moraltheologie, wie zum Beispiel der sakramentalen Eheschließung, nicht ändern kann, kann es dann wenigstens der Papst?
Antwort: Viele grundlegende Punkte der Moraltheologie, wie zum Beispiel die Lehre von der sakramentalen Eheschließung, stelle unmittelbar göttliches Recht dar und können daher von keiner kirchlichen Autorität geändert werden, auch nicht vom Papst.
„Es ist daher eindeutig, dass die Nichtausdehnung der Entscheidungsbefugnis des Papstes auf die bestätigten und vollzogenen sakramentalen Eheschließungen durch das kirchliche Lehramt als eine endgültig zu betrachtende Lehre gelehrt wird“ (hl. Johannes Paul II., Rede vor dem Gericht der Rota Romana, 21. Januar 2000).
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Angaben zur Handreichung:
Aldo di Cillo Pagotto/Robert F. Vasa/Athanasius Schneider: Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der Synode. Vorwort von Jorge A. Kardinal Medina, Edizioni Supplica Filiale, Roma 2015, www. supplicafiliale.org
Die gedruckte Ausgabe in deutscher Sprache kann angefordert werden bei:
Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP)
Gladiolenstrasse 11
60437 Frankfurt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] outlook.com
www.tfp-deutschland.org
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Infovaticana